Hallo zusammen, auch wenn (verständlicherweise) das Interesse an Modernisierungen so alter Loks begrenz ist - vielleicht interessiert es ja doch den einen oder anderen. Es geht hier zwar um die im Betreff genannte BR130, da Piko das Getriebe jedoch auch für andere Loks im Dampfbereich eingesetzt hat (BR01 ...), könnte einiges vielleicht auch hilfreich beim Umbau andere Loks sein. Bei Fragen, oder wer Hilfe / Maße etc. benötigt - einfach melden.
Aber los geht's! Zur Modernisierung stand meine BR130 an. Kaufjahr 1982 (da gab es das Original wegen Totalschadens leider schon nicht mehr).
Ich mochte sie eigentlich nie. Zu groß war nach dem Kauf die Enttäuschung, dass nur ein Drehgestell angetrieben ist und zu den gelungenen Modellen gehört sie schon aufgrund der Proportionen nicht. So fristete sie die Letzen Jahre ihr Dasein eigentlich mehr in der Schachtel ... Irgendwann kam mal ein ausrangierter Märklin-Decoder rein (so was ganz altes) aber mehr verdienten die Fahreigenschaften eigentlich auch nicht. Und schon war sie wieder in ihrer Schachtel. Aber - ich brauche sie! Und zwar jetzt! Sie soll neben den Betriebstagen mit ausschließlich alten Loks zukünftig auch meinen Lux-Reinigungszug ziehen. Das klingt im ersten Moment paradox, aber es kommt noch besser *looool* Ich wollte auch mal für mich testen, was auf der Basis mit einigermaßen vertretbarem Aufwand möglich ist. Also ein Motor von SB-Modellbau war also schon mal ausgeschlossen. Da viel mein Blick durch Zufall auf das Angebot von Fischer-Modell für Glockanankermotore 16x30mm für 29 Euronen. Das könnte also grundsätzlich passen, zumal der alte Motor definitiv raus musste. Aber für die künftige Aufgabe musste natürlich ein Antrieb auf beide Drehgestelle her. Teile habe ich hierfür auch Dank eines Foren-Kollegen bekommen. Es konnte nun also an die Planung der Motorkonstruktion gehen. Hier das Ergebnis:
Wichtig war für mich, dass das Modell grundsätzlich wartbar bleibt. Also wurden die neuen Motoren auch nur aufgeschraubt und nicht geklebt. Dazu mussten in der Grundplatte des Drehgestells lediglich 4 kleine Schlitze eingefeilt werden und da war das Problem schon mal gelöst:
Natürlich sollte auch diese Lok mit einem modernen Decoder ausgestattet werden - zumal sich auch am Licht noch etwas ändern sollte. Zum Einsatz kam ein Zimo MX633 P22 auf einer Adapterplatine, ebenfalls von Zimo. Platz ist ja über den Drehgestellen - nach wie vor - ausreichend vorhanden und so konnte erst ein Drehgestell mal allein auf Testfahrt gehen und anschließend schon mal beide - im Rahmen verbunden:
Die Fahreigenschaften waren schon - ohne groß mit den Motoreinstellungen experimentieren zu müssen, richtig gut. Was das Licht betrifft, hier habe ich nur improvisiert. Individuelle Leiterplatten zu entwickeln und anzufertigen oder anfertigen zu lassen, lohnt nicht. Ich bin daher auf Universalleiterplatten mit einem Rastermaß von 1,27mm ausgewichen und habe diese für die alten Lampenaufnahmen zurechtgeschnitten, bestückt und verdrahtet. Ok, ich gebe zu, dass es hätte schöner aussehen können, aber irgendwie war es nicht mein Tag zum Löten
aber es funktioniert und noch besser: man sieht es ja hinterher nicht ;-)
Die alten Schlusslichter habe ich mit 2,5mm ausgebohrt und durch die "Köpfe" von roten Tower-Led's ersetzt. (natürlich alles kaputte - wegen der Nachhaltigkeit ) Tja, dann kam nur noch die finale Verdrahtung
und das Vornehmen aller Einstellungen für den Fahr- und Lichtbetrieb:
Die Motoren machen einen wirklich guten Eindruck. Sie sind sehr kräftig und die Lok fährt damit sehr ruhig und gleichmäßig. Insgesamt wiegt die Lok nun auch 498 Gramm und mit 4 angetriebenen Achsen, zwei davon mit Haftreifen, sollte sie nun auch den Reinigungszug ohne Probleme ziehen und schieben können.
