Hallo zusammen,

aus einer gewissen Sentimentalität meinerseits hat eine von einem Vorbesitzer auf u.a. 2233 Faulhaber umgebaute Trix 85 den Weg zu mir gefunden. Die Lok liefe ziemlich gut, wäre da nicht ein störendes Brummgeräusch, was meine ich hauptsächlich von Schnecke und Schneckenrad ausgeht. Das Getriebe läuft leichtgängig - die Lok läuft bei 0,5V an! Ich habe schon versucht, das Spiel zwischen Schnecke/Schneckenrad zueinander provisorisch zu erhöhen und auch zu verringern. Beides mündet in noch mehr Kaffemühle. Hat jemand einen Tipp oder sollte man am besten beide rauswerfen und ein anderes Paar einbauen? Das Schneckenrad eiert leicht, was auch zum an und Abschwellen der Läutstärke passt. Es ist aber permanent zu laut - schwankt zwischen zu laut und viel zu laut ;-)

Hier mal zwei Bilder zur Veranschaulichung:





Der Motor für sich ist auch nicht der leiseste, ist der erste Faulhaber, den ich ausgebaut bei höherer Drehzahl brummend erlebe. Aber das ist es meine ich nicht hauptsächlich. Habe mal provisorisch einen anderen (leiseren) Motor probiert, war kaum leiser. Hat immer noch gut "gemahlen".

Aus meiner vergangenen Märklin Zeit kenne ich speziell den 5-Kuppler Knickarmrahmen nicht als derart laut, falls jemand desn Rest des Getriebes im Visier hat. Es ist kein Stirnradrasseln. Eher das Geräusch wie bei einer "schlechten" Roco BR 58, nur lauter oder ähnlich (etwas leiser als) Rivarossi BR 96 mit ihrem brüllenden Getriebeturm.

Gruß
Bernd

mein Tip:
da war mal jemand unvorsichtig und hat der Schnecke eine winzige Macke verpaßt. Bei Einer Schnecke (egal wie lang) arbeitet nur genau eine Windung, der Rest läuft leer. Hat diese Windung einen Defekt hört man das typische Rattern.
Den Effekt hatte ich mal an einer Fleischmann T3
Du kannst mal mit allem was Du hast an Möglichkeiten untersuchen ob die Schnecke Macken hat, vielleicht kann man ja ganz vorsichtig mit einer Feile nacharbeiten. Ansonsten hilft wohl nur Ersatz der Schnecke.

Hallo Bernd,
ich würde mich Ulf's Meinung anschließen und sogar noch die Vermutung äußern, dass die Schnecke für die Größe des Schneckenrades sogar einen Ticken zu kurz ist. Zumindest greift sie in Längsrichtung zur Motorachse scheinbar auch nicht ganz mittig in das Schneckenrad ein. Wenn ich das richtig sehe, ist sie ein Stückchen zu weit weit auf der Motorwelle. Und gerade die Seite, die etwas angeschlagen aussieht, scheint sich mit den Zähnen des Schneckenrades "zu streiten".
Den richtigen Abstand erreichst Du übrigens, indem Du vor dem Befestigen des Motors einen ca. 0,2 bis 0,3mm dicken Draht in die Schnecke mit einwickelst und dann die Schnecke bündig auf das Schneckenrad aufsetzt. Nachdem der Motor dann fest ist, einfach den Draht rauziehen und Du hast das richtige Spiel. Letztens habe ich hier sogar gelesen, dass jemand Zeitungspapier dafür nimmt. Das geht ganz sicher auch - ist alles eine Frage der Erfahrung und des Gefühls, was man mit der Zeit entwickelt.
Viele Grüße und einen schönen Abend
Frank

Zitat

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Größe des Schneckenrades sogar einen Ticken zu kurz ist

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Einen ziemlichen Ticken würde ich meinen. Die Länge ist das eine, die richtige Position das anderen.

Eine Schnecke macht nach meiner Erfahrung kaum Geräusche, richtiger Eingriff und Scmierung vorausgesetzt.

Es könnte sein, dass die Schnecke jedesmal mit dem Anfang ihrer Windung auf das Schneckenrad "haut".

Die Fotos legen nahe, dass der Eingriff nicht richtig ist, die Schnecke sitzt zu nah am Motor.

Hallo zusammen,

danke für Eure kurzfristigen Einschätzungen. Da werfe ich morgen noch mal einen Blick mit der Lupe drauf!

Die Schnecke weiter raus ziehen wäre normalerweise kein Problem, hätte der Spezialist nicht eine Distanzhülse zwischen Schnecke und Motor verbaut. Nun kann ich die Schnecke kaum noch greifen. Mal schauen, was mir dazu einfällt.

Den Trick mit dem Draht hatte ich mal bei einem SB Modellbausatz mit Modul 0,5, aber ich bin nicht mehr sicher drauf gekommen, wie dick der Draht war. Ich hätte 0,3 getippt. Papier als Abstandshalter hatte ich auch schon bei einem SB Modellbau Einbausatz in der Anleitung, das hatte ich schlichtweg vergessen! Schaue ich mir morgen auch an. Ich berichte!

