hallo Harald und alle MoBa-Freunde,
ein interessantes Thema, das bisher noch nie - oder selten - zur Sprache kam!
Klar, wenn ein Zug oder mehrere staendig von selbst im Kreis herumfahren, dann wird das Zuschauen wohl langweilig.

Die Modelbahner, die viel mit Selbstbau und Alterung beschaeftigt sind, wird das Thema wohl kaum "jucken".
Die "Hammer-Methode fuer die Gelangweilten unter uns waere: Abreissen und eine neue Anlage bauen!
Aber das muss ja auch nicht sein. Das Konzept oder das Thema aendern geht auch ohne Abriss!

Vor 50 Jahren hatte ich eine Maerklin-Anlage: eine Platte und ein paar Kreise. Nach zwei, drei Jahren war das Interesse weg.
Spaeter hatte ich aus Platzmangel eine Spur-N Anlage in U-Form. An beiden Enden der Anlage jeweils ein Kopfbahnhof.

Jetzt entsteht gerade eine neue Anlage in L-Form, wieder mit H0! Die einspurige Strecke fuehrt ueber 10m (und durch einen Schattenbahnhof)
von A nach B. Im Bahnhof muss ich also etwas tun: Loks umspannen, eine andere vor den Zug einhaken und Dampfloks auf der Buehne im Bw
drehen! Da ist einiges zu tun! Eine Strecke, die im Kreis herumfuehrt gibt es nicht!

Auch ein "Fahrplan" koennte hilfreich sein, der einen ganzen Abend mit Personen-, Gueterverkehr und Rangierarbeiten fuellt!
Auch das Thema einer Anlage kann ein Wegweiser sein, Langeweile zu verhindern. Ein umfangreich gestaltetes Bw mit Arbeitsgleisen fuer
Kohle, Sand, Wasser, Entschlackung, Reparaturen etc, oder eine Industrieanlage fuer die Trennung der Zuege, Be- und Entladen, Zusammensetzung
von Zuegen usw...
Es gibt sicherlich viele Moeglichkeiten.
Gruesse
Klaus

Genau ... und mit einer Modellzeit kommt man dann sogar ins Schwitzen ... aber die Uhr ist variabel, also bevor es doch in Stress ausartet und "Mann" ins Schwitzen gerät, macht man halt länger hin.

Modellbahn kann so schön sein und jeden Tag eine neue Herausforderung. Mit Würfel kann man sogar Szenarien vorprogrammieren. Modellbahn kann so schön sein und mit einer super ausgestalteten Landschaft macht es nochmal soviel Spaß.

Danke Harald das du dieses Thema angesprochen hast.

Hallo Harald,

eine sehr gute Idee mit dem Unterforum!
Selber beschäftige ich mich mit dem Thema gut zwei Jahre damit. Meine
Güterzüge sowie Güterwagen sollten schon mit einer Sinnhaftigkeit in
meinem Ländle bewegt werden.

Hier kann ich das Heft ADJ NR. 11 empfehlen (Januar Ausgabe) .Zu diesem
Thema steht ein ausführlicher Bericht.
Freue mich schon auf spannende Gespräche und Eröterrungen hier. (

Sodele jetzt geht´s wieder zum Güterschuppen nach Rechtlingen, dass ich
mal wieder ein paar Bilder in meinen Thread einstellen kann.

Grüßle
Fritz

Vor dem Bau habe ich mir ein Betriebskonzept überlegt, welches einen Binnenhafen und einen kleinen Vorortbahnhof mit 2 Anschließergleisen in Mitteldeutschland (1965 -1975 DDR) beinhaltet.
Das Ganze liegt an einer eingleisigen nicht elektrifizierten Hauptstrecke mit Schattenbahnhof. Diese Hauptstrecke verbinden eine gedachte Bezirksstadt mit einer Kreisstadt.
Diese Städte besitzt neben Chemie auch verarbeitende Produktion. Ebenso ist eine Armeeübungsgelände in der Nähe.
Es gibt also regen Durchgangsverkehr (ca 15 Züge) aller möglichen Güter-,Personen- und Militärzüge. Diese halten natürlich nicht in meinem "Provinznest".
Der Fahrplan für meinen Vorortbahnhof sieht 6 Personenzüge (4 x V100 mit Genickschußwagen; 2x Blutblase) und 2 Güterzüge für die Anschließer vor.
Zusätzlich (per Zufall) Güter für den Hafen - wo hauptsächlich Getreide, Holz und Kies verladen wird. Aber manchmal auch Stückgut mit der Hilfe eines EDK bewegt werden muss.
In dieser Welt hat ein Tag ca 3 reale Stunden.
Ich stelle alle Weichen und Signale von Hand - das gibt mir das Gefühl, tatsächlich im Stellwerk zu sein :)
Züge werden natürlich auch von Hand gesteuert. So hat man bei einem vollen Spieltag richtig viel zu tun.
...und wenn ich es ruhiger haben möchte, fahre ich nach Wochenendfahrplan;)

