Zitat von Rüm Hart im Beitrag #1Einfach nur mal so ein paar Züge fahren lassen, nach Lust und Laune?
genau so! Das leben ist zeitlich schon genug durchgetaktet
Hallo Alex,
mit dem durchgetakteten Leben hast Du natürlich Recht. Ich persönlich finde den Betrieb nach Fahrpplan (und v.a. das Rangieren nach festen Vorgaben, bei dem man oft mehr überlegen muss, als beim Fahren "nach Lust und Laune") jedoch total entspannend und entschleunigend. Dabei kann ich total in "meine kleine Welt" abtauchen und alles andere herum vergessen. Mir macht es (auf Dauer) mehr Spaß, als "einfach so" zu fahren.
Wenn für Dich (oder andere) "nach Lust und Laune" genau das Richtige ist und Spaß macht, freue ich mich aber für Euch und Ihr sollt das dann auch gern so weitermachen. Das Fahrplanfahren, die "echten" Hauptzettel und sich betrieblich dem Vorbild möglichst weit annähern, sind für mich die Kirschen auf der Sahnehaube. Aus meiner Sicht kann ich diese Art Betrieb nur empfehlen, will und werde aber nicht missionieren.
Als Preuße halte ich es da mit unserem alten König Friedrich: "Jeder soll nach seiner Façon selig werden." (Dann sind wir am Ende alle glücklich - egal ob Spielbahn oder Vorbild-Betriebsfetischist )
@Manfred: Ich hoffe, Du findes auch Deinen (Mittel)Weg.
Viele Grüße und allen einen schönen Sonntag Detlef
Zitat von Brandenburger im Beitrag #21@Manfred: Ich hoffe, Du findes auch Deinen (Mittel)Weg.
Na, ich denke doch. Für "einfach nur fahren lassen" (und dabei zugucken) ist meine Anlage ja nun eher weniger geeignet. Das geht wohl allen so, die sich nicht für eine Rundstrecke in welcher Form auch immer entscheiden konnten/können. Dafür ist dann doch die Strecke zwischen fiddle yard und Zielbahnhof zu kurz, zumindest in meinem Fall. Wobei ich aber sehr wohl nachempfinden kann, dass man auch daran - also am (Fahr-)planlosen Fahren - Freude und Entspannung haben kann und bin fern davon, da irgendwas irgendwie bewerten zu wollen. Mich interessiert nur mal aus reiner Neugierde, was zuhause in den Kellern und Moba-Zimmern so abläuft.
Nein, ich selbst will mir ein einfaches Frachtkarten-System zusammenbasteln, und dafür suche ich Anregungen und Ideen. Das war auch von Beginn an, also noch in der Planungsphase der Anlage, nicht anders gedacht.
Spielt Ihr eigentlich immer allein? Oder auch mal mit Gästen und dann mit Aufgabenverteilungen?
Meine Gäste waren seinerzeit meine beiden Jungs, 4 Jahre Unterschied. Die damalige Anlage bestand aus 2 'Kreisen' und einem großzügigen Rangiergelände. Da war die Aufgabenverteilung einfach. Ich rangierte neben den an mir vorbei bretternden Zügen in aller Seelenruhe und stellte meine Güterzüge zusammen. Letztere wurden von den Jungs aber gerne abgelehnt, mußten die doch am Bahnhof durchfahren...
Heute ist das Interesse an der Modellbahn geschrumpft und im Bekanntenkreis gibt es eigentlich keinen, der da noch mitmachen will Dabei könnte man bei lecker Whisky so schön fachsimpeln.
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
der Betriebsablauf in NORDHAUSEN (NH) und MÜHLENHAGEN (MH) sieht z.B. so aus:
06:30 MoZ** : Auf dem Gütergleis werden von der BR 89 die Güterwagen nach MH bereitgestellt. 07:00 MoZ** : Auf Gleis 1 NH läuft ein der Pendelzug aus Kiel. 07:15 MoZ** : Die BR 64 verlässt Gleis 1 mit einem Personen- und Gepäckwagen und kuppelt an die GW auf dem Gütergleis an. 07:30 MoZ** : Der GMP mit BR 64 hält über Gleis 2 NH Ausfahrt nach Mühlenhagen.
