Heute mal wieder was in Normalspur, eine Kleinbahn hat einen Anschußbahnhof an einer Kleinbahn.
Bahnhof Zasenbeck
Zasenback in der Altmark erhielt 1909 mit der Strecke Wittingen-Oebisfelde der gleichnamigen Kleinbahn einen Bahnhof. 1911 kam dann noch die Strecke von Beetzendorf/Rohrberg der Kleinbahn Bismark-Gardelegen-Wittingen (spätere Altmärkische Kleinbahn) hinzu. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt, im Zweiten Weltkrieg wurde die Kleinbahn Wittingen-Oebisfelde Teil der Osthannoverschen Eisenbahn. Die Strecke nach Beetzendorf wurde spätestens nach Kriegsende stillgelegt, denn sie verlief kurz hinter Zasenbeck über die zukünftige Grenze. In den 1970er Jahren wurde der Personenverkehr eingestellt und im Güterverkehr war in den 1990er Jahren Schluss.
Lüderitz war Endpunkt einer Schmalspurbahn von Tangermünde. 1903 wurde die kurze Strecke eröffnet, sie unterquerte etwa auf halbem Weg noch die Normalspurbahn Magdeburg-Stendal. Bis auf wenige Jahre machte die Kleinbahn nur Verluste. Im Ersten Weltkrieg wurde daher das Teilstück von Tangermünde bis zur Bahn Magdeburg-Stendal abgebaut. Doch auch das half nichts mehr, das zweite Teilstück wurde 1920 stillgelegt.
Mein Plan zeigt den Betriebszustand im Endbahnhof bis 1917, danach hat man auf der Seite mit dem Bahnsteig mit Material dem abgebauten Teilstück ein Umfahrgleis eingerichtet. Wie das dann genau aussah, kann ich leider nicht sagen, ich finde diesen Plan ohnehin schöner. Wer umfahren will und gleichzeitig einen Güterwagen am Ladegleis stehen hat, hat genug zu rangieren.
Nachdem ich hier schonmal zwei Gleispläne der elektrischen Überlandbahn Hohenstein-Ernstthal - Oelsnitz vorgestellt habe, folgt heute ein neuer Teil.
Wagenhalle Oelsnitz In Hohenstein bestand während der gesamten Betriebszeit (1913-1960) das betriebliche Zentrum mit Staatsbahnanschluss, Werkstatt und Wagenhalle. Da aber auch einige Züge in Oelsnitz begannen, wurde dort 1928 noch außerhalb der Bebauung eine dreigleisige Wagenhalle errichtet. Je nach Fahrplangestlatung begannen/endeten hier immer zwei bis drei Garnituren. Alle Reparaturen usw. wurden aber weiterhin in Hohenstein durchgeführt. Der Plan zeigt die Situation von 1928 bis etwa 1944/45.
Das war der Zustand ab etwa 1950 bis zum Schluss. Am Kriegsende war die Bahn ziemlich heruntergewirtschaftet. Daher wurden alle entbehrlichen Nebengleise für die eigentliche Strecke abgebaut. Neben diversen Ausweichen baute man auch alle drei Gleise der Wagenhalle in Oelsnitz ab. Noch vor 1950 erhielt die Wagenhalle aber wieder ein Gleis.
Bahnhof Glashütte An der Strecke Mügeln/Heidenau-Geising lag der Bahnhof Glashütte. Mehrfach wurde der Bahnhof und die Strecke vom Hochwasser beschädigt. Unter anderem deshalb wurde in den 1930er Jahren alles als Normalspurbahn neu trassiert. Hier ein Plan aus der Schmalspurzeit. Interessant ist der Achsensprung, der sonst in Sachsen nicht so häufig ist. Vor allem das Abstellgleis zwischen Müglitz und Lokschuppen wurde kaum genutzt und immer recht verkrautet (in Epoche 1/2 ein äußerst seltener Zustand), das andere am Schwellenlagerplatz war in etwas besserem Zustand.
