Am Ende lief es darauf hinaus, dass ich doch einen anderen Plan aus der Schublade zog, den ich nun auch umsetzen will: Bahnhof Glauberg (Glaube versetzt Berge). Der Plan orientiert sich am Gleisplan von Gräfenberg in Franken.
Der Zeitraum ist Epoche 3 bis 1968 - also bis zur Umstellung auf die EDV-gerechten Baureihenbezeichnungen.
Landschaftlich liegt Glauberg im Vogelsberg. Vielen sind wahrscheinlich der Vogelsberg, »Die Vogelsberger Westbahn«, Laubach und Michael Meinhold ein Begriff. Ich komme aus dieser Landschaft.
Ich werde nur unregelmäßig berichten, da mir durch meinen Beruf nicht viel Zeit zum Planen und Bauen bleibt. Vor fünf Jahren bin ich wieder auf den Zug Modelleisenbahn gesprungen. Einige Erfahrungen habe ich seitdem gesammelt - aber viele Fragen lassen sich gemeinsam besser lösen als alleine. Deshalb nehme ich konstruktive Kritik gerne entgegen.
Das ist der Plan, der in der Verkleinerung leider nicht die Details wiedergibt (Details folgen):
Die Anlage besteht aus mehreren Segmenten. Rechts unten gibt es einen »nicht gestalteten Abstellbahnhof«. Er ist wie eine Schiebebühne konstruiert. Länge der äußeren Anlagenschenkel: 4100 mm x 2450 mm. Segmenttiefe 450 mm, rechts 350 mm.
Die Weichen werden gebaut mit Tillig Weichenrost EW3 mit verkleinerten Abzweigwinkeln 9° und 10° und Schienen Peco Code 75. Die Einfahrweiche im Bogen (verändert auf Außenbogen 1350 mm) sowie die zweiseitige Doppelweiche sind von Günter Weller. Der Hosenträger wird selbst gebaut aus den Tillig-Weichen, der Weller-Doppelweiche und kupferbeschichteten Pertinax- und Kunststoff-Schwellen.
Als Norm für Radsätze und Abstände im Gleis nehme ich die Maße der NMRA-Lehre. (Über NEM, verunglückte Normierungsversuche, Hausnormen, sogenannte Hybrid-Fahrzeuge und »Pizzaschneider« mag ich hier nicht diskutieren. Nur soviel: Wenn jeder, der sich darüber in einem Forum aufregt, eine Mail oder einen Brief an die Hersteller oder die Fachpublikationen schreiben würde, dann wären wir vielleicht einen Schritt weiter zu einer verbindlichen Norm à la NMRA).
mir gefällt Deine Planung sehr gut. Und auch ich habe schon immer eine Schwäche für Gräfenberg gehabt. Daher kann mir Deine Adaption nur gefallen. Du holst hier aus wenig Platz ein Maximum an Betrieb raus!
Keine Frage, Deinen Thread habe ich gleich abonniert und ich freue mich auf die ersten Bauberichte!
mir geht's genauso, ich verfolge hier vieles über kleine Bahnhöfe, denn solch einer würde bei mir auch Platz finden. Der Plan sieht schonmal vielversprechend aus, gerade auch weil er ein schönes Vorbild hat. Die kurvige Gleisführung wirkt sicher sehr gut auf den Modulen und ist ja sogar vorbildgerecht. Ich finde es häufig schade, dass gerade Pläne dann gekrümmt werden nur weil es schöner aussieht. Bin sehr gespannt auf den weiteren Verlauf. Bezüglich der Normen habe ich schon ähnliche Erfahrungen gemacht durch Weichenselbstbau mit NMRA RP25 Maßen. Ich versuche derzeit noch ein passendes Vorbild zu finden auf dem ich maßstäbliche Weichen einsetzen kann, auch mit Code 75. Nordhalben steht bei mir ganz oben auf der Liste.
darfst Du den Orginal-Gleisplan öffentlich nutzen?«
Hallo Harald,
ich habe den Original-Gleisplan bei Herrn Lüdemann / www.gleisplaene-archiv.de erworben. Das bedeutet nicht unbedingt, dass ich damit auch das Recht zur Veröffentlichung habe. Allerdings ist der Plan stark verkleinert, so dass man die Abbildung auch als Zitat betrachten kann. Die Farbgebung ist von mir. Also: ich denke, dass ich den Plan hier in dieser Weise vorstellen darf.
