Ich habe eine alte und ziemlich heruntergekommene Märklin-Lok 3029 erstanden. Da ich auf meiner Anlage nur Gleichstrom habe ist Märklin normaler Weise nicht die richtige Adresse.... Meine Frage wäre jetzt ob ich die Lok auf Gleichstrom umbauen kann. Sie hat laut Internet einen Scheibenkollektormotor(LFCM) und nicht isolierte Achsen...
Bei den Achsen müsste man eine einseitige Isolierung schaffen oder gleich andere achsen besorgen (wahrscheinlich letzteres). Beim Motor habe ich schon ein paar Bauanleitungen gefunden, jedoch nur im Bezug auf Digitalisierung beim Dreileiter System.
Hat jemand diese Lok schon mal umgebaut und kann mir da helfen? Wenn nicht müssen nur die Achsen isoliert werden und sie kommt auf ein Abstellgleis als Schrottlok (optisch ja nicht so schwer zu machen). Mindestens einen Stromabnehmer müsste ich irgendwie nachrüsten. Besser wären sicher zwei. Weis jemand ob es doppelt isolierte Achsen für die Lok gibt? Das Problem dabei ist ja das sie aus einem Gusselement besteht, wie isoliert man sowas?
habe erst mal die Nummer gegoogelt, damit ich weiß, was das überhaupt für eine Lok ist. Wie ich nun sehe eine - nicht böse sein - 0815 Dampflok. Also nichts weltbewegendes und seltenes, was es nur von Märklin gibt. Daher und in Anbetracht dessen, dass die Lok sehr heruntergekommen ist, frage ich mich, ob es nicht Sinn macht die Lok zu verkaufen und sich dafür etwas schönes kauft, was gleich für Zweileiter gedacht ist.
Problem sind nämlich nicht nur die nicht isolierten Achsen sondern auch die Pizzaschneider-Spurkränze, die auf den Kleineisen auflaufen würden. Du brauchst also komplette neue Tauschradsätze. Das ganze für eine Dampflok mit Gestänge. Sofern es da, ggf. aus dem Trix Sortiment, was passendes gibt, wird es ohnehin nicht günstig, da die Mätrix Ersatzteile gesalzene Preise haben. Da ist es teilweise günstiger das komplette Modell nochmal zu kaufen. Es kann dir also passieren, dass sich der Wert der Lok vervielfacht, wenn du Tauschradsätze mit Gestänge kaufst, wenn du verstehst was ich meine.
Da fällt mir ein das ich bestimmt noch ein paar Räder von alten Piko-Loks herumliegen habe, die dürften aus der selben Zeit stammen. Vielleicht lässt sich damit was machen... und wenn es nur ein Standmodell wird! Ich weis das das nichts besonderes und teures ist, aber ich heiß nicht umsonst hier Nebenbahnfan! Ich mag einfach kleine Loks und die fiehl da voll in meinen Bereich :-). Gestänge - müsste ich auch noch haben falls ich da was machen möchte. Stromabnehmer ein zu bauen sollte auch nicht alzu schwierig werden. Ich mache mir mehr Gedanken um den Wechselstrommotor!
ich denke, dass die alte 3029 ein dankbares Objekt ist, um einen solchen Umbau zu testen. Sollte etwas schiefgehen, so ist es nicht zu tragisch.
Ich spreche aus eigener Erfahrung, da ich sehr viele Märklin-Wechselstromloks in der Vergangenheit bereits erfolgreich auf 2L=, also DC umgebaut habe, darunter auf eine 3029, die ich vor längerer Zeit hier schon vorgestellt habe. Und - ich habe auch mit den Einfach-Loks begonnen, um das Verfahren zu testen.
