ich bin gerade am Überlegen, ob ich mir eine funktionsfähige Seilrangieranlage mit Verholwagen (auch Schubwagen oder Pufferwagen genannt) baue.
Über eine einzelne On-Spot-Verladung sollen gekuppelte Kesselwagen nacheinander mit chemischen Produkten befüllt werden. Die allgemeine Rangierung der Kesselwagen auf dem Füllgleis und die Positionierung des jeweils zu befüllenden Kesselwagens auf der Gleiswaage der On-Spot-Verladung erfolgt durch den Verholwagen.
Die Anlage soll sich am Vorbild orientieren und in Modulform den Normen der Forumbahn entsprechend aufgebaut werden. Es handelt sich dabei lediglich um ein gerade verlaufendes Füllgleis, auf welchem sich so ca. mittig die Füllanlage befindet und ein paralleles Abstellgleis, welches so ca. die halbe Länge des Füllgleises hat.
Würde so eine Anlage überhaupt zur Forumbahn passen?
grundsätzlich ist jeder neue Anschließer herzlich willkommen und wird mit Sicherheit auch in einem Arrangement seinen Platz finden. Ich mag ja solche Spielereien sehr gerne, aber die Erfahrung aus den Fahrplänen zeigt, dass oftmals die Zeit nicht da ist, aufwändige zusätzliche Arbeiten zu erledigen. Dominik hat ja auch eine Spillanlage in Mayrhofen und die wurde, glaube ich, noch nie während eines Fahrplans benutzt, weil es für die Rangierarbeiten nicht nötig ist. So, wie ich das verstanden habe, bringt die Lok die Kesselwagen, kuppelt diese mit dem Verholwagen. Die weitere Behandlung der Wagen erfolgt dann automatisiert? Dann könnte der Lokführer die bereits behandelten Wagen gleich wieder mitnehmen, während die gebrachten Wagen ohne Bediener befüllt, gewogen und für die Abholung bereit gestellt werden. Das wäre schon sehr reizvoll.
auch ich begrüße generell jede neue Betriebsstelle. Ich war mal so frei und habe nachgesehen, welche Waren in Kesselwagen (Gattungszeichen Z) bereits bei der Forumbahn so transportiert werden. Als da wären: - Alkohol - Diesel - Benzin - Brenngas - Laugen - Säuren - Gerbstoffe - Brantweinessig - Chemikalien - Heizöl - Rohöl - Schmieröl
Besonders hervorzuheben sind das Paraffinwerk Köpsen (Empfang Ganzzug: Öle, Benzin, Säuren), Gashandel Römer (Empfang & Versand Einzelwagen: Brenngas) und das Prießnitzer Chemiewerk (Empfang Einzelwagen: Chemikalien). Mit der Betriebsstelle Ostenwalde gibt es auch bereits schon eine Rohölverladung für ca. 4 Kesselwagen.
Das soll jetzt nicht bedeuten, dass dir diese Frachtgüter verwehrt sind. Es soll dir nur eine Orientierung bei deiner weiteren Planung geben. Wenn du noch weitere Fragen in diese Richtung hast, immer her damit.
Grüße und maximale Erfolge,
der Waldi.
