Hallo zusammen,
ich habe eine einfache Frage. Erklärung dazu: Ich bin Digitalanfänger.
Wie verkable ich einen Block? Auf die Gefahr hin, dass dies schon an anderer Stelle abgehandelt ist, vielleicht doppelt:
Ich denke, für einen Block trenne auf beiden Seiten des Blocks die Gleise 2-seitig und speise irgendwo mitten im Block den Strom ein, der von wo kommt?
- Direkt von der ESU-Zentrale, in die ich die dort einen Block eingegeben habe, oder brauche ich dazu einen extra Baustein?
Zusatz: Genügt zur Abgrenzung eines Blocks die beidseitige Isolierung der Schienen oder muss an jedem Ende ein Schaltgleis eingefügt werden wie bei einem KSM?
Danke für eure Hilfe.
Gruß
Rainer

Hallo,
Gegenfrage, wie soll den gesteuert werden, dass die Lok/der Zug hält? Denn das muss ja bei Blockbetrieb automatisch erfolgen.

Mehr klassisch:
Für eine reine belegt Meldung reicht einseitiges Trennen, wenn man den Stromfluss überwacht. Dann noch eine Stoppstelle vor dem Signal, wenn man einfach bei belegten Block durch "Strom aus" anhält.

Mit Railcom:
Der Block erhält eine RailCom Melder, abhängig davon 1 oder 2-Seitig trennen. Die zentrale/Steuerung löst ein Bremsen des Zuges aus, ggf. durch einen Schaltkontakt zusätzlich getriggert. Decoder müssen Railcom können

Mit ABC:
Mit einem Schaltkontakt wird am Bremspunkt (Schaltkontakt) der isolierte Block auf Bremsignal geschaltet, der Zug kommt zum Stehen. Decoder müssen ABC können.

Mit DCC Broadcast:
Mit einem Kontakt wird der Block vom Fahrbooster auf den Bremsbooster umgeschaltet, meist beidseitiges Trennen erforderlich

Allgemein: 2 Polig Trennen ist im Zweifel am besten, Brücken kann man immer noch.

Und dann muss man sich natürlich die Decoder ansehen: ABC geht nicht bei allen, Railcom haben auch nicht alle, DCC Bremsbooster ist an sich immer möglich, außer bei Steinzeit-Decodern.
In den meisten Fällen muss man die Decoder entsprechen anpassen auf einer "Refrenzblockstelle".

Da muss man dann auch etwas Denkschmalz hineinstecken, was Decoder, Blocksteuerung und Booster/Zentrale können.

Gruß

Ralf

Hallo Ralf,
erst mal Danke für deine Antwort. Ich plane mit einer Ecos Zentrale, habe sie aber noch nicht. Habe an Decodern bisher 2 x KSM von Roco und 1 x Switchpilot und 1 x Signalpilot von ESU
Die Blockstellen, um die es zunächst geht, sind im SBH und in den Auf- bzw. Abfahrtsrampen, was später nicht sichtbar ist und erhalten deshalb kein extra Signal und brauchen dort auch keine langsame Verzögerung. Vor der Einfahrt zum Bahnhof stehen dann natürlich Flügelsignale (Ep I). Dort ist alles sichtbar und der Zug soll langsam verzögert werden.
Railcom habe ich auch, weiß aber nicht, ob ich das in Kombi mit der Ecos-Zentrale brauche. - benötige dazu Aufklärung!
Mit welche Art Decoder schalte ich die Blockstellen und bei sichtbaren Strecken die Bremsverzögerung? - oder kann das die Ecos-Zentrale ohne extra Decoder?
Blockbetrieb plane ich bisher zur Unfallverhütung im nicht sichtbaren Bereich und für die 2-gleisige Hauptstrecke im Bahnhof. Die Nebenbahn und Rangierbetrieb möchte ich manuell fahren. Soweit meine Idee bis jetzt.
Gruß
Rainer (alter Gleichstrombahner in Umstellung auf Digitalbetrieb )