Ich will gleich den Weg beschreiben, der notwendig ist, aus der Lok eine echte Gleichstromlok zu machen, unter Verwendung sämtlicher Original-Teile von Märklin. Meine Beschreibung kannst Du für alle älteren Märklin-Lokomotiven verwenden. Die Kosten sind gleich Null, jedoch ist ein gewisser Zeitaufwand damit verbunden. Spezial-Werkzeuge benötigst Du nicht.
Das Bild zeigt eine umgebaute Märklin 3029. Leider sind die Lampen vergilbt, da ich falschen Klarlack verwendet habe und über die Alterung müssen wir jetzt auch nicht reden. Das kann jedoch recht einfach beseitigt werden. Mein Umbau erfolgte bereits in den 1980er Jahren.
Schau Dir bitte die Radsätze meiner 3029 an. Die sind original von Märklin geblieben.
Wenn Du auf Code 100 fährst, so brauchst Du nicht einmal die Spurkränze abzudrehen. Bei niedrigem Schienenprofil musst Du testen. Ich hatte die Spurkränze leicht abgedreht. Die laufen auch auf Roco-Line, ohne zu klackern (Berührung mit den Befestigungseisen der Gleise). Vorgehensweise:
In einer sehr alten Ausgabe der MiBa, ich glaube, es war im Jahr 1957, wurde die von mir angewandte Methode zum Umbau von Märklin-Lokomotiven auf 2L= (DC) erstmals von einem Herrn Sanding beschrieben. Seitdem ist diese Methode in der MiBa und anderen Fachzeitschriften immer wieder als eine besonders einfache und geeignete Methode für alle vorgestellt worden, die keine Drehbank haben und keine Feinmechaniker sind. In der Folge war immer die Rede von der Sanding-Methode.
Die Sanding-Methode zeichnet sich - wie bereits gesagt - dadurch aus, dass Du kein teures Spezialwerkzeug benötigst und dass, durch eine Ringisolierung (keine Naben-Isolierung) eine zusätzliche Isolierung der Steuerung bei Dampflokomotiven nicht nötig wird. Bei einer Naben-Isolierung (Einsetzen eines Kunststoff-Pfropfens in die Nabe) müsstest Du auch die Steuerung isolieren, da über die Metall-Dampfzylinder ein Kurzschluß erfolgen würde. Außerdem bestünde bei der Nabenisolierung die Gefahr des Eierns oder eines unrunden Laufes.
Notwendiges Material und Werkzeug: Uhrmacher-Schraubenzieher Laubsäge/Laubsägetisch feines Metallsägeblatt (Größe 1 oder 2) kleiner 30/50 Gramm-Hammer UHU Plus 2-Komponenten-Klebstoff (Endfest 300 ist der beste...) - ACHTUNG: Pattex Stabilit Express ist für diese Aufgabe ungeeignet! Keinen Sekundenkleber verwenden! Farbe/Lack Fahrwerksrot (je nachdem RAL 3000/3001/3002) - eigentlich ziemlich egal - seidenmatt oder matt, je nach Geschmack Zahnstocher Staubpinsel Sehr kleine Feilen (ggfs. eine gute kleine Bohrmaschine)
Gehäuse und Steuerung demontieren.
Guss-Fahrwerk umgedreht in einen Schraubstock spannen - vorsichtig, am besten mit einem Tuch dazwischen (Küchenrolle geht auch...).
Räder "abziehen" - das kann unter Zuhilfenahme von zwei passenden Schraubendrehern geschehen (vorsichtig aushebeln). Die Märklin-Radsätze sind sehr stabil, aber trotzdem VORSICHTIG vorgehen! Bei normaler, vorsichtiger Vorgehensweise verbiegen die Achsen nicht und auch den Rädern passiert nichts.
