Hallo zusammen,
da habe ich gerade den Fahrzeugbestand begutachtet und mich gefreut, dass alles in bester Ordnung sein sollte, da fällt mir das hier auf:



Beidseitig sind die Pufferhülsen auf der jeweils linken Seite mehrfach gerissen. Keine Ahnung, wie das Personal (also ich) das wieder geschafft hat.
Die Lok musste also ins RAW. Schnell stand fest, dass Kleben nicht besonders zielführend ist. Guter Rat war nun teuer - im wahrsten Sinne des Wortes: ein neues Gehäuse kostet bei Fischer fast 80 Euronen. Selbst wenn man wollte, eines der 120 200-1 ist leider nicht verfügbar. Man müsste also auf das der 120 115-2 umschwenken, wenn es bei der weißen Bauchbinde hätte bleiben sollen.
Aber bevor man das tut, kann man es ja mal versuchen, dachte ich mir:

Neue Pufferhülsen gedreht, Gehäuse entsprechend ausgebohrt und aufgerieben:



Die Hülse ist so gefertigt, dass sie komplett durchs Gehäuse geht, um das Gehäuse wieder fest mit dem Fahrgestell verbinden zu können:



Der Schweißer (Kleber) und der Lackierer haben dann alles gegeben:



Die Hülsen müssen am Ende fest sitzen, da sie ja auch eine Haltefunktion haben.

Und jetzt noch ein bisschen Aushörten und dann dann kann sie wieder in Dienst:



Ich bin nun natürlich froh, dass sich die Sache so hat lösen lassen. Die mir bekannten Ursachen für derartige Schäden reichen vom unvorsichtig sein beim Entfernen der Puffer über Alterungsprobleme des Kunststoffs bis zu Unfällen und alle möglichen Kombinationen innerhalb dieser Aufzählung.

Wer ggf. auch so ein Problem an seiner Trommel feststellt: die Hülsen haben einen Außendurchmesser von 2,72 mm und eine Länge von 6,2mm. Das Loch für den Puffer hat einen Bohrungsdurchmesser von 1,8mm.
Der Durchesser stellt einen Kompromiss dar, da die Hülsen jetzt nicht mehr konisch sind. Das fällt aber nicht wirklich auf, darum hatte ich mir das Verstellen der Drehmaschine gespart. Den Rest macht der Lack ;-)

Ich würde mich freuen, Euch eine praktikable Reparaturmöglichkeit für diese (leider nicht seltenen) Schäden aufgezeigt zu haben. Im Sinne der Nachhaltigkeit kann man es ja erst mal versuchen, bevor man das Gehäuseoberteil austauscht.

Viele Grüße - Frank

Hallo Frank,

eine ganz saubere Arbeit hast du da geliefert - sieht super aus und gefällt mir
Es geht eben nix über die richtige Ausrüstung und das entsprechende Können dazu.
Wohl dem, der eine gute Drehbank sein eigen nennen darf
Danke fürs Zeigen.
Mit feinwerktechnischen Grüßen,

der Waldi.

Hallo Waldi,
Danke für die Blumen :-)
Am Ende waren es ja nur 2 simple Hülsen und das Glück, dass Purpurrot von Revell fast gepasst hat von der Farbe.
Für den, der das Werkzeug nicht hat und somit auch nicht lange probieren kann, habe ich extra die Maße mit angegeben, damit man damit bei einer Feinmechaniker-Bude mal höflich anfragen kann. Wenn die nicht absolut Land unter an Aufträgen sind (was ihnen gerade in der heutigen Zeit natürlich zu gönnen ist), freuen die sich auch mal über ein bisschen Abwechslung zwischendurch.
Viele Grüße und eine schöne Woche - Frank

Hallo,

kann man so machen. Die neuen Hülsen sind ein Stück vorbildgetreuer geworden.
Bei den in D üblichen Hülsenpuffern hat die Hülse eine zylindrische Form. Die konischen Pufferhülsen am Roco Modell sind durch die Spritzgußtechnik bedingt. Um das fertige Teil überhaupt aus der Form zu bekommen sind sog. Entformungsschrägen erforderlich, dadurch müssen die Hülsen als technischer Kompromiß in Kegelstumpfform gestaltet werden.

