als ewiger Nostalgiker möchte ich auf meiner Anlage möglichst alle DIE Fahrzeuge sehen, die ich in meine Kindheit und Jugend real erlebt habe. Und ein absolutes Highlight war damals der TEE, der morgens neben Rheingold und Gambrinus (Lokwechsel von E10.12 auf V200, in Dortmund endete der Fahrdraht Richtung Norden) in Dortmund unser Interesse fand. Wir sind als Kids (mit Bahnsteigkarte, 20 Pfennig - für die Jüngeren: das war für uns richtig viel Geld und entsprach zwei Kugeln Eis beim einzigen Italiener in Dortmund) natürlich neugierig in den TEE geklettert und haben fotografiert (mit der alten 6x9 Voigländer-Rollfilmkamera von Vattern). Lustig: die uniformierten Damen des Bordpersonals setzten sich sofort malerisch an der Bar in Szene, hat uns damals tierisch gestört, für die langbeinigen Grazien hatten wir (noch) keinen Blick. Egal: auf jeden Fall passt so ein TEE gar nicht auf meine Anlage, aber man könnte ja mal so ganz abseits aller Realität daran denken, dass der als Umleiter wegen einer spontanen Streckensperrung über Timmerbruch fahren müsste und darum ein kurzes Gastspiel geben würde. Also bekomme ich den TEE von meiner Frau zu Weihnachten geschenkt (sie weiß noch nichts davon) und er läuft seit Tagen hier Probe - man muss ja immer sofort den technischen und optischen Zustand genauestens überprüfen.
Nun wird der Gasturbinenzug mit der Aufschrift InterCity geliefert, das stört mich gewaltig, denn auch als Gasturbinenzug fuhr er anscheinend noch als TEE - ein passendes Fotos habe ich zum Glück in einem Film über den Vt 11 gefunden (hoffentlich nicht durch KI generiert).
Hat jemand eine Idee, wie man den erhabenen TEE-Schriftzug auf die Front bekommt? Der IC-Aufdruck ist nur aufgedruckt, das ließe sich bestimmt irgendwie entfernen. Aber dann?
Aus DO und Timmerbruch: Gruß an alle Kalle
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mit dem TEE-Einsatz des 602 habe ich Bedenken. Der Umbau erfolgte ja ausdrücklich, weil die ICs länger und schwerer waren. Daher ist Intercity m. M. n. der einzig authentische Schriftzug.
Aber erlaubt ist, was gefällt. Das TEE-Emblem war beim Roco VT1.5 ein Steckteil, soweit ich mich erinnere. Dafür müsstest Du ein paar Löcher bohren oder Du schneidest die Zapfen ab und klebst das Teil an - eventuell mit einem Kleber, der sich wieder ablösen lässt.
Ganz perfekt ist das Ergebnis dann nicht, denn der IC-Schriftzug ist auf einem Schild, das auch an Deinem Zug vorhanden ist. Ob das hier Teil der veränderten Form ist oder aufgesteckt, wie beim Roco Tee, weiß ich jetzt nicht. DAher erst aml die frage, kannst du evtl. das ganze Schild einfach abziehen? Ist das ein Roco- oder ein Mätrixzug?
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Gemäss Wiki schliessen sich Gasturbine und TEE aus. Ob irgend ein Museum oder Verein mal mit so einer „Zusammenstellung“ gefahren ist, keine Ahnung und verweise auf die Antwort unten.
Zitat von BJA im Beitrag #4Und ja: Es gab auch VT 11.5 mit einem DB Emblem auf der Front.
ja. Meines Wissens aber erst, nachdem die Züge aus dem Intercity-Dienst abgezogen wurden. Das passierte mit Einführung des Intercity-Systems '79 (Werbeslogan: Jede Stunde, jede Klasse). Ab da waren die 601/602 für den Intercity-Einsatz nicht mehr brauchbar, weil diese Triebzüge keine 2. Klasse hatten. Und auch nicht genügend Platz für die jetzt größere Menge an Fahrgästen.
Die wesentlich jüngeren Elektrotriebzüge der BR 403 ereilte damals aus demselben Grund dasselbe Schicksal.
Danach fuhren die 601/602 vor allem im Touristikverkehr (z.B. Alpen-See-Express oder Köln-Westerland-Köln) sowie als Sonderzüge. Und hatten, da keine Intercitys mehr, auch kein Intercity-Logo mehr vorne drauf, sondern nur noch ein DB-Logo.
