Nun ist es ja angesagt, erst einmal zu planen, den Plan mehrfach umzuwerfen, zu diskutieren, letztlich auf ca. 200 DIN-A4-Blätter auszudrucken und diese 1:1 als Art Schablone zu verwenden.
Ich frage mich (bzw. Euch): Lässt sich das bei einer Planung mit Flexgleisen überhaupt machen? Ich meine, woher weiß ich auf den cm genau, wie ich jetzt am Ende einer Kurve mit den Schienen ankomme, die ja dann ggf. gekürzt werden etc.pp. - das summiert sich doch irgendwann zu einer Abweichung, die gar nicht planbar ist.
Wenn du einen Plan hast, also irgendwas gezeichnetes, ob per Software oder händisch erstellt, wird der ausgedruckt, die Blätter zusammengeklebt und das ganze auf den Unterbau übertragen. Wo sollen denn da die von dir genannten Probleme herkommen ? Denn "Übertragen" heißt in diesem Fall ja nicht "ich hab das mal grob auf meinem Unterbau skizziert", sondern das heißt, den Plan 1:1 auf die Unterkonstruktion zu übertragen.
Und das das exakt möglich ist mit Flexgleisen, kannst du an den ganzen Anlagen und Modulen sehen, die hier im Forum vorgestellt werden/wurden. Da sind die meisten (behaupte ich jetzt mal) mit Flexgleisen gemacht. Also: klar geht das.
Ich meinte auch nicht den Übertrag von Software zu Papier zu Unterbau, der kann natürlich exakt sein, respektive das Ergebnis auf dem Unterbau genau so, wie in der Software geplant.
Aber wie kann der Plan in der Software so genau sein? Ist der Verbau von Flexgleisen wirklich auf den cm planbar? Der Versatz der Schienen nach einer Kurve zB und die Frage, ob die Schienen für den Anschluss des nächsten Gleises gekürzt werden oder nicht?
kann sein, dass du zu kompliziert denkst, kann ich im Moment nicht beurteilen. Der Plan mit einer Software ist nicht nur auf den cm, sondern auf den Millimeter genau. Oder besser gesagt, wenn man mit einer Software arbeitet, die die Gleise verbindet, dann gibt es da überhaupt kein "Spiel". Das Flexgleis in der Software ist "endlos" durch das Verbinden der Enden durch die Software.
Während des Planens nimmt man eigentlich "nur" Rücksicht auf die Gleisradien. Und ggflls. auch noch darauf, dass Weichen nicht getrennt werden müssen, falls man mit Segmenten/Modulen baut. So ragt eine Weiche nie von einem auf ein anderes Segment, wenn das irgendwie mögich ist. Wie lang ein Flexgleis im "Original" ist und wo diese später beim Bau zusammenstoßen, ist doch völlig unerheblich. Beim Planen "tut" man so, als sei das Gleis endlos. Flexgleise sind etwas länger als 90cm, klar muss man die entsprechend bearbeiten, damit in einem Radius das eine an das nächste passt. Natürlich steht beim "Biegen" des Flexgleis in einen Radius die innere Schiene nach vorne raus, die Strecke innen ist eben kürzer als die außen für die äußere Schiene. Das wird dann beim Bauen entsprechend angepaßt, ist aber für die Planung völlig unerheblich.
es ist so , wie Holger schreibt , das Gleisplanprogramm geht bei Flexgleis von "endlos" aus . Sollten da im Programm Stösse abgebildet sein , dann kannst du die ignorieren . Und beim Verlegen packst du einfach immer wieder ein neues Flexgleis dahinter , bis zu am Ziel ankommst . Im Grunde brauchst du nicht mal die Schienen kürzen , denn niemand verlangt daß die Stöße genau nebeneinander sind . Es ist sogar besser wenn sie versetzt sind .
Dann kommen die Stöße genau zwischen zwei Schwellen und ich nehme einen halben Schienverbinder . Die nicht so schönen Schwellen an den Enden , also die ohne Kleineisennachbildung mache ich weg . Alternativ kann man die Schienenverbinder von Weinert nehmen , die sind herrlich unauffällig . Dann müssen die Stöße aber doch wieder auf gleicher Höhe sein .
Ein Problem kann höchstens dann auftreten wenn ein Drucker minimal größer oder kleiner ausdruckt . Das ist nicht weiter wild weil dann der "Fehler" ja gleichmässig verteilt ist . Es ist nur blöd, wenn am Ender der Platte dann plötzlich eine Wand ist , wo nach Ausdruck noch Gleise hingemußt hätten ... Um das zu vermeiden, kannst du dir Bezugspunkte auswählen oder legst die Blätter vor dem festkleben testweise aus . Zum festkleben ist übrigens Sprühkleber aus der Dose klasse : nicht ganz billig, aber das Papier wellt nicht und behält seine Größe . Bei Leim gibt es ein gewisses Risiko .