Und Mutzschen wurde mit zwei weiteren Plänen ergänzt.
Nach über 3 Monaten geht es weiter, diesmal in die Lommatzscher Pflege, eine fruchtbare Lössregion in Mittelsachsen.
Bahnhof Mertitz Gabelstelle
Der Bahnhof lag an der Strecke Wilsdruff-Döbeln. Eröffnet 1909/11, wurde die Strecke 1966 bis 1972 stückweise stillgelegt. Fast alle Züge fuhren immer bis zum etwa 2 km entfernten Bahnhof Lommatzsch weiter, nur Sondergüterzüge während der Rübensaison fuhren direkt aus Richtung Meißen/Wilsdruff zur Döbelner Zuckerfabrik durch. Interessanterweise dienten die Gleise ohne Bahnsteig zum Abstellen von Güterwagen während der Rübensaison, Güterumschlag zu Straßenfahrzeugen gab es hier dennoch nicht. Der fand in der Ladestalle Mertitz statt (liegt einige hundert Meter Richtung Döbeln).
Seit 1900 wird die kurze Stichstrecke von Raspenau (heute Raspenava) nach Weißbach a. T. (heute Bílý Potok pod Smrkem) betrieben. Zunächst mit privaten Betreiber, seit 1925 dann als Staatsbahn. Ausschlaggebend für den Streckenbau waren zahlreiche Fabrikbetriebe. So erhielt auch in Weißbach ein Sägewerk ein Anschlussgleis direkt am Bahnhof. Auch wenn der Gleisplan den Stand der 1930er Jahre zeigt, so hat sich bis in die 1990er Jahre am Gleisplan wenig geändert.
Auf DSO (hier klicken) sieht man ein paar Bilder vom aktuellen Zustand.
mal Danke gesagt für deine Gleispläne die du hier zeigst. Den Bahnhof Weißbach a. T. allerdings hatte vor längerer Zeit schon einmal Micha hier in einem sehr schönen Beitrag mit Gleisplan und Fotos vorgestellt:
Hallo Thomas, nein, den kannte ich noch nicht. Bisschen ärgerlich, da hätte ich was anderes zeichnen können.
Die kleine Serie Abzweigbahnhöfe möchte ich fortsetzen, heute wird präsentiert:
Bahnhof Schildesche
Die Bielefelder Kreisbahnen betrieben zwischen 1901 und 1955/56 ein kleines meterspuriges Bahnnetz im Umland von Bielefeld. In Schildesche zweigte eine Stichbahn nach Werther von der Strecke nach Enger (Anschluss zu den Herforder Kleinbahnen) ab. Zunächst mit vielen Weichen ausgestattet, wurde aus Kostengründen der Bahnhof Schildesche in den 1930er Jahren stark rückgebaut. Den Gleisplan nach dem Rückbau zeige ich hier (dabei wurden 7 Weichen ausgebaut). Ob das helle Lokschuppengleis noch eine Zeitlang existierte, ist nicht ganz klar. Jedenfalls war der Lokschuppen um die Jahrhundertwende zweigleisig, nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er nur noch ein Gleis.
Mit 5 Weichen (oder 6 bei zwei Lokschuppengleisen) ein netter kleiner Bahnhof.
Hallo Thomas, leider habe ich keinen Plan dazu, den hätte ich sonst ebenfalls skizziert.
Aktuell wird die Serie mit einem Bahnhof aus Schleswig-Holstein fortgesetzt.
Bahnhof Rundhof
Die Flensburger Kreisbahn betrieb ein meterspuriges Streckennetz im Flensburger Umland. Die "Nordstrecke" führte seit 1885/86 von Flensburg über Rundhof nach Schleswig. Da die Bahn schon zu dieser Zeit gerade so rentabel war, plante man eine "Südstrecke" ebenfalls von Flensburg über Satrup/Sörup nach Rundhof. Diese 1901/02 gebaute Strecke war aber wirtschaftlich ein noch größerer Flop, sodass sie schon Mitte der 1930er Jahre wieder stillgelegt wurde. Anfang der 1950er Jahre kam auch das Ende für die Nordstrecke, da der Kreis als Eigentümer nicht weiter invenstieren wollte.
