Dieser Thread wendet sich an alle, die sich fragen, ob sie sich mal einen Bausatz aus Messing zulegen sollen, bzw. die probieren wollen, wie es so mit der Löterei hinhaut.
Ein geeignetes Objekt ist z. B. die Bahnhofsdoppelbank von Weinert - wer es etwas anspruchsvoller möchte, der probiert die Bahnsteigkarren.
hier ist das Bauteil nebst Verpackung
Die ersten Baustufen sind schnell erledigt
Die Auflage wird vorher verzinnt
Passt!
Entfetten in Aceton (Sekundenkleber würde hier wieder aufweichen)
Grundierung
Lackieren leicht gemacht
Fertig!
Die Bank ist fummelig genug um herauszufinden, ob einem die Arbeit mit Messing und Lötzinn liegt. Gleichzeitig ist es nicht die riesige Investition die einen zur Verzweiflung treibt, sollte es nicht klappen.
Ich habe für den Biergarten meiner Bahnhofsgaststätte von Preussenmodelle Berlin, Klappstühle und Tische aus Messing ausgesucht. Hier ein paar Bilder von der Bastelei und ihrer Verwendung. DRG-Rainer
danke für den Einblick in die Messingbau-Welt - sehr interessant. Mir persönlich fehlen noch einige wichtige Infos, wie z.B. Werkzeuge, welche Temperaturen wurden beim Löten verwendet, welche Flußmittel, etc. pp. So eine Anleitung für Dummys halt ;-)
Wäre toll, wenn ihr das noch ergänzen könntet. So ist es für einen Laien wie mich schwer nachzuvollziehen und nachzumachen.
Wäre toll, wenn ihr das noch ergänzen könntet. So ist es für einen Laien wie mich schwer nachzuvollziehen und nachzumachen.
...
Das ist schnell erledigt Alex!
Erstmal ein Bild:
Da haben wir:
von Rothenberger (gibt es im Baumarkt) zum einen das Flußmittel und die sog. Fittinglötpaste - ersteres braucht man "immer", letzteres bei winzigen Lötstellen wo zuviel Lot das Bauteil versauen würde.
Ansonsten Lötzinn auf Rolle d=0,5 mm - ich hab' immer noch das bleihaltige, dass es so heute nicht mehr gibt. Das neue Zeug funktioniert aber auch.
Eine sog. "Zündkerzenbürste" (auch aus dem Baumarkt) - die ist gut, um die Lötspitze im heissen Zustand zu reinigen.
Dann eben noch - in meinem Fall keine Löt-Station (zahlt sich für mich nicht aus und ist eher was für "Freaks" - sorry) - ein stinkelingpief einfacher Lötkolben von 40 Watt mit werkseitiger Lötspitze. Für 99 % dessen, was ich löten muß, ist das meine "Allzweckwaffe". Für die Dekoder habe ich mal einen 15 Watt Kolben (auch von Ersa) angeschafft - aber selten benutzt. Der 40er ist heiß und schnell (warum sind die Frauen nicht so?).
das Grausen kommt bei mir von einer ganz anderen Seite - und es ist auf den Bildern auch zu sehen.
Diese Garnituren sind so was von maßstäblich, dass andere Teile aus Großserien ganz schnell mal deplaziert wirken. Ähnlich wie Gebäude von Real-Modell (H0 pur) - wenn das erste solche Gebäude auf die Platte kommt, dann kannst Du alles andere getrost abmontieren, vielleicht Artitec ausgenommen.
danke für dein schnelles update, so lässt sich schon mehr damit anfangen - danke ;-)
Recht hast du mit dem Vergleich von Groß- zu Kleinserien. Es gibt aber noch diverse andere Hersteller, die auch gut zu solchen filigranen Sachen passen.
Zu deiner Frau=schnell heiß Frage sage ich mal nix und denke mir meinen Teil ... *g*
Danke für diesen Beitrag deinerseits und Gruß Alex, der am WE erstmal mit einem Neusilber-Bausatz kämpfen wird ...
etwas verspätet, aber doch noch, hier mein Material und Werkzeug für den Zusammenbau der Stühle und Tische.
Am Anfang habe ich es mit Elektroniklot d=1,0mm probiert, aber das war wohl nix. Ich besorgte mir Weichlotpaste und damit ging es sehr gut. Als Werkzeug habe ich die ERSA RSD 80 Lötstation, Seitenschneider bzw. Cuttermessser hergenommen. Die Tische und Stühle wurden nach dem Löten gereinigt und anschließend mit brauner bzw. grüner Abtönfarbe gestrichen.
Sollten noch Fragen offen geblieben sein, nur zu. DRG-Rainer
ZitatGepostet von ingura Ähnlich wie Gebäude von Real-Modell (H0 pur) - wenn das erste solche Gebäude auf die Platte kommt, dann kannst Du alles andere getrost abmontieren, vielleicht Artitec ausgenommen.
Auf den Modulen ist noch nichts drauf ... und was draufkommt, wird selbstgebaut ...
über den hervorragenden Beitrag von Peter über Arbeit mit Messing kann ich nur sagen: Super! Solche Beiträge sollten wir viel öfter in unserem Forum finden.
Nun muss ich zu meiner Schande aber zugeben, dass ich mit Messing nicht viel Anfangen kann. Ich habe bereits etliche Versuche unternommen mich dieser Materie näher zu bringen aber leider waren sie nicht von Erfolg gekrönt.
Aber was wäre ich für ein Modellbauer, wenn ich keine Lösung suchen würde?