ich habe heute Herrn Lüdemann von gleisplaene-archiv.de wegen der Nutzungsrechte an dem Plan angeschrieben. Ich erhielt folgende Antwort, die vielleicht auch für andere Forums-Nutzer interessant ist:
»Grundsätzlich gilt, daß Gleispläne, die nicht älter als 20 Jahre sind aus sicherheitsrelevanten Gründen nicht veröffentlicht werden dürfen. Ferner besitzt die DBAG alle Rechte für Pläne die nicht älter als 70 Jahre sind. Im Hobbybereich gibt es aber seit den 1980-er Jahren ein außergerichtliches Agreement (damals am Beispiel von Fotoaufnahmen von Bahnanlagen), daß hier die DBAG (damals DB) ihre Rechte nicht verfolgt. Auch hat der Vermerk ›Nicht für Dritte‹ für die DBAG dann keine Bedeutung mehr, wenn der Inhalt in keiner Weise mehr der Wirklichkeit entspricht und lediglich noch antiquarischen Wert hat.
Also steht einer Veröffentlichung nichts im Wege.«
Ich gehe davon aus, dass damit auch einer Wieder-Veröffentlichung des Gleisplans hier im Forum nichts mehr im Wege steht.
in der Adventszeit finden um und in München regelmäßig Sonderfahrten mit Dampflokbespannten Zügen statt. Wenn ich die Dampfpfeifen höre, versuche ich so schnell als möglich aus meinem Büro zu dem nah gelegenen Ostbahnhof zu kommen, um zu sehen, welche Loks das Bayerische Eisenbahnmuseum diesmal auf die Schienen gestellt hat.
Aber auch der Bahnpark Augsburg läßt sich nicht die Gelegenheit entgehen, einen Christkindl-Dampf loszuschicken. Zusammen mit meinem Neffen war ich am vergangenen Wochenende in Augsburg, um an einer Fahrt von Augsburg Bahnpark nach Landsberg/Lech teilzunehmen. Um es kurz zu machen: Ich fand es ganz herrlich. Meinem Neffen habe ich nachträglich ein paar Fotos geschickt, damit er sehen kann, was er bei seinem ständigen Tippen und Wischen auf dem Smartphone nicht mitbekommen hat. Hier die Fotos:
Anmerkung: Meine Frau war erstaunt, dass — rechts unten im Bild zu sehen — eine Frau eine Lokomotive fotografiert ...
Hallo Wolf, sehr schöne stimmungsvolle Bilder vom Dampfbetrieb hast Du hier eingestellt. Beim Betrachten hört man es förmlich Zischen und Fauchen man kann sich in die Situation sehr gut hineinversetzen.
im Moment zehre ich für die Forumsbeiträge noch von der Arbeit der letzten Wochen. Deshalb heute wieder ein neuer Eintrag.
Der Plan, den ich oben zeige, ist nicht ruckzuck entstanden. Zunächst habe ich mit Wintrack verschiedene Varianten ausprobiert. Dann habe ich weitergeplant mit Adobe Illustrator, einem Programm, mit dem ich seit Jahren beruflich arbeite.
Mir steht leider kein eigener Hobby- oder Bastelraum zur Verfügung. Ich muss also möglichst genau vorausplanen, da ich meine Arbeit nicht liegen lassen kann bis zum nächsten Mal, um weiter Schienen und Weichen hin- und herzuschieben. Auch möchte ich eine möglichst exakte Vorlage für den Gleisbau, da die Weichenschwellenbänder von Tillig und von Weller modifiziert werden sollen, und einzelne Gleisabschnitte unterschiedliche Schwellenabstände erhalten werden.
Gleisstrecken mit unterschiedlichen Schwellenabständen lassen sich mit dem Illustrationsprogramm sehr einfach zeichnen. Leider nicht die Weichen. Für die Weller-Weichen bietet Günter Weller einen PDF-Download an. Das PDF lässt sich in Illustrator - natürlich auch in anderen Programmen - öffnen und bearbeiten. Mit einigen wenigen Klicks konnte ich so die Zeichnung in den gewünschten Bogenradius biegen. Damit habe ich eine sehr gute Vorlage für die Gleisplanung und den Weichenbau.