So beginnt ein "Fahrtag" in NORDHAUSEN. MoZ** sind die fiktiven Zeiten, die Vorgänge dauern in Echtzeit ca. 10 Minuten.
In dieser Art liegt ein Betriebsplan für ganzen Tag vor. Dieser umfasst die Zusammenstellung eines Güterzuges nach Kiel, eines Kohlenzuges nach Lübeck und eines Güterzuges nach Mühlenhagen/Werft. Bereitstellung der Züge auf dem Gütergleis, wo sie je nach Länge von der BR 56 oder BR 53 abgeholt werden, nachdem diese gewendet und versorgt aus dem BW kamen und ankuppelten. Die auf dem Gütergleis ankommenden Güterzüge werden getrennt und die Wagen an den entsprechenden Ladestellen an Gewerbegleis_01- und _02 bereitgestellt. Den Rangierdienst versieht eine BR 89.
Der Betriebsplan ist nötig, damit die Weichen korrekt gestellt und Fehlfahrten vermieden werden. Da ich Alleinspielerin bin und über nur 20 Güterwagen verfüge, bedarf es keiner Karten. Das macht m.E. nur auf Klubanlagen mit Punkt-zu-Punkt-Verkehr und mehreren Betriebsstellen Sinn, die von unterschiedlichen Bedienern betrieben werden. Die Zuordnung meiner Wagen zu den Ladestellen ist aus der Wagenart und/oder des Ladegutes ersichtlich.
Den Betriebsplan zu erstellen ist einerseits eine "Heidenarbeit", die noch lange nicht abgeschlossen ist und andererseits ein Riesenspaß. Übrigens, es gibt drei Pläne: Nordhausen (H0), Mühlenhagen/Werft (H0) und Mühlenhagen (0).
Zitat von Rüm Hart im Beitrag #22 Nein, ich selbst will mir ein einfaches Frachtkarten-System zusammenbasteln, und dafür suche ich Anregungen und Ideen. Spielt Ihr eigentlich immer allein? Oder auch mal mit Gästen und dann mit Aufgabenverteilungen?
Hallo Manfred,
zum Frachtkarten-System: Bevor ich angefangen habe, mit den Original-Hauptzetteln zu spielen, habe ich das Wagen- und Frachtkartensystem der US-Bahner genutzt. Das finde ich einfach und übersichtlich (das europäische FREMO-System ist mir - insbesondere die Wagenkarten - im doppelten Sinne zu groß). Eine Excel-Datei mit dem US-System kannst Du Dir u.a. bei Westportterminal herunterladen (unter dem Link cards&waybills). Ich hatte mir davon eine "eingedeutschte" Version erstellt. Bei Bedarf kann ich Dir die gerne mal per PN schicken.
Allein oder mit Gästen: Ich fahre meist allein. Hin und wieder kommen auch Freunde für einen Fahrtag vorbei. Mehr als drei Leute passen aber nicht in meinen Keller (Aufgaben gäbe es auch für mehr "Personal"). Bei einem dieser Freunde mache ich auch immer mal einen Gegenbesuch an seiner Anlege. Wir fahren dann meist mit Aufgabenverteilung (einer rangiert z.B. dann im Bf; einer ist für den Fahrplan zuständig und sagt an, was als nächstes zu tun/fahren ist, ...) Ich finde, sowohl allein Fahren als auch Betrieb mit Gästen (oder selbst Gast zu sein) hat seinen Reiz.
Ähnlich wie Hannah habe ich auch eine Art Arbeitsplan, in dem chronologisch alle Zugfahrten und Rangieraufgaben aufgelistet sind und abgearbeitet werden.
Ich fänd es sowieso ganz prima und nett, wenn Ihr hier Eure Fracht- und/oder Wagenkarten oder sonstige "Orgamittel" einstellen und den Ideenklau erlauben würdet. In den meisten Fällen wird es sich ja um excel-Dateien handeln. Fotos oder ein screenshot würden aber sicher auch schon reichen.
Ich bin ja sicher nicht der einzige, der Interesse daran hat.