PS: Bei mir können Züge "rund" fahren. Das hat für mich den Vorteil, Modelle vernünftig einfahren zu können.

Hallöööchen ihr Betriebsmodellbahner,

jaaaaa, ein tolles Thema.
So ganz nach meinem Geschmack > hat mich doch als Ausstellungsbesucher der Betrieb oder das Konzept einer Anlage schon immer mehr interessiert, als z.B. der Landschaftsbau.
Aber was ist das eigentlich, dieser "Betrieb" auf einer Modellbahn?

Nun, meines Erachtens zählt da alles rein, was das Fahren der Züge vorbildgerechter macht.
Das beginnt bereits bei der Zugbildung, setzt sich fort über das Fahrverhalten mit langsamen Beschleunigen/Abbremsen sowie der Einhaltung der entsprechenden Höchstgeschwindigkeit je nach Strecke und Fuhrpark, ergänzt sich über die korrekte Platzierung und Beachtung der Signale vom Hauptsignal bis zum Kilometerstein, und gipfelt schlussendlich in der Anwendung von Bildfahrplan, Wagenkarten, Frachtzetteln und Modellzeit.

Ein breitgefächertes Thema also, von dem ich aber nicht behaupte Profi oder gar Paragraphenreiter zu sein.
Trotzdem interessiert es mich sehr und ich kann hier bestimmt noch eine Menge dazulernen.
Auch ich bin Leser des ADJs und kann Fritz nur zustimmen.
Im Heft 11 gab es z.B. das Thema "Güterwagenumlaufsysteme", in anderen Heften davor wurde ausführlich das Thema "Bildfahrplan" abgehandelt.

Apropos Bildfahrplan - Da hab ich doch gleich mal ein schönes Beispiel zur Hand:
Beim letzten Forumbahntreffen war ich von der Organisation und der Anwendung des Fahrbetriebes dort so begeistert, dass ich auf dem Nebenbahnzweig unserer Vereinsanlage etwas "Ähnliches" einführen wollte.
Das Fahren nach Fahrplan ist in unserem Verein seit jeher etwas verpönt.
Dafür gibt es zwei Gründe:
1.) die Mehrheit der Mitglieder kann oder will damit nix anfangen
2.) die Mehrheit der Besucher kann oder will damit nix anfangen
Würden wir auf der Nebenbahn vorbildgerechten Fahrbetrieb zeigen, würde selbst in 4-facher Modellzeit nur alle 30 Minuten mal ein Zug vorbeizuckeln.
Und leider ist man als Betreiber von Ausstellungsanlagen nun mal davon abhängig, dass es der Masse an Besuchern gefällt was sie sehen, damit sie auch nächstes Jahr wieder erscheinen und mit ihrem Eintrittsgeld die Vereinskasse aufbessern.
Somit fand bisher halt immer nur "freies Fahren" auf Zuruf statt.
Doch zur vergangenen Ausstellung im Advent hatte sich der Waldi nun etwas ausgedacht.
Da auf der Nebenbahn, ähnlich eines Modularrangement ein Punkt-zu-Punkt-Betrieb praktiziert wird, bedurfte es mit den frischgewonnen Eindrücken vom Forumbahntreffen unbedingt einer vorbildlicheren Fahrordnung.
Mein Mitstreiter Lukas und ich hatten es schlichtweg "satt", dass Güterzüge ohne zu erkennenden Sinn hin und her geschuppst, Personenzüge immer und immer wieder ins falsche Gleis an zu kurze Bahnsteigkanten gefahren wurden oder Weiterleitungen an die Hauptbahn bloß sporadisch stattfanden.
Um unsere nicht so versierten Mitglieder nicht mit einem zu komplexen Fahrplan zu überfordern und dennoch den Besuchern einen abwechslungsreichen Fahrbetrieb zu bieten, entspann ich einen sich wiederholenden Ablaufplan in Form eines Bildfahrplans > quasi ein Taktplan.
Mein Ansinnen stieß auf Interesse und offene Ohren.
Was hatten wir auch zu verlieren?
Sollte mein Konzept sich zur Ausstellung nicht bewähren, hätten wir einfach wieder den Schritt zurück ins alte System gemacht.

