Mich beschäftigt gerade die Frage in welcher Form ich Weichen- und Signalantriebe bzw. deren Ansteuerung im Modell realiseren möchte (DB EP IV). Dabei kommen so einige Fragen bei mir auf. Soweit wie ich das bis dato recherchiert habe gab es neben den Seilzügen den S&H 1923 den S&H 60 und S700 bzw S700k als motorische Antriebe für Weichen Als Modell habe ich bis dato immer nur den S700 oder Seilzugantriebe gefunden. Gibt es da noch was anderes? Wurden die Seilzukanäle auch als Kabelkanäle genutzt? Oder wurden kabel immer nur in Betonkanälen verlegt? Wenn in einem Bahnhof von seilzugbetriebenen Formsignale auf Lichtsignale umgestellt wurde, hat man dann etwaige seilzugbetriebene Weichen gleich mit modernisiert oder gab es dann im Stellwerk eine entsprechende verwendung beider Technologien?
Bin für sachdienliche Hinweise sehr dankbar.
Edit: noch eine Frage: sind Formsignale Grundsätzlich Seilzugbetrieben oder gab es die auch mit motorischen Antrieben?
Grammatik und Orthografie in diesem Beitrag sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit mit bestehenden Grammatik- oder Orthografieregeln wäre Zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Formsignale, früher auch optische Telegraphen genannt, gab es früher auch als elektrisch angetriebene Signale, wo sich der Stellantrieb entweder im Seilkeller des Stellwerks oder vor Ort an der Weiche oder dem Signal befand.
Siemens & Halske stelle bereits ab 1912 das erste elektrische Stellwerk vor.
Bei der Deutschen Reichsbahn wurden diese aber erst um 1942/43 vermehrt in Betrieb genommen.
Kabelschächte hatten früher eine hölzerne Lattenrost Abdeckung, sie dienten auch als Randweg außerhalb des Lichtraumprofils.
Seilzüge sind störanfällig, besonders bei weit entfernten Signalen oder Weichen. Seile können gerne mal aus den Seilzugrollen springen und sich zwischen den Seilrollen verhaken, dann braucht man auf dem Stellwerk einen zweiten Mann, um den enstsprechenden Hebel umlegen zu können.
Es wurden auch auf mechanischen Stellwerken verschiedene Varianten angewendet.
Es gab Stellwerke wo die Hebelbänke im Stellwerksraum erhalten blieben aber im Seilkeller ein Schalter bedient wurde und dann der Schaltbefehl auf elektrischem Wege zum Signal oder Weiche geleitet wurden und erst dort ein Stellmotor mit Drahtzügen die Signale und Weichen entsprechend stellten.
Auch wurden vom Hauptsignal abhängige Vorsignale als Lichtsignale ausgeführt und das nachfolgende Formhauptsignal blieb aber erhalten.
Es gab und gibt da vielfältige Kombinationsmöglichkeiten.
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
ZitatBei der Deutschen Reichsbahn wurden diese aber erst um 1942/43 vermehrt in Betrieb genommen.
Das halte ich für ein Gerücht. Buntmetalle waren zu dieser Zeit sicher für "wichtigere" Dinge vorgesehen, als für Eisenbahn-Sicherungstechnik. M.M.n waren die Kabel zu dieser Zeit größtenteils verlegt.
Unterstützt wird meine Vermutung vermutlich durch dieses Bild.
Aufgenommen im Berliner Yorkpark zeigt es eine elek. Unterbrechung der Gleisüberwachung der alten Gütergleise des Anhalter Bahnhofs. Dieser wurde seit dem Krieg bekannter Weise nicht mehr genutzt, sodas man hier von einem realistischen Zeitdokument ausgehen kann. Ich denke, das die elek. Signalisierung in Ballungszentren durchaus recht frühzeitig aufgebaut wurde. Im Ländlichen Raum möge das anders aussehen.
danke für den Input. Bleibt mein Problem das die Zubehörindustrie aktuell schwerpunktmäßig Seilzug bzw. S700 und Betonkanäle anbietet.Letztere sind mir einfach zusehr späte 70er. Ich habe mal recherchiert aber keine Bilder bezüglich der Holzlattenroste gefunden. Hat jemand Bildmaterial oder eine Literaturempfehlung zu dem Thema allgemein?
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ein Besuch der Hamburger S-Bahn Linie S 1 hätte da den größeren Erfolg. Speziell die noch nicht erneuerten Stationen in den Außenbezirkren bishin nach Wedel oder zwischen Wandsbeker Chaussee und Poppenbüttel weisen teilweise noch Gleise, Stromschienenkästen und Kabelkanalabdeckungen auf von Anno dazumal.
Auch die Hamburger Hochbahn AG verwendet noch Kabelkanalabdeckungen aus hölzernen Lattenrosten als Randweg.
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
Hallo! Durch die vielen an den S-Bahn Triebzügen vorhandenen Stromabnehmer war erst eine unterbrechungsfreie Stromabnahme an den Weichen durch die Unterbrechung der Stromschienen möglich; somit hat man bewegliche Stromschienen an den Weichen je nach Stellung derselben vermieden. Ähnlich ist die Stromversorgung eines ICE bei durchfahren einer Waschanlage gelöst; nur der außerhalb der Anlage befindliche Triebkopf wird zur Traktion benutzt [bestromt]. Als Vergleich, im weitesten Sinne, kann die Schleiferumschaltung bei Wechsel- und Gleichstrom Modelleisenbahnen zum Halten vor dem Halt zeigenden Signal angesehen werden. MfG
danke für den Input. Bleibt mein Problem das die Zubehörindustrie aktuell schwerpunktmäßig Seilzug bzw. S700 und Betonkanäle anbietet.Letztere sind mir einfach zusehr späte 70er. Ich habe mal recherchiert aber keine Bilder bezüglich der Holzlattenroste gefunden.
