Heute noh etwas aus dem Skizzenbuch: Leonbronn in Baden-Württemberg
1901 als 750 mm Schmalspurbahn eröffnet, hatte man in den 1960er Jahren mit den "üblichen" Problemen einer Schmalspurbahn zu kämpfen, zu langsam und zu teuer. 1964/65 umgespurt, fand danach noch Personenverkehr bis 1986 und Güterverkehr bis 1994 statt.
Der Plan zeigt die Situation nach der Umspurung in den 1960er Jahren.
Wer sich für den Zeitraum vor der Umspurung interessiert, der findet den alten Gleisplan hier.
Toll das du dich immer wieder Mühe gibt die Gleispläne zu zeichnen und hier im Forum einzustellen. Mittlerweile ist es eine wahre Fundgrube für kleine und mittlere Gleispläne!
Noch was aus dem Skizzenbuch: Der Zwischenbahnhof Worbis in Thüringen
1889 eröffnet, lag Worbis an der Bahnstrecke Leinefelde-Wulften. Die Strecke wurde 1945 durch die neue Grenzziehung unterbrochen. Kurzzeitig wurden in der SBZ die Gleise ab Worbis bis zur Grenze demontiert, aber 1950 wieder aufgebaut. Nach 1990 wurden eher halbherzige Anstrengungen unternommen, die Bahn bis Duderstadt in Niedersachen wieder aufzubauen. Der Güterverkehr endete 1994, der Personenverkauf 2001. Heute ist das Bahnhofsgelände teilweise überbaut.
Hier die Situation in den 1990er Jahren. Das Gebäude rechts am Stumpfgleis kann ein größeres Lagergebäude gewesen sein, ob es direkten Bahnanschluss besaß, ist mir nicht bekannt. Zudem zweigt rechts auch noch ein Anschlussgleis zu einem größeren Betrieb ab.
Hallo Peter. Dankeschön, ich möchte eben nicht nur den "typischen" kleinen Bahnhof zeigen, sondern auch Stationen die sich von der Masse abheben. Sei es nun die Lokschuppenanbindung in Střednice oder die Ladestraße am Umfahrgleis in Leonbronn. Oder im Falle von Worbis 4 Gleise, 3 Bahnsteige und ein Anschlussgleis in einem kleineren Landbahnhof.
Neben dem größten Zwischenbahnhof Worbis möchte ich auch gleich noch den kleinen Endbahnhof Teistungen vorstellen. Nach dem Demontage wurde die Strecke wegen einem Dachziegelwerk mit einem eigenen Anschlussgleis kurz vor dem eigentlichen Bahnhof wieder aufgebaut. Denn die kleine Ortschaft Teistungen mit unter 3000 Einwohnern rechtfertigte nicht einen derartigen Aufwand, auch die restlichen zwei Ortschaften ab Worbis hatten nur wenig Einwohner.
Wieder ein "gewordener" Endbahnhof. Früher ein Teil der Strecke zwischen Wien und Brünn, so lag der Bahnhof Hevlín nach 1945 fast direkt am Eisernen Vorhang. Schienenverkehr über die Grenze (in der Nähe des Flusses Thaya) fand nicht mehr statt. Der Personenverkehr wurde 2010 eingestellt. Seit ein paar Jahren ist die kurze Stichstrecke von Hrušovany nad Jevišovkou (dem nächstgrößeren Bahnhof Richtung Brno) von der Gemeinde Hevlín aufgekauft worden. Ob aktuell Güterverkehr stattfindet, kann ich nicht sagen. Kurz vor Hevlín liegt eine große, moderne Ziegelei, die aber keinen Gleisanschluss besitzt.
Aktueller Gleisplan (2022), der auch schon vor der Einstellung des Personenverkehrs nicht anders war.
1901 wurde die Bahnstrecke von Wiesloch nach Waldangelloch eröffnet. Obwohl die private Bahngesellschaft wiederholt mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, hielt sich der Personenverkehr bis 1980.
Gleisplan der 1970er Jahre. Der Betrieb rechts mit der eigenwilligen Lage des Gebäudes besaß eine Art kleine Rampe zur Bahnseite.
1900 wurde die Verlängerung der Bahn Bruchsal-Odenheim von Odenheim nach Hilsbach in Betrieb genommen. Zunächst war Tiefenbach nur ein Zwischenbahnhof, nach der Stillegung der Fortsetzung bis Hilsbach dann von 1960 bis 1975 Endbahnhof.
