Zunehmend werden Roco- Modelle mit den unsinnigen niedrigen Radreifen ausgestattet.
Meiner Meinung nach entfaltet sich deren Wirkung nur in der Vitrine und auf Kleindioramen.
Im normalen Anlagenbetrieb sieht man jedenfalls nichts davon, es erhöht sich jedoch die Entgleisungsgefahr enorm (z.B. bei vorbildgerecht überhöten Kurven oder Steigungs- Brechpunkte o.ä). Und natürlich habe ich aus meinem Gleisbau keine Doktorarbeit gemacht, leicht unsaubere Stellen gibt es bei meinen 300 m Gleis mehrere.
Aus diesem Grund scheiden Modelle mit derartigen Rädern von vornherein bei mir aus und hoffe nicht, daß sich diese Epidemie bei den Modellbahnhersteller weiter verbreitet.
Komisch, bei mir entgleisen Modelle mit den zierlichen Radreifen nicht. Und das, obwohl meine Anlage auf dem Fußboden verlegt ist, an vielen Stellen aus Dauerprovisorien besteht und die Gleise ganz sicher nicht überall so sorgfältig verlegt wurden, wie dies eigentlich sein sollte.
Ich habe daher nichts gegen diesen Trend, der sich übrigens bei weitem nicht nur auf Roco-Modelle beschränkt. Ganz im Gegenteil, Altbau-E-Loks oder Dampfloks mit Vorlaufachsen schauen ziemlich bescheiden aus, wenn die erste Achse ausschaut wie ein Pizzaschneider.
Die Reihe 4010 (1965-2008). Der wahrscheinlich schönste Triebzug der Welt.
Unsere 35.10 fährt anstandslos über unsauber verlegtes Pilzgleis. Irgendwie kommt es mir vor, als ob Du nur Stimmung gegen Roco machen willst, auch mit deinem anderen Thread. Was ich hingegen sinnlos finde sind viele Details unter Brawa-Wagen, die nur den Preis erhöhen und Ganzzüge zu einer Wertanlage machen.
Ich sehe in niedrigen Radreifen gar keine Probleme, da diese eigentlich keinen Einfluss auf das Fahrverhalten haben. Oder meinst du niedrige Spurkränze? Auch RP25 Radsätze machen keine Probleme, selbst bei unsauber verlegtem Gleis auf dem Teppich.
Grüße Kay
Epoche II (DRG) DCC, Z21, Multimaus, Fredi Weinert Mein Gleis, Eigenbau-Gleis nach sächsischem Vorbild
zunächst gehe ich wie Kay mal davon aus, daß Du die Spurkränze meinst. Unsinnig sind niedrige Spurkränze keineswegs, sondern eine weitere optische Annäherung ans Vorbild. Bei stehenden Fahrzeugen also auf alle Fälle ein Fortschritt z. B. in der Vitrine.
Wie fast immer gibt es auch eine 2. Seite. Keinesfalls werden durch niedrigere Spurkränze an sich die Fahreigenschaften schlechter, vielmehr wird es erst im Zusammenwirken mit ungenügend beweglichen Achsen ungemütlich. Ein in sich zu steifes Fahrgestell führt schnell dazu, daß die Allradauflage in unebenen Gleisen verlorengeht. Ein hoher Spurkranz sorgt dann vielleicht noch "einen halben Millimeter länger" für Seitenführung. Wie schon im anderen Thread erwähnt, sind lange 2-Achser dafür anfällig. Bei guten Lokfahrwerken erwarte ich da eher kein Problem. Die Zauberworte heißen Dreipunktaufhängung und Abfederung.
Ich habe auch so ein paar Ecken auf der Anlage, die wenige bestimmte Modelle nicht mögen. Dafür gebe ich aber weniger den Modellen die Schuld, sondern bessere gelegentlich die Fehler im Gleisbau nach. Gerade bei den von Dir angesprochenen Gleisüberhöhungen und Neigungswechseln ist ein ausreichend langer Übergang sehr hilfreich.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Wenn Deine kurven vorbildgerecht (!) überhöht sind und die Steigungs-Brechpunkte auch vorbildgerecht sind, gibt es keine Probleme mit niedrigen Spurkränzen. Sowieso sind niedrigen Spurkränzen nie der Grund für Entgleisungen.