Ich fände es auch klasse, wenn hier Fahrplanspiele vorgestellt würden. Nur fände ich es gut, wenn man dann den alten Thread wiederbeleben würde, den es zum Thema schon gibt:
Jörg, ich habe nichts dagegen, wenn ein Mod sich die Mühe machen würde, diesen kompletten thread an den alten von Tom Tofte anzuhängen. Kann man machen - wenn das geht. Meine Bitte wäre nur, dann alle Beiträge mit rüberzunehmen.
das ist das originale US-System mit Wagenkarten und Frachtkarten, hier setze ich gerade für moderne Betriebssessions auf:
In der Mitte die Wagenklarte. Der obere farbige Abschnitt stellt einen Farbcode für die Wagengattung dar. In diesem Feld ist die Angabe der Wagenlänge (50' = 50 Fuß), des AAR (amerikanisches Norminstitut) Code für die Wagengattung, die Bahngesellschaft (CSXT). Darunter nach einmal die Wagengattung im Klartext (Box für Boxcar) und das Wichtigste, die Wagennummer. Darunter Text übersetzt: Den leeren Wagen zum Schattenbahnhof Südost (schwarzer Farbcode) bringen. Mai 81 ist das Baujahr (findet man im Kleingedruckten auf dem Wagenmodell selber), alternativ der Einsatzzeitraum. Hersteller des Modells. Eigentümer des Modells. Das untere Ende ist nach oben umgefaltet und bildet so eine Tasche, damit es nicht auseinanderfällt wird die Tasche mit Tesabanf fixiert. Fertig, das ist alles was man für die Wagenkarte braucht. Weitere Angaben sind nicht erforderlich, es wird davon ausgegangen, daß wer einen Wagen zum Betrieb mitbringt: - Radsätze entsprechen der Norm und sind eingemessen, d.h. kontrolliert und ggf. einjustiert. - Kupplungen entsprechen dem Standard der Gruppe bzw. sie kuppeln einwandfrei mit den Standardkupplungen (Kupplungshöhe, leichtgängige Beweglichkeit). Der Wagen soll ja schliesslich keinen Ärger machen. Daher braucht es in der Praxis keine weiteren Daten.
Noch einmal für einen anderen Wagen.
Die Frachtzettel: Links befindet sich ein Waybill (Frachtzettel) der für den (angenommenen) Transport von Waren vom Schattenbahnhof zum Empfänger gilt. Darauf: Benötigter Wagentyp in AAR Code und Klartext Frachtempfänger, hier NN Inc. Spot heißt hier Ladestelle "a" auf Gleis 3 At heißt hier: in Flats Ladegut: Möbelholz Dann die Zuordnung wohin der Frachtzettel nach Ende der Betriebsession wieder hingehört.
Rechts ein Frachtzettel für ausgehende Waren. Im Prinzip w.o., jedoch ist hier ein Farbcode für den Empfänger Schattenbahnhof Braun angegeben. Hier kann auch ein anderer Binnenfrachtempfänger stehen. Dann aber ohne Farbcode.
So sieht dann die Bürokratie im Einsatz aus. Das linke Kästchen ist für eingegangene Wagen und Frachten. Rechts ist für einen ausgehende Wagen und Frachten. Hier im Ausgangsfach sieht man rechts einen Wagen der leer zum zugeordneten Schattenbahnhof zurückgeht. Links im gleichen Fach einen beladenen Wagen, der zu einem anderen Schattenbahnhof als Empfänger geht.
Willkommen in der Rangierhölle.
@ Detlef Mich würde es doch sehr interessieren wie Du die Wagenkarten eingedeutscht hast. Kannst Du auch Bilder davon einstellen?
bei der Forumbahn haben wir auch Wagen- und Frachtkarten. Diese haben etwa die Größe einer Visitenkarte bzw. Bankkarte. Auf den Wagenkarten sind die für das Spiel erforderlichen Daten (Wagentyp nach UIC, Wagennummer, Epoche, Bahngesellschaft, Lüp und Längenindex) nebst Bild und Eigentümername vermerkt. Die Frachtkarte ist eine Start-Zielkarte mit Ladungsangabe und noch einen Feld für Bemerkungen. Mehr brauchen wir nicht. Und die Karten sind sehr handlich.