Viele Grüße
Bernd

... bei nochmaliger Betrachtung sollte die Schnecke länger sein. Wird die nur axial verschoben, dann "knallt" es evtl. in die andere Drehrichtung.

Zunächst genaue Betrachtung unter der Lupe dürfte ein guter Ansatz zu sein.

Ich sehe, daß die die Schnecke komplett auf die Motorwelle gedrückt wurde, der bündige Abschluß zur Welle eben.
Da sollte es mit dem richtigen Abziehwerkzeug möglich sein, die Schnecke knapp einen Millimeter vom Motor zu entfernen.

Wenn Bernhard recht behält und es 'knallt', war es zumindest ein Versuch wert denke ich...

Update:

die Schnecke weist nur den Hauch einer Macke auf:


Am Schneckenrad sehe ich keine Macken, es läuft aber mit Planschlag.

zum Glück sitzt die Schnecke nicht sonderlich fest, so ließ sie sich trotz gezwungenermaßen schief angesetztem Abzieher etwa mittig über dem Schneckenrad neu positionieren. Leider hat es an der Lautstärke nur wenig geändert:


in Ermanglung eines 0,3 mm Drahtes habe ich ersatzweise fest verdrillte Litze hergenommen die mit dem Meßschieber gequetscht min 0,3 mm mißt. Diese läßt sich mit minimaler Kraft herausziehen - das sollte also passen?


hier mal ohne Draht das Spiel der Zahnrad-Paarung per "Lichtspalt"


Das Verschieben der Schnecke hat minimal etwas gebracht. Was ich gestern vergessen habe: Der Antrieb tönt vorwärts deutlich lauter als rückwärts!

Gruß
Bernd

Nachtrag: beim Prüfen eines möglichen Höhenschlages des Schneckenrades (liegt keiner vor) habe ich noch eine zweite Macke an der Schnecke gefunden, die von hand gedreht sogar zu leichtem Haken führt!:


melde mich nach Behebung...

Hallo Berndk,

Ferndiagnosen sind immer schwierig.
Eines ist jedefalls gut erkennbar, Deine Schnecke hat eine Macke weg, gut zu sehen auf Bild 2. Damit ist kein geräuscharmer Lauf mehr möglich. Da braucht es eine neue Schnecke
Der "Distanzring" ist keiner, sondern ein integraler Bestandteil des Motors. Er begrenzt das axiale Spiel der Motorwelle. Zu viel Spiel hier kann auch Brummgeräusche verursachen, auf Bild 1 sieht man einen kleinen Spalt zwischen Fixierring und Lager, normalerweise gibt es hier keinen Spalt und damit auch fast kein feststellbares Axialspiel der Motorwelle bei neuen Faulhaber Motoren.
Da hier ein globoidisches Schneckenrad und eine zylindrische Schnecke vorliegt, ist das Einstellen des richtigen Achsabstands nicht so trivial. Das Zwischenlegen von Drähten und Papier hilft hier nicht wirklich weiter.
Hat der Motor Rillenkugellager?
Gibt es am anderen Motorende eine Schwungmasse?
Wie eiert das Schneckenrad? Radial? Axial? Oder beides?

Des weiteren habe ich die Vermutung, Schnecke und Schneckenrad gehören nicht zusammen. Der Kraftangriffspunkt liegt beim Schneckenrad statt in der Mitte der Zahnhöhe zu weit oben an den Zähnen.
Wenn das Getriebe geräuscharm laufen soll, empfehle ich einen Austausch der betreffenden Zahnräder Schnecke une Schneckenrad gegen ein neues Paar was aufeinander abgestimmt ist. Ohne Kinken und mit ausreichend langer Schnecke. KKPMO ist eine gute Bezugsquelle dafür: http://www.mikroantriebe.de/



mfG

Ludwig

Hallo Ludwig,

die Macke vorsichtig rausfeilen hat nichts gebracht, brummt immer noch genauso deftig.

Du hast Recht, es ist kein Distanzring - sitzt um die Motorwelle nicht axial verschiebbar.

Der Motor ist ein Faulhaber 2233U012S. Ich schätze daher aufgrund keiner entsprechenden Kennzeichnung Gleitlager. Allerdings läuft der Motor ausgebaut bei abruptem Spannung abschalten extrem lange aus, das habe ich noch nicht gesehen an einem Motor ohne Schwungmasse. Das Schneckenrad hat einen Planschlag, keinen Höhenschlag, den ich optisch wahrnehme. Dennoch existiert beim manuellen rückwärts Drehen der Schnecke per Fingerkuppe ein Punkt, an dem ich "hängen bleibe" und etwas mehr Druck brauche um weiter zu drehen. Hat nichts mit Gestängeklemmen zu tun, alle Stangen sitzen in dem Moment lose. Macht sich aber vom Motor angetrieben auch bei kleinstmöglicher Spannung nicht bemerkbar.

