Habe mal mit Micha dieses Wochenende in Blankenburg über Altenkirchen auf Rügen gesprochen. Neben Altenkirchen an der Nordstrecke ist mir da Garz an der Südstrecke der Rügenschen Kleinbahn eingefallen. Den möchte ich hier schnell mal vorstellen.
Bahnhof Garz Zusammen mit dem Bahnhof Puddemin der wichtigste Zwischenbahnhof an der Schmalspurbahn von Altefähr nach Putbus. Trotzdem gab es hier nicht viel, einen Lokschuppen, ein Güterschuppen mit Dienstraum und eine Ladestraße. Die Gesamtlänge betrug keine 200 Meter.
Holla, deinen Beitrag zum Güterschuppen Gernsdorf habe ich grade eben wiederentdeckt;-) Der ist ja wirklich schnuckelig und inspirierend, danke fürs Einstellen und für die beiden Links!
Hallo Jörg, ich habe noch mehr Pläne dieser Strecke. Einen stelle ich gleich mal vor:
Uhlig-Weiche samt Anschluß zur Uhlig-Mühle Von 1913 bis 1960 gabs in Gersdorf bei Hohenstein-Ernstthal eine Überlandstraßenbahn mit Güterverkehr. Die Strecke führte an einem größeren Mühlenkomplex mit eigenem Anschlußgleis vorbei. Alle Güter wurden in Hohenstein umgeladen. Der Gütertriebwagen kam mit den Güterwagen aus Hohenstein, setzte in der Uhlig-Weiche um und drückte dann alles in den Anschluß. Einen Haltepunkt gabs auch noch in der Nähe und in der Uhlig-Weiche kreuzten sich auch manchmal Züge. Mehr zur Bahn findet man unter https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9F...2%80%93Oelsnitz und http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,6283816 (Bilder).
Vorerst mal was anderes, mir haben es zurzeit kleine Abzweigbahnhöfe bei Schmalspurbahnen angetan.
Bahnhof Gützkow Die Kleinbahngesellschaft Greifswald/Jarmen betrieb in Pommern von 1897 bis 1945 ein kleines Schmalspurnetz. In Gützkow zweigte von ihrer "Hauptstrecke" eine kurze Stichbahn ohne Personenverkehr zur Gützkower Fähre ab. Ein einfacher Bahnhof mir einer Ladestraße + kurzer Rampe, zwei "Bahnsteigen" (mehr eine ebene Kiesfläche zwischen den Gleisen) und einem Restaurant/Bahnhofsgebäude.
Mit dem Bahnhof Dargezin habe ich ebenfalls einen weiteren Bahnhof der Gesellschaft vorgestellt.
Der nächste Schmalspurbahnhof, diesmal von der Spreewaldbahn.
Bahnhof Byhlen Wie bei vielen Schmalspurbahnen ist Byhlen sehr einfach angelegt. Nur ein Bahnsteig, ein Empfangsgebäude und eine Ladestraße. Auf dem Ast nach Lieberose war nur wenig Verkehr, der meiste ging Richtung Cottbus/Lübben.
Bahnhof Krenzow Die Anklam-Lassaner Kleinbahn betrieb von 1895 bis 1945 ein kleines Schmalspurnetz mit nur 600 mm Spurweite in Pommern. In Krenzow zweigt von der "Hauptstrecke" von Anklam nach Lassan eine ziemlich unbedeutende Strecke nach Buddenhagen ab. Wirklich Verkehr war auf der nicht, sodass diese schon vor 1945 schrittweise wieder stillgelegt wurde. Der Bahnhof selber war sehr spartanisch, außer einer für Lenz-Kleinbahnen typischen Wellbelchhütte gab es nichts.
Interessant finde ich, das trotz der Verkehrsausrichtung nach Lassan nur auf der Buddenhagener Strecke Zugkreuzungen ohne Rangierbewegungen möglich sind.
Bahnhof Kemnitz Auch die Greifswald-Wolgaster Kleinbahn betrieb von 1897 bis 1945 ein 750mm Schmalspurnetz in Pommern. In Kemnitz zweigte von der Strecke Greifswald-Wolgast eine kurze Stichbahn nach Kühlenhagen ab. Wie bei vielen der kurzen pommerschen Stichbahnen war auch hier der Verkehr sehr bescheiden. Immerhin gab es ein extra Ladegleis und eine der typischen Lenzwellblechbuden.
Dies soll vorerst der letzte Abzweigbahnhof sein, demnächst geht es mit einem anderen Typ weiter.
