Hallo zusammen,
hat schon mal jemand bei Kreuzungen von Roco Line (ohne Bettung) die Schienenstränge elektrisch getrennt? Geht das und mit welchem Aufand?
Ich bin an der Feinplanung einer analogen Anlage 2-Leiter Gleichstrom und habe mich trotz der schlechteren Optik für Roco ohne Bettung entschieden, weil ich von größeren Problemen mit den Weichenzungen bei Tillig Elitegleis gelesen habe. Dem problemlosen Zugbetrieb wollte ich dann Vorrrang geben vor der sicher naturgetreueren Optik der Tillig- oder gar der Weinert-Gleise.
Ich möchte die späte Epoche 1 darstellen auf einer Anlage mit knapp über 5 m².
Im nicht sichtbaren Bereich (SBH) gibt es bei meiner Planung für das Überwechseln von einem Stromkreis zum anderen 2 mal Übergänge mit einer Kreuzung, wobei die Schienenstränge elektrisch getrennt sein müssten.

Danke für Erfahrungsberichte von eurer Bastelarbeit!
Rainer

Hallo Rainer,

warum sich analog abmühen, wenn es digital so einfach wäre? Die Kosten können es kaum sein.

Hallo,

gemacht habe ich es noch nicht, aber wenn man sich die Kreuzungen ansieht, kann man erkennen, was getan werden müsste.

Die beiden äußeren Herzstücke sind gegenüber dem Rest bereits isoliert. Geht auch gar nicht anders, weil sonst zwangsläufig Kurzschluss. Da musst du für eine elektrische Trennung der Fahrwege also erst mal gar nichts machen.

Problem sind die beiden mittleren Herzstücke. Hier ist eine elektrische Trennung in den meisten Fällen nicht notwendig, weil sich pro Herzstück entweder nur linke oder nur rechte, also ohne Schleifen jeweils polungsgleiche Schienen treffen.

Zum elektrischen Trennen der Fahrwege müsstest an beiden inneren Herzstücken jeweils alle vier Schienen, die zum jeweiligen inneren Herzstücken führen, kurz vor dem Herzstück komplett durchtrennen (Säge, Dremel o.ä.) und damit die elektrische Leitung von irgendeiner Schiene zum jeweiligen Herzstück komplett unterbrechen. Dann ist das Herzstück komplett stromlos und die beiden Fahrwege sind elektrisch getrennt.

Allerdings hast damit erstmal nur stromlose Herzstücke, die besonders kurzen Fahrzeugen Probleme bei der Stromabnahme bereiten. Da wird häufiger mal was drauf stehenbleiben. Um das zu verhindern, müsstest noch alle vier Herzstücke dann jeweils mit der richtigen Polung / dem richtigen Strom für den gerade benötigten Fahrweg versorgen. Die äußeren Herzstücke sind dafür vorbereitet, an den inneren musst dann erst mal ein entsprechendes Zuleitungskabel anlöten. Und dann brauchst natürlich noch irgendwelche Umschalter, Relais oder ähnliches, die in deine Fahrstraßensteuerung eingebunden werden.

Manuelles Umstellen geht theoretisch natürlich auch, dürfte in der Praxis aber umständlich und fehleranfällig sein.

Viele Grüße
Andreas

Danke für eure Zuschriften Bernhard und Andreas.
Zu Bernhard und digitalisieren: habe ich mir schon durch den Kopf gehen lassen, müsste mich dann allerdings ganz neu in diese Technik einarbeiten und meine Loks (17 bis auf eine, die schon mit Dekoder ausgerüstst ist) nachrüsten und, und und ich weiß nicht was noch? Klar wäre der ganze Rangierbetrieb wesentlich einfacher, weshalb ich auch schon daran dachte evtl., wenn das überhaupt geht, die Strecken in Gleichstrom zu betreiben und nur den Bahnhofsbereich mit dem kleinen BW digital zu machen?
Ich poste mal Bilder der Planung um das zu verdeutlichen.
Zu Andreas: Da die 2 betreffenden Kreuzungen im nicht sichtbaren Unterflurbereich liegen, soll es auf alle Fälle einen problemlosen Fahrbetrieb geben. Danke für deine ausführlichen Hinweise!
So wie ich dich verstehe, müsste wie bei einer Weiche eine Schaltung erfolgen hier eben für die Polarisierung der inneren Herzstücke. Das erscheint mir sehr kompliziert.
Vielleicht muss ich dann doch auf eine andere Gleisführung kommen oder eben digital planen und bauen.
Gruß
Rainer

Zitat

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... die Strecken in Gleichstrom zu betreiben und nur den Bahnhofsbereich mit dem kleinen BW digital zu machen?