Zitat von BJA im Beitrag #4Was ich jetzt nicht genau weiß: Wurde beim Bestand an 601 "TEE" abgeschraubt und durch "Inter/City" ersetzt?
Soweit ich weiß, hat man schlicht eine Platte zur Abdeckung des TEE-Logos davorgeschraubt, auf die dann der "Inter City"-Schriftzug aufgepinselt wurde. Anders sind diese monströsen Schilder kaum zu erklären. Wie weit das Schild vorsteht, sieht man auf dieser Aufnahme von 1974 ganz gut.
Auf jeden Fall fuhren die 601/602 als Intercity nicht mit sichtbarem TEE-Logo rum. Wenn überhaupt, dann nur in einer sehr kurzen Übergangszeit oder seltenen Ausnahmefällen. Wenn man z.B. auf Bahnbilder.de mal die Suche auf die 1970er einschränkt, haben die so gut wie alle die Inter City-Schilder. Wenn man auf baureihe601.de die Fotos von diesen Triebzügen als Intercity anschaut, tragen ausnahmslos alle das Inter City-Schild.
Auf baureihe601.de findet sich unter "Geschichte der Einsätze" auch ein Hinweis darauf, dass das TEE-Logo hinter den Inter City-Schildern noch vorhanden war. Zitat:
"Verknüpft mit den IC-Leistungen bleibt bis 20. August 1972 noch die letzte TEE-Leistung: "Mediolanum" von München nach Mailand und zurück.
Hierzu wird im Bw München Hbf jedesmal extra das Blechschild mit der Aufschrift "Inter City", welches die Triebköpfe nun an der bauchigen Front tragen entfernt, damit das darunter befindliche "TEE"-Symbol für diesen Einsatz sichtbar wird. Umgekehrt wird bei der Rückkehr des "Mediolanum" aus Mailand für die anschließende Fahrt nach Frankfurt verfahren !" Zitat Ende.
Zitat von masteba im Beitrag #2mit dem TEE-Einsatz des 602 habe ich Bedenken. Der Umbau erfolgte ja ausdrücklich, weil die ICs länger und schwerer waren. Daher ist Intercity m. M. n. der einzig authentische Schriftzug.
Im normalen Regelbetrieb als TEE sind keine 602 gefahren. Die TEE-Einsätze der Triebzüge endeten im August 1972 mit der Umstellung des oben erwähntem Mediolanum auf Lokbespannung und neue, italienische Gran Conforto-Wagen. Da gab es noch keine 602er, die wurden erst im Sommer 1974 offiziell in Betrieb genommen, also deutlich nach dem Ende der TEE-Einsätze dieser Triebzüge.
Authentisch ist ein 602 mit TEE-Logo aber dennoch. Und wenn es als Museumszug der Neuzeit ist.
Auf eisenbahnstiftung.de gibt es eine Aufnahme mit TEE-Logo. Aber nicht als TEE, sondern auf Probefahrt, das Bild zeigt einen einzelnen Triebkopf, mit einer 110 als Bremslok und einem Messwagen. September 1972, lange vor der offiziellen Indienststellung - und offensichtlich auch noch nicht im endgültigen Zustand, die großen Lufteinlässe fehlen noch.
Auch der 602 im DB-Museum Nürnberg hat ein TEE-Logo. Dürfte im Regelbetrieb damals durch das Blechschild verdeckt gewesen sein.
Schon wieder viel gelernt, danke für die Infos und die vielen Links (@Andreas: der 1. Link scheint tot zu sein). Wenn ich das alles zusammen fasse, wäre also ein TEE-Logo eine echte Gratwanderung, aber es könnte mal irgendwann in dieser Übergangszeit so gewesen sein, könnte, vielleicht, eventuell, unter gewissen Umständen.
Bisher war die Frage ja eher akademischer Natur, die Gretchenfrage an dieser Stelle muss dann wohl lauten: woher könnte ich so ein Logo bekommen? 3D-Druck? Es müsste etwa 14mm breit sein, hat jemand eine Idee, wer das herstellen könnte? In den Ersatzteillisten von ROCO und Märklin taucht das natürlich nicht auf, das wird niemand je ersetzen müssen. Und wenn es GANZ RICHTIG sein sollte, müsste ja noch die Seitenbeschriftung dazu kommen. Auf Folie oder so? Gibt´s da Ideen, wer so etwas herstellt??? Am Ende entscheidet natürlich die Kostenfrage - aber das Logo am Triebkopf - das wäre schon was!