Auch wenn Modelle mit derartigen Rädern bei Dir ausscheiden, wird daß für die Modell (!) bahnhersteller keinen Grund sein wieder Spielbahnräder ein zu bauen. Ich glaube wir können froh sein daß die Industrie ENDLICH dazu tendiert vorbildgetreuere Modelle her zu stellen; Modelle mit niedrigen Spurkränzen sehen vor allem im Anlagenbetrieb viel vorbildgetreuer aus. Schöne alte Modelle mit Rädern nach alter Sitte sind eine andere Liga. Ich verstehe sehr gut daß es auch dafür viele Liebhaber gibt.
Wenn Du Deine Gleise in irgendwie überhöhten Kurven und an Steigungs-Brechpunkte sorglos verlegen möchtest, ist das natürlich OK. Das Hobby soll Spaß machen. Und es gibt eine Marke die hilfsbereit Produkte mit hohen Spurkränzen und um 2 mm zu hoch gelegten Pufferbohlen liefert.
Ich habe das Gefühl daß Du Roco nicht magst. Ist auch OK. Du brauchst die Marke nicht zu kaufen.
Zitat von masteba im Beitrag #6Keinesfalls werden durch niedrigere Spurkränze an sich die Fahreigenschaften schlechter, vielmehr wird es erst im Zusammenwirken mit ungenügend beweglichen Achsen ungemütlich. Ein in sich zu steifes Fahrgestell führt schnell dazu, daß die Allradauflage in unebenen Gleisen verlorengeht.
Das ist bei einigen Herstellern aber leider der Fall. Man denkt, das Abdrehen der Spurkränze reicht für Beifall der Käufer aus und das ist eben falsch. Erst wenn das ganze Fahrwerk mit gefederten Achsen auf niedrige Spurkränze ausgelegt ist, läuft die Lok auch brauchbar. Ebensolchen Einfluss hat auch die Ausrundung des Übergangs von Lauffläche zu Spurkranz - ein weiterer Grund, warum lediglich das Herunterdrehen des Spurkranzes zur Pleite werden kann.
Thomas
edit: Titel berichtigt
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Hi, das bei H0 2L= RP25 Radprofile tauglich sind, zeigt doch die Tatsache, das es keinen US- Hersteller mehr ohne RP25 Räder gibt. Bei mir fahren einige BLI Amis (mit RP25) und europ. Modelle hauptsächlich Roco, REE, Jouef, ja sogar einige mit RP25 Gleichstrom umgerüstete Märklin - Wagen über die Piko A Gleise ohne Probleme. Man sollte nur beim Aufbau einer Strecke etwas sorgfältig arbeiten, dann erübrigt sich bei Gleichstromgleisen das Gejammer mit den Spurkränzen, wie es die Wechselstromer machen mfG Dabegfan
Spurkränze (und um die geht es hier wohl doch) die zu niedrig sind gibt es Inder Modellbahnwelt nicht! Leider sind die meisten Spurkränze noch immer viel zu hoch; nur bei HO-pur Modellen sind die maßstäblich (und damit deutlich niedriger als die der gängigen Industrieprodukte). Seit Jahren sind sich Modellbahner und auch die Modellbahnpresse einig darin, das die Spurkränze niedriger werden müssen, um die Modelle dem Vorbild anzunähern. "Pizzaschneider", also deutlich zu hohe Spurkränze, wie sie noch vor einigen Jahren üblich waren (und heute bei dem ein oder anderen Hersteller noch sind) haben keine besseren Fahreigenschaften als vorbildgerechtere Räder mit niedrigem Spurkranz. Allerdings macht nicht nur der Spurkranz sicher Fahreigenschaften. Dazu gehören auch sorgfältig verlegte Gleise (auch mit Überhöhung in den Kurven), sorgfältig konstruierte Fahrwerke der Loks und Waggons sowie die richtige Gestaltung des Rades (Stichwort: Spurkranzausrundung). Ebenso sollte man aber auch die Breite der Räder im Auge behalten (auch da liegt noch Einiges im Argen!) Fazit für mich: Niedrige Spurkränze und schmale Räder sind Pflicht für ein Modellfahrzeug! Alles andere ist Spielzeug!
Wenn Dir das gefällt kannst Du es für Dich gerne nutzen; schließlich muss es Dir gefallen was Du auf Deiner Anlage fährst. Aber diejenigen, die eine Modellbahn haben wollen werden Dir sicher nicht folgen.