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der grobe Ablauf ist wie folgt: Die Rangierlok bringt die Kesselwagen, schiebt diese durch die Verladung und hält spätestens am Schild ("Ex-Bereich, Halt für Lokomotive"), welches einige Meter vor der Verladung steht, an. Der erste Kesselwagen auf der Lokseite wird angebremst, es wird abgekuppelt und die Lok fährt wieder ab. Der Verlader fährt den Verholwagen mittels Seilrangieranlage an den letzen Kesselwagen heran, welcher mittels Scharfenbergkupplung des Verholwagens automatisch gekuppelt wird. Die Bremse des ersten Kesselwagen wird gelöst und die Kesselwagen werden soweit in Richtung Prellbock gezogen, bis der erste Wagen auf der Gleiswaage positioniert ist. Dieser wird durch Hemmschuhe zusätzlich gesichert. Das entsprechende Füllrohr wird auf Position gefahren und es erfolgt die Beladung. Der Verlader stellt dann auch alle weiteren Wagen. Wenn der letzte Kesselwagen beladen wurde, werden die Kesselwagen noch ein paar Meter aus der Füllanlage in Richtung Bahnsignal herausgeschoben. Der letzte Kesselwagen wird angebremst und der Verholwagen wird durch den Verlader in Richtung Prellbock auf die Position gefahren, auf welcher dann das Bahnsignal durch den Verlader freigeschalten wird und die Rangierlok die Kesselwagen abholen kann.
Hallo Waldi,
es würde sich um Chemikalien handeln. Für die Dimensonierung der Anlage in der Länge würde mich mal noch die Länge eines Ganzzuges (ca. 200mm pro Kesselwagen) bei der Forumbahn interessieren. Damit auch alle Kesselwagen in der On-Spot-Verladung beladen werden können, muss das Füllgleis also ca. doppelt so lang sein wie die maximal füllbaren Kesselwagen auf diesem Gleis. Beim Vorbild können maximal 9 lange Kesselwagen auf dem Füllgleis beladen werden. Um die Betriebsstelle in der Größe nicht ausufern zu lassen, würde ich einen Ganzzug halbieren und auf das Füllgleis und auf das Abstellgleis aufteilen und dann entsprechend umstellen.
du scheinst da wohl etwas Größeres zu planen. Also in Wählitz haben wir Nutzlängen zwischen 170cm bis 220cm zur Verfügung. Die FY können Nutzlängen von +250cm auch problemlos bewältigen. Entsprechend lang sind die Ganzzüge bei uns, was in etwa auch deiner Ganzzuglänge entspricht.
Die Nutzlängen der Betriebsstellen werden aber nicht vorgegeben. Da hat der Erbauer freie Hand. Wenn du Platz für 9 4-achsige Kesselwagen vorhanden hast, ist es die Aufgabe von uns Betriebsplanern dafür zu sorgen, dass es im Fahrplan entsprechende Transportkapazitäten gibt.
Hast du schon mal einen Plan oder eine grobe Skizze zur Hand, wie du es dir vorstellst? Und warst du schon mal bei einem Forumbahntreffen dabei (ich habe ein furchtbares Personengedächtnis, sorry)?
Mahlzeit, Waldi.
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Noch eine Ergänzung. Fast wichtiger als die Betriebsstelle an sich, ist das Vorhandensein entsprechender Güterwagen in den dazugehörigen Epochen. Je größer die Verladung, desto mehr Kesselwagen müssen sowohl für die Anlieferung (leer) als auch für die Abholung (voll) vorgesehen sein. Ein Pendel mit Wählitz (Hauptsächlich Benzin(?), weniger Säuren und Öle) schließt sich da wohl aus, was die Kapazität an Kesselwagen stark einschränkt. Ein weiteres Kesselwagenzugpaar für deine Betriebsstelle könnte so zu einem Problem werden. Bin mir damit aber nicht 100%ig sicher.
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Zitat von ModBahnPeter im Beitrag #1Die Anlage soll sich am Vorbild orientieren
Du schreibst das es ein Vorbild gibt. Wo wäre das denn? Ich kann mir das ganze noch nicht so recht vorstellen. Zumal es ja auch einige Zeit dauert Chemikalien umzuladen. Wobei der Ex-Bereich natürlich wiederum so eine Anlage rechtfertigen könnte.
Was ich hingegen kenne: An der Lahntalbahn gibt es einen Bahnhof mit einer Seilrangieranlage mit der dort die Tonerdewagen verschoben werden.
im DOW-Chemiewerk in Böhlen (südlich von Leipzig) gibt es aufgrund von Ex-Bereichen mehrere Seilrangieranlagen mit Verholwagen. Die Befüllung eines Kesselwagens in der On-Spot-Verladung könnte unterhalb einer Stunde liegen.
