Dieser Thread ist gar nicht für euch . Sondern eher für einen Kollegen aus einer facebook Modellbahn Gruppe, der mich eben dort nach meiner Art der Verkabelung von "Janshove" gefragt hat. Da man dort aber schlecht den Inhalt der gezeigten Fotos erläutern kann, habe ich mir gedacht, dass ich ihn halt nach hierhin locke und auch gleich mal ein bisschen Werbung für unser Forum mache. Außerdem bin ich mit meinem "Strippen-Ergebnis" nicht sooo zufrieden (zum Schluss mehr dazu) und hab also Nachbesserungsbedarf, und vielleicht ergibt sich ja hier dann auch noch die eine oder andere Anregung.
Ok, soweit die Vorrede. Jetzt wird's ernst.
"Janshove" ist eine U-förmige, digitale Märklin Anlage, deren Hauptteil aus 7 Segmenten besteht. Jedes dieser Segmente hat unten drunter 6 Hauptversorgungsstrippen à 2,5qmm:
Diese 6 Leitungen sind zwischen Lüsterklemmen gespannt, man sieht sie auf dem Bild oben am unteren und oberen Rand des Segments. Diese Lüsterklemmen haben nur eine Halter- und Klemmfunktion, sie halten die Kabel ein bisschen auf Spannung. Heißt: das Kabel was reingeht ist dasselbe was rauskommt. Auf dem folgenden Foto mit A bezeichnet. Die Kabelenden stecken in steckbaren Lüsterklemmen B, hier der männliche Teil. Auf der anderen Seite des Segments wird das weibliche Teil verwendet
Mit diesen steckbaren Lüsterklemmen werden die Segmente untereinander verbunden, das sieht dann so aus:
Ok, und warum 6 Leitungen? Je ein Paar für: digitalen Fahrstrom (rot/schwarz), analoge 12 V (blau/weiß) und reduziertem u. gleichgerichteten Strom für LED (gelb/braun). Und wo kommt der Strom her? Bitteschön, meine "Power-Schublade" mal voll ausgezogen (normalerweise sieht man nur den Teppichteil):
Rechts das übliche Märklin-Equipment mit Gleisbox (hier nicht original) für die Versorgung mit digitalem Fahrstrom (rot/schwarz) und unten die MS2. Links ein alter Märklin-Trafo, dessen Dauerstromausgabe (Lichtstrom) wird für die analoge 12 V Versorgung genutzt (blau/weiß). Den regelbaren Fahrstromausgang nutze ich für das Viessmann Powermodul 5215, das wiederum den reduzierten Strom (gelb/braun) für die Versorgung der zahlreichen LED auf der Anlage liefert. Dadurch kann ich deren Helligkeit regeln. Bei 120 bis 150 km/h passt es prima .
Von den 2,5 qmm Hauptleitungen unter den Segmenten zweigen 1,5 qmm lokale Versorgungsleitungen ab. Dafür nutze ich sog. "Stromdiebe":
Links ein geöffnetes, einsatzfertiges Teil, rechts ein zusammengepresstes. Das geöffnete Teil steckt man auf die Hauptleitung, schiebt das abzweigende Nebenkabel parallel dazu in die zweite Öffnung und presst das Ganze unter Einsatz einer normalen Zange zusammen. Hat sich bei mir als sichere Verbindung herausgestellt und sieht so aus:
Soweit so gut, bis hierher bin ich mit meinen Lösungen zufrieden, sie haben sich seit nunmehr über 5 Jahren als zuverlässig erwiesen.