Ich würde mich freuen, wenn es dem einen oder anderen gefällt.
Viele Grüße und eine schöne Weihnachtszeit wünscht Euch
Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Hallo Bernd, beim Motor muss man halt nur die Anschlussfahnen vorsichtig umbiegen, damit noch knapp 4mm Platz für eine 2,5mm starke Schwungscheibe bleibt. SB-Modellbau verwendet für dieses Fahrwerk mit dem 1724 einen 6mm kürzeren Motor. Damit hat man natürlich mehr Platz - nicht zuletzt auch beim Anlöten der Anschlussdrähte. Der Motor ist allerdings auch deutlich teurer. Und welcher Motor nun wirklich besser ist? Dafür fehlt mir ehrlich gesagt der Vergleich. Ob der eine oder der andere Motor hier seine Vorteile wirklich ausspielen kann, dürfte aber sicher nicht zuletzt davon abhängig sein, wie gut man die Getriebe hin bekommt. Viele Grüße - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Hast du gerade alles beschrieben, in allem erstens habe ich nicht wirklich die Ahnung wie man die Lok so auseinander baut das sie wieder hinterher funktioniert.
Hallo zusammen, meine Teppich- bzw. Laminatbahn ist wieder aufgebaut und die Arbeiten der letzten Monate müssen sich bewähren. Hier mal 2 Bilder vom Einsatz der 130 005-2 bei ihrer neuen Hauptaufgabe: sie bespannt den 3-teiligen Reinigungszug. Wer den Zug auf C-Gleisen kennt: wirklich keine leichte Aufgabe
Ich bin voll zufrieden. Selbst über die Weichenstraßen zieht sie den Zug ohne das leiseste Problem :-)
Viele Grüße - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Da hast du die vergurkte Piko Ludmilla aber ganz schön geadelt Du darfst sie blos nie neben die neuen Maschinen stellen, die Unterschiede in den Proportionen sind dann doch ganz schön heftig Die universellen Drehgestelle haben der Unförmigkeit noch den Rest gegeben... egal verdient hat sie es trotzdem Wie ist es jetzt mit den Getriebegeräuschen ?
Jedenfalls eine saubere Arbeit Ich habe diesen Antrieb, dann aber als Tender einer 01, auch neu motorisiert und das Getriebe so belassen
Da war es dann aber ein Bühler, immerhin auch mit Schwungmasse
Ludmillas hab ich einige von Revell aufgesetzt und motorisiert
Hallo Andi, da hast Du Recht - gelungen war sie optisch wirklich nicht. Ich habe noch eine 232 von Roco. Das ist natürlich ganz was anderes, stammt aber auch konstruktiv aus einer anderen Zeit. Bei den "modernen" Loks mit ihren filigranen Kupplungsmechaniken hatte ich nur immer Angst, wenn der Reinigungszug dran war. Jeder Waggon hat einen Schleifer und die beiden Schleifwagen sorgen eben auch für ganz schönen Widerstand. Da ist die alte Piko 130 schon deutlich robuster - und jetzt eben auch zugstärker. Die Getriebegeräusche halten sich bei beiden Getrieben echt im Rahmen. Also das ist wirklich akzeptabel. Besonders laut, wie frühere Konstruktionen, war sie ohnehin nie. Wenn ich mich noch echt dran erinnere: der originale Motor selbst war immer lauter. Die Fahreigenschaften - wenn mal ein normaler Zug am Haken hängt - sind jetzt wirklich gut. Deine Umbauen sind natürlich immer einen ganzen Zacken besser. Ich bewundere Dich. Aber für Arbeiten an der Außenhaut habe ich definitiv kein Talent. Meine Gützold 110 hatte ich ja Dank der Tips von Dir gerade noch mal einigermaßen retten können. Vielleicht komme ich zu Dir mal in die Lehre ;-) So lange muss ich mich halt mehr auf die inneren Werte der Loks konzentrieren *loool*. Was mir für die 130 gerade noch im Kopf rumschwirrt ist, ob ich sie auf eine 131 umnummere. Der Hintergrund ist, dass die 130'er ja eigentlich