Meine Frage, was bedeutet "Digitalstrom"?
Ich kenne bisher nur Wechselstrom oder Gleichstrom mit verschiedener Spannung und ersteren auch mit unterschiedlicher Frequenz.
Bitte um Aufklärung

Hallo Ralf,
der kleinste Querschnit zum Gleis ist 0,5 mm², der größte auf der Anlage 6 mm². Die Anlage läuft seit 2008 auf dem Dachboden ohne Schmauchspuren, nur die blöden Achsen halten sich nicht daran.

Zitat von Rainer K. im Beitrag #21

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Meine Frage, was bedeutet "Digitalstrom"?
Ich kenne bisher nur Wechselstrom oder Gleichstrom mit verschiedener Spannung und ersteren auch mit unterschiedlicher Frequenz.
Bitte um Aufklärung

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Hallo Rainer,
Digitalstrom ist eine Art Gleichstrom, bei dem die Steuerimpulse für die Digitalbausteine überlagert sind. Das ist also kein glatter Gleichstrom, aber eben auch kein Wechselstrom mit den Sinuswellen.
An die Profis: ich hoffe, ich habe das so richtig ausgedrückt.
Da war der Bodenbahner schneller....

Hallo Jochen,
hmmmmm, die Frage wäre, wie langsam man fahren müsste, damit man den Effekt messen könnte. Die Widerstände werden vermutlich nicht nur im Stand plötzlich niederohmig und fangen dann erst an, Wärme zu produzieren. Nur während der Fahrt werden sie halt gekühlt. Ich weiß ja nicht, wie Du die Widerstände kontaktierst - mit Leitlack? Klebst Du die Widerstände vorher nochmal fest, bevor Du sie kontaktierst? Ich denke: gerade im Fahrbetrieb (Erschütterungen, Fliehkräfte u.s.w.) wird der Ursprung des Verhaltens zu suchen sein.
Das wäre doch wirklich mal ein Forschungsauftrag für eine Dissertation *lol*
Viele Grüße - Frank

Hallo Jochen,

danke, bin bei "Jeder SB ist ein Boosterkreis" stecken geblieben. Also ist die Analge wie gefordert in einzelne Blöcke aufgeteilt und die LDTs machen die Belegtmeldung. Ist dann wie bei mir, nur dass ich mit einem Zug nicht bis zu 3 Blöcke belege.

Die Ausdehung über bis zu 3 Blöcke bedeutet dann aber auch, dass deutlich mehr als 1 Widerstandsachse pro Zug benötigt wird (1 Achse pro 3 Meter), oder?

Weiter werden m.E. damit einige Überlegungen oben hinfällig.

Im Ergebnis wären vielleicht doch Infrarot-Meldestellen die geeignete Lösung. Nur damit habe ich bislang keine Erfahrung.

Hmmm,

wenn es nur um das gelegentlich Feststellen gibt, wie wäre z.B. eine Wärmebildkamera?
Z.B. https://www.amazon.de/Hancaner-Infrarot-...sc=1&th=1&psc=1

Gibt da sicher auch noch besser geeignete Modelle.

Gruß Ralf

Hallo Jochen,

jetzt klinke ich mich auch mal in dieses interessante Thema ein, weil ich selbst gerade dabei bin mein Rollmaterial auf selbstgebaute Meldeachsen mit SMD-Widerständen umzurüsten.
In unserem Verein nutzen wir seit bestimmt 15 Jahren diese Technik und hatten noch nie einen "Heißläufer", wie du es beschreibst.
Aber vielleicht hatten wir bisher nur Glück? 🤔
Um da aber genauere Vergleiche zu ziehen, sehe ich das wie Frank und müßte dazu bitte wissen, wie du deine Meldeachsen baust?
Schmort dir wirklich der SMD durch oder sind es eher die Kontaktstellen am Widerstand? Ich hab da nämlich einen Verdacht.

Beste Grüße,

Waldi.