Du kannst, wenn Du die Spurkränze abdrehen/abschleifen möchtest, die Achse mit Rad in eine gute, gleichmäßig laufende Bohrmaschine einspannen und mit einer Feile bei langsamer Drehzahl abschleifen. Es reicht, wenn die Spurkranzhöhe dadurch etwas vermindert wird. Achte darauf, dass das Rad unbedingt rund läuft - sonst hast Du nicht richtig eingespannt oder die Bohrmaschine ist ungeeignet! Das Abdrehen/Abschleifen MUSS auf jeden Fall VOR der weiteren Bearbeitung stattfinden! Wenn Du nicht abdrehen/abschleifen willst ist dieser Schritt unnötig.
Nun geht es an den wichtigsten Schritt - die Ring-Isolation einer Radsatz-Seite. Sinnvoll ist es in diesem wichtigsten Teil der Anleitung, nur die Seite zu bearbeiten, auf der KEINE Zahnräder sind.
Die 3029 hat eine vereinfachte Steuerung und Speichenradsätze. Ein Kurbelloch ist jedoch nur auf der C-Achse vorhanden. Angetrieben ist auch nur die C-Achse. Mit der Laubsäge wird nun JEDE ZWEITE (!!!) Speiche durchgesägt. Dadurch bleibt das Rad stabil. WICHTIG: Das Durchsägen muss außerhalb der Kurbelbohrung durchgeführt werden, also zwischen Lauffläche und Kurbelbohrung! Nicht zwischen Kurbelbohrung und Nabe sägen! Nun wird das Rad noch von dem Sägemehl, dem Metallstaub sehr gründlich (!) befreit. Es darf sich kein Krümel in den Schnitten befinden, da diese später zu einem Kurzschluß führen könnten.
Als nächstes mischt Du sehr wenig Uhu-Plus Endfest 300 an. Uhu Plus hat eine sehr hohe Viskosität und bleibt ca. 1/2 bis 1 Stunde verarbeitungsfähig. Die hohe Viskosität, die an Honig erinnert, wird hier dringend benötigt - deshalb kann ich keinen anderen Hochleistungsklebstoff empfehlen! Du lässt etwas von dem Uhu-Plus mit dem Zahnstocher in die Säge-Ritzen laufen. Das kannst Du mehrmals wiederholen, bis der Schnitt vollständig wieder aufgefüllt ist. Alternativ könnte auch Bindulin verwendet werden, der sehr ähnliche Eigenschaften wie Uhu-Plus hat.
Lass nun den Kleber am besten über Nacht in den Schnitten ruhen, leg die Teile am besten auf einen Zentralheizungskörper (Wärme). Am nächsten Tag kannst Du die Radsätze in den Backofen legen. Uhu-Plus hält Temperaturen bis 180 Grad aus und wird dadurch noch fester. Damit jedoch die Vernickelung der Radsätze nicht beschädigt wird und der noch anhaftende rote Lack nicht verbrennt, habe ich nur 120 Grad genommen. Das geht auch. 10-15 Minuten bei dieser Temperatur backen und Du hast eine optimale Stabilität. Uhu-Plus lässt sich nach dem Backen wie Hartplastik mit einer kleinen Feile gut bearbeiten.
Mit dieser kleinen Feile nun überstehende Reste an den Speichen und Flächen abfeilen, die Speichen versäubern und reinigen. Nun werden mit der Laubsäge die restlichen anderen Speichen auch durchgesägt und die gesamte geschilderte Prozedur wiederholt sich. Du erhältst ein ringisoliertes, sehr stabiles Rad.
An dieser Stelle würde ich nun erst einmal testen, ob die Isolierung vollständig funktioniert. Dazu einen Pol an die Nabe legen, den anderen an den Spurkranz. Wenn kein Kurzschluß entsteht, ist alles ok.
Der Vorteil ist hier außerdem, dass Du auf JEDEN FALL eine 100%ig zentrierte Naben-Bohrung behältst, da hier überhaupt nichts verändert wurde.