Bei Tillig war das schwieriger. Zunächst hatte ich vor, auf Basis des Tillig-Schwellenbandes eine Weiche mit Doppelschwellen zu bauen. Eine gute Bauvorlage dazu gibt es in MIBA Spezial 84 von Lutz Kuhl. Allerdings stellte sich beim Nachbau heraus, das die Schienen aufgrund der verschobenen Lage von Schwellen und damit Kleineisen entweder an der einen Seite nicht richtig gerade durch die Weiche liefen, oder der abzweigende Bogen leichte Dellen bekam.
Von Tillig gibt es als Planungsvorlagen - wie bei Weinert - nur fotografische Abbildungen der Weichen. Diese lassen sich zwar scannen, aber am Bildschirm lässt sich damit nicht wirklich gut planen. Ich hatte die Firma Tillig gebeten, mir eine Zeichnung mit allen Details der EW 3 zur Verfügung zu stellen. Leider bekam ich die Antwort, dass man grundsätzlich keine Zeichnungen herausgibt (Warum nicht?). Ich musste die EW 3 zeitaufwändig nachzeichnen. Damit konnte ich nun den gesamten Gleisplan sehr genau am Bildschirm darstellen. Letztlich zeigte mir meine Zeichnung der Tillig-Weichen, dass der Umbau zu einer doppelschwelligen Weiche immer mit leichten Verkantungen an den Kleineisen einhergehen würde. Manche fallen aufgrund des weichen Kunststoffs und der damit verbundenen Flexibilität fast nicht auf, andere deutlicher. Für mich hätte dies bedeutet, einige Kleineisen abzurasieren und nach dem Schieneneinbau an richtiger Stelle wieder einzukleben. Nachdem ich mir einige schöne Modell-Anlagen hinsichtlich der Weichen nochmals genauer angeschaut hatte, habe ich auf die Doppelschwellen verzichtet - aber nur an den Weichen.
Nachdem ich beim bisherigen Anlagenbau gemerkt hatte, dass aufgrund der Staub-, Geruchs- und Lärmbelästigung die Toleranzgrenze meiner Frau überschritten wurde, werde ich diesmal die Rahmenkonstruktion außerhalb und mit Hilfe eines Schreiners angehen.
Rechts vor der Einfahrweiche ist bisher ein leichtes Gefälle zum Tunnel hin geplant. Allerdings sollte dann, wie bei der Vorlage Gräfenberg, noch eine Schutzweiche vorhanden sein. Das würde aber das schon kurze Stück Strecke in der Landschaft weiter verkürzen. Vielleicht wird es kein Gefälle geben.
irgendwie habe ich Deine neue Planung, bzw. diesen Thread mit den Bauvorbereitungen etwas aus den Augen verloren ...
Mir gefällt was Du aus Gräfenberg gemacht hast, auch das Du für Dich eine Gegend gefunden hast in die Du die Anlage hineinverlegst die Dir nahe ist. Das hilft sicher bei der Gestaltung der Anlage! Und Michael Meinholds "Vogelsberger Westbahn" ist ja auch ein sehr schönes Modellbahn Vorbild. Wie es überhaupt in der Gegend so einige sehr interessante Bahnstrecken (Privat und Staatlich) gab. Holgers Bad Orb ist ja auch so ein schönes Beispiel.
Ich wünsche also viel Erfolg beim Bau und werde die weitere Entwicklung gern im Auge behalten!
auch ich finde deine Planung toll. Schade ist nur, dass du den Lokschuppen nicht so anbinden konntest, wie in Gräfenberg. Aber vielleicht hast du das ja auhc gar nicht gewollt.
ich hatte darüber nachgedacht, einen Lokschuppen wie bei der Vorlage zu platzieren. Aber der Platz ist nicht dafür da. Das hätte sicherlich viel Verkehr im Bahnhof erzeugt - einmal aus dem Bahnhof raus, um zum Lokschuppen zu gelangen. Die jetzige Lage des Lokschuppens finde ich ökonomischer. Allerdings wäre ein zweiständiger Schuppen schon besser für den Pendlerverkehr am Morgen. Ich muss mir noch Gedanken darüber machen, ob evtl. auch ein Triebwagen dort unterkommen soll.
zwei eventuelle Möglichkeiten bezüglich des Lokschuppens:
Erstens Du verlängerst den Lokschuppen dort wo er steht ein wenig so das zwei kurze Lok dort hintereinander auf einem Gleis unterkommen können.