Bahnhof Kreuzweg In der Prignitz entstand um 1900 ein recht umfangreiches Schmalspurbahnnetz mit 750 mm Spurweite. Die meisten Bahnhöfe waren recht einfach gehalten, so auch der Bahnhof Kreuzweg. Neben der Strecke von Lindenberg nach Glöwen gab es auch die Strecke von Viesecke nach Kreuzweg. Der Bahnhof lag von der nächsten Ortschaft weit entfernt, außer einem Beamtenwohnhaus gabs hier garnichts. Immerhin konnten sich die wenigen Reisenden in einer ganz einfachen Bude zwischen den Gleisen bei schlechtem Wetter unterstellen. In den Anfangsjahren gab es auch noch einen Lokschuppen, dessen Lage ist mir leider nicht bekannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Großteil der Strecke Viesecke-Kreuzweg für den Wiederaufbau der demontierten Strecke Glöwen-Havelberg abgebaut. Auch das Ladegleis wurde mit entfernt. Nur ein kurzes Stück bis zur nächsten Station (Zernikow) blieb noch einige Jahre als Gütergleis erhalten.
Nein, das ist kein Keilbahnhof. Bei einem Keilbahnhof dürfte es auf der Linken Seite des Bahnhofes keine Gleisverbindung zwischen den Strecken von/nach Lindenberg und Viesecke geben.
Die Reihe 4010 (1965-2008). Der wahrscheinlich schönste Triebzug der Welt.
Zitat von 4010-freak im Beitrag #51Nein, das ist kein Keilbahnhof. Bei einem Keilbahnhof dürfte es auf der Linken Seite des Bahnhofes keine Gleisverbindung zwischen den Strecken von/nach Lindenberg und Viesecke geben.
Doch, laut Defintion wäre dies ein Keilbahnhof, wenn auch kein besonders typischer. Das "Empfangsgebäude" befindet sich zwischen den Strecken. Allerdings war das Gebäude eine bessere Gartenlaube.
Ich will die Reihe jetzt mit etwas größerem fortsetzen, den Anfang macht Mohorn in Sachsen.
Bahnhof Mohorn
Mohorn war ein größerer Zwischenbahnhof an der Strecke von Potschappel über Wilsdruff nach Nossen. Von Anfang begannen und endeten hier Züge, dies erklärt den großen Lokschuppen, der immerhin Platz für vier Loks bietet. In etwa 4 km Entfernung Richtung Nossen im Bahnhof Oberdittmansdorf zweigte ab Anfang der 1920er Jahre noch eine (äußerst unrentable) Strecke nach Klingenberg ab. Die Züge dieser Strecke fuhren immer bis Mohorn.
Die langen Bahnsteige sind eigentlich eher eine feine Kiesschicht zwischen den Gleisen, eine Bahnsteigkante gab es nicht (wie fast überall bei den sächsischen Schmalspurbahnen). Interessant ist auch die Gleiskreuzung im Anschlussgleis zum landwirtschaftlichen Lagerhaus. Überhaupt war alles Transportaufkommen im Mohorner Bahnhof von der Landwirtschaft geprägt.
Obwohl der Bahnhof Oberrittersgrün bereits mehrfach vorgestellt wurde, möchte ich hier dennoch nicht darauf verzichten.
Bahnhof Oberrittersgrün Der Bahnhof Oberrittersgrün war von 1889 bis 1971 Endpunkt einer Schmalspurbahn im Erzgebirge. Nach der Stilllegung wurde im Bahnhof ein Museum eingerichtet.
Im Gleisplan aus der Anfangszeit ist besonders die Anbindung des Sägewerks über das Ladestraßengleis interessant.
Um 1920 wurde der Bahnhof umgebaut und erhielt ein viertes Gleis, zudem entstand eine zweite Ladestraße.
1928 erhielt der Lokschuppen einen Anbau samt Gleis, weil eine dritte Lok auf die Strecke kam.
Mitte der 1950er Jahre stellte das Sägewerk den Betrieb ein, das ehemalige Anschlussgleis nutzte man absofort als Abstellgleis. Bis zur Stilllegung änderte sich nichts mehr.
So präsentiert sich der Bahnhof heute. Die Brücke über das Pöhlwasser gibt es noch, ist aber gleislos.
http://www.poehlwassertalbahn.de/bahnhoe...hnhof/index.php präsentiert ein paar schöne Bilder und etwas Geschichte zur Strecke. Sehr sehenswerter Link. Der Bahnhof wurde mittlerweile mehrfach nachgebaut, über Google findet man einige Anlagen.