Mein Reparaturvorschlag für alle die über keine Drehbank verfügen: Weinert Federpuffer #8600
Die auch preislich günstigere Möglichkeit. Die Pufferhülsen sind zylindrisch wie es auch beim Vorbild der Fall ist.


mfG

Ludwig

Hallo Ludwig,
Danke für die Erklärung des konischen Verlaufs der Pufferhülse vom Werk aus. Ich hatte mir so was schon gedacht.
Nun wollte ich auch nur die beiden gebrochenen Hülsen wechseln und nicht alle vier. Und dazu sollten sie sich möglichst nicht wesentlich von den verbliebenen unterscheiden. Aber jetzt weiß ich Bescheid: wenn die anderen auch zu ersetzen sind, dann ist es korrekter mit der rein zylindrischen Form.
Was Deinen Vorschlag mit den Weinert-Puffern betrifft: bei mir handelt es sich um ein Gützold-Modell. Da haben die in die Pufferhülse einzusteckenden Puffer eine verriegelnde Funktion zwischen Gehäuseoberteil und Chassis.
Die Hülsen der Weinert-Puffer sind aber auch länger. Aber vielleicht hast Du Recht und wenn man die komplett im Gehäuse versenkt, passen sie wieder und das verjüngte Ende der Hülse könnte dann sogar lang genug sein, um als Verriegelung zum Chassis zu dienen (Chassis muss dann aber aufgebohrt werden).
Ob das preiswerter ist, ist sicher im Einzelfall von den bestehenden Voraussetzungen abhängig. Aber egal wie: viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Es kommt halt oft darauf an, was einem zuerst einfällt. Im Vergleich zu Deinem Lösungsansatz hat meine Variante den Vorteil, dass für den Fall, dass die Reparatur nicht glückt, einfach ein neues Gehäuse aufgesetzt werden könnte.
Danke und viele Grüße
Frank

Beides sind gute Vorschläge und Infos und ja, eine Drehbank und das nötige KnowHow dafür kann man wirklich nicht von jedem erwarten,
zumal man mit zunehmendem Alter auch nicht geschickter und lernfähiger wird.
Ich glaube, ich hätte es einfach mit Kleben und Überlackieren versucht, in der Hoffnung, daß das nicht sehr auffällt.

HG

Zitat von Helgerdson im Beitrag #6

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ich hätte es einfach mit Kleben und Überlackieren versucht, in der Hoffnung, daß das nicht sehr auffällt.

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Moin,
ich hatte hier von der ROCO Trommel mit Pufferschaden berichtet, und habe mir
nach TGL 0815 (danke Frank_II) zwei Hülsen besorcht. Das die Aufnahme wegen der Spritzform konisch sind,
wusste ich nicht. Anders, als bei Gützold, hält das Gehäuse bei ROCO durch Rastnasen. Wie lange Das hält,
wenn der Weichmacher mal flöten geht, weiss keiner. Ich werde jetzt mal das Gehäuse an der Pufferaufnahme
aufbohren und die Hülsen einkleben. Farbe habe ich noch keine, wobei ich mal nachgedacht habe, ob ich die
nicht in helleren Rot einfärbe. Wenn wir am Orignal mal Puffer gewechselt haben, waren Die Teilweise nur mit
Rostschutz versehen. So konnte man immer schon von weitem eine Lok erkennen. Allerdings waren selten Puffer
links und rechts gleichzeitig getauscht...

Moin Jens.

Bei meiner ersten Roco, einer SBB Re4/4 IV fu zt das mit den Rastnasen seit den frühen 80ger-Jahren.

Gruß

Jörg

Zitat von theedge69 im Beitrag #8

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Moin,... der Weichmacher mal flöten geht,

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