Nun das Rad von vorn planeben auf der Nabe lagern (feste Metallunterlage) - nicht auf dem Laufkranz legen (!) und die Achse wieder einschlagen. Das geht mit einem kleinen 50 Gramm Hammer. ACHTUNG: Auch auf die Bohrungen für die Steuerung achten! Die darf auch nicht auf der Unterlage aufliegen. Jetzt die Achsen wieder richtig herum in die Bohrung des Fahrgestells stecken und das andere, gegenüberliegende Rad aufdrücken, ggfs. auch hier vorsichtig mit einem kleinen Hammer arbeiten. Dabei immer auf den notwendigen Gegendruck auf der anderen Seite achten!
Bei Lokomotiven mit Kuppelstangen ist das etwas aufwendiger, da man an dieser Stelle genau auf den richtigen Versatz ALLER Kurbelzapfen achten muss! Bei der einfachen 3029 ist das egal.
Beachte den DC-Radsatz-Innenmaß von max. 14,3 mm.
Wenn Du alle Räder (3 Stück bei Deiner Lok) bearbeitet hast, hast Du ein isoliertes Fahrwerk. Die Räder kannst Du mit dem Fahrwerksrot nun streichen. Mehr ist nicht nötig.
Wenn Du sauber gearbeitet hast, wird kein Mensch, nicht einmal Du selbst noch erkennen können, wo die Laubsäge-Schnitte waren.
Märklin-Modelle mit Scheiben-Radsätzen lassen sich mit der gleichen Methode umbauen. Dann musst Du in die Scheiben im 180 Grad-Winkel zwei kleine Bohrungen in die Scheibe bohren. Zuerst mit der Laubsäge die eine Seite komplett sägen (von Loch zu Loch), dann säubern und mit Uhu-Plus auffüllen. Danach die andere Hälfte genauso bearbeiten.
Motor-Umbau:
Du kannst Dir natürlich einen passenden Hamo-Magneten bei Ebay oder xxx... besorgen, oder Du baust einfach zwei Dioden ein. Ich habe den Umschalter abgeklemmt und für die Fahrtrichtungsänderung an der Feldspule zwei Dioden eingelötet. Das funktioniert wunderbar. Da der Märklin-Motor mit Feldspulen eine etwas höhere Stromaufnahme hat, als ein gleicher Motor mit Feldmagnet, fährt die Lok möglicherweise bei etwas höherer Spannung an, was mich aber nicht stört. Mit Hamo-Magnet umgehst Du das, falls es Dich stört. Die Dioden-Methode ist ungleich billiger und Du hast den Vorteil, dass der Selbsthemmungseffekt durch den Permanent-Magneten bei Gleichstrommotoren entfällt. Es entsteht keine erhöhte Selbsthemmung. Außerdem kannst Du testen, welche Drehrichtung der Motor bekommen soll, damit die Lok richtig herum fährt. Das geschieht durch Drehen der Dioden. Die Dioden müssen in gegensätzlicher Richtung eingebaut werden.
Radschleifer: Ich habe die Original-Pertinax-Schleiferplatte von Märklin verwendet. Die Schleifer-Federn wurden an der Pertinax-Platte abgeschnitten und dann so gebogen, dass sie hochkannt gestellt an den Radsätzen von innen schleifen. Zwei Radsätze kannst Du damit gleich stromabnehmend machen. Ich habe auch die angetriebene und mit Haftreifen bestückte Achse noch mit einem dritten Schleifer versehen, da die Spurkränze auf Weichen, in Kurven usw. auch Strom aufnehmen.