Aaaaber ... ... da ich Blödmann mich im weiteren Verlauf der Strippenleger-Arbeiten dann doch nicht an mein Farbkonzept gehalten habe und neue Stromverbraucher oben ziemlich fliegend unten angeschlossen und verkabelt habe, muss ich heute schamrot zugeben, dass es unter der Anlage zu einem mittleren Chaos gekommen ist. Beweis- und Beispielfoto:
Da muss ich also nochmal ran, nützt ja nix. Erstens mit einem konsequenten Farbkonzept für die örtliche und "kleinräumige" Verkabelung, zweitens mit einer gradlinigen, rechtwinkligen und damit übersichtlichen Verlegung der Kabel und Bündelung derselben in Kabelkanäle oder Ähnlichem. Und drittens überlege ich, ob ich nicht pro Anlagensegment und pro Hauptkabel (die mit 2,5 qmm) nur einen Abzweig mittel Stromdieb mache (statt wie jetzt für beinahe jeden Stromverbraucher einen eigenen Stromdieb-Abzweig) und selbigen dann zu Verteilern in Form von Schraubterminals führe, zu denen dann die lokalen Kabel sauber hingeführt und dort angeschlossen werden. Ein paar Muster hab ich schon auf dem Tisch liegen:
Außerdem suche ich noch nach sinnvollen Haltern für die Wagoklemmen. Die Dinger sind ja super, hängen aber unter der Anlage so in der Gegend rum. Mir ist schon die Idee mit der Wäscheklammer gekommen: ein solche mit kräfigem Kleber unter die Anlage geklebt, könnte sie eine Wagoklemme zwischen den Zähnen halten:
Das Ganze dann noch sauber beschriftet und dokumentiert, und es sollte in Zukunft eine Erleichterung für jede Fehlersuche und die Verlegung weiterer Verbraucher sein. Und ach ja, Aderendhülsen habe ich auch schon parat liegen ...
Dennoch zapfe ich mal das Schwarmwissen dieses erlauchten Forums an und hoffe auf weitere Ideen. Man lernt ja nicht aus. Ich suche vor allem noch nach Ideen für modellbahngerechte Kabelkanäle bzw. -bündelungen. Vielleicht könnte ihr mir ja mal mit dem einen oder anderen Tipp aushelfen.
Außerdem suche ich noch nach sinnvollen Haltern für die Wagoklemmen. Die Dinger sind ja super, hängen aber unter der Anlage so in der Gegend rum. Mir ist schon die Idee mit der Wäscheklammer gekommen: ein solche mit kräfigem Kleber unter die Anlage geklebt, könnte sie eine Wagoklemme zwischen den Zähnen halten:
Sowas macht man mit einem Klebe-oder Kabelpad, dann mit kabelstrapse daran fest zurren.
ich habe die bei meiner alten Anlage auch genutzt. Für die Befestigung und die Verlegung der Kabelbündel dann aber erst einmal , mit Schweißdraht die Halterungen gebogen . Ich gebe zu es ist etwas aufwendig,doch ist dann immer noch Platz zwischen den Kabenl und der Unterseite der Anlageplatte. Man kommt sich so nich mit möglichen Antrieben und Weichen in die Quere.
wenn du an eine (teilweise) Neuverdrahtung denkst, würde ich die beiden Leitungen für die Digitalspannung miteinander verdrillen. Dadurch wird einerseits die störende Abstrahlung minimiert und andererseits fängst du dir wenigere Störungen im Digitalsignal ein.
Dann würde ich die Digitalleitung separat und möglichst weit weg von "großen" Verbrauchern und deren Zuleitungen verlegen. (Das wären z.B. die Magnetantriebe von Weichen, die du aber nicht hast, oder?)
Wie auf dem Bild zu sehen ist, habe ich meine "Kabelstränge" mit locker aufgesetzten Tackern verlegt.
auf dem Bild siehst du, wie ich meinen Kabelsalat sortiert habe:
Die WAGO-Klemmen habe ich mit Industriekleber ans Holz angeklebt (sogar noch die etwas größere Vorgängerbauform). Während die alten beim Öffnen besser festgehalten werden, damit sie nicht abgehen, ist das bei diesen flachen mit der größeren Klebefläche überhaupt kein Problem.
Je nach Kabelbaum nutze ich dann kleine oder große Kabelschellen zum Anschrauben oder die Halter für Kabelbinder.