Zitat von Gaston-1 im Beitrag #1Zunehmend werden Roco- Modelle mit den unsinnigen niedrigen Radreifen ausgestattet.
Meiner Meinung nach entfaltet sich deren Wirkung nur in der Vitrine und auf Kleindioramen.
Im normalen Anlagenbetrieb sieht man jedenfalls nichts davon, es erhöht sich jedoch die Entgleisungsgefahr enorm (z.B. bei vorbildgerecht überhöten Kurven oder Steigungs- Brechpunkte o.ä). Und natürlich habe ich aus meinem Gleisbau keine Doktorarbeit gemacht, leicht unsaubere Stellen gibt es bei meinen 300 m Gleis mehrere.
Aus diesem Grund scheiden Modelle mit derartigen Rädern von vornherein bei mir aus und hoffe nicht, daß sich diese Epidemie bei den Modellbahnhersteller weiter verbreitet.
Viele Grüße Frank Riedl
Jedes Jahr werden rund 50 Fremo Treffen in N wie auch H0 erfolgreich abgehalten, wo RP25 oder noch feinere Spurkränze Pflicht sind. Wer nicht gewillt ist sorgfältig zu arbeiten (keine Knicke im Bogen oder an Weichen) und sich von Spielbahngleisbau (Steilweichen, enge Radien, S-Kurven ohne Zwischengerade) zu verabschieden, wird weit mehr Freude an entgleisungsfreiem Betrieb mit niedrigen Spurkränzen haben als andersrum.
Ich habe keine Roco-Loks mit serienmäßig "kleinem Spurkranz", weiß jedoch von FREMO-Treffen, dass die zumindest mal kein RP25 sind. Auf RST-Gleis "schnurrt" die Lok da auch. Wo ich die Erfsahrung gemacht habe ist bei einer Lok von Ibertren mit serienmäßig "feinen Rädern" (die mit den Orginalrädern auch nicht mehr auf Swedtram-Rillenschienen fuhr, nachdem ich diese gealtert hatte - RP25 hat da keine Probleme). Insofern sind feine Spurkränze bei Roco sicher schön, man muss aber eh noch etwas tun, um da RP25 zu haben.
Meine vor kurzem aus dem "AW Gräler" mit RP25 zurückgekommene Roco 52 fährt sogar auf meinen Schleppbahn-Modulen (siehe Signatur - im Vorbild hätte/hat sich da wohl keine 52-er verirrt) ohne eine Entgleisung (Elite-Gleis, EW3 und Weller-IBW). Lediglich in einer engen Gleisverbindung hörte man ein wenig "Klacken".
Wenn da eine solche Lok mit RP25 durchkommt, dann muss man schon extremen Gleisbau betreiben, um massive Probleme zu bekommen.
Vielleicht hilft ja diese Analogie. Da fährt sich ein Porsche Fahrer im Gelände weit abseits befestigter Straßen fest. Kein Porsche Cayenne, sondern ein richtig schöner klassicher tiefliegender 911er Porsche Sportwagen mit dem man über 300 Sachen über die freie Autobahn düsen kann. Wie sind die Reaktionen jetzt darauf? Das wird wohl von leichtem Kopfschütteln über hämisches Grinsen bis hin zu gewissen Reaktionen reichen die ich hier lieber nicht aufführen möchte.
Jetzt das ganze mal im Kopf auf Modellbahn Verhältnisse übertragen. Ich denke Ihr wisst was gemeint ist. Der gute Mann war mit dem falschen Gefährt für diesen Ort unterwegs. Sein Auto ist für die Autobahn gemacht und nicht fürs Gelände. Wobei der Mann die freie Wahl hat. 1. Er kann selbstverständlich mit dem 911er fahren, nur muß er dabei die Spielregeln einhalten und sich auf feste Straßen beschränken. 2. Wenn er unbedingt ins Gelände fahren will, braucht er ein anderes Auto. Hier einen richtigen Geländewagen mit Allrad. 3. Er kann das ganze Gelände asfaltieren. Dann kann er auf dem jetzt Nicht-Gelände auch mit den 911er brettern. Was bei diesem Beispiel unrealistisch ist, das zu teeren der freien Natur, kann man im Gegensatz dazu bei der Modellbahn machen. Auf Modellbahn übertragen heißt das ich muß meine Gleise anpassen oder sogar neu machen. Will ich das nicht, dann brauche ich die Geländeloks.