Besten Dank für den hilfreichen Link, werde mich da mal umsehen. Es scheint mir auch ich kann der Lok anders wohl nicht weiterhelfen.

Gruß
Bernd

Hallo Bernd,

Zitat von Berndk im Beitrag #1

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Der Motor für sich ist auch nicht der leiseste, ist der erste Faulhaber, den ich ausgebaut bei höherer Drehzahl brummend erlebe.

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Hallo Thomas,

keine Schwungmasse aber wie oben erwähnt läuft er ausgebaut unfassbar lange aus wenn ich abrupt die Spannung kappe. Als ob das Teil einen Schwungmassenanker hätte. Aber leider ist Deine Vermutung richtig - er läuft nicht gerade vibrationsarm. Kenne ich so nicht von Faulhaber Motoren.

Allerdings ist das störende Geräusch ein dumpfes Mahlen/Knurren. Habe ich bei Schneckengetrieben schon (selten) gehabt, nur nicht so übel. Außer bei der Riva 96, die ist noch lauter...

Gruß
Bernd

Hallo Bernd,

das Faulis extrem lange nachlaufen können ist schon ok. Die haben aber bestimmt keine eingebaute Schwungmasse drin. Dieser Effekt kommt daher, weil der Motor eisenlos ist und daher kein auch Rastmoment hat wie normale Modellbahnmotoren.

Ich würde fast vermuten, der Motor hat selbst einen Schlag. Ist denn die Motorwelle in der Höhe spielfrei? Im Zweifel würde ich einfach einen neuen Motor kaufen.

https://www.electronicsurplus.it/en/FAUL...12S-12Vdc-motor

Hallo Thomas,

der vorhandene Motor macht es mindestens noch schlimmer als es eh schon ist. Vielen Dank für den Link, also für das Geld tausche ich den gleich mit! Dachte die wären wesentlich teurer.

Gruß
Bernd

Zitat von Berndk im Beitrag #11

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... Das Schneckenrad hat einen Planschlag, keinen Höhenschlag, den ich optisch wahrnehme. Dennoch existiert beim manuellen rückwärts Drehen der Schnecke per Fingerkuppe ein Punkt, an dem ich "hängen bleibe" und etwas mehr Druck brauche um weiter zu drehen. ...

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Hallo Bernd,
was ist denn jetzt für ein Motor verbaut (Länge Grundkörper x Durchmesser)?
Der Motor hinter dem Link ist 33mm lang und hat einen Durchmesser vom 22mm - den muss man erst mal unter bekommen.
Abziehen der Schnecke würde ich ehrlich gesagt sein lassen - Du kommst ja wegen des blöden Distanzringes nicht ordentlich dahinter und Du solltest die Welle nicht unnötig axial belasten. Zur Not lieber die Schnecke "opfern".
Fräse also zur Not mit dem Dremel einen Schlitz in die Schnecke und breche sie vorsichtig mit einem kleinen Schraubenzieher auf. Dann rettest Du wenigstens den Motor.
Das Brummen des Motors könnte übrigens vom Distanzring verursacht sein, wenn er das axiale Spiel des Ankers einschränkt und der Anker nicht mehr in seiner optimalen Position des erzeugten Magnetfeldes laufen kann. Ich würde den also bei künftigen Montagen unbedingt weglassen.
Viele Grüße - Frank

Hallo zusammen,

@Ludwig - zylindrisch - danke, das mache ich. Mir erschließt sich die Sinnhaftigkeit des vermutlich hoch belastbaren Globoid bei einer haftreifenlosen Lok sowieso nicht.

@Frank - Genau so ein Motor ist drin, hat gut Platz da der alte Mätrix Antrieb komplett rausgefräst wurde. Der alte vibriert schon eigenartig stark, für einen Faulhaber. Weiter oben hatte ich erwähnt, daß die Schnecke sich unerwartet gut bewegen läßt (Glück gehabt). Der vermeintliche Distanzring ist Teil des Motors. Hatte ich auch falsch interpetiert.

Ich habe noch einen neuen, leise und fast vibrationsfrei laufenden Mabuchi FD180 gefunden. Vergessen in der Bastelkiste. Den verbaut z.B. Bernd Tauert recht häufig. Besitzt gut Drehmoment unten raus. Vielleicht probiere ich auch den erst mal mit neuen Zahnrädern. Baut flacher, da wäre freier Führerhausdurchblick möglich. Ansonsten wäre statt des Faulhabers auch ein Mashima 1830 sicher ne feine Sache. Den bekommt man noch.

Gruß
Bernd

Hallo,

die Bilder zeigen m.E. nochmal, diese Schnecke ist etwas kurz. Die Einlaufbereiche der Schnecke dürfen m.E. mit den Zahnflanken nicht aufeinandertreffen.

Die "Macken" im Wirkbereich (nicht Einlauf) der Schnecke sind m.E. gering und sollten eher bei ausreichendem Spiel und Schmierung keine Lärmkulisse generieren.

Hallo Bernhard,

danke, werde ich berücksichtigen!

Gruß
Bernd