Direkt auf dem Bahnhofsgelände befindet sich ein Sägewerk, welches auch heute noch existiert.
Von einer Privatbahn wurde die kurze Strecke Krupá-Kolešovice 1883 eröffnet. 2006 wurde der Personenverkehr eingestellt. Bis heute wird der Bahnhof von einer kleinen Museumsbahn bedient.
Situation heute, man beachte den "Gleiswechsel", ein durchgehendes Hauptgleis gibt es im Bahnhof nicht.
Hier finden sich einige aktuelle Bilder vom Bahnhof.
Die kurze Stichbahn Čelákovice-Mochov wurde 1883 nur für den Güterverkehr zu einer Zuckerfabrik eröffnet. Personenverkehr findet erst seit 1939 statt, dazu wurde ein kleines Empfangsgebäude errichtet. Ende der 1950er stellte die Zuckerfabrik den Betrieb ein, auf dem Gelände wurde ein neues Lebensmittelwerk für Tiefkühlkost gebaut. Auch dieses wurde weiterhin per Bahn bedient. Nach 1990 kam der Güterverkehr zum erliegen, Personenverkehr wurde bis 2006 und dann nochmals von 2018 bis 2021 durchgeführt.
Situation heute, der Lokschuppen ist noch immer angebunden. Das "Hauptgleis" führt zweimal über den abzweigenden Weichenstrang, während der Ladestraße am durchgehenden Gleis mit 2 Gleissperren gesichert ist. Der Gleisanschluss zur Frabik endet nach wenigen Metern im Werksgelände, der Rest der Gleisanlagen im Werksgelände ist nicht mehr vorhanden.
Nun ein etwas größerer Bahnhof in Tschechien, der noch eine aktive Einsatzstelle/Dieseltankstelle besitzt. 1908 wurde die Stadion Weißensulz eröffnet.
Ältester Gleisplan, den ich besitze. Stand ca. 2010.
Gleisplan 2021, der Güterschuppen wurde abgerissen und über der Dieseltankstelle wurde ein Dach errichtet.
Was wird wohl die Zukunft bringen? Das Empfangsgebäude wurde schon saniert (nach 2010, vor 2014). Die Nebengebäude sind seitdem nicht besser geworden. Beide Lok- oder eher Triebwagenschuppen machen noch einen soliden Eindruck. Das große Heizhaus ist aber wohl in besserem Zustand. Irgendwann wird auch hier eine Gleismodernisierung stattfinden müssen, insbesondere die Schwellen von einigen Nebengleisen haben schon eine lange Liegedauer. Da wird wahrscheinlich eine Vereinfachung beim Gleisplan stattfinden.
Hallo Micha, das aktuelle Skizzenbuch ist noch ganz gut gefüllt. Gestartet mal ausschließlich mit dem Thema Schmalspurbahn hat sich der Thread mittlerweile ganz schön entwickelt. 60.000 Aufrufe sind bald erreicht.
Ursprünglich mal als Thread zu Schmalspurbahnen gestartet, sollen diese auch nicht zu kurz kommen. Der Bahnhof der Kleinstadt Hof in Mähren zeigt alle typischen Gestaltungselemente von Bahnstationen im früheren Österreich-Ungarn. Obwohl in den den 1930er Jahren eingestellt, sind heute noch das Empfangsgebäude und Teile des Lokschuppens erhalten.
Die Bahnstation von Obrigheim entstand schon Mitte des 19. Jahrhunderts. Ursache war die territoriale Zersplitterung. 1856 wurde der Bau einer Bahnstrecke von Heidelberg zur Erschließung des eher strukturschwachen Odenwalds geplant. Schrittweise eröffnet, war die Bahn zwar zweigleisig trassiert (wie viele Strecken dieser Zeit), aber nur eingleisig gebaut. Es wurde teilweise eine aufwendige Streckengeführung gewählt, um das "Ausland" nicht zu berühren, so auch bei Obrigheim. Nach dem Bau weiterer Bahnstrecken diente die 1862 eröffnete Teilstrecke von Meckesheim nach Neckarelz/Mosbach bald auch nur noch dem lokalen Verkehr.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs entstand bei Neckarelz/Finkenhof ein großes unterirdisches Rüstungswerk. 1945 wurde die Bahnbrücke über den Neckar wie viele andere gesprengt und nicht wieder aufgebaut. Die Bahnstrecke endete daher zukünftig in Finkenhof (wo sich bis in die 1960er Jahre einige Verladeeinrichtungen befanden). Der Personenverkehr wurde nur noch bis Obrigheim durchgeführt. Daher entstand vermutlich auch das kurze Umfahr und Stumpfgleis, was lediglich für eine Schienenbus und ein paar Beiwagen ausreichte. Längere Personenzüge konnte man nicht umfahren. Die Gleislänge betrug von Weiche zu Weiche wohl deutlich unter 150 m.
