die Güterwagen Tm [5605] bzw. nach "Entfeinerung" F [6010] und F [6014], wie es die Vorbildbezeichungen für die späte Epoche IV sind, sind interessante Vorbilder. Hier ein Bild des F [6014] aus Staßfurt:
Die Modellumsetztung ist obenrum "hui" (abgesehen von der dicken mittigen "Schweißnaht") und untenrum leider eher "pfui". Schon länger wollte ich mir daher den Umbau des Fahrwerks vorhnehmen. Ursprünglich wollte ich dafür Fleischmann Fahrwerke eines Kesselwagens (z. B. Fleischmann 5410) nutzen, allerdings stimmte der Rahmen in vielen Details nicht. Nun konnte ich meinen Prototyp mit selbstkonstruierten Achshaltern nach UIC-Zeichnung eines Doppelschaken-Lenkradsatz umsetzen.
Der Druck erfolgte bei epoche3D, da ich keinen Resin 3D-Drucker habe. Wie sich herausstellte, ist die Piko-Konstruktion sehr Umbau-freundlich:
Die klobigen Achshalter ließen sich abziehen, der Rahmen herausklipsen. Zudem ist dieser aus PS und daher gut klebbar. Als nächstes wurden die Längsträger von der inneren Rahmenkonstruktion und den Pufferbohlen getrennt.
Für die Festlegung der neuen Rahmenbreite wurden 0,5 mm starke PS-Platten auf Höhe der Achshalter eingeklebt. Die Achshalter sind für 24,0 mm Achsen (mit Messingbuchse im Achshalter) und eine Rahmeninnenbreite von 21,0 mm konstruiert. Nachdem die Längsträger auf die richtige Breite eingestellt waren, wurde das Innenteil angepasst und mit PS-Kleber verklebt. Die Achshalter wurden schließlich mit 5min Epoxi fixiert, damit ich noch etwas korrigieren konnte.
Eingentlich waren die Achshalter ja schon mit Bremssohlen versehen (siehe 3. Bild des Beitrags), aber da es für mich die erste Eigenkonstruktion für den 3D-Druck war, fehlte noch die Erfahrung, welche Materialstärken stabil genug sind. Einmal vom Basteltsich gefallen, war schon ein Bremssohlenhalter ab... so habe ich dann bei allen vier Haltern die Sohlen abgeschnitten und durch welche ersetzt, die noch in der Bastelkiste lagen (das ist der Vorteil, wenn man mal einen Güterwagen mit Bremsanlage zum Leitungswagen umbaut ;) Dem aufmerksamen Betrachter fällt auch auf, dass schon ein Achshaltersteg dran glauben musste und mit einem PS-Streifen geflickt wurde.
Was letztlich nicht stimmt, sind die Stegbleche über den Achshaltern und die Bauform der Lagerböcke (bei mir Guss- statt Schweißbauart). Hier kommt zum Tragen, dass ich den Halter ursprünlich nicht für das Piko-Modell konstruiert hatte, sondern mich eben an der UIC-Zeichnung orientiert hatte. Ich kann damit leben, denn hinsichtlich der Gesamtoptik stimmt die größere Stützweite der Schaken. Beim Vorbild kamen außerdem beide Schakenbock-Bauarten zum Einsatz (siehe hier).
Schließlich mussten nur noch die Querträger unterhalb der Türrahmen verlängert werden.
Das Gesamtergebnis ist doch ganz passabel:
Sicherlich könnten die Bremsumsteller noch eine Stellstange und farbliche Absetzung vertragen. Aber Farbe kommt später noch ins Spiel. Zum Abschluss nochmal der Vergleich vorher-nachher (der F [6010] steht noch zum Umbau an):
Ich freu mich über Lob und Kritik. Beim zweiten Wagen wird auf jeden Fall schon ein Achshalter mit etwas dickerer Materialstärke zum Einsatz kommen.