Da ich diese Seilrangieranlagen kenne, möchte ich lediglich versuchen, einfach bloß mal eine davon so in etwa ins Modell umzusetzen.
ich bin bisher auf Forumbahntreffen immer nur als kurzer Tagesgast in Erscheinung getreten. So zum Beispiel in Suhl 2023 und 2024, wo Du ebenfalls anwesend warst. Die kritische Wetterlage hatte mich dieses Jahr von einem Kurzausflug nach Mihla abgehalten.
In absoluter Kurzausführung sollte die minimalste Kapazität drei Kesselwagen auf dem Füllgleis betragen. Sonst lohnt sich einfach eine Seilrangieranlage überhaupt nicht. Ansonsten könnte die Rangierlok ja gleich alles selber stellen. Wenn die Seilrangieranlage allerdings defekt ist, dann wird mit der Lok gestellt. Das kostet natürlich auch etwas.
Hier mal ein ganz grober Plan:
Die seitliche Begrenzung der Anlage sollte durch die Anlagenstraße und dem Erdwall erfolgen. Das Füllgleis muss aufgrund der Seilrangieranlage zwischen den Umlenkrollen geradlinig verlaufen. Sollten die beiden Gleise eher in einen Bogen übergehen, dann könnte ich mir auch gut vorstellen, die vordere Umlenkrolle auf ca. der Höhe des Ex-Schildes zu plazieren. Diese wurde wahrscheinlich aufgrund einer ehemaligen Verladung soweit vorn eingebaut.
Okay... jetzt kann ich mir deine Idee schon mal etwas genauer vorstellen aber zwei Anmerkungen dazu.
1.) Du schreibst:
Zitat von ModBahnPeter im Beitrag #1in Modulform den Normen der Forumbahn entsprechend
Welche Norm genau meinst du? Die Norm für Streckenmodule nach FREMO mit F96? Oder die IB-Norm der Forumbahn? Bei uns kommen beide zum Einsatz.
2.) Mit diesem Gleisplan wäre die Betriebsstelle nur als ein Streckenende zu verwenden und das macht ihre Planung im Arrangement sehr unflexibel. Besser wäre es, noch ein durchgehendes Stammgleis einzuplanen. Wozu soll das separate Abstellgleis dienen?
Zum Thema "Vorbild" ist mir noch die Verladestelle "Auwallenburg" eingefallen. Dort wurde mit einer Seilspillanlage Flussspat in offene Wagen verladen. Den Gleisplan als kleine Ansicht findest du hier Link 1984 wurden die Anlagen noch um ein Umfahrgleis erweitert, um eine WÜST zum VEB FER Brotterode zu bilden. Diesen Plan etwas angepasst könnte ich mir sehr gut für dein Vorhaben vorstellen.
Ich schau mal, ob ich das rasch skizziert bekomme.
Gut, wenn du schon mal dabei warst, weißt du ja, auf welche "Truppe" du dich da einlassen willst, hihi.
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Hier zwei grobe Varianten, wie ich so eine Seilspillanlage realisieren würde.
In der Mitte das durchgehende Stammgleis, oben mittig die Verladung, beidseitig davon die Gleise für leere bzw. beladene Wagen und unten eine Umfahrung für die Rangierlok oder ein Aufstellgleis, das auch als WÜST dienen könnte. Ev. noch eine Schutzweiche, wie sie auch in Auwallenburg vorhanden war. Wenn genauere Maße bekannt sind, kann man das nochmal sauberer konstruieren.
Schöne Sonntagsgrüße, Waldi.
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der grobe Plan im Beitrag #9 stellt lediglich eine Skizze des Vorbildes dar. Daher stammt auch das Abstellgleis.