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Hallo Reiner,

digital ist nicht kompliziert, im Gegenteil. Mehrzugbetrieb und Rangieren ohne "Klimmzüge", das Ganze mit Konstantbeleuchtung etc.

Zentrale ans Gleis anschließen und losfahren. Da muss man sich nicht in "große Digitalisierung" einarbeiten.

Klar, die Loks benötigen einen Decoder. Den kann man bis auf alte Modelle meist in die Schnittstelle stecken (falls vorhanden).

Von einem "Mischbetrieb" wie im Zitat möchte ich dringend abraten, da erwarte ich dann wirklich Probleme.

Die Weichen und Signale kann man weiter betreiben wie gehabt

anbei 3 Abbildungen meines letzten Planungsstands


die violetten Gleise sind mit Kehrschleifentechnik zu versehen.

Gruß
Rainer

Moin Rainer,

die Roco-DKW ist so aufgebaut, dass sie nicht auf beiden kreuzenden Gleisen durchfahren werden kann. Dies liegt an der Lage der Zungen. Insofern ist Dein Thema ggf. etwas anders gelagert.

Gruß Neuthal

Moin Rainer,

vergiss bitte meinen vorherigen Kommentar. Ich war bei der DKW und Du hast ja "nur" eine Kreuzung. Da habe ich mich leider verguckt.

Gruß Neuthal

Moin Rainer,

Zitat von RaGa im Beitrag #4

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meine Loks (17 bis auf eine, die schon mit Dekoder ausgerüstst ist) nachrüsten

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Zitat

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ürde ich die Kreuzung an allen 4 Enden beidseitig isolieren und den Fahrstrom abhängig von den Weichen schalten

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Gute Idee!

Hallo Rainer,

wie sich die Entwürfe ähneln

Hallo Hans-Jürgen,

Zitat von hjs2600 im Beitrag #9

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Wenn Du bei analog bleiben willst, dann würde ich die Kreuzung an allen 4 Enden beidseitig isolieren und den Fahrstrom abhängig von den Weichen schalten.

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Hallo,

Zitat von Neuthal im Beitrag #7

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die Roco-DKW ist so aufgebaut, dass sie nicht auf beiden kreuzenden Gleisen durchfahren werden kann. Dies liegt an der Lage der Zungen.

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Hallo Rainer,

die beiden Kreuzungen vollständig zu polarisieren ist kein Hexenwerk. Das kann über die Umschaltkontakte der der unmittelbaren benachbarten Weichen erfolgen. Notfalls auch mit zusätzlichen Relais. Kehrschleifen sind bei analog auch nicht das Problem. Das lässt sich auf einfache Weise machen. Allerdings frage ich mich, wie du im SBF die Position der Züge visuell kontrollieren möchtest?

Größere Bedenken habe ich ganz allgemeiner Art. Wie zum Beispiel die Steigung unten rechts im Plan. Schaffen das deine Lokomotiven mit Anängelast? An der dieser Stelle hast nur gute 160-170cm Fahrstrecke um dann unter dem Bahnhof durchzutauchen.
Desweiteren der Rangierbereich im Bahnhof. Wie möchtest du dort Wagen abkuppeln? Denn die notwendige Eingrifftiefe bis zu diesen Gleisen ist teilweise enorm.

Moin Andreas,

Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #12

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ab Werk isolierten und für Polarisierung vorbereiteten – äußeren Herzstücke stromlos. Mit eventuellen Folgen für das Fahrverhalten kurzer Loks.

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Hallo alle, vielen Dank für eure zahlreichen Zuschriften. Die Polarisierung bzw. Versorgung der 2 Kreuzungen mit Strom im Analogbetrieb erfordert wohl einiges an Bastelei. Die Versorgung der Kreuzung mit Fahrstrom abhängig von der Weichenstellung erscheint mir dabei theoretisch am einfachsten. Ob und wie ich das in der Praxis umsetze ?? Es muss auf jeden Fall einen problemlosen Betrieb ohne häufiges stehenbleiben von Loks ergeben. Danke für den Hinweis mit den kurzen Loks. In Ep. I Übergang zu Ep. II um 1918 bis 1922 und deshalb auch in meinem Fuhrpark gibt es neben den ersten großen Dampfloks vor allem kleine Loks.