Ich bin der Meinung, du solltes auch mal mitteilen, mit welchem Programm du die Planung machst. Soviel mir bekannt ist, ist der Umgang mit Flexigleisen in den Programmen unterschiedlich.
Hi Frank Es gibt auch Software, wo 90cm Flexgleisstücke verbaut. Spielt aber keine Rolle. Es kommt früher oder später zu den Verschiebungen der beiden Schienenprofilen. Das ist auch kein Problem - weil die Stösse 1) nicht nebeneinander liegen müssen (es kann auch versetzt werden) und 2) Du die Dinger einfach entsprechend um ein paar CM/MM kürzen kannst.
Wenn Du Deinen Plan auf die Anlage übertragen hast, würde ich an einer Stelle beginnen, wo es grade ist. Dort die Schienen auflegen und mit 3-5 Schrauben (3x16 oder 3.5x16) samt Unterlegscheiben verschrauben. Das hat den Vorteil, dass man nachher Probefahren kann. Danach die Weichen. Evtl muss man die kürzen/anpassen, was aber auch kein Problem ist.
Und das wichtigste ist vielleicht, dass Du nich 100%-ig am Plan "klebst" sondern den als eine Idee siehst, wie es gehen soll. Es kann sein, dass es auf dem Plan gut aussieht, aber auf der Anlage totaler Mist ist oder Du was weglässt oder etwas dazu machst. Planen ist gut, aber 100%-ig genau - vergiss das! Die richtigen 80% sind viel wichtiger.
Und die Gleissysteme lassen sich unterschiedlich gut biegen auf Grund der Schwellenbänder. Ich verwende nur Peco Code 75. Das geht gut. Man kann das auch "mixen" als z.B. Tillig Weichen, Peco Gleis. Ich arbeite übrigens ohne Schienenverbinder. Alle Weichen sind wie hier beschrieben überarbeitet. ALLE... http://www.dcc-mueller.de/wire4dcc/weichen.htm
Frank, du bekommst hier zu jeder deiner Fragen so viele verschiedene Antworten, wie es Antwortende gibt.
Zur Planungssoftware: Ich verwende Anyrail. Da gibt es eine kostenlose Testversion, mit der man bis zu 50 Elemente (also auch Gleise nutzen kann). Zum Testen reicht das.
Eine generelle Anmerkung von mir an dich: Ich persönlich "drücke" mich gern vor Sachen, die ich noch nie gemacht habe. Das Verlegen von (Flex-)Gleisen hat auch mal dazugehört. Am Ende muss man es einfach machen. Ich habe auf meinen beiden Zellstofffabriksegmenten mal den ausgedruckten Plan ausgelegt (nicht aufgeklebt) und war überrascht wie genau die Größe meines Plans mit der Größe der Segmente übereinstimmt. Also, das ist schon deutlich genauer, als ich arbeite!-) Wie sagte einer der großen Denker unserer Zeit: "Wenn 'Gerade' ein Evolutionskriterium wäre, dann säßen wir immer noch auf den Bäumen". Wie gesagt: Einfach mal anfangen. Du hast doch eh gesagt, du baust eine Übungsanlage. Das wird schon!
Zurück zum großen Denker.
Axel, zu deiner Werkzeugauswahl gebe ich mal meinen Senf dazu.
Zitat von Axel-T im Beitrag #8 - Sehr guter Seitenschneider (Knippex) zu grob Ablängen der Schienen
Das ist absolut richtig. Ich verwende den Xuron-Gleisschneider. Den soll man aber wirklich nur für das Gleis verwenden, für das er gemacht ist, sonst wird er schnell schartig. Es gibt zwei Ausführungen davon (einmal Märklin, einmal Rest der Welt). Ist der Knippex besser?
Zitat von Axel-T im Beitrag #8 - Dremel/Proxxon mit Diamantscheibe UND die Blauen Proxxon Polier Scheiben...
Habe ich seit kurzem, allerdings einen Billigabklatsch. Habe ich zum Gleisbau noch nie gebraucht. Allerdings nehme ich es auch dabei nicht so genau. Es fährt alles drüber, das ist die Hauptsache. Der Dremel liegt eh mehrheitlich rum und mein Verdacht von vor dem Kauf hat sich damit bestätigt. Lohnt sich für mich nicht.
Habbich nich. Ich befestige die Gleise mittels kleiner Schrauben mit Unterlegscheiben, die ich zwischen den Schwellen einschraube.
Gleislehre und Abstandhalter habe ich auch nicht. Ein langes Metalllineal habe ich seit kurzem, ich möchte es nicht mehr missen. Eine Schieblehre habe ich auch, aber noch nie im Gleisbau gebraucht. Meine geht 0,2mm vor;-). Hinzufügen würde ich noch einen Winkel, um Gleisübergänge an Modulen winklig zu bekommen.