Da dürfte die Auswahl wohl sehr beschränkt bleiben, egal ob Weinert, Auhagen oder Moebo (Lasercut) sind es die gleichen Kanäle. Als Alternative sehe ich da nur Ostmodell aus Leipzig: http://ostmodell.de/Modellbahn/Katalog_0...gnaltechnik.pdf
Als Quell mancher Entdeckungen bietet sich das "Historische Forum" im DSO an. Ist aber eher was für schlaflose Nächte, da das durchsuchen sehr Zeitaufwändig ist.
Viele Grüße Ronald ______________________________________________________ Verlang vom Ochs NIE mehr als Rindfleisch
die beiden Miba Bände habe ich auch in meinem Bestand. Aber eigentlich möchte ich keine Seilzüge verwenden. Ich würde gerne die elektrische Ansteuerung welche in den 50ern und 60ern üblich war verwenden da ich davon ausgehe das die auch zu beginn der Epoche IV noch dominierend gewesen sein sollte. Ich versuch mal mein Glück bei DSO. Aber wenn sich da tatsächlich nichts finden lässt, dann eben doch Seilzug für Weichen/Formsignale und Holz/Betonkanäle für die Lichtsignale.
Grammatik und Orthografie in diesem Beitrag sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit mit bestehenden Grammatik- oder Orthografieregeln wäre Zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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vielen Dank für die Bilder! Sieht so aus als würden die Kabel einfach in der Erde verschwinden. Also sollte ich mir diesbezüglich nicht all zu sehr den Kopf zerbrechen. Bei den Weichenantrieben habe ich mich jetzt zu mechanischen durchgerungen und die ersten Teile bei Weinert bestellt.
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was hier in Hamburg war / ist bei mechanischen Signalen sind, so weit ich erinnere / so weit noch existent - "Seilkämme" offen, einige cm / dm über dem Boden, also alle paar Meter Rollen für mehrere Seile nebeneinander / übereinander gestapelt - U förmige Abdeckungen aus Blech, nach unten offenes U, neben / durch die Gleise unter der Schiene zwischen den Schwellen - Kabelkanäle
vermutlich wegen der Rutschgefahr wird kontinuierlich bei der Hamburger Hochbahn umgestellt von Holz auf Beton / mit Betondeckel in den Kanälen lagen aber schon seit Jahrzehnten nur Steuerkabel / Stromversorgungskabel / Lichtleiter Ich vermute, das wird auch die S-Bahn so machen, auch weil die Betondeckel schwerer sind und Kupferklau erschwert wird.
fröhliche Grüße Vorname Heinz, Nachname Günther
in Bau befindliche Modellbahn Modulanlage H0 Thema Hamburger Hochbahn U-Bahn
Auf dem zweiten Bild sieht man einige ausgebaute Weichenantriebe. Die mit den eckigen Anschlußkästen sind wohl S700, die mit dem ovalen wohl SH60 und bei der GsVII wohl ein Antrieb SH1923. Liege ich mit der Zuordnung soweit richtig?
Und ab wann nach 1945 kamen denn die SH60 zum Einsatz? Waren die in den 50er Jahren schon der Standard bei Neubauten für und als Ersatz für die SH1923? Oder wurden auch in den 50er Jahren noch aufbereitete SH1923 in größerem Unfang eingebaut?
üblicherweise werden die Anschlusskabel in Schutzrohren zum anschließenden Kabeltrog geführt und von dort zum Stellwerk. Kabel der Leit- und Sicherungstechnik sind so weit mir bekannt nie erdverlegt. Es gibt auch noch die Variante über Schienenfußkabel z.B. Indusi Magnete anzuschließen.
In Seilzugsystemen werden keine Kabel mit verlegt. Zu groß wäre die Gefahr dass die Kabel durch Reibung oder Pendelbewegung der Drahtseile beschädigt werden.
danke für die Infos. Meine Frage bezüglich der Verlegung von Kabeln in den Seilzugkanälen ging aber eher in die Richtung ob man bei der Umstellung von mechanisch auf elektrisch die dann nicht mehr benutzten Seilzugkanäle einfach als Kabelkanäle genutzt hat. Also Seilzug und Rollem und alles was dazu gehört raus bis nur noch der leere Kanal übrig bleibt und dann Kabel rein.
Grammatik und Orthografie in diesem Beitrag sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit mit bestehenden Grammatik- oder Orthografieregeln wäre Zufällig und ist nicht beabsichtigt.
nein, auch das wird nicht praktiziert. Da wird ein vernünftiges Kabelführungssystem auf Beton-Fertigteilen verbaut. Meistens wird ja beim Umbau von Form- auf Lichtsignale gleich ein ESTW gebaut. Und da wird sowas (Gott sei Dank) nicht praktiziert.
das wäre auch schon deshalb schwierig, weil ja zuerst das neue Elektrosystem komplett installiert und betriebsfähig sein muss, bevor man das alte mechanische System abschalten und abbauen kann. Da wäre dann doch eine Zeitlang wieder Parallelbetrieb notwendig, mit den von Dominik beschriebenen Risiken.
Abgesehen davon liefen die Seilzüge der mechanischen Technik ohnehin sehr häufig offen oberirdisch neben den Gleisen her und waren nicht unbedingt in Kanäle verlegt. Die Seilzüge und Spannwerke sah man doch früher ständig neben dem Gleisbett stehen.
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Mechanisch oder elektrisch das ist hier die Frage
04.09.2019 16:52 (zuletzt bearbeitet: 04.09.2019 17:04)
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