Also habe ich mich heute nach Feierabend daran gemacht, mir meinen eigenen Stuhl zu fräsen und das ist dabei herausgekommen:
Die Sitzflächen gefallen mir noch nicht aber noch ist ja nicht aller Tage Abend und so werde ich mich am Wochenende damit beschäftigen, diese Sitzgelegenheit zu überarbeiten und einen passenden Tisch dazu herzustellen.
Ich stehe übrigens mit Metall (hauptsächlich wegen der Löterei) auch auf Kriegsfuss und versuche erstmal, die Sachen aus anderen Materialien zu fertigen.
Wobei ich natürlich den anderen beiden für ihre Arbeit absoluten Respekt zolle. Bei mir würde es wohl nur ein Klumpen Blei werden.
Ich finde das mit dem Löten ist nicht so schwer. Vor meiner ersten Löterei hatte ich auch bammel und habe fehler gemacht, zu geringe Temperatur, nicht richtig sauber und sunst noch so einiges wie Hektik. Also gebe ich ein par Tipps wie es bei mir geht.
Teile mit dem Messer auslößen. Sortieren nach Baustufen. An Werkzeug habe ich: Lötstation, Lot 0,5 0,8 und Paste, Löthonig, Kolopfonium, von Weinert die Lötwasser, Aceton, Edelstahlpfkratzer, Proxen Lötflamme, Keramikfliese, Div. Pinzetten auch in Titan und das übliche Werkzeug. Das ist für manchen bestimmt ne Menge Zeug das sich aber in 40 Jahren halt so angesammelt hat.
Die Weinert Lötflüssigkeit enthält keine Salzsäure. Das normale Lötwasser aus dem Baumarkt ist bei mir Tabu. Die Keramikfliese nehme ich als Unterlage.
Zum löten nehme ich fast immer ein hohe Temperatur, ab 300 eher 350 - 400 Grad. Ein hohe Temperetur bedeutet schnelles Löten und nicht verbraten. Ich löte auch Elektronikbauteile so, die sind damit schneller dran, die merken das überhaupt nicht daß sie befestigt sind. Das neue Lötzinn braucht sowiso ein höhere Temperatur weil der Blei anteil fehlt. Zum reinigen der Spitze nehme ich den Topfkratzer, Spitze rein und sie ist sauber. Bei dem Fummelkram löte ich vorher mit Lötpaste sonst mit Draht. Die Teile kann man auch auf einer Seite mit Zinn bestreichen die andere Seite mit Löthonig und zusammen fühgen, durch den Löthonig pappt das ganze passgenau, Lötspitze oder Flamme dran und die Teile sind fest. Damit benachbarte schon feste Teile sich nicht lösen nehme ich nasses Klopapier und schütze so diese Teile. Diese löterei war für Messing Kupfer Neusilber, bei Stahl wird die Lötstelle mit der Flüssigkeit von Weinert vorbehandel, dann gelingt auch da die löterei. Wenn ich zu faul zum reinigen mit dem Glasfaserpinsel oder Schmirgelleinen bin bin nehme ich dazu auch diese Flüssigkeit. Dann gelingts immer. Gereinigt wird mit Aceton oder Spiritus.
Das wichtigste aber ist die innere Ruhe die man haben muß was mir zuweilen halt fehlt und dann auch zum Mißerfolgt führt. Wenn die sich dan mal wieder eingestellt hat läufts auch wieder rund.
So das ist meine Methode, ob dies alles so auch richtig ist??? Aber der Erfolg gab mir recht.
Also los Freunde keine Angst vor der Sache und dem Mißerfolg dann wirds schon.
Titan Pinzette deshalb weil diese die Hitze der Flamme schadlos aushalten und sich auch nicht verformen. Meine sind über 20 Jahre alt, die normalen muß ich alle 2 Jahre austauschen dann sind diese hin.
So das wars, macht was draus, ich kann mich nicht um alles Kümmern. ( frei nach Olaf )
ZitatGepostet von Nordlicht03 Nun fehlt nur noch der "Fräsbericht". Wie hast du es geschafft, so einen Winzling so präzise zu fräsen? Und das auch noch ohne Bruch?
Hallo,
da gibt es nicht viel zu berichten. Zeichnung gemacht, Fräser eingespannt und auf „Start“ geklickt
So klein finde ich den Stuhl gar nicht. Es geht noch kleiner:
Das schlimme ist hier aber, dass man seine Atmung unter Kontrolle habe muss, sonst fliegen die Teile beim Ausatmen durch die Gegend und dann verbringt man wieder etliche Zeit suchend und fluchend unter dem Tisch
Zitat da gibt es nicht viel zu berichten. Zeichnung gemacht, Fräser eingespannt und auf „Start“ geklickt
Was meinst du mit "auf Start geklickt"? Wie führst du den Fräser so präzise? Kreuztisch? Was für einer? Was für einen Fräser? Mit welchem Fräsmaschinchen kann man das machen? Proxxon? Und wie bzw. womit spannst du solche Winzlinge ein? Da kann man doch nirgendwo "greifen"? Also Fragen über Fragen.
Zitat Das schlimme ist hier aber, dass man seine Atmung unter Kontrolle habe muss, sonst fliegen die Teile beim Ausatmen durch die Gegend und dann verbringt man wieder etliche Zeit suchend und fluchend unter dem Tisch
Ja, solche Situationen kenne ich auch. Blöd nur, wenn man einen graublau melierten Teppich hat. Was da drauf fällt, ist optisch weg. Da hilft nur abtasten.
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07.12.2010 21:07
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