Hallo Christian Ich habe eine Frage zum 3D-Drucker. Für die Sichtbaren Teile verwendest Du sicher einen Resin-Drucker. Da würde mich interessieren, welches Harz Du verwendest?
Beim Fahrwerk bin ich beim Anschauen der Bilder nicht sicher, ob es Resin oder PLA oder was anderes ist. Sind die Achsen für die Zahnräder mitgedruckt?
ja, ich verwende einen Resin-Drucker. Erfahrungen habe ich bisher mit folgenden Resin-Sorten: Schwarz von Anycubic, ABS-like Grau von Elegoo und Standard Rot von Elegoo. Am häufigsten verwende ich das schwarze Resin von Anycubic. Es ist aber gar nicht so schwarz, wie es auf den Fotos immer aussieht, es ist eher ein sehr dunkles Grün, was besonders bei dünnen Teilen auffällt. Bei über 1mm Stärke geht es dann schon allmählich als Schwarz durch und ist dann auch fast nicht mehr transparent. Leider wird es sehr spröde, sollte deshalb nicht zu stark unter der UV-Lampe nachgehärtet werden, dünne Teile nur max. 1 Minute, dickere Teile (wie z. B. der Getriebeblock) max. 3 Minuten. Nicht so spröde, also relativ flexibel, bleibt das graue "ABS-like" von Elegoo. Das ist ein eher helles Grau, aber nur wenig transparent, schon ab einigen Zehntelmillimetern verschwindet die Transparenz. Auch sehr spröde und sehr transparent ist das Standard Rot von Elegoo. Auch sehr dicke Teile sind noch total transparent, was natürlich für coole Effekte genutzt werden kann.
Ja, die Achsen für die Zahnräder sind mitgedruckt. Ich habe mir die Konstruktion von ROCO's Drehgestellen der 132/232er abgeschaut.
Deine Rivarossi Em 3/3 kann man bestimmt auch so in der Art hinbekommen - alle drei Radsätze über Zahnräder mit möglichst geringem Spiel antreiben und die Kuppelstangen mit etwas mehr Spiel in den Löchern montieren. Oder man treibt Radsatz 1 und Radsatz 3 an und lässt Radsatz 2 über die Kuppelstangen mitlaufen, dann ohne mehr Spiel in den Löchern.
Nun muss der Tender noch verdrahtet werden- auch der Decoder bekommt hier seinen Platz:
Oben hatte ich schon erwähnt, dass die originalen Schleifer weiterverwendet werden. Sie sind aber nur stromabnehmend auf den Radsätzen 1 und 4. Daher werden noch Streifen aus Bronzeblech ausgeschnitten und für die Radsätze 2 und 3 auf die originalen aufgelötet: Die kurzen Schleifer sind wegen der Federwirkung nur aus 0,05mm dünnem Material. Roter und schwarzer Draht werden selbstverständlich auch gleich mit angelötet, da die Stromleitung zur Rahmenoberseite über die Klemmkontakte nun nicht mehr möglich ist (der Motor mit seinem Metallgehäuse sitzt auf dieser Höhe).
Für den Decoder und eine einigermaßen ordentliche Verlegung der Drähte habe ich einen Träger gedruckt:
Auf den Träger wird mittels doppelseitigem Polsterklebeband nun der Decoder und auf diesen in gleicher Weise eine kleine Sammelplatine geklebt und alles verdrahtet. Die Platine stellt quasi eine Löt-/Entlötschnittstelle für die Drähte, die durch die Lok-Tender-Kupplung kommen, dar. Man kann hier die vier Drähte leicht auf- und bei Bedarf auch wieder leicht ablöten. Außerdem wird eine Golden-Warmwhite-LED in die dafür vorgesehene Halterung eingeklinkt:
Da natürlich der originale Ballast nun nicht mehr passt, musste ein neuer gefertigt werden: Es lief wieder nach bewährtem Muster (habe ich in anderen Threads schon öfters dargelegt) - hier nochmal in Kurzform: Rohling aus Resin und PVC gefertigt, mit Hochtemperatur-Silikon abgeformt und aus Bleilegierung gegossen
So, nun muss ich echt was zurücknehmen bzw. ergänzen: Im Beitrag #20 hatte ich meine Überlegung zur Auswahl des Motors dargelegt und dabei durchblicken lassen, dass der Motor aus dem PIKO-Standard-Programm (01.5, 03.2 usw.) hier nur ein Kompromiss wäre, da die Lok nur mal ab und zu eine "Sonderfahrt" zu machen hätte, meist aber als "Museumslok" dienen soll.