Hallo Frank,
von diesen Arbeiten mit individuellen Lösungen beim Anlagenbau habe ich einige Erfahrung Eigenentwicklung.
Ich reinige die Achsen an der isolierten Radscheibe mit einem Gemisch aus Aceton und Isopropanol. Dann kommt da ein Tropfen Stabilit Express drauf, wohl dosiert mit einem Zahntechniker-Spatel. In die frische Masse kommt der SMD-Widerstand, mit der Pinzette leicht angedrückt. die Achse wird dann senkrecht gestellt mit dem Widerstand unten. Das steht dann 2 -3 Tage. So eine Serie hat max. 25 Achsen, ansonsten bindet das Stabilit Express ab.
Nach der Trocknung werden die Kontaktstellen am Widerstand kontrolliert und ggf. freigelegt. Es wird der Widerstand gemessen. Danach wird mit Leitlack die Achse und der Widerstand benetzt (geschlossener Anstrichfilm) und die Achse auf das Gleis gestellt. Der Widerstand ist jetzt unten und der Film kann trocknen. Von unten kommen keine Fliegen dran.
2 Tage später wird die Radscheibe noch einmal kontrolliert und dann auch lackiert, die Achse wird wieder senkrecht gestellt. Dann wird 2 - 3 Tage später jede Achse gemessen und die Geeigneten in eine Vorratsbox gelegt. Der Rest wird überarbeitet oder der Widerstand enfernt und als Austauschachse weggelegt.. Das ist schon eine diplomarbeit, nur weiß ich nicht, wie es da zur Widerstandsänderung kommt.

Hallo Waldi,
es ist nicht der SMD, sondern die Kontaktstelle an der Radscheibe. Aber wieso verändert sich dort etwas, teilweise nach Monaten? Das passiert auch bei Waggons, die garnicht gefahren sind, also "mechanisch" nicht belastet wurden. Ist mir bestimmt in den letzten 10 Jahren 7mal passiert.

Hallo Jochen,
so hatte ich mir das auch vorgestellt. Danke für deine Beschreibung.
Hast Du noch so eine "heiße Achse" da? Ist da wirklich der Widerstand niederohmig geworden oder ist es eher ein Schmutzfilm drauf, der ihn überbrückt?
Ich würde von der reinen Lehre her ja auch eher vermuten, dass die Dinger hochohmiger werden und nicht umgekehrt.
Oder ist es nicht der Widerstand, der heiß wird, sondern eine Kontaktierung des Leitlacks und der Widerstand ist dann auch nur der Leidtragende?
Viele Grüße - Frank

Danke für die rasche Antwort, Jochen.
Ich vermute ganz stark, dass im Laufe der Zeit die Kontaktstellen mit dem Leitlack porös werden. Dann bilden sich Mikrorisse, die den Querschnitt immer mehr verkleinern wodurch beim Stromfluss die Wärme steigt. Schlimmstenfalls gibt es sogar einen Spalt und ein Lichtbogen springt über, ähnlich dem E-Schweißen.

Hallo,

wenn die Kontaktstelle warm wird, ist an sich die Verbindung brüchig. Wie fest sitzen den die Räder?
Nicht das durch Kurvenfahrt oder Weichen die Radscheiben minimal bewegt werden.

Gruß

Ralf

Hallo Bernhard,
da Traincontroller auch rangiert, ist jeder Güterwagen mit 1 Widerstandsachse ausgerüstet. Die Personenzüge haben pro m Länge 3 - 4 Widerstandsachsen. Personenzugbildung gibt es auf meiner Anlage nur für die Nebenbahn, auch da ist jeder Waggon mit 1 Widerstandsachse ausgerüstet.
Als ich die Anlage gebaut habe, haben sich manchmal bei langen Zügen die Waggons bergauf gelöst (Steigung 1 cm pro m) und sind dann die Trasse bis zu 50 m nach unten gerollt. Also habe ich erst einmal mit Kupplungen experimentiert und mit Kadee das Problem gelöst. Bei diesen Freiläufern waren die Widerstandsachsen wegen der Blockbelegung sehr vorteilhaft und konnten schnell geortet werden. Bei einer großen Anlage ist das mit der Übersichtlichkeit so eine Sache....