"Und, Jungens und Mädels, wat soll isch eusch saachen?
Et hat jeklappt!!!"
Zwar war diese Art des Betriebes zu Anfang für die Meisten etwas ungewöhnlich, aber mit der Zeit fanden sich alle Mitspieler sehr gut damit zurecht.
Nach gut 30 Minuten war der Plan durchgespielt und startete ohne Unterbrechung fließend wieder von vorne - mächtig gewaltig.
Ich selbst war erstaunt, wie sich der Plan von alleine regulierte, wenn er mal durcheinander kam.
Entscheidend ist dabei der FiddleYard.
Wenn er die richtigen Züge in der richtigen Folge auf Strecke lässt, kommen irgendwann die versehentlichen "Falschfahrer" von alleine wieder zurück ins "Körbchen" und somit aus dem Rennen.
Und da der Taktfahrplan funktionierte, werden wir ihn in leicht angepasster Form auch zur Messe in Erfurt im Februar anwenden.
Der aktuelle Entwurf sieht so aus:

Screenshot_20240106_121519.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

So einfach wie möglich, aber für unsere Zwecke vollkommen ausreichend.
Für waschechte Eisenbahner ist das natürlich "nüschts" > Farben, Zugnummern, Zeiten???
Ein "echter" Bildfahrplan sieht anders aus.
Doch für die oben geschilderte Problematik ist dies eine gute und praktikable Lösung.
Vielleicht ist diese Idee auch für den einen oder anderen hier geeignet.
Zwar veranstalten wir nun auf unserer Nebenbahn eine Art S-Bahn-Betrieb, aber mit dieser Kompromisslösung (typisch Modellbahn halt) können die Zuschauer, die Mitglieder, Lukas und ich sehr gut leben.
Den vorbildlähnlichsten Fahrbetrieb gibt es für uns eh nur bei Modultreffen.
Aber das ist ein anderer Faden in diesem Forum...

Mit den besten samstäglichen Mittagsgrüßen,

der Waldi.

Hallo,

sehr gute Initiative

Und die Beiträge oben bringen es auf den Punkt!

Da ich davon ausgehe, dass das eines der ganz umfangreichen Themen im Forum wird, könnte später die Bezeichnung des Themes noch "griffig" angepasst werden.

Hallo Harald und auch an die anderen Betriebsbahner,

kann man hier in dem Forum einen neuen Thread einstellen?

Viele brennende und neugierige Fragen haben ich zu diesem Thema,
z.B. wie stellt ihr euren Fuhrpark auf für eure Anlieger, halte es hier
mal sehr neutral.

Schönen Restabend noch.

Grüßle
Fritz

Der Betrieb auf einer Anlage hängt wesentlich von der Gleisplangestaltung und der Anlagengröße ab.
Real und vorbildgetreu wird sich zumeist nicht realisieren lassen, also bleibt etwas als Option, das ich mit abwechslungsreich und stimmig bezeichnen möchte.

Das gestaltet dann jeder anhand der o.g. Parameter, des Fahrzeugbestandes und seiner Lust und Laune.

Wozu ich persönlich überhaupt keine Lust hätte, wäre z.B. ein Betrieb nach Fahrplan und Vorgaben.

Wenn ich nämlich in Personalunion Fahrdienstleiter, Disponent, Lokführer, Einsatzplaner und was weiß ich nicht alles leisten müßte, dann würde der Spaß ganz schnell
in Arbeit ausarten und Stress verursachen.
Das absolut Allerletzte, was ich beim Hobby brauchen könnte !

HG

Guten Tag Modellbahner,

erstmal danke an Harald dass er hier diesen Thread erstellt hat.
Eigentlich bin ich doch sehr überrascht, dass hier es so ruhig zugeht. Selber
habe ich damit gerechnet dass es hier mit spannenden Diskussionen, Anregungen
und Ideen losgeht.

Wie gesagt vielleicht kommt doch noch Schwung rein.