Der Tender hat nun (erstmal solo) ausführliche Testfahrten absolviert. Ich habe es gemacht wie immer bei Eigen-/Umbauten: Vor dem Decodereinbau habe ich auf einer analogen Strecke (Mein um den Schattenbahnhof umlaufender "Kreis" ist vom Rest der Anlage elektrisch trennbar und kann daher leicht auf analog umgeschaltet werden) den Tender fahren lassen und bin echt baff über die unerwartet guten Laufeigenschaften. Nach dem Decodereinbau kam der Tender nun wieder auf die Strecke und wurde digital getestet. Zuerst fuhr er nur extrem ruckartig an und ruckelte auch beim Fahren ziemlich. Da er analog aber super lief, konnte es nun nur an den werksseitigen Einstellungen des ESU-Decoders liegen. Habe also den Wert von CV3 von 16 auf 40 und den Wert von CV54 von 50 auf 10 geändert. WAHNSINN, was das ausmacht! Der Tender fährt absolut seidig an und lässt weder im Kriechtempo noch bei mittleren und höheren Geschwindigkeiten Wünsche offen.
Soll also heißen: Der scheinbar so einfache "Billig"-Motor kann einem Modell super Fahreigenschaften bringen. Das Getriebe und eine optimale Stromabnahme sowie im Digitalbetrieb die richtigen Decodereinstellungen scheinen deutlich wichtiger zu sein als der Motor selbst. Das Laufgeräusch ist natürlich nicht mit einem Glockenankermotor vergleichbar, aber ansonsten bin ich geflasht.
Das gleiche Problem habe ich auch mit einem Zimo MX648 für die G8.2 BR56.20 von Fleischmann mit Bühler Motor. Die Lok Ruckt dermaßen das sich das Lok- Personal sich weigert auf die Lok zu steigen. Analog läuft sie sehr gut, nun Digital geht garnicht. Ich weiß zur Zeit auch nicht weiter was ich da noch machen kann.
Ich habe ja im Thread "Antriebskonzepte" schon dargelegt, dass die 38.2 für meine Anforderungen nicht genug Zugkraft erzeugt. Daher habe ich mir den Tender noch einmal vorgenommen und ihm ein neues Getriebe konstruiert: Wie man sieht, ist durch den Verzicht auf den Antrieb der Achsen 2 und 3 ein bisschen Platz für Ballast im Rahmen.
Nun sollte bei der Gelegenheit die sächsische Lok auch im Tender gleich noch vorbildgerechte Radsätze (mit 12 Speichen) bekommen. Dafür hatte ich mir die der GÜTZOLD-19er besorgt. Leider ist bei diesen Radsätzen immer ein Rad mit Haftreifen bestückt und eins ohne. Da ja nun die Radsätze 2 und 3 federnd gelagert werden und beidseitig stromabnehmend sein sollen, mussten Räder getauscht werden. Ein Abzieher nützt hier aber nichts, da er wegen der geschlossenen Radnaben keine Abstützung auf der Achse findet. Ein "Abdrücker" musste stattdessen her: Er drückt beide Räder auseinander und greift dabei nur an den Naben an.
Im besten Fall drückt man bei einem Radsatz das Haftreifenrad und bei einem das Rad ohne herunter: Man sieht, das Haftreifenrad saß mit Isolierbuchse auf dem verjüngten und mit einer Riffelung versehenen Achsstummel. Das andere Rad saß blank auf der Achse.
Für letzteres braucht man nun eine Isolierbuchse:
So eine Buchse wird nun auf den geriffelten Achsstummel gepresst und der Fuß vom Druck entfernt:
Nun kann das Rad aufgepresst werden:
Die Zugkraft war zwar nun besser, aber immer noch nicht zufriedenstellend (im Antriebskonzepte-Thread erläutere ich das ausführlicher). Daher habe ich die transparenten Haftreifen von GÜTZOLD gegen herkömmliche schwarze von ROCO getauscht: Oben der GÜTZOLD-Haftreifen, unten der von ROCO. Das habe ich dann beidseitig bei beiden angetriebenen Radsätzen gemacht und so die Zugkraft deutlich gesteigert (wie gesagt, im anderen Thread dazu Genaueres)
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03.11.2020 08:14 (zuletzt bearbeitet: 03.11.2020 08:16)
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