Hallo Jochen,
sorry, Du hast es ja gerade an Waldi geschrieben. Es ist also die Kontaktstelle ...
Dann müsste man also eher schauen, wie man die Kontaktierung des Leitlacks stabiler hinbekommt. Der scheint dann wohl porös zu werden oder seine Bindung an die zu kontaktierenden Oberflächen (Widerstand <--> Radsatz) scheint nachzulassen.
Darf ich fragen, welchen Leitlack Du verwendest? Dann versuche ich in die Richtung mal zu recherchieren.
Viele Grüße - Frank

Hallo,

die Antwort ist einfach: Ist der SMD primär verschmort? Wenn nicht, dann ist dort nicht das Problem.

Ich kann noch eine Erklärung anbieten: Wie wird der Kontakt zum Rad hergestellt? Mit Widerstandslack?

Jedenfalls wenn die Isolierung zwischen Rad und Achse überbrückt werden würde, z.B. weil der Lack gewandert ist, dann fließt da Strom und der hat mit dem Widerstand nichts zu tun.

Erhellend dürfte die Untersuchung einer defekten Achse mit dem Multimeter (Ohmmeter) sein.


Edit: Frank war schon wieder schneller

Hallo zusammen,
ich warte jetzt auf die nächste heiße Achse und werde mir das an der Kontaktstelle zur Radscheibe näher ansehen.
Mittlerweile habe ich ein Widerstandslötgerät und werde mich dann auch mal damit befassen, aber sich gibt es dann andere Probleme.

Hallo Frank,
der ist schon älter und heißt Leitsilber L 100. Ich denke, er ist von Conrad oder Völkner. Ist aber auch mit dem neu angekommenen Lack passiert.

Hallo Ralf,
die Achsen sind von Thomschke u.a., später von einem anderen Hersteller, der nur Neusilber verwendet. Ich habe je nach Hersteller der Waggons mich mit sehr vielen Achsen eingedeckt. Ich habe halt bei dieser Anlage Einiges an Rollmaterial, wieviel weiß ich nicht genau.
Die isolierten Scheiben lassen sich kaum bewegen, nur wenn ich ganz fest ziehe. Es passierte aber auch an Waggons, die nur im Regal standen.

Hallo Jochen,
Danke. Ich fürchte, bei dem Leitlack liegt das Problem (teilweise aber hauptsächlich).
Du überbrückst ja mit dem Widerstand die Isolation der Radscheibe. Auch wenn nur ganz wenig, aber das sind schon unterschiedliche Materialien, die ein unterschiedliches Ausdehnung- und Vibrationshemmendes Verhalten haben. Schon der verwendete Stabilit-Kleber ist da schon zu hart und spröde nach der Aushärtung. Es kann Dir also durchaus passieren, dass der Widerstand mechanisch an der Radscheibe oder an der Achse abreißt. Der Leitlack selbst kann keine Zugkräfte aufnehmen und reißt dann ebenfalls, wie eine dünne Folie ab und dann bildet sich dort ein Übergangswiderstand (ich bin jetzt schon echt gespannt, wie ein Flitzebogen, wenn Du wieder eine solche Problemachse feststellst, was Du genau herausbekommst und ob ich mit meiner Vermutung Recht habe - oder auch nicht).
Löten ist mir an der Stelle auch schon eingefallen, aber die Radscheibe wird Dir die Wärme so schnell abtransportieren, dass Du so viel Leistung bräuchtest, dass voraussichtlich die Isolierbuchse Schadennehmen wird. Bleibt noch Punktschweißen - habe ich aber keine Erfahrung mit und ich könnte mir vorstellen, dass das deshalb nicht klappt, weil die smd-Widerstände ja verzinnt sind - müsste jemand bewerten der davon Ahnung hat.
Bleibt, beim Kleben zu bleiben, aber mit passenderen Klebstoffen. Dann bräuchte es auch keinen Zwischenschritt mehr, sondern der Widerstand wird gleich an seinen Kontaktstellen geklebt: geeignet wäre z.B. Elecolit® 3653 von panasol - aber kommt man da als Hobby-Modelleisenbahner überhaupt ran? Oder kennt man einen, der einen kennt?

Nun sind wir ganzschön weit abgeschweift: von der Erkennung - über die Überwachung bis an den Anfang der Realisierung der Widerstandsachsen zurück. Also mir macht das Spaß und ich hoffe, es hat keiner was dagegen.

Viele Grüße - Frank