Hallo Rainer,

dann doch von mir etwas zum Thema:
1. Aufteilung der Anlage in (sinnvoll lange) Blöcke ist m.E. ein "Muss"
2. Die Blöcke werden über Gleisbesetztmelder (Stromfühler) mit der ECoS verbunden (s. meine Signatur)
3. Keine Punktkontakte verwenden, die sind für Sonderaufgeben dennoch sinnvoll.
4. Railcom brauche ich z.B. nicht, ich wüsste auch nicht wirklich wozu. Zudem ist das Railcom-Signal bei mir "wackelig", weshalb ich das deaktiviert habe.
5. Bremsen-Halten-Anfahren: Macht bei mir die PC-Software für alle Blöcke. Es gibt gute Software kostenlos und ich kann nur dazu raten.
6. Blockstellen schalten: Was ist damit gemeint? Die werden nicht wie bei Analogbetrieb ein- oder ausgeschaltet, das ist unnötig und bei PC-Steuerung evtl. sogar falsch.
7. Unfallverhütung: Genau das macht die PC-Steuerung: Schutz vor Einfahrt in belegte Blöcke, Schutz vor Flankenfahrt (s. auch Punkt 6), Schutz vor Falschfahrt (Zug kommt nicht im Zielblock an), Schutz vor verlorenen Wagen über Gleisbesetztmelder (s.a. Punkt 6) , Wagen muss natürlich Widerstandsachsen haben.
8. Die PC-Steuerung lässt natürlich eine manuelle Bedienung weiter zu (zumindest meine)

Hallo Rainer,

es ist eine Frage des Ansatzes:
- Eine Zentrale bekommt Meldungen über die Blockbelegung und gibt dann den Bremsimpuls, meist braucht man dazu eine Steuersoftware
- Eine Zentrale bekommt die Meldung und steuert ein Gleisdecoder an, der das Bremsignal erzeugt
- Es wird dezentral geschaltet, ein Belegmelder schaltet ein normales Relais, das im vorherigen Block das Bremssignal auf die Schiene legt.

Railcom braucht man dann, wenn die Software nicht anderweitig weis oder erfährt, wo welcher Zug steht.

Eine Zusatzsoftware erfordert auf alle Fälle einen PC zur Zentrale.

Die Kernfrage musst du dir stellen, will ich einen Modellbahn-PC auch zum Steuern? Das heißt nicht Vollautomatik, das heißt, dass die PC-Software bestimmte Sachen automatisiert, die vorher mit Relais etc. gemacht wurde.
Willst du das nicht, müssen jetzt andere Sagen, was die ECOS kann, da bin ich dann raus.
Das kann dann auch bedeuten, dass man die Blocksteuerung dezentral aufbauen muss, entweder mit ABC oder Bremsbooster.

Anderer Seitz ist ein PC natürlich auch praktisch für die Decoder-Programmierung und Modellbahn-Verwaltung. Aber der sollte dann wirklich nur für die Modellbahn sein, hier reicht was Einfaches oder ein Notebook.
Die PC-Erfahrung zeigt, das die immer mal wieder das Husten anfangen, wenn die für normale und Internetarbeiten zusätzlich verwendet werden.
Leit(d)satz: "Steuerungs-PCs müssen separat sein und nur ausnahmsweise am Internet"



Klar ist, die Software muss man Erlernen, je nach Software mehr oder minder kompliziert. Freie Software ist z.B. RocRail, die ich zu Weichensteuern benutze, die aber wesentlich mehr kann. Aber nicht jedermanns Sache ist.
Hier gibt es ein Überblick, aber nicht abschließend: https://www.modellbahnsoftware.de/modellbahnsteuerung/

Die Forenkollegen könne da sicherlich zu Ecos noch Hinweise geben. ESU bietet aber z.B. ABS-Bremsmodule an, was dann die ABC-Technik präferiert.
Auf alle Fälle wirst du aber Gleisbesetztmelder brauchen, meist als Stromführer, was wie geschrieben Widerstände mindestens an den letzten Wagen braucht. Hier ist z.B. der S88 Rückmeldebus möglich

Grüße
Ralf

Hallo zusammen,
nochmal Danke für eure Beiträge!
Ich hatte eigentlich nicht vor in mein rollendes Material Widerstandsachsen oder Magnete für eine Reedsteuerung einzubauen. Geht die Belegtmeldung nicht auch ohne das?
Was versteht ihr unter Stromfühler?
Ich habe bis jetzt an jedem Block im SBH, in dem ein Zug abgestellt werden soll, an beiden Enden beidseitig mit Iso-Verbindern vom Stromfluß abgetrennt und in dem Block selbst einen Stromanschluss 2-seitig angelötet. Brauche ich noch mehr?
Wie wird die Belegtmeldung in der Zentrale von ESU - oder in einem dazwischengeschalteten Decoder? -erzeugt?