Abschließend: Man kann meinen Modellbau sicher nicht mit dem von Axel vergleichen. Ich denke, Axel arbeitet deutlich genauer, recherchiert mehr, nimmt sich mehr Zeit und erzielt die besseren Ergebnisse. Aufgrund seiner höheren Ansprüche ans Ergebnis, lohnen sich die genannten Werkzeug für ihn sicher. Es kommt eben immer drauf an, was man sich selbst für Ziele steckt. Wenn man die erreicht, hat man Freude am Hobby.
Pfuh. So ein langer Beitrag. Entschuldigt die Strapazen.
Du musst auf jeden Fall einen Seitenschneider nehmen der auf einer Seite glatt schneidet. Die herkömmlichen tun es nicht und das bedeutet denn mehr mit der Feile nacharbeiten. Wenn der Hersteller deines Gleismaterials einen anbietet verwende den. Kostet manchmal etwas mehr aber bringt oftmals denn auch das beste Ergebnis. Auch ist die Standfestigkeit des Wekzeugs auf das Gleismaterial ausgelegt. Gruß Frank
Zitat von Axel-T im Beitrag #8 Wenn Du Deinen Plan auf die Anlage übertragen hast, würde ich an einer Stelle beginnen, wo es grade ist. Dort die Schienen auflegen und mit 3-5 Schrauben (3x16 oder 3.5x16) samt Unterlegscheiben verschrauben. Das hat den Vorteil, dass man nachher Probefahren kann. Danach die Weichen. Evtl muss man die kürzen/anpassen, was aber auch kein Problem ist.
... und anschließend diese Schrauben wieder entfernen und die Flexgleise kleben - oder?
Zitat von Axel-T im Beitrag #8 Wenn Du Deinen Plan auf die Anlage übertragen hast, würde ich an einer Stelle beginnen, wo es grade ist. Dort die Schienen auflegen und mit 3-5 Schrauben (3x16 oder 3.5x16) samt Unterlegscheiben verschrauben. Das hat den Vorteil, dass man nachher Probefahren kann. Danach die Weichen. Evtl muss man die kürzen/anpassen, was aber auch kein Problem ist.
... und anschließend diese Schrauben wieder entfernen und die Flexgleise kleben - oder?
ich klebe erst, lasse den Kleber trocknen und entferne dann die Schrauben und Unterlegscheiben.
Für das Verkleben gibts ja auch die unterschiedlichsten Varianten. Hat jemand Erfahrungen welcher Art auch immer mit der Variante "doppelseitiges Klebeband"?
Zitat von FrankiLi im Beitrag #15... Hat jemand Erfahrungen welcher Art auch immer mit der Variante "doppelseitiges Klebeband"?
Halte ich für unpraktisch da Korrekturen schlecht möglich sind. Beim lösen des zu korrigierendem Gleis kann selbiges leicht beschädigt (geknickt) werden. Mit Nägelchen oder Schrauben fixieren und durch Einschottern endgültig festlegen.
Ich habe als Untergrund auf meiner (Übungs-)Platte Styrodur 6mm. Nägel und Schrauben halten natürlich im Holz, aber ist das Einschottern direkt auf dem Styrodur oder auf noch darauf liegendem Kork dann wirklich ausreichend, d.h. hält der Schotter-Kleber darauf ausreichend? "Krause-Klammern" habe ich übrigens hier.
Besten Dank für die Blumen - aber ich koche auch nur mit Wasser und es geht noch viel besser ;-)
Ich habe mehrere Knippex. Besser sind die nicht nur anders. Ich habe den Kraftseitenschneider 18cm für Mittelharten Draht bis 3.8mm, dann den Knipex Seitenschneider, verchromt 18 cm (kleiner) und Knipex Elektronik -Seitenschneider ohne Facette (für Unterwegs). Den Super-Knips kann man in die Tonne hauen.
Meistens sind die beiden Ersten im Einsatz. Mit dem Grossen kann man auch gut Stahldraht für die Stellstangen schneiden. Neben einem fixen Dremel mit Kabel habe ich noch den Dremel Multiwerkzeug 8100-1/15 Akku - mit der Dremel Trennscheibe SC545 drauf. Der Mobile Akku Dremel ist mein Tool für alles, was Schleifen etc. angeht. Ich kneife auf 1-2mm genau ab und dann Schleife ich die Schiene vorn wieder ordentlich und auf Mass... Lieber 5x testen als 1x zuviel... Das lange Metall Lineal ist gut (50cm, Stahl und "dünn") und eines 1m aus Alu "dick".
Die NRM Lehre hat den Vortel, dass man nichts Messen/Ablesen muss und sich nicht selbst "bescheissen" kann. Entweder passt es oder nicht. Wenn es passt, fährt alles drüber.
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Gleisplanung mit Flexgleisen - exakt möglich?
14.02.2017 14:03 (zuletzt bearbeitet: 14.02.2017 14:12)
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