Hoffentlich konnte ich Dir helfen! Das klingt alles viel schlimmer, als es ist - fang einfach an - es ist nur ein Herangehen! Es ist eigentlich eine einfache Küchentisch-Arbeit. Viel Erfolg!
vielen Dank für diese ausführliche Anleitung! Damit hast Du mir sehr geholfen, denn ich möchte über den Weihnachtsurlaub endlich meine BR 254 von Märklin (3335) auf Gleichstrom umbauen. An passende Hamo-Radsätze ist ja nicht ran zu kommen, und wenn auf eBay mal eine ganze Hamo-254er auftaucht, hatte ich immer am Ende wegen 1€ beim Bieten in der letzten Sekunde verloren. Sch... automatische Bietprogramme die inzwischen so viele auf eBay benutzen. Darum muss nun die AC-Lok, welche problemlos zu bekommen ist, herhalten. Es gibt nur noch ein Problem: der Kleber. Überall, wo ich den im Internet gefunden habe, ist ein Verkauf nur an gewerbliche Kunden möglich. Wo bekomme ich diesen Uhu Plus 300 her?
Stabilit Express hat die gleiche Eigenschaften mit dem Unterschied dass eine Oberflächenklebung durch falsches mischen ausgeschlossen ist. Stabilit Express ist ausgezeichnet schleif- und bohrbar.
vielen Dank für Deinen Tipp! Habe gerade mal geschaut, dieser Kleber von Pattex ist frei verkäuflich. Dann werde ich mir den für meinen Umbau besorgen.
Hallo Thomas, für den Umbau auf Gleistrom kannst du auch das Fahrwerk einer anderen Märklin Hamo E 94 nehmen.Die Artikelnummer für die E 94 in der HAMO Gleichstrom Ausführung lautet 8322. Die 8322 kann dann anschließend mit Wechselstrom Fahrwerk sehr gut verkauft werden.
danke für den Hinweis. Den Gedanken hatte ich auch schon, allerdings habe ich alle anderen Teile für den Umbau schon da, wie z.B. ein komplettes neues Laufdrehgestell mit Hamo-Radsätzen und Radschleifern. Ich muss also bei meiner AC E94 lediglich noch die drei Räder vom Antriebsdrehgestell mittels der von Uwe vorgestellten Methode isolieren, was bei den Speichenrädern gut möglich ist. Vorteil ist auch, dass ich fast alle Teile meiner Lok weiter verwenden kann, und es eine schöne Bastelarbeit für die Feiertage /Zwischentage ist.
ZitatVon Kurt Schachtenbahner: Stabilit Express hat die gleiche Eigenschaften mit dem Unterschied dass eine Oberflächenklebung durch falsches mischen ausgeschlossen ist. Stabilit Express ist ausgezeichnet schleif- und bohrbar.
Sorry, Kurt - aber das ist für diese spezielle Aufgabe schlicht und ergreifend falsch!
Ich kann nur sehr davor warnen, für diesen Zweck Stabilit Express zu nehmen! Stabilit Express hat während der offenen Phase völlig andere viskose Eigenschaften als Uhu Plus Endfest 300. Für den geschilderten Umbau ist Stabilit Express NICHT geeignet!
Im Gegensatz zu Stabilit Express hat Uhu Plus eine Viskosität, die stark an Honig erinnert. Dieser Kleber kriecht von selbst überall langsam hinein, ohne, dass Du mechanisch mit Werkzeugen nachhelfen musst. Für das Auftragen auf die Fugen ist ein Zahnstocher oder eine Nadel geeignet. Es reicht sehr wenig Klebstoff völlig aus. Es soll ja nur in den Fugen kleben. Der Kleber läuft dann langsam hinein und setzt sich fest.
Dafür ist jedoch auch eine lange offene Phase notwendig. Genau diese Eigenschaft ist unbedingt notwendig für diesen speziellen Umbau, da die Fugen extrem dünn sind. Mit Pattex Stabilit Express wirst Du niemals diese hohe Dichte und Festigkeit in den Fugen erreichen, wie mit Uhu Plus.
Uhu Plus ist ca. 2 Stunden viskos und verarbeitungsfähig. Stabilit zieht viel schneller an, was in diesem Fall aber völlig unerwünscht ist.