1971 endete der Restbetrieb aufgrund der teuren Streckenführung mit mehreren Tunneln (siehe die Baugeschichte) dann schon in Aglasterhausen. Der Bahnhofsbereich ist heute kaum wiederzuerkennen, die Strecke von der B292 überbaut.
Bevor hier das falsche Bild vermittelt wird, das die Bahn in Tschechien sich nicht auch verändert, hier noch eine Gleisplanentwicklung. Unweit von Pilsen befand sich einst eine Eisenhütte. Diese erhielt mit einer kurzen Stichstrecke einen Gleisanschluss, denn auf dem Gebiet des heutigen Heřmanova Huť befanden sich lediglich kleinere Dörfer. Im 20. Jahrhundert wurde dann das Gelände der ehemaligen Hütte von einer Glashütte genutzt. Auch heute produziert die Glashütte noch, aber die Fabrik wird komplett über die Straße beliefert.
2005: Die Glashütte besitzt noch ihren Gleisanschluss, bis wann er tatsächlich genutzt wurde, kann ich nicht sagen.
2013: Der Gleisanschluss wurde mittlerweile entfernt, aber im Bahnhof liegen noch die Gleise.
2022: Heute ist der Bahnhof bis auf ein Umfahrgleis komplett zurückgebaut.
Der kleine Ort Loschowitz/Lovečkovice liegt unweit von Ústí nad Labem und bildete den Abzweigbahnhof eines kleinen Streckennetzes, das zwei Kleinstädte (Wernstadt/Verneřice und Auscha/Úštěk) an das Bahnnetz anschloß. Letztere erhielt aber bald einen weiteren Bahnanschluss einer bedeutenderen Strecke.
Schon in den 1930er Jahren war der Abschnitt von Loschowitz nach Auscha stark stilllegungsgefährdet. Mit der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach 1945 verlor die Region einen Großteil der Bevölkerung. Neben dem Bevölkerungsrückgang verschwand auch viel Industrie. Durch den Verkehrsrückgang wurde das Bahnnetz 1978 stillgelegt.
Heute plant man eine Museumsbahn, die ersten beiden Weichen aus Richtung Velké Březno liegen mittlerweile wieder.
Gleisplan noch mit Lokschuppen
Gleisplan vor der Betriebseinstellung, nun schon ohne Lokschuppen.
Unweit des Bahnhofs Lovečkovice (siehe den vorherigen Beitrag) liegt die Station Zubrnice. In den 1990er Jahren wurde hier ein kleines Eisenbahnmuseum eingerichtet. Mittlerweile steht die Strecke Velké Březno-Lovečkovice unter Denkmalschutz. Den Ende der 1980er Jahre abgebauten Teil zwischen Lovečkovice und Zubrnice will man zukünftig wieder aufbauen.
Ein extrem kurzer Bahnhof, der immerhin eine asymetrische Dreiwegeweiche hat.
Nun noch der dritte im Bunde, der Bahnhof Verneřice. Wie für Lokalbahnen üblich, eine recht unbedeutende Station. Auffällig ist aber die etwas ungewöhnliche Lage des Güterschuppens sowie die befestigte Flähe vor dem Empfangsgebäude, über das Straßenfahrzeuge zum linken Teil des Bahnhofs fahren konnten.
Heute mal wieder etwas regionaleres. Feldberg in Mecklenburg. 1910 als Endpunkt einer Stichbahn von Thurow eröffnet, so hatte der Bahnhof Feldberg bis 1989/90 ein großes Verkehrsaufkommen. Neben einem Lagerschuppen im Bahnhof (wahrscheinlich Teil einer BHG) besaß die Station auch noch ein Anschlussgleis. Im Jahr 2000 wurde schließlich der Personenverkehr eingestellt, die Strecke ist aber bis heute noch vorhanden und wurde teilweise auch von diversen Sonderzügen befahren.
Situation 1989
Situation 1999, einige Gleise sind abgebaut und auf einem Teil des Bahnhofsgeländes entstand der "obligatorische" Supermarkt. Heute ist auch der Bereich des ehemaligen Gleisanschlusses mit einem zweiten Supermarkt bebaut.