Für die Kabel anderer Verbraucher suche ich mir dann andere Kabelwege, damit es möglichst wenig Überschneidungen und damit Beeinflussungen gibt.
wir haben schlechte Erfahrung mit den "Lüsterklemmen-Steckverbindern" machen müssen. Bei Ausstellungsbetrieb, vielmehr beim Auf-/Abbau, verformen sich die Männchen. Die sind ja nur auseinander gespreizt. Hier gab es richtig schwerwiegende Kontaktprobleme von Modul zu Modul. Auch gibt es verschiedene Hersteller dieser Stecker - untereinander nicht kompatibel!
Zwischenfrage: wieso lötest du nicht und nutzt die verpönnten Stromdiebe?
Zur Befestigung haben wir eine Mischform von Tackern und Kabelbindern: Kabelbinder antackern, lose schließen und Kabel fädeln.
Zitat von becki im Beitrag #2Sowas macht man mit einem Klebe-oder Kabelpad, dann mit kabelstrapse daran fest zurren.
Becki, meinst du sowas? Die hatte ich bei der Vorgängeranlage verwendet, mit dem Ergebnis, dass die nach ein paar Wochen, manchmal schon nach wenigen Tagen, alle, aber auch wirklich alle, runterfielen. Die Klebepads hatten schlicht nicht gehalten. Vielleicht hab ich Pech gehabt, oder was falsch gemacht ... aber was soll man dabei falsch machen ?
Zitat von H0-Michel im Beitrag #6wenn du an eine (teilweise) Neuverdrahtung denkst, würde ich die beiden Leitungen für die Digitalspannung miteinander verdrillen. Dadurch wird einerseits die störende Abstrahlung minimiert und andererseits fängst du dir wenigere Störungen im Digitalsignal ein.
Michael, ich dachte immer, dass ich mir durch das Verdrillen womöglich thermische Probleme einhandle. Aber wahrscheinlich weniger bei den bei uns gebräuchlichen Spannungen und Stromstärken ... (?). Hab auch bislang noch keine solchen Probleme gehabt. "Digital" nutze ich nun aber auch ausschließlich zum Fahren. Alles andere passiert händisch-mechanisch. Auch irgendwelche Automatismen wie z. B. Fahrstraßensteuerungen gibt es in "Janshove" nicht.
Zitat von tortuga im Beitrag #7Die WAGO-Klemmen habe ich mit Industriekleber ans Holz angeklebt
Sven, magst du mir mal genauere Info über den verwendeten Kleber geben? Gedacht hatte ich den Gedanken auch schon. Aber wenn man die Dinger einmal verklebt hat, dann kleben die da unverrückbar ...
Zitat von Lichtanlassmaschine im Beitrag #8wir haben schlechte Erfahrung mit den "Lüsterklemmen-Steckverbindern" machen müssen. Bei Ausstellungsbetrieb, vielmehr beim Auf-/Abbau, verformen sich die Männchen.
Hallo TG. Das kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung absolut nicht bestätigen - schrieb ich ja auch schon. Bei mir sorgen die seit nun über 5 Jahren für Kontaktsicherheit. Nun habe ich aber ja auch keine Ausstellungsanlage, die ständig auf- und abgebaut wird.
Zitat von Lichtanlassmaschine im Beitrag #8Zwischenfrage: wieso lötest du nicht und nutzt die verpönnten Stromdiebe?
Warum sollte ich das tun? Ich schrieb ja, dass die Dinger sehr zuverlässig funktionieren. Bei mir sind sie also alles andere als verpönt. Und wie sollte ich das tun? Ich meine, wie lötet man an einem zwischen zwei Punkten verspannten Kabel einen Abzweig an? Ja klar, würde man mit etwas Aufwand hinbekommen, und ich kann durchaus auch mit dem Lötkolben umgehen, aber das stelle ich mir schon etwas kompliziert vor. Vor allem das Löten über Kopf unter der Anlage.
Grundsätzlich hat sich die Basis meiner Verkabelung, also die 6 Hauptleitungen mit 2,5 qmm und die Abzweiger mit 1,5 qmm bewährt, keine Probleme in den vergangenen Jahren, seit ich mit dieser Anlage angefangen bin. Es ist also nur die kleinräumige Kabelverlegung zwischen den örtlichen Stromverbrauchern, wie z. B. Signale, Bahnschranken oder Häusken-Beleuchtung einerseits und den Hauptleitungen andererseits, wo ich dann doch ein "lokales Chaos" verursacht habe und über die ich mir deshalb derzeit Gedanken mache.