Wenn Du Uhu Plus nach ca. 12 Stunden Aushärtezeit für 1/2 Stunde auf ca. 100 Grad erhitzt, härtet Uhu Plus sehr stark aus und wird mechanisch sehr gut zu bearbeiten sein. Du kannst es dann mit sehr feinen Feilen in den Zwischenräumen der Speichen bearbeiten und die übergequollenen Stellen entfernen. Nochmal: Mehr als 100 Grad max. solltest Du nicht erhitzen, da dann möglicherweise die Radsätze Schaden nehmen könnten (Beschichtung/Lackierung).
Da für diesen speziellen Umbau später eine hohe mechanische Festigkeit unausweichlich ist, kann ich nur davor warnen, Experimente mit Stabilit Express zu machen. Du riskierst, dass Dir Deine mühsam isolierten Radsätze irgendwann in Einzelteilen von der Lok fallen.
Ich selbst verwende übrigens auch sehr gern Stabilit Express, aber für andere Aufgaben, da wo dieser Klebstoff geeignet ist und wo schnelle Verbindungen notwendig sind. Stabilit Express eignet sich auch sehr gut zum schnellen nachformen von Teilen oder als Ersatz für abgebrochene Teile. Da hatte ich in der Vergangenheit auch schon einiges drüber geschrieben.
Hier nur ein Beispiel für eine ehemalige Ruine, die mit Hilfe von Pattex-Stabilit-Express restauriert wurde (Ersatz von abgebrochenen Ecken) hier klicken Uhu Plus ist ein alterungsbeständiger 2-K-Klebstoff auf Epoxidharz-Basis. Pattex Stabilit Express ist ein 2-K-Acrylat-Klebstoff.
Uhu Plus bekommst Du - genau wie Pattex Stabilit Express - in jedem Baumarkt in unterschiedlichen großen Verpackungen.
Noch ein letztes Wort: Ich empfehle unbedingt, dass Du mit einem Billig-Modell wie z. B. der Märklin 3029 o. ä. erst einmal testest - oder V60, oder oder oder..., damit Du Gefühl für den Umbau bekommst. Die teure 254 kannst Du nach erfolgreichem Umbau einer billigen, kleinen Maschine dann mit gutem Gefühl angehen...
Gruß
Uwe Ganther
____________________________________________________________________________________________________________________ Eisenbahnen der Dampf-Epochen
Ich möchte nicht deine Erfahrung mit Uhu Plus in Abrede stellen, meine Empfehlung war auf die Bemerkung, dass Uhu Plus nicht erhältlich ist und Stabilit Express, mit dem ich fast alles klebe und voll zufrieden bin, ein guter Ersatz ist.
Du schreibst:
isolierten Radsätze
Das verstehe ich dann so, dass Du die Bohrungen der Räder ausgefüllt und anschließend mit Untermaß aufgebohrt hast um die Räder auf zu ziehen. So wurde dann ein Isoliertes Rad gefertigt? Ich habe einige ausgeleierte Isolierte Räder und suche verzweifelt diese Isolierbuchsen (für Fleischmann) die man nicht erhält. Dann ist das eine Lösung auf die ich bis jetzt noch nicht gekommen bin. Das wäre ein einfacher Weg, einfacher als Plastik Isolierbuchsen zu drehen.
für die von Dir genannte Aufgabe könnte man natürlich auch Stabilit Express ausgezeichnet verwenden!
Ich selbst habe derzeit ein ähnliches Problem mit ausgeleierten Buchsen von Fleischmann. Drei Achsen sind reparaturbedürftig - zwei habe ich inzwischen fertig. Die laufen wieder gut und ich habe sie mit einem chinesischen 2-K-Kleber eingeklebt und aufgefüllt, danach ausgebohrt. Die sind fest und laufen ohne zu eiern.
Hier geht es aber um die Ringisolation von Märklin-Radsätzen. Dazu müssen Speichen zersägt und danach wieder isoliert verbunden werden. Dazu ist Stabilit Express jedoch ungeeignet, da die Viskosität für diesen Zweck nicht ausreichend ist. Auch, was die dauerhafte Beanspruchung betrifft, habe ich meine Zweifel.