Wenn ich auf digital umstelle, sind die Probleme an den beiden Kreuzungen dann damit gelöst?
Wie ist das bei im Digitalbetrieb mit Kehrschleifen? Wenn ich mich fürs Digitalisieren entsxcheide, muss ich mich dazu kundig machen.

@Thomas: die Steigung in meinem Plan unten links ist in der Steigung (rechtes, äußeres Gleis - ich hoffe der Rechtsverkehr stimmt?) max. 3,3%, da bin ich bei der Tunneleinfahrt genau 10 cm unter dem Bahnhofsniveau. Von dort fallen die Strecken noch weiter ab. Das SBH-Niveau liegt 16 cm unter dem Bahnhof. Der längste Zug, der auf der Hauptstrecke nur durchfährt, ist der Orientexpress mit 6 Wagen, das sollte die Lok schaffen. Auch die Güterzüge waren damals nicht so lang wie heutzutage. Im Spielbetrieb ist die Anlage von der Wand abgerückt von allen Seiten zugänglich. Da sollte es mit der Eingrifftiefe klappen.
Grüße Rainer

Hallo Rainer,

wenn ich Dich und Deinen Plan richtig interpretiere, dann sind diese zwei besagten Kreuzungen ja "nur" einfache Kreuzungen und keine Kreuzungs-Weichen !?
Das sehen hier wohl andere Schreiber nicht richtig - oder liege ich falsch ?
Meine Frage an Dich ist aber, was Du genau mit diesen Verbindungen bezwecken willst ?
Denn lässt Du darüber die Züge fahren, dann machst Du ja automatisch eine "Falschfahrt" über die Strecke - und Du redest ja explizit vom Rechtsverkehr.
Wofür willst Du die Fahrtrichtung wechseln ?

Gruß
Martin

Moin Martin,

das Problem hat er bei Rocoline immer - egal ob einfache Kreuzung, EKW oder DKW. An den inneren Herzstücken treffen immer beide Stromkreise aufeinander, denn dort sind keine isolierten Herzstücke...

Bei digital stört das ja nicht, da muß er nur die Kehrschleifen beachten.

Gruß,

Hans-Jürgen

Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #13

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... wie meinst du das? Und welche DKW meinst du überhaupt? ...

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Hallo Neuthal,

ich bin mir nicht sicher, aber vermute mal, du meinst, dass man die Weiche zwischen dem Befahren des einen geraden Strangs und dem Befahren des anderen geraden Strangs umlegen muss. Falls ja, das ist nicht nur bei der Roco Line 15° Baeseler-DKW so, sondern auch bei der 10° "englischen" – und vor allem auch beim Vorbild (und daher bei den meisten anderen Modell-DKW auch).

Gleichzeitig können die sich kreuzenden Gleise bei keiner Kreuzung oder Kreuzungsweiche befahren werden. Auch die abzweigenden Stränge nicht. Das geht immer nur nacheinander, egal wie die Weiche gebaut ist. Auf jeder Kreuzung oder Kreuzungsweiche kann immer nur ein Zug zur gleichen Zeit fahren. Denn sonst müssten die Züge ja durch den jeweils anderen hindurchfahren. Und das funktioniert mit festen Körpern nunmal nicht...

Bei einer Vorbild-DKW liegen die Zungen auf derselben Seite der Weiche immer so, dass ein Strang auf "gerade" steht und der jeweils andere Strang auf "Abzweig".

Bei Märklin/Trix-Weichen von M- und C-Gleis ist das – vorbildwidrig – anders. Bei denen stehen immer entweder alle vier Zungen auf gerade oder alle vier auf Abzweig, es gibt nur einen Antrieb, der alle vier Zungen zusammen stellt (die Rocos, die meisten anderen Moba-E- und DKW sowie das Vorbild benötigen zwei Antriebe, einen für die linke Seite und einen zweiten für die rechte). Gleichzeitig befahren kann man dabei aber auch die Stränge der Mätrix-Weichen nicht, denn sonst gibt's einen Crash. Außerdem kann man die Mätrix-DKW wegen dieser Schaltung nicht wie beim Vorbild als Schutzweichen einsetzen, denn diese Art der Schaltung ermöglicht eine Flankenfahrt...

Viele Grüße
Andreas