@Stefan: Der Zug ist von ROCO
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@Andreas: Deine Ausfürhungen sind ja total interessant, zudem decken die sich mit meinen Recherchen. Der "Schilderwechsel" beim Mediolanum ist schon fast was fürs Kabarett
@Alle: Ich habe den TEE VT11.5 von Roco in der alten Ausführung (Art. Nr. 04183A). Vielleicht passt ja ein Gehäuse mit TEE Schriftzug auf das modernere Unterteil?
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
ich glaube nicht, dass sich da etwas verändert hat - ausgenommen die Äußerlichkeiten bei den Triebköpfen. Die Verpackung jedenfalls war nicht so, wie man es inzwischen gewohnt ist. Alle Teile des Triebzuges lagen in einer Styroporhülle, umgeben von einem dünnen Pappkarton mit Folienscheibe zum Reinschauen. Da hat ROCO einfach beim Vorhandenen gewildert und Kosten gespart. Und noch etwas glaube ich: wenn ich Dir den alten Triebzug abkaufen würde, wäre das wahrscheinlich kostengünstiger als solche Logos produzieren zu lassen....
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Zitat von Tremonia im Beitrag #6@Andreas: der 1. Link scheint tot zu sein
Bei mir hier funktioniert er. Verweist auch auf die originale Seite im Netz, und nicht auf irgendwas Lokales hier bei mir. Keine Ahnung warum das bei dir nicht geht. Vorhin hatte ich aber eine Zeit lang Fehlermelungen "bad gateway" auf bahnbilder.de. Vielleicht einfach nochmal probieren.
Zitat von Tremonia im Beitrag #8ich glaube nicht, dass sich da etwas verändert hat - ausgenommen die Äußerlichkeiten bei den Triebköpfen. Die Verpackung jedenfalls war nicht so, wie man es inzwischen gewohnt ist. Alle Teile des Triebzuges lagen in einer Styroporhülle, umgeben von einem dünnen Pappkarton mit Folienscheibe zum Reinschauen.
Wie sieht der "dünne Pappkarton" denn aus? Rot? Orange-blau? Oder vor allem blau? Ich habe den gleichen 04183A wie Bernhard, da ist der Pappkarton noch weinrot.
Meiner ist ein ursprünglicher VT11.5, also ohne Gasturbine, spätere Baureihe 601. Mit Epoche III-Beschriftung als VT11.5 und TEE Helvetia.
Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller, gleich den Bernhard-VT11.5 komplett einzusetzen, als einen Hütchentausch vorzunehmen. Denn dein 602 ist ja zwangsläufig Epoche IV, in Epoche III gab es die Gasturbinen-Triebwagen noch nicht. Bei einem Hütchentausch würden die Beschriftungen von Bernhards Epoche III-Triebköpfen und deinen Epoche IV-Zwischenwagen nicht mehr zusammen passen.
Wenn es denn unbedingt ein 602 sein soll, würde das Inter City-Schild ohnehin viel besser passen als das TEE-Logo. Wenn du unbedingt ein TEE-Logo haben willst, wäre es meiner Meinung nach sinniger, dir einen entsprechenden VT11.5 oder einen 601 zu besorgen, und keinen 602.
Ich weiß nicht, ob das auch das Gehäuse selbst bzw. dessen Befestigung auf dem Fahrgestell betrifft, aber innerlich hat sich im Laufe der Zeit bei den Roco VT11.5 durchaus eine ganze Menge verändert. Die alten Modelle wie der von mir und Bernhard hatten einen ganz anderen Motor (ein großer Rundmotor) und auch andere Kupplungen als spätere Modelle. Eine Art Scharfenberg-Kupplung aus Metall statt der später verwendeten Plastikgabeln (die aber angeblich auch an die alten Gehäuse passen sollen). Die alten Kupplungen sind etwas fummelig und leiern bei häufigem Trennen irgendwann aus. Der alte Rundmotor zieht ordentlich Strom, besonders, wenn er nicht mehr in perfektem Zustand ist. Für eine Digitalisierung sind neuere Versionen mit dem kleineren Motor wohl besser geeignet.