Drehgestelle für 140 km/h hatten. So habe ich sie auch vorbildgerecht eingestellt (was ich aber allein aufgrund der kurvenreichen Streckenführung nirgends fahren kann/möchte). Für den Personenzugverkehr, für den diese Geschwindigkeit zumindest geplant war, war die Lok aber wegen der fehlenden Zugheizung ungeeignet. Für den Einsatz im schweren Güterzugverkehr fehlte ihr aber wiederum, aufgrund der dafür ungeeigneten Übersetzung, die Kraft. Daraufhin hat man ja einige Loks (ich glaube 5 Stück) mit Drehgestellen für 100 km/h umgebaut und diese wurden dann ja in 131 umgenummert. Der Einsatz meines Exemplars liegt ja nun auch eher im schweren Zugbetrieb ... und die 100 km/h würden halt besser zu ihr passen. Na ja, mal sehen, wohin mich diese Idee noch führt - ob ich es doch so und einfach nur die Höchstgeschwindigkeit runter drehe? Viele Grüße - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Feine Arbeit, Frank. Aber das mit der Umnummerierung zur 131 lass mal lieber. Zwar ist ja auch für eine 130er nicht allzuviel vorbildgetreu an dem Gehäuse, aber die großen Frontscheiben und die Führerstandsseitenscheiben passen dann zu einer 131 nun mal überhaupt nicht. Da helfen auch die drei umgenummerten 130er zu 131ern beim Vorbild nicht, denn das waren schon welche mit höhreren Nummern, bei denen die Seitenscheiben und Frontscheiben schon die kleinen waren.
Zitat von DR70er im Beitrag #10Da helfen auch die drei umgenummerten 130er zu 131ern beim Vorbild nicht, denn das waren schon welche mit höhreren Nummern, bei denen die Seitenscheiben und Frontscheiben schon die kleinen waren.
Danke Christian, für den Tipp. Das hatte ich noch gar nicht bedacht. Na dann bleibt es eben bei 140 km/h und bei der Ordnungsnummer "130" . Vielleicht bastele ich mir noch ein paar Griffstangen an den Fronten. Das macht ja hinsichtlich des Erscheinungsbildes ja auch schon eine ganze Menge aus. Irgendwas muss ich halt immer tun ;-)
Viele Grüße - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Hallo zusammen, und eine Frage in die Runde: die ersten 130'er der DR hatten ja nur eine waagerechte Griffstange direkt unter den Frontfenstern: http://www.v300-online.com/0005_001-01.html https://www.bahnbilder.de/bild/deutschla...loktreffen.html Weiß jemand, ob es so was in H0 von irgendeiner Lok zum Nachrüsten gibt, die man bei der alten Piko 130 verwenden kann oder muss man hier komplett selbst kreativ tätig werden, wenn man das nachrüsten möchte? Vielen Dank schon mal und viele Grüße Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Moin Frank, da das alte Gehäuse viel zu breit ist, passen die Griffstangen der neuen PIKO-Modelle nicht. Für die ROCO-, Revell- und PIKO-(neu)-Modelle habe ich alle Griffstangenvarianten als Ätzteile, aber für die alte breite PIKO-Lok leider auch nicht. Da musst du dir selbst Drähte biegen.
Danke Peter und Christian, das hatte ich befürchtet ... ;-) Na schau'n wir mal. Aber jetzt muss ich erst mal die Beleuchtung von meinem Bahnpostwagen und meinem Doppelstockzug neu machen. Das gefällt mir nämlich nicht. Das mit den LED-Bändern ist irgendwie Mist und mehr gewollt, als gekonnt. Viele Grüße an Euch und an alle anderen und morgen einen guten Start in die Woche Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
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Piko BR130 (DDR) - das hässliche Entlein neu motorisiert
21.12.2020 22:25 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2020 22:32)
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