Gruß
Uwe Ganther
____________________________________________________________________________________________________________________ Eisenbahnen der Dampf-Epochen
vielen Dank für Eure Antworten und Hinweise. Ich hatte den Uhu-Kleber bei Conrad und Uhu selbst online gesucht, dort wurde der Verkauf aber nur an gewerbliche Kunden ausgewiesen. Später hatte ich bei eBay noch mal danach gesucht, und bin fündig geworden. Ich konnte den Kleber dort dann bestellen, und werde damit den Umbau meiner 254 durchführen. Ich werde mich gleich direkt an die 254 wagen, da ich ja das Laufdrehgestell tausche habe ich 6 Räder auf Reserve. Sollte es also bei den drei Rädern vom Motordrehgestell nicht gleich klappen, hätte ich ja Ersatz da. Sonst würden die Räder eh erst mal in die Bastelkiste wandern.
vielen Dank für Eure Antworten und Hinweise. Ich hatte den Uhu-Kleber bei Conrad und Uhu selbst online gesucht, dort wurde der Verkauf aber nur an gewerbliche Kunden ausgewiesen. Später hatte ich bei eBay noch mal danach gesucht, und bin fündig geworden. Ich konnte den Kleber dort dann bestellen, und werde damit den Umbau meiner 254 durchführen. Ich werde mich gleich direkt an die 254 wagen, da ich ja das Laufdrehgestell tausche habe ich 6 Räder auf Reserve. Sollte es also bei den drei Rädern vom Motordrehgestell nicht gleich klappen, hätte ich ja Ersatz da. Sonst würden die Räder eh erst mal in die Bastelkiste wandern.
Gruß Thomas
Porto Geld verschenkt. Den Kleber gibt es in jedem Baumarkt
Hallo Thomas, tatsächlich habe ich selbst auch schon oft die Erfahrung gemacht, dass es billiger ist, im Internet einzukaufen, als erst mit dem Auto los zu düsen. Du sparst Spritgeld, wenn Du nicht sowieso los müsstest. Selbst die Preise incl. Versand sind gerade für Werkzeug oft günstiger als beim Baumarkt.
Noch ein Wort zu Uhu-Plus: Der Kurt Schachtelbahner hat nicht ohne Grund gemeint, dass man beim Mischen aufpassen muss. Beachte unbedingt, dass Du aus den beiden Tuben eine möglichst gleichgroße Menge anmischt und gut durchrührst. Ich verwende dazu bei sehr kleinen Mengen Zahnstocher. Sehr kleine Mengen reichen erst einmal aus, für Dein Vorhaben.
Wenn Du beim Mischungsverhältnis schlampst oder nicht gut durchmischt, kann es sein, dass der 2-K-Kleber nicht richtig abbindet. Das wäre sehr ärgerlich! Natürlich will ich jetzt bei Dir keine Panik verbreiten! Wenn Du alles gewissenhaft durchführst, wird auch alles wunderbar! Denk auch daran, die Schnittstellen vor dem Ausfüllen mit Uhu-Plus gründlich von Metallstaub zu reinigen, damit Du Dir keine leitenden Brücken einbaust.
Lass den Harz genug Zeit zum Abbinden. Am besten legst Du die Räder auf ein Blatt Papier und dann über die Nacht auf einen heißen Zentralheizungskörper. Erst am nächsten Tag dann für 1/2 Stunde in den Backofen bei max. 100-120 Grad legen.
Viel Erfolg - ich denke, alles wird gut!
Gruß
Uwe Ganther
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Wie aufwändig ist es eine Märklin-Lok auf Gleichstrom umzubauen?
29.11.2014 23:49 (zuletzt bearbeitet: 28.03.2016 01:02)
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