Man kann natürlich versuchen, ob ein Hütchentausch funktioniert. Mein nicht vorhandenes Häuschen würde ich im Zweifelsfall nicht drauf verwetten.
ich will Dir Deinen TEE nicht abkaufen und die schräge Idee des "Hütchentausches" war eben nur eine solche: schräg!
Obwohl: interessant wäre es schon zu wissen, was ROCO tatsächlich geändert hat. Als ich die einfache Verpackung (übrigens blau) gesehen habe, kam mir der Gedanke, dass man da wohl einfach auf vorhandene Dinge zurückgegriffen hat. Selbst jeder einfache G-Wagen ist um ein vielfaches aufwändiger verpackt - nicht dass ich diese Plastikflut unbedingt gutheißen würde. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Wagen des Zuges identisch sind, zeigen auch Fotos im Netz von der Inneneinrichtung und "Bastelvideos" auf YT. Ob der neue Motor, Decoder und Lautsprecher Änderungen herbeiführten: kein Ahnung, vielleicht am Fahrgestell, vielleicht aber auch auf der Innenseite des Hütchens.
Und ja, ich weiß, meine Idee des TEE-Schriftzuges auf dem 602 ist auch schräg und ich gerate da bei vielen Kollegen sicher in ein seltsames Licht. Aber für mich ist Modellbahn ein Hobby, bei dem ich mich weitgehend am Vorbild orientiere, aber eben nur weitgehend. Und da das Foto beweist, dass es den 602 mit TEE-Schriftzug gab, würde ich mir diesen Schnitzer erlauben - nur: da der Schriftzug kaum zu bekommen sein wird, könnte das alles ein ungelegtes Ei bleiben. Immerhin: viel gelernt, wie so oft in diesem Forum!
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Danke Carsten: jetzt habe ich es auch gefunden, ich hatte nur das Ersatzteilblatt durchsucht, da gab es nur die technischen Ersatzteil, erst die Liste offenbart, dass es noch viel mehr gibt. Da warst Du gründlicher, wieder dazu gelernt...
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Zitat von Tremonia im Beitrag #11Und ja, ich weiß, meine Idee des TEE-Schriftzuges auf dem 602 ist auch schräg und ich gerate da bei vielen Kollegen sicher in ein seltsames Licht. Aber für mich ist Modellbahn ein Hobby, bei dem ich mich weitgehend am Vorbild orientiere, aber eben nur weitgehend. Und da das Foto beweist, dass es den 602 mit TEE-Schriftzug gab, würde ich mir diesen Schnitzer erlauben - nur: da der Schriftzug kaum zu bekommen sein wird, könnte das alles ein ungelegtes Ei bleiben.
anscheinend gibt es den Schriftzug ja als Roco-Ersatzteil. Der wird aber auf deinen 602 nur dann passen, wenn du das vorhandene Inter City-Schild abmachen und stattdessen den TEE-Schriftzug anbringen kannst. Wenn dieses Schild fester Teil des Gehäuses sein sollte, wird das nichts. Den TEE-Schriftzug noch auf das Schild draufpappen, wird alles viel zu dick. Bei einem optisch so bestimmenden Element fällt das bestimmt unangenehm auf.
Zitat von Tremonia im Beitrag #11Und ja, ich weiß, meine Idee des TEE-Schriftzuges auf dem 602 ist auch schräg und ich gerate da bei vielen Kollegen sicher in ein seltsames Licht.
Wie gesagt, spätestens als Museumszug der Neuzeit ist das vorbildgerecht. Da braucht niemand die Stirn zu runzeln. Dafür müsste für die, die es ganz genau nehmen wollen, der andere Triebkopf aber ein 601 sein, denn es gibt nur noch einen der ursprünglich vier 602er, den 602 003-6 (ex VT 11 5012).
Im Wikipedia-Artikel zum VT11.5 gibt es noch ein zweites Bild des 602 mit TEE-Logo, aus der SVG Eisenbahn-Erlebniswelt Horb am Neckar.
Auf Eisenbahn-Museumsfahrzeuge.de gibt es weitere Bilder davon im Artikel zum VT 11 5012. Eines dieser Bilder zeigt ihn im Zustand vor der Aufbereitung, noch mit Inter City-Schild. Zu aktiven Regelbetriebszeiten war das TEE-Zeichen also wohl hinter dem Schild versteckt.