Bahnhof Ortmannsdorf an der Mülsengrundbahn Der durch Landwirtschaft und Textilverarbeitung geprägte Mülsengrund erhielt 1885 eine 750 mm Schmalspurbahn von Mosel bis Ortmannsdorf. Dies war noch eine der ersten Schmalspurstrecken in Sachsen. Zunächst fuhr man Gewinnen ein, doch seit etwa 1900 war die Strecke dann ein großes Zuschussgeschäft. Zwar waren die sächsischen Schmalspurbahnen nicht rein auf Profit ausgelegt (man sah den gesamten wirtschaftlichen Nutzen), doch neben Kohlmühle-Hohnstein, Oberdittmannsdorf-Klingenberg und Taubenheim-Dürrhennersdorf war dies immer eine der unrentabelsten Strecken.
Diesen Plan kann ich ich nicht so richtig zuordnen, denn angeblich soll er aus der Anfangszeit stammen. Allerdings wundert mich, das die Staatsbahn mal einen (frühen) Schmalspurbahnhof deutlich zu groß geplant hat. Ich vermute eher, das es eine geplante Ausbaustufe war, die nicht realisiert wurde. So kaufte man beim Bahnbau auch nicht benötigtes Land mit auf und gestaltete die Gleisanlagen so, das man später auch erweitern konnte. Auffällig ist die Rampe am Streckenende. Für weitere Infos wäre ich dankbar.
Nun der erste gesicherte Plan. So waren die Gleisanlagen Anfang der 1930er Jahre gestaltet. Die Einfahrtweiche auf den einzigen "Bahnsteig" (Kiesfläche) lag im abzweigenden Strang und der Lokschuppen war auch mit einer ungewöhnlichen Weichenkombination angebunden. Ersteres war schon immer so. Letzteres lag vielleicht am Umbau auf stärkere Schienen, wo man gebrauchtes Material zurückgriff und keine andere Weichengeometrie möglich war.
Wie Eingangs beschrieben blieb das Transportergebnis hinter den Erwartungen zurück. Einerseits war der Berufsverkehr nach Zwickau ausgerichtet und die Busverbindungen deutlich schneller (sie fuhren direkt nach Zwickau und machten keinen großen Umweg über Mosel). Daher wurde der Personenverkehr 1939 eingestellt und zwei Gleise kurz darauf abgebaut.
Da im Zweiten Weltkrieg alle möglichen Treibstoffe stark rationiert wurden, wurde ab 1944 der Personenverkehr wieder aufgenommen. Nun mit neuem "Bahnsteiggleis". Die Streckenstillegung erfolgte 1951, als man einige Strecken im Sommer zur Materialgewinnung abbaute.
Heute noch einer, der bereits mehrfach für Modellbahnanlagen verwendet wurde.
Bahnhof Hohnstein In der Sächsischen Schweiz gab es nur eine Schmalspurbahn, die Strecke von Kohlmühle nach Hohnstein. 1897 eröffnet konnte sie nicht die erhofften wirtschaftlichen Impulse bringen. Demzufolge fuhren auch immer nur wenige Züge pro Tag. Schon in den 1930er Jahren stand eine Stillegung zur Debatte, wurde aber erst 1951 zur Materialgewinnung stillgelegt und abgebaut.
Zunächst der Gleisplan bis in der 1920er Jahre. Auffällig ist die für Sachsen ungewöhnliche Anbindung des Lokschuppens.
So präsentierte sich der Gleisplan ab den 1930er Jahren bis zum Abbau.
Bahnhof Frauenstein 1898 erhielt Frauenstein eine Schmalspurbahn. Die Strecke von Colmnitz diente vor allem dem Güterverkehr. 1971 wurde der Betrieb eingestellt.
Gleisplan aus dem Jahr 1906.
Gleisplan aus dem letzten Betriebsjahr. Es wurden ein weiterer Güterschuppen gebaut sowie zahlreiche Abstellgleise angelegt. Nur die Weichenverbindung vorm Empfangsgebäude ist entfallen.
Nach der Eröffnung der Strecke Oberdittmannsdorf-Klingenberg in den 1920er Jahren hätte man per Schmalspurbahn mit viel Umsteigen auch nach Nossen, Freital, Meißen, Döbeln, Mügeln, Neichen Odschatz oder Strehla fahren können. Allerdings hätte man dazu sehr viel Geduld gebraucht. Die Verbindungen sind alles andere als Kundenfreundlich gestaltet. Nach Kipsdorf hätte man zusätzlich Güter verschicken können, den bei Freital gab es eine kurze Gütergleisverbindung.