Näheres findet man übrigens in der Forumbahn Bibliothek ;-)
Was den Betrieb angeht, so fahren wir in Echtzeit, was den Vorteil bringt, dass man ein reales Zeitgefühl gerade heim Rangieren hat. Nachteil ist, dass die Streckenzeiten nicht fein genug untergliedert werden können. Was gerade bei den kurzen Strecken auf einer Anlage problematisch sein kann. Aber es geht ja ums Rangieren und den Güterverkehr. ;-)
Generell finde ich den Ansatz mit zielgerichtetem Güterverkehr bei grosszügiger Zeiteinteilung und einem festen Ablaufplan im Sinne eines Fahrplans am sinnvollsten für eine Heimanlage. Viele Grüße Holger
Zitat von Lernkern im Beitrag #27Tag Manfred. Ich fände es auch klasse, wenn hier Fahrplanspiele vorgestellt würden. Nur fände ich es gut, wenn man dann den alten Thread wiederbeleben würde, den es zum Thema schon gibt:
einen Teil der Beiträge (Eisenbahnspiel) habe ich beigesteuert. Nun habe ich angefangen, die fehlenden (dank nimga und "frosch") Bilder neu hochzuladen, weitere werden nach und nach ergänzt.
Das Eisenbahnspiel ist frei erfunden. Zuerst habe ich mir Gedanken zum Ort "Waldbronn" gemacht und dazu einen Fahrplan erstellt.
Der Ort Waldbronn: Waldbronn ist eine kleine Stadt, die 57 km von der nächsten Großstadt entfernt liegt. Sie ist stark vom Tourismus geprägt. Deshalb gibt es viele kleine Hotels und Pensionen. Aus dem ganzen Land kommen Urlauber, um in der schönen Landschaft zu wandern oder in den idyllischen Naturseen zu baden. Ein weiterer Anziehungspunkt für Urlauber sind viele touristisch attraktive Orte im näheren Umkreis. Die Hauptsaison reicht vom Frühjahr bis in den Spätherbst. Die Einwohner Waldbronns leben hauptsächlich vom Tourismus. Auch einige kleinere Handwerksbetriebe sorgen für Arbeitsplätze. Seit 1885 ist Waldbronn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Das damalige Verkehrsaufkommen war ziemlich bescheiden, weshalb der Bahnhof als Endstation einer eingleisigen Nebenbahn nur drei Gleise aufweist. Heute fahren deutlich mehr Züge als vor 80 Jahren und irgendwie hat es die Bahnverwaltung es geschafft, mit den wenigen Gleisen auszukommen. Täglich erreichen und verlassen 13 Personenzüge und ein Güterzug den Bahnhof. In der Hochsaison kommen noch 2 Eilzugpaare hinzu, die Kurswagen aus den fernen Ballungsgebieten des Landes bringen. Die Strecke 125b wird seit dem Fahrplanwechsel im Mai von 515/815 bedient. Die Züge der Relation Waldbronn – Oberdorf fahren noch mit Dampflok.
Ein Plan zeigt die Lage des Ortes im Liniennetz der Bahn.
vielleicht hat noch jemand Zugriff auf alte Eisenbahnmagazinjahrgänge (sehr alte), los ginges mit Heft4 1980 "Güterwagen in Umlauf gebracht", geschrieben von Ivo Cordes.Offenbar waren Seine Ideen etwas zu früh für die allgemeinen Modellbahner,die Reaktion in den Leserbriefen entsprechend. Überraschend ging es 1983 mit Heft 2 weiter, jetzt bekam das Ganze einen neuen Titel und firmierte dann als "Spielen mit Sinn", daraus wurde eine Serie mit 8 Fortsetzungen, ebenfalls von Ivo Cordes, seinerzeit wohl der größt Fahrplankreator bei FREMO. Ist halt schon lange her aber die Ideen hinter seinen Artkeln waren zumindest für mich Top.
Ich bin grad fündig geworden. In MIBA Spezial 93, "Güter auf die Bahn!", wird ab S. 20 im Artikel über einen "Rangierwinkel" ein sehr einfaches Kartensystem beschrieben. Der Autor Ivo Cordes nennt die Karten "Laufzielkarten". Speziell auf S. 25 sind sie funktional beschrieben und abgebildet. Ich könnte mir vorstellen, dieses System - mit leichten Änderungen - für meine Zwecke zu adaptieren.