Zweitens, Du wechselst den Standort von Seitenrampe rechts und Lokschuppen links (ebenfalls mit dem verlängerten eingleisigen aber zweiständigem Lokschuppen). Hätte auch den Vorteil das Du im Bereich der Ladestraße links sehr viel besser zugreifen könntest beim rangieren (abkuppeln, usw.)!
Einen ähnlich "langen" Lokschuppen hat Patrick auf seinem Bahnhof "Bad Erbach" erstellt, er wirkt zumindest so, das dort zwei kurze Lok unterkommen könnten, schau es Dir mal an ...
Allerdings, wenn es sich für Dich herausstellen sollte, das Dir ein verlängerter Lokschuppen für die Gesamtwirkung doch zu lang erscheint, dann geht es doch auch sehr gut mit dem jetzigen "normalen" Lokschuppen. Zumal ein Triebwagenzug auch mal über Nacht draußen abgestellt werden könnte, der Schuppen wäre sonst arg groß! Ein lokgeführter Zug der morgens von hier startet reicht vielleicht auch aus - oder?!
ZitatGepostet von mehrdampf ich hatte darüber nachgedacht, einen Lokschuppen wie bei der Vorlage zu platzieren. Aber der Platz ist nicht dafür da.
Auch nicht, wenn du den Bogen, in dem der Bahnhof liegt, etwas "entschärfst"? Dann würde die Bahnhofsausfahrt etwas weiter zur vorderen Segmentkante rutschen.
am Verhältnis zwischen Bogen im Bahnhof und Bogen in der Zufahrt habe ich ziemlich lange herumprobiert, um vor der Einfahrweiche einen möglichst großen Radius zu erhalten. Die jetzige Situation stellt für mich den besten Kompromiss dar. Auch die Abwicklung der Szene von rechts mit Landschaft nach links mit einer zunehmenden Verdichtung in der Bebauung gefällt mir nun gut. Beim Original Gräfenberg war die Bebauung in der Mitte konzentriert.
Die Lage und Größe von Lokschuppen und Güterschuppen werde ich erst endgültig festlegen, wenn ich die Segmente aufgebaut habe und mit provisorischen Pappmodellen verschiedene Varianten besser testen kann. Das wird aber noch einige Wochen/Monate dauern.
@tom: Ob nun ein Zug am Morgen oder zwei Züge - das muss ich noch mit dem Gemeinderat klären :-)
mittlerweile habe ich einige Weichen gebaut. Dafür habe ich zunächst die Zeichnungen der Weichen auf einen 3 mm starken Hartschaum (aus dem Baumarkt) aufgeklebt. Der Hartschaum hat den Vorteil, leicht mit Skalpell und Fräser (für das Stellstangen-Loch) bearbeitbar zu sein. Zudem ist er wasserfest gegenüber dem Schotterkleber und nicht zu teuer.
Nachdem ich die aufgeklebte Papierzeichnung mit transparentem Sprühlack ebenfalls wasserabweisend gemacht hatte, konnte ich die Weichen-Schwellenbänder von Tillig - bei der Eingangs-Bogenweiche von Günter Weller - aufkleben.
Bei der Wellerweiche habe ich den Radius etwas verkleinert, indem ich die Stege alle zwei oder drei Schwellen auftrennte. Das Material erwies sich dabei als weniger spröde als gedacht. Etwas kniffelig war der Bau des Herzstückes. Hier musste ich den ersten Versuch wieder abreißen. Nun passieren Fahrzege mit Rädern nach NEM, RP 25/100 und RP 25/88 ohne Probleme diese Stelle. Allerdings nur, wenn ich ein Radsatz-Innenmaß von mindestens 14,4 mm eingestellt habe. Zusammengefasst ist es ziemlich einfach, mit den Weller-Schwellen eine Weiche zu bauen, auch wenn man die Schienen einkleben muss. Ein Foto folgt bei nächster Gelegenheit.
Bei den Tillig-Schwellenbändern habe ich die Schwellen nach dem Herzstück aufgetrennt und innen etwas verkürzt, um den gewünschten Endwinkel von 9° oder 10° zu erreichen. Auch das ist kein Problem, wenn man das Schwellenband auf eine Zeichnung aufkleben kann. Vor dem Aufkleben habe ich von Radlenkern und Flügelschienen die Kleineisen entfernt, da ich die Abstände zwischen Schiene und Radlenke sowie zwischen Schiene und Flügelschiene auf 1 mm bis 1,15 mm verringere und zudem kürze Radlenker einbaue.