Hier mal ein Auszug aus dem Winterfahrplan 1955/56:
Von Frauenstein nach Neichen Die Luftlinie beträgt ~ 75 km
Frauenstein ab 17:33 (es fährt tatsächlich vorher kein Zug nach Mohorn, nur welche bis Klingenberg) Mohorn an 19:09 Mohorn ab 20:01 Wilsdruff an 20:38 (oder weiterfahren bis Freital an 21.23; von da wäre man 21.40 in Dresden)
Wilsdruff ab 5:20 Garsebach an 6:11 (oder weiterfahren bis Meißen an 6:26) Garsebach ab 8:26 Lommatzsch an 9:30 Lommatzsch ab 11:42 Döbeln an 13:25 Döbeln ab 17:46 Mügeln an 19:00 Mügeln ab 19:06 Wermsdorf an 19:42
Wermsdorf ab 5:00 Neichen an 6:06
Reisezeit ~ 60 Stunden
Von Frauenstein nach Strehla Alternativ kann man auch nach Strehla fahren, Luftlinie von Frauenstein etwa 72 km.
Bis Mügeln wie gehabt Mügeln ab 19:55 Oschatz an 20:56
Oschatz ab 8:14 Strehla an 8:57
Reiseseit ~ 63 h Stunden
Auch in der Gegenrichtung sieht es nicht besser aus, da ist man mit laufen fast schneller. Übrigens sollte man seine Reise maximal am Donnerstag beginnen und auf Feiertage achten, denn Sonn- und Feiertags ist der Fahrplan noch dünner-
Bahnhof Mutzschen Der Bahnhof Mutzschen lag an der Strecke Mügeln-Neichen. 1888 eröffnet wurde der Großteil davon zwischen 1967 und 1973 stillgelegt. Mutzschen war neben Mahlis und Wermsdorf und bedeutender Bahnhof. So gab es auch ein Anschlussgleis zu einem Getreidelager, wo ein Gleis bis in einen Lagerschuppen führte. Der Personenverkehr war stets gering und vor allem Richtung Neichen ausgerichtet. Im Gegensatz dazu führte der Großteil des Personenverkehrs auf dem Stück Wermsdorf-Mahlis-Mügeln Richtung Oschatz.
Zunächst die Situation vor 1910, das Getreidelager existiert noch nicht.
Irgendwann nach 1910 entstand das Anschlußgleis zum Getreidelager.
Zuletzt präsentierte sich der Bahnhof so, das Getreidelager wurde verändert und das Stumpfgleis am Privatlagerschuppen wurde zusätzlich in die Strecke eingebunden.
Nachdem letzten schon der Bahnhof Kreuzweg vorgestellt wurde kommt heute wieder etwas aus der Prignitz.
Bahnhof Kunow Süd
In der Prignitz entstand um 1900 ein recht umfangreiches Schmalspurbahnnetz mit 750 mm Spurweite. Kunow Süd lag an der Strecke von Lindenberg nach Glöwen. Da Kunow ein langes Reihendorf war, erhielt es zwei Bahnstationen. Der südliche davon lag an der F5, der schnellsten Verbindung zwischen Berlin und Hamburg. Da die A 24 erst in den 1970er Jahren gebaut wurde, fuhr sämtlicher Transitverkehr über diese Straße. Besonders zur Erntesaison gab es durch das Anschlussgleis zum Lagerhaus für alle Züge hier lange Rangieraufenthalte (sicher zur "Freude" der Kraftfahrer, denn da war der nur mit Andreaskreuzen gesicherte Bahnübergang lange blockiert).
unter den vielen sehr schlichten Betriebsstellen des Prignitzer Netzes gehört Kunow Süd mit dem Anschlussgleis quasi schon zu den Highlights. Die Belegung des Bü dürfte aber eher durch die Bedienung der Ladestraße zustande gekommen sein als durch die Bedienung des Lagerhauses.
Auf den mir bekannten Bildern laufen Güterwagen Richtung Glöwen immer hinter der Lok. Es ist aber egal was bedient wird, beinahe jede Betriebsstelle in der Prignitz zwingt einem zu aufwendigen Rangiermanövern.
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Erzgebirgsnebenbahners Gleisplansammlung
11.01.2016 12:16 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2018 12:08)
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