Zitat von Atchison im Beitrag #29 @ Detlef Mich würde es doch sehr interessieren wie Du die Wagenkarten eingedeutscht hast. Kannst Du auch Bilder davon einstellen?
mfG
Ludwig
Hallo Ludwig,
wie oben beschrieben, habe ich das System nicht mehr in Gebrauch (halte es aber nach wie vor für das beste Wagenkarten- & Frachtzetttelsystem). Nach einigem Suchen in den Tiefen meiner Odrnerstruktur habe ich dann doch noch drei Bilder "von damals" gefunden, die ich hier gern zeige:
Hier ist ein kompletter Nahgüterzug meiner damaligen Oderbruchbahn zu sehen:Lokkarte mit Umlaufplan, diverse Wagenkarten mit Frachtzetteln, ganz links ein Leerwagen ohne Frachtkarte mit dem Hinweis auf einen Schattenbahnhof (sozusagen als Heimatbahnhof) und darüber meine damaligen Zugkarten (mit "GZV")
Triebfahrzeugkarten mit eingesteckten Umlaufplänen. Die Karten hatte ich aus für mich aus den Wagenkarten weiterentwickelt. Ganz oben steht die Loknummer und darunter der Name, mit dem das Triebfahrzeug in der Multimausbibliothek eingetragen ist.
Beispielhaft ein paar Frachtkarten. Das US-Sytem hatte ich nach dem Vorbild der FREMO-Karten von Andresa Nothaft mit den Wendepfeilen und einigen Querbalken ergänzt (rot für Eilgut, orange für spezielle Gefahrgutwagen in Brandenburg-Altstadt). Hier sind jetzt jeweils nur die Ladungen 1 und 2 zu sehen, auf den Rückseiten können noch zwei weitere Ladungsrelationen gedruckt werden. Wie ich finde, auch ein Vorteil gegenüber dem europäischen FREMO-Frachtkartensystem, welches nur zwei Relationen pro Frachtkarte (Vorder- und Rückseite) zulässt.
Übrigens gibt es ein sehr kurzweiliges Video von marklinofsweden, in dem der Betrieb mit diesem System erklärt wird:
Marklinofsweden bietet auf seiner Seite dieses bzw. ein sehr ähnliches Wagen-/Frachtkartensystem zum Download (auch Excel-Dateien) an. Allerdings auf Schwedisch - falls jemandem das angenehmer ist, als eine englische Version
In Ergänzung des Themas stelle ich hier noch mal einen Link ein, der zu einem online Rangieraufgaben-Generator führt: HIER BITTE. Darauf hatten mich seinerzeit Falko und smoker in meinem Baubericht hingewiesen (Beiträge #48 u. 50).
Ausprobiert habe ich das aber noch nicht. Bin grad dabei einen Fahrplan für Janshove zu erstellen. Weniger einfach als gedacht ...
So Jungens und Mädels, Vorsicht, jetzt wird's ein bisschen theoretisch . Aber das lässt sich ja beim Betrieb Planen nicht vermeiden.
Vorweg: dieser Beitrag stammt 1:1 aus meinem Anlagen-Baubericht, dort Beitrag #271. Ich hab mir gedacht, dass er hier ja auch ganz gut thematisch reinpasst. Es geht los:
Ich hab mal eine Baupause eingelegt und mir statt dessen Gedanken über die Betriebsabläufe in Janshove gemacht. Und ich will es Euch nicht vorenthalten - allerdings sehr wohl in dem Bewusstsein, dass es nicht für alle Mitleser von brennendem Interesse ist. Und falls doch: Achtung, es erfordert einige Mitdenk-Arbeit .