Und natürlich kannst du das als König in deinem Modell-Reich sowieso machen, wie es dir gefällt. Auch ohne Vorbild.
Zitat von BJA im Beitrag #13Ich versuche streng in Epoche IIIb der DB zu bleiben, also 3 Stirnlampen, Zeitraum 1956 bis 1968 und vor Computernummer.
Diese Epocheneinteilung passt immer nur auf die Situation in einem Land bzw. einer Bahngesellschaft.
So hat die SBB die Computernummen bei Personenwagen schon vor 1968 eingeführt.
Hat die Deutsche Bundesbahn auch. Schon ab 01.10.1966. Bei Güterwagen sogar schon ab 01.10.1964.
In der MOROP-Einteilung sieht man ja schon, dass es da Überschneidungen gibt. Die MOROP-Epoche IVa (1965-1970) liegt zeitlich vollständig innerhalb der MOROP-Epoche IIIb (1956-1970). Es gibt da keine klare Abgrenzung – und das ist auch richtig so.
Die DB hat die UIC-Computernummern bei Güterwagen ab dem 01.10.1964 eingeführt, an Reisezugwagen ab dem 01.10.1966. Also auch bei der DB lange vor 1968. Als am 01.01.1968 die Umzeichnung der Triebfahrzeuge bei der DB losging, war sie bei den Güterwagen schon zum größeren Teil vollzogen.
Bei den SBB wurden Triebfahrzeuge sehr viel später umgezeichnet als bei der DB. Noch aus Mitte der 1980er gibt es viele Bilder von – bereits roten – Re 4/4II ohne UIC-Nummer.
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre fuhren jahrelang alte DB-Nummern und neue UIC-Computernummern nebeneinander her. Je später, umso mehr UIC-Nummern eben. Ein Fernverkehrs- oder Güterzug in 1967 ohne Wagen mit UIC-Nummer ist fast schon unrealistisch. Fernverkehrswagen wurden bevorzugt umgezeichnet, bei Güterwagen lief das Programm da schon drei Jahre...
Eine vollständige Umzeichnung aller Wagen hat aber ohnehin nie stattgefunden. Auch weit in Epoche IV gab es noch einige Wagen mit Epoche III-Beschriftung. Selbst in den frühen 1980er Jahren fuhren noch einige dreiachsige Umbauwagen in alter Beschriftung durch die Gegend, und ganz viele zwar mit neuer Beschriftung, aber immer noch den alten Wagennummern. Der größere Teil dreiachsiger Umbauwagen hat nie UIC-Nummern erhalten. Auch die letzten Donnerbüchsen wurden bis zu ihrer Ausmusterung im Oktober 1976 nicht umgezeichnet. Bei den dreiachsigen Umbauwagen gab's bis ziemlich zum Ende drei Varianten: a) Beschriftung wie in Epoche IIIb (Anschriftenspiegel mit Nummer und Wagentyp zwischen dem ersten und zweiten Fenster von links). b) Beschriftung mit alter Wagennummer, Typenbezeichnung und Wagennummer aber nun in der Wagenmitte unter dem DB-Logo angebracht (wie bei der UIC-Beschriftung) c) UIC-Beschriftung mit Computernummern. Es gibt einen schönen Beitrag auf DSO, mit zahlreichen zur Verschrottung abgestellten Umbauwagen aus dem Jahr 1979 (!), da sind alle drei Varianten zu sehen. Am häufigsten die Mischmaschvariante mit alter Wagennummer, aber in der Wagenmitte.
Diese ganze Epocheneinteilung ist nur eine grobe Richtschnur. Für zweite Hälfte der 1960er ist Epochen-Mischmasch die vorbildgerechte Regel. Hoffe, das stresst dein Rollmaterial-Budget jetzt nicht zu sehr.
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #15 Diese ganze Epocheneinteilung ist nur eine grobe Richtschnur. Für zweite Hälfte der 1960er ist Epochen-Mischmasch die vorbildgerechte Regel. Hoffe, das stresst dein Rollmaterial-Budget jetzt nicht zu sehr.
Mist! Ich plane so für 1964, jetzt muss ich Lotto spielen, oder sowas 🤔 Danke für die Links und die Erläuterungen.
Gruß Tom
Ep. III DB 2L DCC Website It's boring when it works!