Mit schwungvollem Grüßle
Fritz

Also erst einmal Glückwunsch zur Einrichtung dieses speziellen Unterforums. Das freut mich sehr. Dass es eine Weile brauchen wird, bis es hier lebendig wird, ist zu erwarten, muss ja so sein.
Gleich mal ein Wort zu Helgerdsons Einwand:

Zitat von Helgerdson im Beitrag #9

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Wozu ich persönlich überhaupt keine Lust hätte, wäre z.B. ein Betrieb nach Fahrplan und Vorgaben.
Wenn ich nämlich in Personalunion Fahrdienstleiter, Disponent, Lokführer, Einsatzplaner und was weiß ich nicht alles leisten müßte, dann würde der Spaß ganz schnell
in Arbeit ausarten und Stress verursachen.
Das absolut Allerletzte, was ich beim Hobby brauchen könnte !

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Moin Otto,

Zitat von OOK im Beitrag #11

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nie allein, zuerst zu zweit, seit vielen Jahren zu dritt, viert, fünft und gelegentlich noch mehr.

so lange man es nicht probiert hat, kann man eigentlich über den Geschmack nichts sagen, oder?

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Für mein derzeit im Bau befindliches Projekt Rennsteig mit Kleinbahn nach Frauenwald, das Ganze in H0 und primär im Jahr 1928 angesiedelt, befürchte ich, dass es sehr geruhsam zugehen wird. Es wird die Kleinbahn im Vordergrund stehen und ich habe mir erlaubt, einen Anschließer zu zu erfinden und vorhandene Gebäude zu nutzen. Ob es final in Thüringen oder Schlesien spielt, ist noch nicht entschieden. Mir geht es um die Spitzkehre und die Kleinbahn...
Fahrplan wird es da nicht geben, also jedenfalls nicht nach Uhr. Güterverkehr nach Liste.

Gruß
KWer

Hallo Zusammen,

in diesem Forum bin ich selten unterwegs, jetzt aber über den Post #11 von Otto auf diesen Strang aufmerksam geworden. Da kann ich nicht widerstehen, da bin ich wie Roger Rabbit ...

Ich muss gestehen, dass es für mich das Höchste der Entspannung und eine perfekte Flucht aus dem Alltag ist, wenn ich mit mehreren Mitspielern vorbildorientierten Betrieb auf der Moba machen kann. Dann kann ich alles Andere in dieser Welt vergessen und bin ganz bei der Sache. Das gilt für ein Wochenende auf einem Fremo-Treffen genauso wie für eine Session auf meiner Heimanlage. Die findet Ihr bei Interesse im Stummi- oder auch im Mapud-Forum unter Bad Diethersbronn.

Als ich vor vier Jahren nach etwas über 25 Jahren Moba Abstinenz (Familie und Kinder; die übliche Geschichte) wieder (neu) angefangen habe, hatte ich keine Vorstellung und keinen blassen Schimmer von vorbildorientiertem Betrieb auf der Moba. Allerdings kam recht schnell schon bei der Planung die Frage auf: Wofür brauche ich die Gleise eigentlich? Ich bin dann im Mapud-Forum auf viele Ideen und Anregungen gestoßen und habe auch Hinweise auf alte (aus den 80er und 90er Jahren der vorigen Jahrtausends) Beiträge im EM und der Miba gefunden. Zusätzlich bin ich dann noch über einen ehemaligen Arbeitskollegen meiner Schwester zum Fremo gekommen.

Heute ist bei mir alles, was mit der Moba zu tun hat voll und ganz auf Betrieb ausgerichtet. Ich vertrete die Ansicht, dass sich das ganz gut mit einem Theaterstück vergleichen lässt: Das Konzept ist das Stück, der Fahrplan, die Zugbildungspläne, die Bahnhofsfahrordnung etc. die Regieanweisungen und die Anlage mit Gleisplan und Landschaft ist die Bühne. Auf meiner Anlage wird klassisch inszeniert: Die Landschaft wird so realistisch wie (mir) möglich ausgestaltet.

Und diese Ausrichtung ist eine immense Bereicherung: Ich setzte mich mit so vielseitigen Themen aus einander! Das reicht von der Beschäftigung mit dem Einsatz des Rollmaterials beim großen Vorbild, über die Sicherungstechniken bis hin zu der Frage: Wie viel Kohle hat 1928 (ich habe mich der Epoche 2b verschrieben) ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht? (Wofür braucht man diese Frage? Ganz einfach: Wie viel Kohle (genauer Hausbrand) bekommt der örtliche Kohlehändler?). Aber ich beschränke mich nicht nur auf eine Epoche: Ich nehme beim Fremo natürlich auch an Treffen anderer Epochen teil.