Zunächst noch einmal die angenommene (= zusammengesponnene) geografische Lage von Janshove ganz oben links, im Nordwesten unserer schönen Republik. Also genau genommen dort, wo sie am schönsten ist ... :
Und hier noch einmal das Gleisschema, allerdings den neuesten Veränderungen angepasst:
Weiterhin eine kleine Liste der Frachtstellen in Janshove (noch nicht zu Ende gedacht, die Spalte "n", also die Häufigkeit des Bedarfs, kommt auch noch):
So, mit diesen Basis-Infos bitte ich mal um Konzentration auf folgenden Text, der die Zugbewegungen von und nach Janshove zusammenfasst:
ZitatJanshove und die Anderen
Personentransport …
… findet in erster Linie zwischen Emden u. Janshove statt und wird 4mal täglich mit Schienenbussen (Pto) geleistet. Davon zweimal - morgens und nachmittags - pendelt der VT98/95 kurz zurück in Gleis 52 zur Seefahrtschule und fährt erst danach unter neuer Zugnummer zurück nach Emden.
Wegen der touristischen Bedeutung Janshoves und der Fähren zu den Inseln ist Oldenburg ebenfalls dreimal täglich mit Personenzügen angebunden. Der erste morgens als PmG42, der als P43 nach Oldenburg zurückfährt.
Aus demselben Grund machen zwei der Eilzug-Paare Münster-Norddeich einen Abstecher nach Janshove, einer davon allerdings als D-Zug (D3832 Münster-Norddeich).
Fracht
1. Emden Zwischen Emden u. Janshove gibt es täglich 2 Übergabezüge (Ü16, Ü18). Wie alle anderen Güterzüge auch laufen sie in Gleis 6 ein, und die Wagen werden durch die Bhfs-eigene Rangierlok abgezogen und sofort an ihre Bestimmungsstellen in Janshove gebracht. Außerdem gibt es zusätzlich abends einen „Ü (Erz leer)“ der ohne Halt über Gleis 7 zum Erz- bzw. Ölhafen durchfährt. Am nächsten Morgen kommt er beladen als „Ü (Erz)“ - ebenfalls ohne Halt - zurück. Hintergrund: Leere Erz-Ganzzüge fahren als „Langer Heinrich“ vom Ruhrgebiet (also über Münster) nach Emden Rangierbhf., werden dort in kleine Portionen zerlegt und (oft mit BR82) zum Erzhafen überstellt.
2. Norddeich Zwischen Norddeich pendelt täglich ein Ng (22/23). Damit wird die Verbindung zwischen beiden Häfen aufrecht erhalten. Der Erz-/Ölhafen Janshove ist für Norddeich insofern interessant, als hier auf Binnenschiffe umgeladen werden kann und über den Dortmund-Ems-Kanal eine Verbindung zum innerdeutschen Binnenschifffahrtsnetz besteht. Der Hafen wird daher nicht nur für Erz u. Öl genutzt, sondern durchaus auch für andere Frachten.
3. Münster Frachtverkehr zwischen Münster und Janshove findet nicht direkt, sondern nur über den Rangierbhf. Emden statt. Ausnahme: ein „Gag (Kessel)“ - also (fast) nur aus Kesselwagen bestehend -, der morgens aus Münster kommend Janshove über Gleis 7 durchfährt, direkt zum Erz-/Ölhafen. Retour am Nachmittag.
4. Oldenburg Von Oldenburg kommt am späten Mittag Gag46, der als Gag47 abends zurück fährt. Auch Oldbg. ist damit an die westdeutsche Binnenschifffahrt angeschlossen. Der Weg zur Weser wäre zwar kürzer, führt aber über die Hunte, was zum Ruhrgebiet die weitere und kompliziertere Anbindung und außerdem ein Tidengewässer ist. Morgens läuft außerdem PmG42 ein, der seine Güterwagen in Janshove lässt und als P43 (manchmal auch als PmG43) zurück nach Oldenburg fährt.
Ok, geschafft. Und damit kommen wir zum vorerst Wichtigsten: das von mir erdachte Schema der Zugbewegungen in Janshove in Form einer excel-Tabelle:
Wie funktioniert's? 1. jede Zugbewegung hat eine eigene Zeile. Also sind Ein- u. Ausfahrt 2 Zeilen. 2. Ausnahme davon: eine Durchfahrt über Gleis 7 zum/vom Außenhafen, dafür wir nur eine Zeile in Anspruch genommen. 3. ziemlich links gibt es die Spaltengruppe "Gleisbelegung Janshove", hier wird deutlich, wie lange einzelne Züge bestimmte Bahnhofsgleise belegen. Blau = Personenzüge, Grau = Güterzüge. Wie man sieht, gibt es 5 Bahnhofsgleise (1, 3, 4, 6 u. 7).