Zitat von BJA im Beitrag #16Ich hatte mich bislang dann auch nur auf die Beschriftung der Tfz fokussiert.
Bei der Bundesbahn ab 01.01.1968. Bis 01.06.1969 sollte das eigentlich durch sein.
Allerdings gab es auch da Ausnahmen, Einige zur baldigen Ausmusterung vorgesehene Dampfloks bekamen wohl zumindest außen gar keine neuen Nummern mehr angeschrieben.
Auf Bundesbahnzeit.de gibt es mehrere Fotoberichte, wo man gut erkennen kann, dass das eine ganze Zeit gedauert hat. Eine Tour durch Westfalen Mitte im Herbst 1968. Da sind die (wenigen) Fotos von Dieselloks und Triebwagen bereits alle mit UIC-Nummer, die Dampfloks bis auf ganz wenige Ausnahmen noch mit alter Nummer.
Wenn das bis zum Plantermin am 01.06.1969 noch geklappt haben sollte, müssen die Schildermacher in den letzten drei Monaten nochmal richtig Gas gegeben haben. Ich habe da leise Zweifel... Aber für 1968 und erste Hälfte 1969 geht alt und neu offensichtlich auch bei Loks nebeneinander.
Zitat von DL7BJ im Beitrag #17Mist! Ich plane so für 1964, jetzt muss ich Lotto spielen, oder sowas 🤔
Mit 1964 bist doch gerade noch fein raus. Da fängt am 01. Oktober die Umzeichnerei gerade erst an, und erst mal bis 01.10.1966 nur bei Güterwagen. Vor dem 01.10.1964 gab's überhaupt keine UIC-Nummern. Bei den Güterwagen dürften das bis Ende 1964 auch noch nicht sooo furchtbar viele mit Epoche IV-Beschriftung gewesen sein. Da bist mit durchgängiger Epoche III-Beschriftung noch einigermaßen auf der sicheren Seite. Aber 1967/68/69 dürfte es dann schon ziemlich bunt gemischt gewesen sein.
Zitat von DL7BJ im Beitrag #17Mist! Ich plane so für 1964, jetzt muss ich Lotto spielen, oder sowas 🤔
Mit 1964 bist doch gerade noch fein raus.
jo, ich habe mich noch nicht genau festgelegt, deswegen schrieb ich "so". Mein Fahrzeugbestand dürfte ziemlich rein Ep. III sein, falls nicht, gehe ich ein paar Jahre rauf ;-) Wird wohl alles nur eine Nebenbahn, wobei ich mit einer eingleisigen Paradestrecke liebäugele, die einfach nur so durch die Landschaft führt, mit Oberleitung für so ein paar E-Loks, die mir echt gefallen. Mal schauen, bin ja noch im Frühstadium der Planung. Auf jeden Fall mal wieder ein interessanter Thread, der mir aufzeigt, ich muss mich noch mal etwas mehr mit dem Vorbild der 60er Jahre beschäftigen.
Gruß Tom
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Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #15 Wie gesagt, spätestens als Museumszug der Neuzeit ist das vorbildgerecht. Da braucht niemand die Stirn zu runzeln.
Andreas und alle. Imgrunde geht es doch um die Frage, was man abbilden will. Die beiden Extreme dürften sich wie folgt oder so ähnlich verhalten: 1.)Es ist erlaubt, was gefällt. Da darf dann* die amerikanische Diesellokomotive zwei Donnerbüchsen-Karikaturen aus Blech mit Tempo 380 über 24°-Weichen ziehen, und eine zweiachsige Phantasie-Dampflok einen D-Zug, bestehend aus drei Speisewagen, am Ortsgüterbahnhof abstellen. Unerhört, nicht? Aber genau so funktionierte meine erste Eisenbahn. 2.) Erlaubt ist nur, was es irgendwann einmal gegeben hat. Somit wäre eine E 03, die zwei Schotterwägelchen auf einer Gleisbaustelle bewegt, erlaubt (ist per Foto belegt). Das heißt, der vorbildorientierte Modellbahner sucht sich den kürzesten D-Zug heraus, der irgendwann einmal in der Norddeutschen Tiefebene oder in einem dunklen Alpental wegen Streckensperrung auf eine drittklassige Nebenstrecke ausweichen mußte, und der jetzt "vorbildgerecht" einen völlig unbedeutenden Bahnhof durchfährt. Doof nur, daß auch der unbedeutendste Nebenbahnhof in HO siebzehn Meter lang sein müßte, was er auf der Mehrzahl auch der vorbildgerechtesten aller vorbildgerechten Modellanlagen wohl eher nicht ist.