Zitat von Rüm Hart im Beitrag #9... ich dachte immer, dass ich mir durch das Verdrillen womöglich thermische Probleme einhandle. Aber wahrscheinlich weniger bei den bei uns gebräuchlichen Spannungen und Stromstärken ... (?).
korrekt, bei den von dir verwendeten Leiterquerschnitten kann ich mir in der Tat keine thermischen Probleme vorstellen. Ob verdrillt oder lose ist aber unerheblich. Möglicherweise meinst du Probleme, die beim Aufrollen auf eine Kabeltrommel auftreten können?
Zitat von Rüm Hart im Beitrag #9"Digital" nutze ich nun aber auch ausschließlich zum Fahren.
Das ist natürlich weniger kritsich. Aber selbst wenn du keine Fahrstraßensteuerung o.ä. verwendest, strahlen die "digitalen Leitungen" und können sich auch unangenehme Störungen einfangen. Die beiden Leiter - auch der Schiene - bilden nämlich eine vorzügliche Antenne. Bekanntestes Beispiel dürfte die Dipol-Antenne der analogen Radios sein.
Das Verdrillen kann man selber vornehmen, indem die Leiter auf der einen Seite z.B. in einen Schraubstock und auf der anderen in z.B. einen Akkuschrauber eingespannt werden. Ein paar Drehungen in die eine Richtung und eine halbe zuück reichen. Bedenke, dass die Leiter dann etwas länger sein müssen.
Ich habe meine WAGO-Klemmen (identisch mit deinen) mit Pattex angeklebt - hält :-) Und ich habe ausschließlich Wago-Klemmen, auch am Modulübergang, schnell und sauber ... Die steckbaren Lüsterklemmen hatte ich auch - was ein Mist!
Mit Pattex, wie urmel habe ich es noch nicht probiert...
Und man bekommt sie auch wieder ab - bleibt etwas Holz hinten dran, was man dann mit einem Cutter abschabt und schon ist die Klemme wieder für den nächsten Einsatz nutzbar.
Für die Übergänge an meinen Segmenten nutze ich - das hatte ich an anderer Stelle schon mal geschrieben, das hier:
Hallo Manfred, für die von Dir verwendeten Wago-Klemmen 221 gibt es auch Halter für Hutschienen. Jetzt ist natürlich die Frage aller Fragen, ob Du Dir eine Hutschiene oder einen Abschnitt davon an die gewünschte Stelle schraubst und eine Halterung für die Klemmen montierst oder ob Du die Klemmen eben doch einfach nur anklebst. Den Zugentlastungsadapter 222-505 von Wago könntest Du zur Not aber auch zum direkten Aufschrauben "missbrauchen" ;-) Viele Grüße - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Hallo Zusammen Da die 3D Drucker immer preiswerter werden, lohnt sich der Blick nach Thingiverse. Wenn man da unter WAGO sucht, findet man eine ganze Reihe von Klemmenhaltern/Adaptern! https://www.thingiverse.com/search?q=Wag...s&sort=relevant
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Modellbahn - Planung, Bau und Betrieb
»
Anlagenbau
»
Strom in Janshove
Thema drucken
21.03.2021 13:57 (zuletzt bearbeitet: 21.03.2021 14:07)
. Sondern eher für einen Kollegen aus einer facebook Modellbahn Gruppe, der mich eben dort nach meiner Art der Verkabelung von "
.
... da ich Blödmann mich im weiteren Verlauf der Strippenleger-Arbeiten dann doch nicht an mein Farbkonzept gehalten habe und neue Stromverbraucher oben ziemlich fliegend unten angeschlossen und verkabelt habe, muss ich heute schamrot zugeben, dass es unter der Anlage zu einem mittleren Chaos gekommen ist. Beweis- und Beispielfoto:
Antworten
?