Trotz alledem ist und bleibt es (m)ein Hobby und ich somit Laie und mein Wissen und meine Anlage natürlich mehr oder weniger unvollständig. Aber genau das ist das Erholsame: Das macht nix! Es kommt nicht darauf an, dass Alles zu 100% korrekt ist und funktioniert (was natürlich insbesondere in Bezug auf die Sicherungstechnik beim großen Vorbild unabdingbar ist!).

Beste Grüße
Dirk

Ich komme nochmal auf Waldis Post #6 am Anfang dieses Threads zurück.

Zitat von Waldi im Beitrag #6

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Hallöööchen ihr Betriebsmodellbahner,
Das Fahren nach Fahrplan ist in unserem Verein seit jeher etwas verpönt.
Dafür gibt es zwei Gründe:
1.) die Mehrheit der Mitglieder kann oder will damit nix anfangen
2.) die Mehrheit der Besucher kann oder will damit nix anfangen
Würden wir auf der Nebenbahn vorbildgerechten Fahrbetrieb zeigen, würde selbst in 4-facher Modellzeit nur alle 30 Minuten mal ein Zug vorbeizuckeln. ...
Somit fand bisher halt immer nur "freies Fahren" auf Zuruf statt.
Doch zur vergangenen Ausstellung im Advent hatte sich der Waldi nun etwas ausgedacht.
Da auf der Nebenbahn, ähnlich eines Modularrangement ein Punkt-zu-Punkt-Betrieb praktiziert wird, bedurfte es mit den frischgewonnen Eindrücken vom Forumbahntreffen unbedingt einer vorbildlicheren Fahrordnung. ...

Um unsere nicht so versierten Mitglieder nicht mit einem zu komplexen Fahrplan zu überfordern und dennoch den Besuchern einen abwechslungsreichen Fahrbetrieb zu bieten, entspann ich einen sich wiederholenden Ablaufplan in Form eines Bildfahrplans > quasi ein Taktplan.
...
Zwar war diese Art des Betriebes zu Anfang für die Meisten etwas ungewöhnlich, aber mit der Zeit fanden sich alle Mitspieler sehr gut damit zurecht.
Nach gut 30 Minuten war der Plan durchgespielt und startete ohne Unterbrechung fließend wieder von vorne - mächtig gewaltig.
Ich selbst war erstaunt, wie sich der Plan von alleine regulierte, wenn er mal durcheinander kam.
Entscheidend ist dabei der FiddleYard.
...
Der aktuelle Entwurf sieht so aus:



So einfach wie möglich, aber für unsere Zwecke vollkommen ausreichend.
Für waschechte Eisenbahner ist das natürlich "nüschts" > Farben, Zugnummern, Zeiten???
Ein "echter" Bildfahrplan sieht anders aus.

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Hallo Otto und alle anderen Interessierten

Gerade bin ich aus dem Kurzurlaub zurück und habe nun Zeit, dir zu antworten.
Zuerst ein großes Dankeschön für deine Anerkennung.
Wenn jemand wie du, der sich schon vor meiner Geburt mit Bildfahrplänen beschäftigt hat und nie müde wird, einen fahrplanerischen Modellbahnbetrieb zu "propagandieren", meine Arbeit positiv bewertet, dann bedeutet mir das schon etwas.

Meine Anmerkung bezüglich Vorbildtreue sind so zu verstehen, dass der Plan halt nur in seiner Grundstruktur mit einem "echten" Bildfahrplan vom Vorbild mithalten kann.
Einiges an Informationen habe ich aus Unkenntnis und Anwenderfreundlichkeit einfach weggelassen.
Da wir ausschließlich DR Ep.IV fuhren, sind z.B. die Zugnummern nicht korrekt dargestellt.
Auch fehlten bewusst jegliche Zeitangaben um Verwirrungen zu vermeiden.
Für die richtige Bedeutung und Farben der Fahrlinien, ihre Dicke und deren Darstellung (durchgehend, gestrichelt, gepunktet...) gibt es sicherlich auch eine Norm oder Vorgabe, die mir leider nicht bekannt ist.