Viele Grüße und einen guten Start in die Woche! Karim|addpics|rh0-w-f72f.jpg-invaddpicsinvv,rh0-x-e9ed.jpg-invaddpicsinvv,rh0-y-f220.jpg-invaddpicsinvv,rh0-10-52ee.jpg-invaddpicsinvv,rh0-13-3fc6.jpg-invaddpicsinvv,rh0-14-41d8.jpg-invaddpicsinvv,rh0-15-c33b.jpg-invaddpicsinvv,rh0-16-a2d8.jpg-invaddpicsinvv,rh0-17-edb4.jpg-invaddpicsinvv,rh0-19-0d29.jpg-invaddpicsinvv,rh0-1a-69c8.jpg-invaddpicsinvv,rh0-1b-d9e5.jpg-invaddpicsinvv,rh0-1c-cc0a.jpg-invaddpicsinvv,rh0-1d-26b5.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
eine sehr gute Methode die plumpen Piko Nachwende-Achslagerbrücken los zu werden. Auch die Verschmälerung des Untergestells finde ich gut.
Wenn ich mir einmal diese Anmerkungen erlauben darf und die sind meine persönlichen Ansichten, vermisse ich eine permanente Auflage aller Räder auf der Schiene. Wenn man sich schon den feinen Radsätzen mit niedrigen Spurkränzen verschreiben hat, ist zumindst eine 3-Punktlagerung schon Pflicht wenn man damit richtig Betrieb machen will. Die eingeklebten PS Platten böten einen Ansatz hier auf einer Seite eine Wippe im Zusammenhang mit den Achshaltern zu realisieren.
Des weiteren ist mir aufgefallen, Du hast hier Spitzenlagerung der Radsatzachsen vorgesehen. Bei dieser Art der Lagerung entsteht auch eine horizontal wirkende Komponente des Kraftverlaufs welche die Achshalter nach aussen zu drücken versuchen. Angesichts der von Dir geschilderten Sprödigkeit des Materials, wären Zapfenlager wohlmöglich eine geeignete Art der Radsatzlagerung, hier entstehen keine unerwünschten horizontalen Kräfte.
Als weiterer Vorschlag wäre eine Mischbauweise zu nennen. Die eigentlichen Achshalter aus einen Metallblech, Ätzen wäre vorstellbar, und die Details ausgedruckt.
Meines Wissen nach ist noch nie versucht worden auf ein eingelegtes Metallteil zu drucken. Beim Kunststoff-Spritzgießen geht das, beim 3D-Druck sollte es theoretisch auch funktionieren. Hier sehe ich noch Diskussionsbedarf beide Verfahren zu kombinieren. Vorstellen kann ich mir auf einen in den 3-D Drucker eingelegten flachen Ätzrahmen zu drucken. Danach hätte man einen Ätzbausatz bei dem vollplastische Details schon vorhanden wären. Interessant wird das wo Filigranität und mechanische Festigkeit zugleich gefordert werden, wie z.B. bei den Achshaltern.
jetzt machst Du eine Baustelle auf, die mich schon lange beschäftigt. Nur habe ich noch keine Lösung gefunden, die mich wirklich weiter bringt. Aber zumindestens weiss ich schon mal, was ich mir vorstelle. Das eine Dreipunktlagerung, wie von Ludwig angemerkt, ist mir auch gleich aufgefallen. Die muss sein.
Die neuen Produkte bei Brawa sind, soweit ich sie kenne, damit ausgerüstet. Hier mal ein Kesselwagen, aber die Säuretopfwagen sind ananlog ausgerüstet, wie ich es mir vorstelle.
Ein Achshalter aus Metall verbindet die beiden Achslager und ist mit dem Schmuckwerk versehen. Die Federung und die Bremse ist am Rahmen befestigt. Eine Achse ist fest und die andere kann wippen.
Wenn der Wagen steht, muss da ein Spiel sein.
Auch die neuen Gbs von Brawa sind so aufgebaut.
Nur wenn der Wagen steht, liegen die Achslager auf den Federpaketen auf. Da kann also nichts so recht wippen. Hier muss also nachgebessert werden. Da bin ich nun am Suchen, wie man es mit wenig Aufwand hinbekommt. Es ist ja eigentlich alles da. Nur den Wagen zu zerlegen, macht man nich so gerne öfters.
Nun kommt die gesteigerte Form: exacttrain mit seinem Gbs.
Das ist bei dem aufgerufenen Geld in meinen Augen Pfusch. Da helfen dann auch nicht die Fangschlaufen. Es muss erstmal fahren.