Ich persönlich halte einen solchen Rigorismus für eher unerfreulich, bis hin zur Modellbahn-Unfreundlichkeit. Immerhin können wir bei der Modelleisenbahn, im Gegensatz zu den meisten Situationen des Alltagslebens, schalten und walten, wie wir wollen, aber bitteschön nicht wie ein nordkoreanischer Diktator, sondern nach Sinn und Vernunft. Und das geht, ohne in die unter 1.) genannte Kindereisenbahnwelt zurückzufallen.
Ich selbst versuche nach Fahrplan zu fahren, auf einer Modellbahnstrecke, die halbwegs eine Originalkursbuchstrecke nachbildet - aber da geht es schon los. Die künsterische Freiheit erlaubt es mir, diese Kursbuchstrecke ein wenig abzuändern, die Nebenbahn, die in Wirklichkeit erst 30 Kilometer von meinem Bahnhof entfernt einmündet, habe ich qua meiner Gestaltungsmacht einfach hin zu diesem verlegt.
Dann kommen wir schließlich zu den Zügen. Meine Eisenbahn fährt im Jahr 1962, um ehrlich zu sein, ist sogar dieser fixe Zeitpunkt eher unfix. Ich bin mit Dampflokomotiven in die Schule gefahren, dann kam gegen Ende der Schulzeit die Elektrotraktion. Einige Eilzüge waren trotzdem noch dieselbespannt, alldiweil die Fahrleitung noch nicht komplett vorhanden war. Die V 160 von damals hat mich schwer beeindruckt. Und so, siehe da, so fährt denn auf meiner Eisenbahn von 1962 eine V 160. Wie Eisenreich so schön schrieb: Sollte jemand einwenden, eine V 160 hätte es damals noch nicht gegeben, so antworten Sie einfach, Sie wären schon immer Ihrer Zeit voraus gewesen.
Und damit sind wir beim TEE: Bevor ich einen derart schönen Zug, Turbine hin, Turbine her, mit diesem scheußlichen IC-Dingens schändete, würde ich meine Modellbahn eher in Lummerland spielen lassen (dort gab es niemals IC), als mich unter das Terrorregime der angeblichen Vorbildtreue um jeden Preis zu begeben (Prokrustes läßt da in der einen oder anderen Weise grüßen). Ach ja, der Hinweis, als Museumsbahveranstaltung wäre ja dies oder jenes möglich gewesen, geht für mich in Richtung Selbstverabschiedung eines jeglichen sinnvollen Modellbahnbetriebs (ich bitte um Vergebung, jemandem auf die Füße getreten zu haben).
Die Kurzfassung: Modelleisenbahnerei sollte meiner Meinung nach eine Einübung in Toleranz, auch gegen sich selber, sein. Fundamentalismus gibt es sonstwo, sogar umsonst. Allen jenen, die meinen, ihre Modellbahnen strikt nach Vorbildtreue veranstalten zu müssen, egal wie das Ergebnis aussieht, möchte ich sagen, daß dies eine sehr zu respektierende Haltung ist, die ich nicht teile, aber respektiere.
Schönen Gruß
Hans ____ *ich folge hier mehr oder weniger der Argumentation von Herbert Eisenreich, Große Welt auf kleinen Schiennen. Das Entstehen einer Modellanlage, Salzburg [Residenz-Verlag] o. J. [1983]. Meiner Meinung nach eines der klügsten jemals geschriebenen Bücher über Modelleisenbahnen. Selbstverständlich sind die technischen Voraussetzungen und die Meinungen zu diesen restlos veraltet und vollkommen irrelevant. Es geht aber um ganz Anderes, nämlich um die Bedingungen der Möglichkeit, eine Modelleisenbahn sinnvoll zu betreiben. Das Buch gibt es, ebenso wie der Nachdruck als Taschenbuch im dtv, 1968, antiquarisch, allerdings scheinen die aufgerufenen Preise idiotisch durch die Decke zu gehen.
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05.12.2024 11:35
Antworten
Aber 1967/68/69 dürfte es dann schon ziemlich bunt gemischt gewesen sein.