Nun zu deinen Fragen:
Generell muss ich sagen, dass ich bisher nur die Demo-Version des Fahrplanprogramms nutze.
Darum fehlen zum Beispiel im Plan auch die Verknüpfungen der Züge mit ihren Rückleistungen, die ich im Ausdruck dann mit Buntstiften ergänzt habe.
Diese Verknüpfungen machen die Sache durchaus verständlicher.
Hier fehlen sie leider.

> P21 / P22
Das sind die Züge unserer Schmalspurbahn (H0e), die ab dem Hp Weinstein zusammen mit der Regelspur auf einem Dreischienengleis verkehren und die einzigen sind, die den Bf Oberwendelstein bedienen - dort ist nämlich kein Dreischienengleis mehr.
In der anderen Richtung fädeln sie direkt am Hp Weinstein aus und biegen in eine verdeckte Kehrschleife ein, weshalb sie im Plan quasi aus dem Nichts auftauchen.
Theoretisch hätte diese Kehrschleife im Plan mit einer Senkrechten wie ein Betriebsbf dargestellt werden müssen.
Und vermutlich hätten auch die beiden Ausfädelungen der Schmalspurbahn als Abzweigstellen ebenso aufgeführt werden müssen.
Wichtig war aber eigentlich nur die zeitliche Lage für dieses Zugpaar, weshalb mir diese stark vereinfachte Ausführung vollkommen reichte.

> Piw101 / Piw102
Bezüglich der Gattung ist das ein kleines "Vorbild-Schmankerl", das ich im Plan versteckt habe.
In einem DR-Lehrbuch wird diese Gattung als Personenzug im Wendezugbetrieb geführt - ein Wendezug also.
Ich habe zwar bisher keinen realen Buchfahrplan gesehen, wo eine solche Zugnummer Piw xxxxx aufgelistet ist, habe aber auch nicht explizit danach gesucht.
In unserem Anwendungsfall kam mir diese Gattung sehr gelegen, da im Bf Wendelstein am Gleis 2 nur ein kurzer Behelfsbahnsteig vorhanden ist, der sich am besten mit Triebwagen oder kurzen Wendezügen bedienen ließ.
Die Bahnhofsfahrordnung sah somit vor, dass alle Piw ausschließlich nach Gleis 2 einfahren.
Eine einfache Anweisung, die alle Bediener problemlos beherrschen konnten.
Als Fahrzeuge haben wir dann 3 verschiedene Garnituren eingesetzt:
1.) BR118 + DoSto-Steuerwagen (Senftopf) = "Wendezug"
2.) BR112 + DoSto zweiteilig (DBx) + BR112 (Dummy) = "Sandwich"
3.) BR172 + Beiwagen = "Ferkeltaxe"
Und hier liegt auch die Lösung für deine Verwirrung beim Betrachten des Plans.
Der Piw101 ist der einzige Zug, der an der Wiederholung und dem Zeitsprung dieses Taktfahrplans "leiden" muss.
Dadurch sind nämlich zwei verschiedene Züge mit der selben Zugnummer unterwegs.
Zu Beginn des Plans steht in Wendelstein bereits ein Piw, der im Takt davor als Piw102 angekommen ist.
Später startet er seine Fahrt als Piw101 bis Bf Westend, kreuzt dort mit einem neuen Piw102 und wartet ab bis Taktende.
Zu Beginn des nächsten Taktes fährt er weiter, wiederum als Piw101, wie er halt zuvor auch schon mit dieser Zugnummer gestartet ist.
Theoretisch wäre es besser gewesen, eine der beiden "Hälften" als als Piw103 zu bezeichnen.
Doch diesen gedanklichen Wechsel der Zugnummer hätte manch einen Mitspieler überfordert und eine Kette ist halt immer nur so stark, wie ihr schwächstes Glied.
Außerdem konnte ich am Beispiel Piw101 gut erklären, wie und wo sich der Taktplan immer und immer wieder wiederholt.
Es waren also an einem Umlauf mit zwei Zugnummern drei Züge beteiligt.

> Die gelben Linien
Das sind Zeiteinteilungen, halbstündlich oder stündlich, die das Programm vorgibt.
Ich habe sie einfach ohne Zeitangabe verwendet, um sich mit Augenschein besser im Plan orientieren zu können.
Eine andere Funktion haben sie nicht.