Interessant am Bahnhof Rundhof sind die fehlenden Güteranlagen. Namensgebend war übrigens ein großer Grundbesitz namens Gut Rundhof, der den Adelsfamilie von Rumor gehörte.
Der Bahnhof Kipsdorf an der Weißeritztalbahn ist seit 1883 der Endbahnhof. Bis zum großen Bahnhofsumbau in den 1930er Jahren war alles sehr in das enge Tal gezwängt. Zusätzlich existierten seit 1883 noch Güteranlagen im Bereich des heutigen Lokschuppen, davon habe ich allerdings keinen Plan.
Hier der Plan von 1883, auffällig ist die geschwungene Gleisführung. Wie bei anderen Bahnhöfe aus Anfangszeit (insbesondere Kirchberg, Mügeln, Oschatz, Zittau, Wilsdruff, Cranzahl, Wilkau) hatte man auch hier das Verkehrsaufkommen massiv unterschätzt. Für dringend notwendige Erweiterungen fehlte einfach der Platz. Jede Erweiterung musste regelrecht in den Fels gebaut werden. Vor allem im Ausflugsverkehr war für das Abstellen der Personenzüge einfach kein Platz da. Der Bahnhofsvorplatz diente gleichzeitig als Ladestraße, Bahnsteig und Kutschenwarteplatz.
Hier der letzte Plan vor dem großen Umbau in den 1930er Jahren. Geändert wurde bis dahin schon reichlich: dritter Lokschuppenstand, drei zusätzliche Abstellgleise sowie eine Gleisverlängerung. Dennoch herrschte im Bahnhof immer eine drangvolle Enge. Nach dem Umbau zeigten sich die Gleisanlagen übrigens in einem ähnlichen Zustand wie heute.
Schleiz West (zuerst Schleiz Kleinbahnhof) war der Endpunkt der elektrifizierten Schleizer Kleinbahn. Die wurde als eine der letzten Bahnstrecken Deutschlands 1930 eröffnet. In den 1990er Jahren wurde der Verkehr eingestellt, bis Schleiz West fahren heute noch gelegentlich Sonderzüge.
Den Bahnhof Saalburg, den Endbahnhof der Strecke, habe ich hier auch schon vorgestellt.
Mir gefallen von den letzten gezeigten eigentlich ... ähm, alle;-)
Eine Bitte hätte ich: Mich würde bei einigen davon die ungefähre Länge interessieren. Nachdem mir alle recht gut gefallen, von allen. Das ist jetzt aber nicht so wichtig und auch nicht nötig. Aber könntest du es bei weiteren Plänen mit aufnehmen? Ich würde mich dann leichter tun, eine Idee der Länge im Modell zu entwickeln.
Hallo Jörg, das werde ich berücksichtigen, sofern ich dazu Infos habe.
Bahnhof Unterwiesenthal
1897 wurde die Fichtelbergbahn eröffnet. Die letzte Station vorm Endbahnhof Oberwiesenthal war Unterwiesenthal.
Zustand 1897: Anfangs war Unterwiesenthal nur eine Haltestelle mit drei Weichen (weitere Infos über diese bei den sächsischen Schmalspurbahnen recht oft vorkommenden Haltestellen siehe hier.)
Zustand in der 1930er Jahren: Noch vorm Ersten Weltkrieg entwickelte sich ein lebhafter Ausflugsverkehr nach Oberwiesenthal, besonders im Winter. In den 1930er Jahren bestand in Oberwiesenthal keine Erweiterungsmöglichkeit zum Abstellen von Sonderzügen (zum Wintersport) mehr. Daher wurde Unterwiesenthal um 2 Gleise erweitert. Damit waren Zugkreuzungen möglich, während ein weiteres Gleis als Abstellgleis für lange Sonderzüge genutzt wurde.
