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Zugbildung mit C4ü, C4üe und/oder C4üwe Württemberger Schnellzugwagen / Roco 44536, 44538, 44539
fast nie sortenrein, sondern kunterbunt gemischt mit allen möglichen, anderen Bauarten. Preußische, badische oder bayerische Bauarten, aber natürlich auch die diversen Einheitsbauarten von Hechten bis Schürzenwagen.
Von den württembergischen Schnellzugwagen C4ü wurden ohnehin lediglich 38 Stück gebaut. Die Anzahl, die die beiden Weltkriege überstanden hat und im Nachkriegsverkehr eingesetzt werden konnte, wird also recht überschaubar gewesen sein. Ich meine mich dunkel an ein Foto erinnern zu können, das einen württ. C4ü bei der DR zeigt.
ausschließen kann man (fast) nichts. Um zu beweisen, dass es etwas gab, reicht ein Foto. Aber wie beweist man, dass es etwas nicht gab?
Zunächst fällt mir die Formulierung Nachkrigszeit auf. Du meinst schon nach dem 2. Wk.? Dann waren die Wagen wie schon geschrieben, Auslaufmodelle und liefen meist in gemischten Garnituren. Dennoch könnte das eine Foto durchaus existieren, das Du suchst, es wurde möglicherweise nur nicht entsprechend verschlagwortet fürs Internetzeitalter. Weil vielleicht niemand auf die Wagen geachtet hat, die Lok oder der Standort war wichtiger.
Meine Vorschläge dazu wären eine Anfrage im HiFo bei DSO oder wende Dich mal an die Railways of Germany bei tapatalk. Dort gibt es ein Unterforum für Zugbildung, wo ich schon manches Schätzchen entdeckt habe. Also nicht nach dem ersten Versuch aufgeben! Viel Glück bei der weiteren Suche und ein schönes Wochenende wünsche ich.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Zitat von masteba im Beitrag #5Aber wie beweist man, dass es etwas nicht gab?
muss man doch gar nicht bzw. will hier doch auch niemand. Natürlich ist es theoretisch denkbar, dass irgendwo irgendwann durch Verkettung glücklicher Umstände auch mal ein sortenreiner Zug gefahren sein könnte, und es mit ganz viel Glück vielleicht sogar irgendwo ein Foto davon gibt.
Fakt ist aber auch: selbst wenn, dann war das ein seltener Ausnahmefall. Auf keinen Fall war das typisch oder gar die Regel. Es gibt hunderte von Fotos wild gemischter Garnituren. Sortenreine Züge sieht man selbst bei den um ein Vielfaches häufigeren Preußen hingegen fast nie. Das war übrigens schon vor dem Krieg so und wurde in der unmittelbaren Nachkriegszeit, bevor Neubauwagen in größeren Stückzahlen auf die Schienen kamen, sicher nicht besser.
Wirklich sortenrein kenne ich aus Epoche IIIa eigentlich nur von Renommierzügen, für die spezielles Wagenmaterial verwendet wurde, wie z.B. den Rheingold oder den Blauen Enzian. Aber für solche Renommierveranstaltungen hat man in der Nachkriegszeit ganz sicher nicht mehr die uralten Württemberger rangenommen.
Speziell zum Thema Württemberg würde ich einen Bildband mit Fotos von Alfred Ulmer als Lekture empfehlen. Kann man sicher irgendwo ausleihen, und falls nicht, gibt's die regelmäßig auf ih-bäh für kleines Geld. Das ist zwar Reichsbahnzeit, aber der Fotograf war vor allem in der Gegend um Stuttgart herum aktiv, hat nicht immer nur Loks fotografiert und er hatte ein Faible für die "schöne Württembergerin" Baureihe 18.1 (ehemalige württ. C), weshalb es relativ viele Aufnahmen von Schnellzügen aus der Gegend bei ihm gibt. Ich habe beim Durchblättern auf Anhieb kein einziges Bild eines D-Zugs gefunden, auf dem die Wagengarnitur nicht bunt gemischt gewesen wäre. Wie gesagt, bereits vor dem Zweiten Weltkrieg.
Z.B. "Meisterfotos der Reichsbahnzeit" aus dem Frankh-Verlag oder den Alfred-Ulmer-Band aus der Reihe "Alte Meister der Eisenbahn-Fotografie" aus dem EK-Verlag.
Wenn Hartwig die Wüttemberger aus optischen Gründen sortenrein fahren lassen möchte, kann er das ja tun. Ob das beim Vorbild nun irgendwann ausnahmsweise mal vorkam oder auch nicht. Wenn er eher eine typische Situation für die Zeit darstellen möchte, sollte er besser andere Bauarten daruntermischen. Kunterbunte Züge waren nunmal typisch für diese Zeit. Verzweifelt nach der einen, großen Ausnahme von der Regel zu suchen, um damit dann einen sortenreinen Zug "rechtfertigen" zu können, würde ich mir an seiner Stelle ersparen. Aber jeder, wie er mag.
Zitat von PhilippM im Beitrag #7Oder ist das ein Badenser?
ich würde vermuten, ja, kann den aber nicht sicher identifizieren. Der dritte Wagen passt weder zu den von Roco nachgebildeten Württembergern noch genau zu den von Liliput nachgebildeten Badenern, sieht den Liliput-Badenern dabei aber sehr viel ähnlicher. Lüfterart und -anordnung sind aber definitiv anders als beim gemischtklassigen Liliput-Badener.