Aber beide Wagen haben zumindestens Achsaufnahmen für 23,0 mm Achsen. Ist da bei Dir mit 24,0 mm ein Schreibfehler? Also wenn schon so ein Umbau, dann bei mir bitte 23,0 mm.
Ja und solche Piko-Wagen habe ich auch mehrere. Es muss also so ein Achslager her und das Beiwerk. Wenn ich mir Kay Lokräder anschaue, bin ich auch zuversichtlich, dass da bei der richtigen Materialwahl es filigran und stabil ist. Und Zapfenlager braucht man auch nicht.
Und ich habe noch eine Kramerkiste, die ein Fahrwerk sucht. zum letzen Fremotreffen fuhren da auch welche rum. Man durfte nicht draufdrücken. Ludwig kennt den Grund und Karim bessert vielleicht nach.
danke für eure Rückmeldungen. Das Thema Dreipunktlagerung habe ich im Hinterkopf, wobei das ganze bei so einem kurzen Fahrzeug noch nicht so problematisch sehen würde. Die von Manfred gezeigten Gbs wären da noch eine dankbare Baustelle. Da würde ich perpektivisch auch gern nachbessern, aber der Reihe nach:
Zitat von Atchison im Beitrag #2Als weiterer Vorschlag wäre eine Mischbauweise zu nennen. Die eigentlichen Achshalter aus einen Metallblech, Ätzen wäre vorstellbar, und die Details ausgedruckt
Es wär sicher auch für Eigenbauten machbar, geätzte Achshalter zu nutzen und ein ähnlich wie bei Brawas Kesselwagen bewegliches Lager zu haben. Eine integrierte Mischbauweise stelle ich mir schwierig vor. Aktuell sind eigentlich nur Resindrucker für die Details, die wir benötigen, zu gebrauchen (diese sind inzwischen ja auch für Privatleute erschwinglich). Wenn man sich aber anschaut, wie das Modell im Resinbad aufgebaut wird (siehe z. B. hier), kann ich mir nur schwer vorstellen, wie man dort eine Ätzteil positionsrichtig einbauen soll. Außerdem ist das Resin flexibler als man denkt und somit auch für die Achshalter zu gebrauchen. Etwas mehr Materialstärke als bei einem Blech vorausgesetzt.
Zitat von Atchison im Beitrag #2Zapfenlager wohlmöglich eine geeignete Art der Radsatzlagerung
Hm, da fallen mir aktuell leider nicht so viele Lieferanten ein. Luck hat m. W. n. keine feinen Räder mit Zapfen, oder? Das Material kann man zum Einbau der Achsen bedenkenlos aufbiegen.
Zitat von Atchison im Beitrag #2auf einer Seite eine Wippe im Zusammenhang mit den Achshaltern
Ich würde gern einen minimalistischeren Ansatz gehen. Was wäre, wenn die Radsatzspizten bei einem Achslager statt im Kegel in einem Kleil liefen? Dann hätten diese auch die Möglichkeit, zu wippen. Außerdem könnte der Achshalter dann ein Einzelteil bleiben. Dazu hier 3 Abbildungen:
Achslagergehäuse
Draufsicht (Schnitt)
Frontalansicht mit Wippe (Schnitt)
Wie man sieht, wäre auch ausreichend Kippwinkel möglich. Das Querspiel habe ich jetzt mit je 0,2 mm angesetzt. Hier wäre noch die Frage, ob man auf Messingbuchsen verzichten kann und das "Keillager" direkt druckt. Ggf. müsste da mehr Spiel berücksichtigt werden.
Zitat von dr iv im Beitrag #3Ist da bei Dir mit 24,0 mm ein Schreibfehler? Also wenn schon so ein Umbau, dann bei mir bitte 23,0 mm.
Lieber Manfred, bei mir lagen halt 24,0 mm Achsen rum. Die wollte ich nutzen. Es spricht nichts dagegen, bei weiteren Umbauten auf 23,0 zu gehen.