Einige Beispiele:
a) morgens um 5:10 Uhr kommt ein Gag mit Kesselwagen aus Münster und fährt über Gleis 7 ohne Halt durch zum Außenhafen. Die Durchfahrt ohne Halt ist erkennbar am Pfeil nach rechts und an der Tatsache, dass für Ankunft u. Abfahrt nur eine gemeinsame Zeile belegt ist.
b) um 5:30 fährt die Übergabeeinheit Ü16 von Emden kommend in Gleis 6 ein und wird im Laufe der nächsten 3 Zeiteinheiten (= Zeilen) zerlegt, und die einzelnen Wagen werden an die Frachtstellen in Janshove verteilt. Man erkennt das Zerlegen des Zuges am nach unten heller werdenden Verlauf des Grau in der Spalte für Gleis 6 unter "Gleisbelegung Janshove".
c) Morgens um 7:35 erreicht PmG42 (also Personenzug mit Güterbeförderung) von Oldenburg kommend Janshove, Einfahrt in Gleis 3. Er steht dort insgesamt "8 Zeilen lang", bevor er schließlich um 8:20 als P43 (also ohne Güterbeförderung) wieder nach Oldenburg zurückfährt (siehe rechts unter "Abfahrt in Richtung" ... Oldenburg).
d) Mittags um 12:05 kommt Pto (also ein Personenzug als Triebwagen Schienenbus) aus Emden in Gleis 1 reingedieselt. Abfahrt für die Rückfahrt ist um 12:15. Gleichzeitig wird in Gleis 6 so allmählich die Übergabe Ü17 zusammengestellt, die um 12:50 planmäßige Abfahrt hat. Das Zusammenstellen des Zuges ist durch den über 3 Zeilen von oben nach unten dichter werdenden Grauverlauf in der Spalte für Gleis 6 zu erkennen (also umgekehrt zum Zerlegen eines Güterzuges).
e) ein letztes Beispiel: nachmittags um 16:10 kommt Pto16 aus Emden in Gleis 1 an. Um 16:20 (nächste Zeile) hat er Abfahrt (siehe rechts) zur Seefahrtschule. Von dort kommt er um 16:35 wieder im Gleis 1 an (nächste Zeile). Schließlich fährt er um 16:45 als Pto17 nach Emden zurück.
Herzlichen Glückwunsch, wer's bis hier her geschafft hat.
Wie geht's weiter? Nun, die Personenzüge sind einfach. Die werden einmal gebildet und bleiben i.d.R. unverändert. Die Güterzüge stehen da schon eher im Fokus, die werden ständig neu zusammengestellt. Dafür ist mein fiddle yard Emden vorgesehen. Er hat 6 Gleise. Plus einem Gleis, in das ich TrainSafe Röhren einsetzen kann. Plus einem Umfahrgleis. HIER, im ersten Beitrag zu diesem Baubericht, sieht man es ganz gut (ein bisschen runterscrollen). Die Personenzüge werden weitestgehend in den Röhren verschwinden. Die können auf den fiddle yard gestellt werden, wenn sie dran sind.
Die 6 freien Gleise sollen für das Zusammenstellen der Güterzüge genutzt werden. Dafür werde ich mir eine Art Kartenspiel ausdenken. Aus einem Stapel Karten werden eine Handvoll Karten gezogen, die die Zusammensetzung des jeweiligen Güterzuges vorgeben. Die Karten selbst sollen in Anlehnung an die Bedarfe (komisches Wort) der einzelnen Frachtstellen in Janshove kreativ erstellt werden. Ein Würfel könnte vorgeben, aus wie vielen Wagen der Zug bestehen soll. Kommt noch.