Gruß Rainer

Hallo Rainer,

Zitat

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Was versteht ihr unter Stromfühler?

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Ein Stromfühler erkennt einen Stromfluss im Gleis. Wenn Fahrzeuge mit Stromaufnahme im Block stehen, sagt dann der Stromfühler "Block ist belegt".
Bei der Lok oder Wagen mit Innenbeleuchtung habe ich immer einen Stromfluss, bei Güterzügen muss ich den irgendwie zumindest am letzten Wagen erzeugen.
Stromfüher liegen zwischen der ECOS/Booster in der Verbindung zum Gleis. Es gibt auch Mehrfachmelder und Typen mit railcom-erkennung.
(Technik: da ist ein Widerstand drin, der bei Stomfluß eine Spannung abfallen läst, das wird erkannt und in ein Belegtsignal verwandelt)

Zitat

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Geht die Belegtmeldung nicht auch ohne das?

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Es gibt wenig Möglichkeiten einen Block für Automatiken zu überwachen:
- Reedkontakten: Erfordert Magnete an den Fahrzeugen und Reedschalter am Gleis.
- Stromfühler erfordert Widerstandsachsen, Innenbeleuchtungen oder halt ein Motor zum Ansprechen
- Achs/Radzähler, da gibt es nicht fertiges, hier im Forum war mal ein Hobbykollege der sowas entwickelte, aber das war auch nicht ganz einfach bei der Justage. Auf youTube gibt es dazu einige Filme.
- Schaltkontakte am Anfang und Ende und hoffen, dass der Zug nicht entgleist und schneller ist als der nachfolgende.

Was anderes ist an sich nicht marktgängig. GGf. Kann man mit Lichtschranken arbeiten, das ist dann aber Selbstbau.

Der Belegtmelder ist dann einer der angegebenen Möglichkeiten, die werden dann je nach Typ in der Regel an der S88(N) Schnittstelle angeschlossen. Gibt aber auch andere Wege.

Egal wie rum du braucht pro Block einen Belegtmeldung mit einer der angegebenen Techniken für den ganzen Zug.
Nur darauf zu vertrauen, dass wenn die Lok raus ist, der Zug auch weg ist, ist sportlich.

Was wohl noch geht, Software, die die Zuglänge kennt (die man dann eingeben muss, zusätzlich zu anderen Sachen) und das dann entsprechen berechnet, dann darf aber kein Zug entgleisen oder entkuppeln.

Blockmeldung ist auch in 1:1 ein Problem, da geht auch nur Stromfühler, Achszähler oder jemanden, der hinschaut.

Gruß

Ralf


ps: und nein. mit Smartphones, Kameras und einer KI ist noch nichts auf dem Markt.
pss: Stromfühler/Reedkontakte/... sind kein Decoder, es sind Sensoren, bitte nicht vermischen

Hallo Ralf,
danke für deine ausführliche Erklärung. Habe es jetzt, glaube ich, verstanden.

Zitat von Bodenbahner im Beitrag #7

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- Stromfühler erfordert Widerstandsachsen, Innenbeleuchtungen oder halt ein Motor zum Ansprechen

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Hallo Rainer,

das freut mich.

Der ESU 50095 scheint mir auf den ersten Blick ein passender Sensor zu sein, Forenkollegen können ggf. noch was dazu sagen. Man sollte sich überlegen, wo die 4 Railcom-Belegtmelder benutzt werden.

Noch ein Hinweis zu Innenbeleuchtungen: Die meisten älteren Innenbeleuchtungen sind für 12V, die Digitalspannung ist 19V. Es kann passieren, dass dadurch das Dach schmilzt oder die Lampen kaputtgehen. Entweder müssen die Glühlampen ausgetauscht werden, oder es muss ein einfacher Decoder (Tams FR-Basic3 wird oft genommen, da sehr Preiswert bei vielen Wagen, gibt aber auch andere Hersteller) benutzt werden, der dann über Dimmen die Spannung herunterdreht.

Gruß

Ralf