Zustand nach dem Zweiten Weltkrieg: Nach Kriegsende wurden zwei Gleise als Reparationsleistung abgebaut.
Zustand Heute: Heute ist Unterwiesenthal nur noch ein einfacher Haltepunkt. Auch der Abtritt wurde schon vor vielen Jahren abgerissen.
Die Kleinbahngesellschaft Greifswald-Jarmen betrieb in Pommern von 1897 bis 1945 ein kleines Schmalspurnetz. In Dargezin zweigte von ihrer "Hauptstrecke" eine längere Stichbahn nach Züssow ab. Bis auf einen größeren Lagerplatz sowie einem einfachen Kohlenvorrat ein recht einfacher Abzweigbahnhof trotz der 5 Gleise.
Mit dem Bahnhof Gützkow habe ich ebenfalls schon einen Bahnhof der Gesellschaft vorgestellt.
Im fruchtbaren Ackerbaugebiet nahe der Weichselmündung entstand Anfang des 20. Jahrhunderts ein großes Schmalspurbahnnetz. Die sogenannte Westpreußische Kleinbahn AG betrieb zahlreiche Strecken vor allem für die Rübenabfuhr, während das restliche Jahr der Verkehr meist bescheiden blieb. Endbahnhof einer Strecke von Danzig aus (u.a. mit einer Eisenbahnfähre über die Weichsel) war Stutthof. Stutthof war immerhin der größte Ort der Umgebung, erhielt aber dennoch nur einen einfachen Bahnhof mit drei Gleisen. Neben dem Rübenverkehr nutzen auch Ausflügler die Schmalspurbahn, bis zur Ostsee/zur Frischen Nehrung musste man aber hier die Postkutsche benutzen.
Zurück zum Bahnhof. Zurück zum Bahnhof, alles war einfach gehalten. Ein kleiner Lokschuppen samt Kohlenhaufen, ein einstöckiges Bahnhofsgebäude (immerhin mit "Restaurant") und ein Lagerschuppen war alles, was es hier gab.
Der Bahnhof Landesgrenze der Cloppenburger Kreisbahn dürfte allgemein schon recht bekannt sein, neben diesem schnuckligen Endbahnhof gab es aber noch weitere interessante Stationen.
Bahnhof Cloppenburg Klbf
Der Kleinbahnhof war das betriebliche Zentrum (der Schmalspurteil im etwa 1,5 km entfernten DB-Teil war ebenso einfach wie wie restlichen Bahnhöfe) der nur von 1900 bis 1953 betriebenen Cloppenburger Kreisbahn. Nur hier gab es wirklich die Möglichkeit, nicht benötigte Wagen abzustellen.
Zwischen Philippsheim und Binsfeld verkehrte von 1900 bis 1965 eine Schmalspurbahn. Der Personenverkehr war immer bedeutungslos (alle Orte an der Schmalspurbahn hatten 400 bis 1000 Einwohner), den Großteil des Frachtaufkommens machten Baustoffe (Ton und Ziegel) aus. Zusätzlich wurde ab den 1950er Jahren ein Anschluss zu einem neugebauten Nato-Flugplatz errichtet.
1893 wurde die Schmalspurbahn von Hetzdorf nach Eppendorf eröffnet. Die Strecke wurde 1916 bis Großwaltersdorf verlängt. Ein zunächst geplanter Weiterbau kam nicht mehr zustande, obwohl die mögliche Trasse bis in die 1930er Jahre dafür freigehalten wurde. Hauptsächlich wurden hier landwirtschaftliche Produkte verladen. Neben zwei Lagerschuppen an der Ladestraße gab es noch ein Anschlussgleis zu einem Landhändler. Das nie rentable Stück Eppendorf-Großwaltersdorf wurde 1951 zur Materialgewinnung abgebaut.
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06.02.2016 13:00 (zuletzt bearbeitet: 07.01.2021 13:27)
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