Für das Entfernen der Kleineisen verwende ich ein neues, scharfes Skalpell. Ein Versuch, die Kleineisen abzufräsen, hat mich aufgrund des weichen Schwellenkunststoffs nicht befriedigt und hat auch länger gedauert. Das Entfernen der Kleineisen kann man gut an einzelnen Schwellen eines Flexgleises üben. Die entstehenden Löcher fülle ich nach dem Aufkleben auf die Hartschaumplatte mit Kunststoffspachtel. Die Kleineisen werden nach dem Einfügen der Schienen und Radlenker wieder ergänzt durch »abrasierte« Kleineisen - wofür ich tatsächlich eine Rasierklinge verwende. Hierfür werde ich mir noch eine kleine Vorrichtung basteln, die gleichmäßigere Ergebnisse erzeugt. Ein erster Test:
(Schrecklich, was das Makro-Objektiv alles sieht!).
Im Bereich der Stellstange habe ich das Schwellenband um eine Schwelle verlängert.
Mit dem Thema Stellstange beschäftige ich mich immer wieder seit meinem Wiedereinstieg in die Modelleisenbahn. Ich könnte es mir nun leichter machen, und einfach eine Weinert-Stellstange kaufen. Allerdings ist die relativ teuer - ein Döner mit Ayran ist günstiger. Meine jetzige Lösung kostet nur wenige Cent und ist zudem schnell hergestellt.
Ein Rundholz (2 mmm oder 3 mm Buchenholzstange oder auch Zahnstocher) wird in die Bohrmaschine eingespannt und mit Hilfe von Schleifpapier auf den Durchmesser von ca. 1,3 mm »gedrechselt«. Für das für die Weiche benötigte isolierende Hülsenstück schneide ich ein Stück in der Länge von 6,5 mm ab. In dieses Stück säge ich über die gesamte Länge eine Fuge in der Stärke der Stellstange. Dann wird die an die Weichenzungen angelötetet Stellstange in der Mitte durchgenipst und dabei auf beiden Seiten etwas gekürzt. Das Rundholz wird mit Sekundenkleber eingesetzt und verbindet beide Stellstangenteile; der richtige Zungenabstand zur Schiene und die Mittenposition des Rundholzes wird durch leichtes Verschieben eingestellt. Wer mag, kann an den Holzenden mit dem Skalpell noch die am Original vorhandenen Muttern nachbilden.
Von einem dünnen Messingrohr habe ich den Ring abgesägt, der die unter die Platte reichende Verstellstange aufnehmen wird. Er wird ebenfalls mit Sekundenkleber fixiert. Die Nachbildung der Verschlussklammern bestehen aus zwei kleinen Stücken Messingwinkel. Das Ergebnis wirkt im Vergleich zur Weinert-Stellstange filigraner und ist, wie bereits gesagt, deutlich günstiger.
Dennoch bin ich nicht ganz zufrieden, da es in dem einfachen Bahnhof wahrscheinlich nicht so etwas Aufwändiges wie isolierte Stellstangen gab. Ich werde weiter experimentieren. Eine 0,6 mm starke Stellstange aus Pertinax habe ich bereits sägen können. Leider noch ohne die kleine Verstärkung mit dem Loch in der Mitte. Auch für die Verbindung der Stellstange zu der Verstellstange, die unter die Platte zum Servoantrieb führt, habe ich nur eine vage Vorstellung.
Hier ein Versuch, den ich vor einigen Jahren machte - freihandgefräst. Er zeigt ganz gut, dass man mit Pertinax sehr fragile aber stabile Bauelemente herstellen kann.