Die Vermutung, dass diese Art von Betriebsstelle, welche ein Streckenende darstellt, eher nicht zu verwenden ist, hatte ich bereits. Das ist jetzt auch eindeutig abgeklärt. Wenn ich also weiter konstruiere, dann wird ein durchgehendes Stammgleis mit eingeplant.
Und Waldi, dass Ganze ist lediglich erst einmal eine Vorplanung. Vielleicht bleibt es auch nur bei einer Testanlage aus MDF-Platten.
Hallo Peter, ich finde es eine Interessantes Thema. In Dow Böhlen sieht man davon ja nichts. Aber die Gibsverladung vom Kraftwerk Böhlen ist ja von einer öffentlichen Strasse ersichtlich. Da gibt es genauso eine automatische Verschubeinheit von Winhoff. Der Wagen ist schonmal gut gemacht. Und es wird technisch klasse, bei dir bin ich mir da sicher. Waldis 1. Version gefällt mir auf Anhieb ganz gut. Da reicht prinziipiell eine Anbindung. Eine Übergabe bringt 4 Wagen ins Spillgleis, stellt sie ab und die Zustellung zur Verladung läuft automatisch über die Seilwinde. Dazu könntest du den Betrieb automatisiert darstellen. Mit Startknopf, gelben Blinklichtern , Einzäunung usw. Das dauert eben eine Stunde oder so, wenn alles fertig ist, werden die Wagen wieder am Prellbock abgestellt. Dort kann die Übergabe die Wagen holen und neu zustellen und der Zauber geht von neuem los.
Die Frage ist noch was willst du Verladen. Gaskesselwagen wären ja auch nett.
es spricht ja aber auch nix dagegen den Anschluss so zu gestalten, dass die Strecke (hellblaue Linie) vor der Kurve vorbei geht - die Stammstrecke nur auf Parallelgleisabstand vorbeizuführen widerspricht ja auch dem Gedanken vom EX-Bereich... Muss ja nicht 90° sein - 30 oder 45° würden ja auch genügen.
LG Bruchi alias Daniel.
arbeitet bei der Railmaint in Delitzsch und in der Freizeit versucht er sich an der heimischen CNC-Fräse zum Modellfliegen oder Eisenbahn spielen bleibt keine Zeit mehr übrig... derzeitiges Projekt im Job: Nachrüstung BMA/BBA an den C1 Fahrzeugen der Münchner U-Bahn
Daniel hat da einen recht guten Gedanken. Es muss ja nicht stur am Hauptgleis und Straße entlang sein. Man kann ja die Anbindung ähnlich wie Priessnitz gestalten oder ohne Straßenquerung auf der Gleisseite. Es müssen ja nicht immer 90° sein.
so wie es Daniel skizziert und beschrieben hat, so könnte ich mir auch den Anschluss vorstellen. Michas Idee ist natürlich ebenfalls sehr gut.
Zitat von StEn im Beitrag #2Ich mag ja solche Spielereien sehr gerne, aber die Erfahrung aus den Fahrplänen zeigt, dass oftmals die Zeit nicht da ist, aufwändige zusätzliche Arbeiten zu erledigen.
Zitat von BR143 im Beitrag #13Dazu könntest du den Betrieb automatisiert darstellen.
ja, der betriebliche Ablauf muss automatisiert werden. Von Hand bedient man das einmal, dann wird es langweilig.
Zitat von BR143 im Beitrag #13Der Wagen ist schonmal gut gemacht.
Bei diesem 3D-Druck hatte ich die Abdeckplatte und die Anschlagpunkte weggelassen. Die Anschlagpunkte waren mir beim Entfernen der Stützstrukturen auch immer abgebrochen.
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Planung einer On-Spot-Verladung mit funktionsfähiger Seilrangieranlage
09.02.2025 00:52 (zuletzt bearbeitet: 09.02.2025 00:53)