Ansonsten ist das Foto ein schönes Beispiel für den typischen, bunten Mischmasch dieser Zeit. Der Wagen direkt hinter der Lok ist wohl ein C4ü-28 der Einheitsbauart, der Speisewagen dahinter ein hölzerner Preuße und dann folgt als Nummer drei wieder ganz was anderes...
bei dem abgebildeten Wagen handelt es sich nicht um einen Württemberger, denn die hatten diese Lüfter nicht. Ich würde auch bezweifeln, daß es sich um einen Badener handelt. Wie Andreas schon schreibt, ist bei denen die Lüfteranordnung anders und nach meinen Unterlagen wurden von dieser Serie auch gar keine BC4ü gebaut.
Guten Abend, der dritte Wagen in Beitrag Nr. 7 könnte ein Württemberger sein. Mein 3. KL. Wagen von Roco (Art. Nr. 44545) hat eine sehr ähnliche Dachausrüstung und ebenfalls Leisten zwischen den Fenster bis zur Höhe der Fensterunterkante. Gruss regalbahner
Der WR "der Speisewagen dahinter ein hölzerner Preuße" dürfte ein ex MITROPA-Wagen sein. Sieht nach Sechsachser aus, also ein Wagen der privaten Speisewagenbetriebe, vielleicht blechverkleidet.
Zitat von norbert1 im Beitrag #12Der WR "der Speisewagen dahinter ein hölzerner Preuße" dürfte ein ex MITROPA-Wagen sein. Sieht nach Sechsachser aus, also ein Wagen der privaten Speisewagenbetriebe, vielleicht blechverkleidet.
erstmal ja, das ist ein Sechsachser (WR6ü)
Was den "Mitropa-Wagen" angeht, ja und nein. Diese Wagen liefen natürlich jahrzehntelang unter der Mitropa-Flagge, wurden aber nicht für die Mitropa gebaut. Denn als diese Wagen gebaut wurden, gab es die Mitropa noch gar nicht.
Die Mitropa wurde 1916 gegründet, weil man die Quasi-Monopolstellung der "feindlichen" CIWL brechen wollte - CIWL war schließlich ein französisch kontrolliertes Unternehmen. Diese Art Wagen wurde schon vorher (ab 1906 bis 1915) für diverse Speisewagenunternehmen wie CIWL, NSG und DESG gebaut. Hersteller war ganz überwiegend Van der Zypen & Charlier in Mühlheim am Rhein (später Westwaggon), nur einige wenige kamen aus Wismar, Gotha, Görlitz und von M.A.N..
Natürlich waren das keine Wagen der preußischen Staatsbahnen, aber die waren in Bauweise und Optik sehr stark an die preußischen Schnellzugwagen der Zeit angenähert. Was auch nicht verwundert, war Preußen auch eisenbahnmäßig das Maß der Dinge im Reich.
Wenn die auf speisewagen.net stehende Liste korrekt ist, haben es noch 13 der Sechsachser in die Westzonen nach dem Krieg geschafft, und noch 7 davon bis zur Gründung der DSG 1950. Der Rest wurde 1947 ausgemustert. Der auf dem Bild müsste also einer der letzten sieben sein, da das Bild von 1952 ist.
Blechverkleidet glaube ich nicht, ich wüsste nicht, dass einer dieser Wagen verkleidet worden wäre. Aber die Bretterfugen sind relativ fein, man sieht sie auch auf manch deutlich höher auflösender Aufnahme kaum. Vermutlich ist einfach die Qualität des Bildes zu schlecht, um die feinen Fugen erkennen zu können. Hier ein deutlich besseres Bild eines solchen Wagens auf eisenbahnstiftung.de: WR6ü in München, 1950. Die Originalseite mit zugehörigem Text findet man, wenn man auf eisenbahnstiftung.de nach "WR6ü" sucht, da gibt's nur zwei Ergebnisse, Nr. 2 ist das verlinkte.
Zitat von norbert1 im Beitrag #14Riffelmann und Kromrey hatten blechverkleidete WR, vier- bzw. sechsachsig.
wieder was gelernt. Wenn die Liste bei Heinrich Hanke stimmt, gab's davon bei Scheidling und NSG sogar noch weitere.
Wenn man die Hanke-Liste und die Speisewagen.net-Liste übereinanderlegt, haben es davon aber nur zwei Exemplare in die Nachkriegs-Westzonen geschafft, wovon eines dann bereits 1947 ausgemustert wurde (die #414, Gotha von 1908, ex Kromrey).
Zum Zeitpunkt des Fotos 1952 war laut den Listen nur noch ein einziger blechverkleideter Wagen im Westen übrig, die #306, Waggonbau Görlitz von 1909, ex NSG.
Der hatte nach der Hanke-Liste preußische Drehgestelle (der bereits 1947 ausgemusterte #414 ebenfalls). Der Wagen auf dem Foto hat ziemlich sicher Schwanenhals-Drehgestelle.
Wenn die Listen korrekt sind, bleibt also keiner der Blechverkleideten als Kandidat für das Foto übrig. Von den Teakholzwagen hingegen eine ganze Reihe. Ich tippe nach wie vor auf Teakholz-Wagen.
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Zugbildung mit C4ü, C4üe und/oder C4üwe Württemberger Schnellzugwagen / Roco 44536, 44538, 44539
19.11.2024 10:02