> Das Ng-Pärchen
Damit hast du im Prinzip absolut recht.
Aaaaber... dazu muss man die Gleispläne und Funktionen unserer Stationen kennen.
Der einzige Bf auf der Anlage, auf der Güterwagen sinnvoll rangiert werden können, ist Westend.
Er war von Anfang an durch mehrere Anschlüsse als Rangierspielerei für unsere Jugend konzipiert.
Alles andere sind entweder Haltepunkte oder sollen als Kehrschleifen "die große, weite Welt" darstellen.
Eine Ausnahme ist der Bf Wendelstein, der zwar 4 Bahnsteiggleise (2x Hauptbahn, 2x Nebenbahn) besitzt, aber ansonsten nur zum Lokumsetzen der Nebenbahnzüge oder zum Übergang Hauptbahn <-> Nebenbahn dient.
Ich hoffe ich schock dich nicht, wenn ich nun schreibe, dass in Wendelstein nicht mal ein Güterschuppengleis vorhanden ist.
Ein Ng in Wendelstein wäre also sinnfrei und hätte dort somit "nix verloren".
Somit blieben als Ortsgüterfahrten für mich nur die Ü1001/Ü1002 von Bbf Ottilienstein nach Bf Westend übrig.
Sie verkörpern quasi deine gewünschten Ng.
Um dennoch für die Augen und Kameras der Besucher einige Güterverkehrsmotive zwischen Hauptbahn und Nebenbahn vorzuzeigen, haben wir wahlweise 5 verschiedene Dg-Garnituren gefahren, die zwischen den Takten und den Betriebsbahnhöfen pendelten.

Hoffentlich konnte ich dir mit meinen Ausführungen alle Fragen beantworten.
Angemerkt sei noch, dass wir mit diesem Plan zur Messe in Erfurt drei Tage lang sehr gut Betrieb gemacht haben.
Wie schon zuvor zur Ausstellung in Suhl hatte sich nach dem ersten Durchlauf alles bestens eingepegelt und es war für alle Teilnehmer eine tolle Erfahrung.
Und manch ein Besucher fand diese Art Fahrbetrieb sehr interessant.
Vermutlich kehren wir zukünftig aber wieder zu unserem freien Fahren zurück, denn die "Messe ist gelesen" und nur dafür hatten wir fahrplantechnisch mal unseren besten Anzug herausgeholt.

Allzeit gute Fahrt und immer ordentlich Dampf auf dem Kessel wünscht

Waldi.

Zitat von Waldi im Beitrag #16

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> Piw101 / Piw102
Ich habe zwar bisher keinen realen Buchfahrplan gesehen, wo eine solche Zugnummer Piw xxxxx aufgelistet ist, habe aber auch nicht explizit danach gesucht.
Waldi.

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Moin,

die Piw können ja nur die vierteiligen Doppelstock gewesen sein. Was Anderes mit Steuerwagen ist mir im Berliner Raum nicht bekannt... Will aber nichts heißen, ich war ja nicht überall :-)
Danke für die Bilder. Sie sind sehr aufschlussreich!

Gruß
KWer

Anmerkung: An die Ferkeltaxe habe ich nicht gedacht. Sorry...

Hallo orje,

vielen Dank für das Suchen und Zeigen dieses Buchfahrplans.
Suuuuper.

Ob Triebwagen auch betrieblich als Piw geführt wurden oder doch nur reine Wendezüge mit Lok und Steuerwagen gemeint sind, wäre noch interessant zu erfahren.
Ansonsten bin ich ganz bei KWer, dass es sich bei den genannten Piw vermutlich um die Vierteiler mit Steuerabteil handelt, denn als Triebfahrzeug (Tfz) wird ja jeweils die BR 110 angeben.
Alternativ fallen mir noch die "Senftöpfe"-Steuerwagen ein. Aber gab es die schon im Sommer '79?

Immer wieder interessant wie man von einer Frage zur nächsten stolpert.

In diesem Sinne liebe Grüße an alle,

Waldi.

Nachtrag:
Laut Wikidingsda wurde 1974 (2 Prototypen 1972) mit dem Bau der Doppelstockeinzelwagen begonnen.
Und auch die 5-teiligen Gliederzüge hatten einseitig ja einen Führerstand, weshalb sie ebenfalls als Piw in frage kämen.
Jedenfalls wird es sich schon um 'ne 110 mit irgendwas Doppelstöckigem am Haken gehandelt haben.

Moin Waldi,

Triebwagen wurden bei der Reichsbahn unter der der Zuggattung „T“ gefahren, nicht als „Piw“.

Viele Grüße
Dan