Warum sollte man auf einem schönen Porsche, um mal bei der schon genannten Automarke zu bleiben, auch noch schöne Felgen aufziehen - sieht man doch eh nicht wenn er fährt?
Meiner Meinung nach stehen unsere Modelle, genauso wie die meisten Autos, aber die meiste Zeit !
Für niedrigere Spurkränze spricht außerdem noch die dadurch erst möglichen richtigen Achsstände an Loks mit extrem kurzem Achsstand wie z.B. BR94.
Ebenso springen mir bei Loks mit extrem großen Rädern die großen Spurkränze so extrem ins Auge, das es jedes mal weh tut.
Mein Motto:
Pro RP25 - was die Ami´s schon seit über einem halben Jahrhundert erfolgreich praktizieren kann ja nur Funktionieren!
Auch die Engländer haben RP25, nur die restliche Europäer fahren noch Vorkriegsstandard (wenn auch schon leicht reduziert). Der Trend wird folgerichtig also nur fortgesetzt. Die Zeit bleibt halt, Gottseidank, nicht stehen. Und selbst wenn es den Menschen möglich wäre, so könnten sie sich doch eh nicht auf einen gemeinsamen Zeitpunkt festlegen - oder?
Zitat von Westhafen im Beitrag #11 Wer nicht gewillt ist sorgfältig zu arbeiten und sich von Spielbahngleisbau zu verabschieden, wird weit mehr Freude an entgleisungsfreiem Betrieb mit niedrigen Spurkränzen haben als andersrum.
Morsche Rüdiger! nur mal spekuliert, was wäre wenn sich die grossen Modellbahnhersteller und die Modellbahner an den US Standards orientiert hätten. (Roco BR50.35)
So wie die US Hersteller an den Deutschen Standards. (US Mallett Lok)
Diese beiden Fotos einfach mal auf sich einwirken lassen und bitte wertfrei betrachten, ich möchte hier keinen Glaubenskrieg anzetteln.
Bei der BR 50.35 nanntest Du den Hersteller. Bei der US Mallet nicht.
Wurde die Lok in den US hergestellt? Ich weiß z.B. daß sowohl Trix als Roco Mallets herstellten die in Europa mit hohen Spurkränzen geliefert wurden. Ich weiß auch daß Mantua/Tyco früher auch höhere Spurkränze verwendete, die aber wohl auf code 70 Schienen liefen. Ist es überhaupt eine HO-Lok?
Also bitte, von welcher Hersteller ist diese Mallet?
Moin, auf mich wirkt das OP irgendwie trollig: provokante These in den Raum werfen, sich nie wieder melden und genüsslich zusehen, wie sich alle drauf stürzen. Oder ernst gemeint, aber mit einer Dysfunktion der Galle formuliert, auch möglich, ich möchte auch niemandem zu nahe treten. Spielt aber keine Rolle...
Wie auch immer: ich hoffe sehr, dass aus der genannten "Epidemie" recht schnell eine Pandemie wird
ich möchte doch gerne wissen, was an meiner These provokant sein soll, denn offensichtlich hat keiner meinen Beitrag genauer gelesen.
Ich kann es mir nämlich sehr gut vorstellen, daß ein Vitinenbahner oder einer mit einer kleinen Anlage die niedrigen Spurkränze gut findet. Auf meiner größeren Anlage (40 m²) habe ich davon ohne Fernglas jedoch keinen optischen Vorteil.
Daß es bei sehr viel Gleis (meist an den nur sehr schwer zugänglichen Stellen) eben Ungenauigkeiten gibt, ist bei mir halt so. Aber offensichtlich gibt es hier nur absolute Profimodellbahner mit sehr viel Zeit.
Nur so kann ich mir auch Deine Schwachsinnsbemerkung erklären ("sich nie wieder melden"). Ich war die letzten Tage geschäftlich unterwegs und habe auch generell nur wöchentlich ca.3-4 Stunden Zeit für die Modellbahn.
Da es scheinbar allen anderen hier anders geht, kann ich mir weitere Kommentare sparen.
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niedrige Radreifen bei Roco- Modellen
16.09.2014 21:54 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2014 21:54)
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Grüße aus Süddeutschland 