Zunächst aber muss ich an dem oben Vorgestellten noch Feinarbeit leisten. Besonders die Bezeichnung der Züge muss ich nochmal überprüfen. Beispiel:
Ein Personenzug aus Triebwagen bestehend ist ein Pt... . Besteht er aus einem Schienenbus, ist es ein Pto... . Ein Personenzug mit Güterbeförderung (also Güterwagen hinten dran) ist ein PmG... . Ist nun ein Schienenbus, der einen Güterwagen mitführt ein PtomG... ? Oder bleibt er in diesem Fall ein PmG... ?
An alle, die tatsächlich mitgelesen und mitgedacht haben meinen tiefsten Respekt und ein dickes DANKE!
da hast Du Dir ganz schön Mühe gegeben. Als unverbindlicher Vorschlag: Was ich mich frage, wie geht die Versorgung der Inseln? Es sind ja nicht nur Feriengäste und Tagesausflügler, sondern die Versorgung der ganzen Infrastruktur der Inseln. Lebensmittel, Kohle, Öl und was man sonst noch alles braucht um Einheimische und Feriengäste bei Laune zu halten. Und wie werden diese Güter auf das Fährschiff verladen? Ich denke das Frachtaufkommen in Form von noch mehr Güterwagen lässt sich so noch weiter steigern.
Ja, Du hast recht, Ludwig. Die Versorgung der Inseln böte noch mehr Frachtpotenzial. Mal sehen ... Ich hatte tatsächlich auch schon mehr Zugbewegungen in meinem Plan und hab einiges wieder rausgeschmissen, weil ich mich nicht überlasten wollte. Erstmal möchte ich mit diesem Plan starten (vielleicht noch nach ein bisschen Feintuning, mit Hilfe der hier versammelten Foristenkompetenz ). Und dann kann man tatsächlich noch das eine oder andere Züglein hinzufügen.
Im Übrigen mag dem einen oder anderen aufgefallen sein, dass einige Zeilen noch frei geblieben sind. Außerdem gibt's auch immer noch Sonderzüge, die auf Einsatz warten.
Zitat von Rüm Hart im Beitrag #38 und hab einiges wieder rausgeschmissen, weil ich mich nicht überlasten wollte.
bei der Modellbahn hast du dem Vorbild gegenüber einen Vorteil, wenn's zuviel wird, drückst du die "Pausetaste" und machst weiter, wann du willst. So kann sich ein Betriebstag auf viele Wochen verteilen.
geplant, weil noch nicht befahrbar, ist bei mir eine Mischung aus Fremo-Betrieb und "freiem Fahren"; zum kennenlernen und durchtesten des Bahnhofes, der Frachtanforderungen und -abgänge, werde ich reale Fahrpläne dieses Bahnhofes nutzen. Die 4:1 Zeit schteibe ich mir dafür in eine Tabelle - wenn der erste Zug bspw. um 6:00 kommt und der zweite um 7:00, habe ich genau 15 Minuten für alle Rangiertätigkeiten. Dafür braucht man keine Uhr, die sich wie beim Fremo takten lässt. Bei mehreren Mitspielern kann man so auch mal Fahrplanerstellung üben. Ansonsten werde ich auch einfach Züge fahren lassen, wie es gerade passt. 5 Minuten zur Entspannung mal eine Lok oder einen Zug hin- und hergurken lassen ist ja auch ganz nett ;)
Thema drucken
03.03.2019 12:46
Das Fahrplanfahren, die "echten" Hauptzettel und sich betrieblich dem Vorbild möglichst weit annähern, sind für mich die Kirschen auf der Sahnehaube. 
Aus meiner Sicht kann ich diese Art Betrieb nur empfehlen, will und werde aber nicht missionieren.
Antworten
(Aufgaben gäbe es auch für mehr "Personal"). Bei einem dieser Freunde mache ich auch immer mal einen Gegenbesuch an seiner Anlege. Wir fahren dann meist mit Aufgabenverteilung (einer rangiert z.B. dann im Bf; einer ist für den Fahrplan zuständig und sagt an, was als nächstes zu tun/fahren ist, ...) Ich finde, sowohl allein Fahren als auch Betrieb mit Gästen (oder selbst Gast zu sein) hat seinen Reiz.
gefunden, die ich hier gern zeige: 
. Aber das lässt sich ja beim Betrieb Planen nicht vermeiden.
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