Ausprobiert hatte ich auch einen 3D-Druck. Ich fertigte dazu eine 3D-Zeichnung einer Stellstange an, ähnlich der Weinert-Stellstange. Die feinen Details der 3D-Zeichnung wurden ziemlich gut dargestellt. Dennoch war das Ergebnis insgesamt enttäuschend: Die Stange kam gebogen aus dem Drucker und war sehr spröde. Der Druck des Musters war zudem teuer.
während der Tage zwischen Weihnachten und Neujahr konnte ich etwas an den Weichen weiterarbeiten. Vor Weihnachten hatte ich bereits die Bogenweiche von Weller gebaut (Beschreibung oben). Dazu zwei Bilder:
Gut zu erkennen ist, dass die Schwellenlage der im Illustrationsprogramm bearbeiteten Weller-Zeichnung nicht exakt mit dem Schwellenrost übereinstimmt. Der verkleinerte Radius ist dagegen richtig. Bei den Weller-Weichen fällt auf, dass die Kleineisen nicht über den Schienenfuss reichen. Ich finde, dass man dies gut hinnehmen kann. Dafür erhält man ein günstiges Schwellenband einer sehr gut aussehenden Bogenweiche. Allerdings sind die Kleineisen aufgrund des verwendeten Harzes empfindlich. – Das ist übrigens die einzige Weiche mit Doppelschwelle.
Die Hosenträger-Konstruktion zur Anbindung von Güterschuppengleis und Ladestraße wird der aufwändigste Selbstbau bei den Gleisen sein. Ich hatte vor, dafür drei Tillig-EW3-Weichen und eine zweiseitige Doppelweiche von Weller zu verwenden. Nachdem ich bereits alle Weichen und die Pertinax-Schwellen aufgeklebt hatte, erschien mir die Konstruktion unharmonisch: Die Weller-Weiche wirkte wie ein Fremdkörper auf mich, vielleicht aufgrund der gegenüber den Tilligweichen anderen Schwellenabstände.
Zum Aufkleben der Zeichnung hatte ich einen leider durchschlagenden Sprühkleber verwendet. Hier und auf dem folgenden Bild kann man gut die durchschimmernde blaue Hartschaumplatte erkennen. Es gibt sie auch in schwarz und grau. Beim Kauf waren diese Farben in der von mir benötigten Größe nicht vorrätig.
Ich entschloss mich, die Weller-Weiche und auch alle Pertinax-Schwellen wieder abzubauen. In der neuen Fassung habe ich nun links unten ein Stück einer Tillig-Weiche verwendet. Der Rest der Doppelweiche ist mit Pertinax-Schwellen gelegt. Sämtliche übrige Schwellen habe ich dabei auch korrigiert.
Gegenüber den Tillig-Schwellen habe ich die Pertinax-Schwellen mit einem Visitenkarten-Karton unterfüttert, um eine schlüssige Oberkante zu erhalten. Rechts unten sieht man ein Stück Schwellenband von Weinert. Die Schwellen sind ebenfalls etwas niedriger. Allerdings darf man sie nicht Oberkante an Oberkante mit den Tillig-Schwellen verlegen. Durch die etwas erhöhten Kleineisen der Weinert-Schwelle würde ansonsten die Schienenoberkante nicht mehr die passende Höhe haben und die Schiene beim Schieben durch die Kleineisen klemmen. Doppelschwellen mit Tillig und Weinert sehen aufgrund der versetzten Schwellenoberkante also etwas eigenartig aus. Daher baue ich die Doppelschwellen entweder jeweils komplett aus Tillig- oder Weinert-Gleis.
Zuletzt noch ein Bild, das ich beim mühseligen Kleineisenschneiden aufgenommen habe.
Da ich bei den Tillig-Weichen jeweils einige Kleineisen entfernt habe, und auch die Pertinax-Schwellen noch Kleineisen benötigen, schneide ich diese mit einer Rasierklinge von Tillig-Schwellen ab. (Ich weiß, dass es die Kleineisen auch von Tillig einzeln gibt. Aber sie sind relativ teuer, sehen etwas anders aus und haben zwei Zapfen, für die ich entweder Löcher in die Schwellen bohren muss, oder ich muss sie abschneiden.) Die Rasierergebnisse variieren leicht. Ich hatte versucht, mittels einer feststehenden Einspann-Vorrichtung für die Rasierklinge und dem Verschub der Schwelle auf dem Koordinatentisch exakt gleiche Ergebnisse zu bekommen. Doch die Rasierklinge ist so elastisch, dass sie ausweicht. Vielleicht versuche ich noch eine andere Art von Halter, der so etwas ausschließt. Allerdings – wenn ich die Zeit, die ich für das Basteln dieses Halters benötige dazu verwende, um Kleineisen zu schneiden, bin ich wahrscheinlich schneller fertig ...
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17.12.2013 18:54 (zuletzt bearbeitet: 10.06.2015 17:23)
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