Ein generelles Thema ist m. M. n. auch die Optik der Lenkradsatzfahrwerke. Gerade die jünst konstruierten ExT gehen ja eigentlich gar nicht und lehnen optisch eher an die Nachwende-Piko-Fahrwerke an. Da tragen weder die Federpakete noch die Achslager korrekt auf. Das würde ich bei meinen Fahrzeugen künftig auch gern korrigeren. Nur da müsste dann wohl die gesamte Baugruppe, wie sie Manfred abgenommen hat, neu geduckt werden. Dafür dann mit ordentlicher Lagerung ;)
Hierzu sei nochmal an das GFN-Fahrwerk (für 24,0 mm Achsen) vom Gmhs 53 (5310) bzw. des Kesselwagens 5410 verwiesen. Dieses stellt das UIC-Fahrwerk bzgl. der Proportionen und der Detaillierung sehr gut dar. Außerdem bei einer vorbildlichen Rahmenbreite. Nur halt ohne die Dreipunktlagerung.
Hier sehe ich auch Potential für ein neues Fahrwerk für den Piko Uc-v. Bestünde hier auch bei anderen Interesse? Manfred, du hattest das ja schon angekündigt...
Viele Grüße Karim|addpics|rh0-1e-e11f.png-invaddpicsinvv,rh0-1g-e261.jpg-invaddpicsinvv,rh0-1h-4a91.png-invaddpicsinvv|/addpics|
Zitat von benkarim im Beitrag #4Es wär sicher auch für Eigenbauten machbar, geätzte Achshalter zu nutzen und ein ähnlich wie bei Brawas Kesselwagen bewegliches Lager zu haben. Eine integrierte Mischbauweise stelle ich mir schwierig vor. Aktuell sind eigentlich nur Resindrucker für die Details, die wir benötigen, zu gebrauchen (diese sind inzwischen ja auch für Privatleute erschwinglich). Wenn man sich aber anschaut, wie das Modell im Resinbad aufgebaut wird (siehe z. B. hier), kann ich mir nur schwer vorstellen, wie man dort eine Ätzteil positionsrichtig einbauen soll.
Auch die Achshalter des Kesselwagens und des Gbs von Brawa sind Mischbauweisen. In den Achshaltern sind kleine Löcher und an den Kunstoffteilen Zapfen. Das wird ineinander gesteckt und verklebt. Was ich bis jetzt bei Kay gesehen haben, sehe ich da kein Problem, es zu kombinieren. Die Kunststoffteile sind nur noch Zierde und müssen nichts aushalten.
Mir schwebt da schon lange was vor und ich habe heute mal Kontakt aufgenommen. Mal sehen was da rauskommt. Es käme auch auf einen Versuch an, soetwas aus Neusilber ätzen zu lassen. Da hätte man alles in der Hand. Es müssten nur Buchsen eingelötet werden, da man das Einschlagen der Lager sicher nicht genau hinbekommt. Die Biegekante müsste halt durch Löten gesichert werden.
wir können bei dem Thema gern im Austausch bleiben. Mit integrierter Mischbauweise meinte ich das von Ludwig vorgeschlagene Kombinieren von Ätzteilen und Kunststoff, indem die Ätzteile im Drucker "über- bzw. bedruckt" werden. Das kann ich mir beim Resindruck wie gesagt aktuell nicht vorstellen. Eine konventionelle Mischbauweise wie bei Brawa sehe ich dagegen auch unproblematisch. Ich habe nur keine Leute im Bekanntenkreis, die ätzen- damit meine ich natürlich das Herstellungverfahren ;)
Was denkst du zu der Dreipunktlagerung mit Kleilführung im Lagergehäuse? Ich denke einen Versuch wäre es wert.
Zitat von benkarim im Beitrag #6Mit integrierter Mischbauweise meinte ich das von Ludwig vorgeschlagene Kombinieren von Ätzteilen und Kunststoff, indem die Ätzteile im Drucker "über- bzw. bedruckt" werden.
Und ich stelle mir darunter vor, wie es auch die Großserienhersteller machen, beides getrennt her zu stellen und dann zu vereinigen. Warum so kompliziert, was dann eh nicht gelingt. Also ohne integriert.
Vergrößere Dir mal das Bild vom Kesselwagen recht stark, da kannst Du von Innen die Zapfen von dem Achslager aus Kunstoff in dem Metallachshalter erkennen.
zum Thema mittlere Lagerung eines Radsatzes zeige ich Dir einige ältere Bilder von mir. Die Arbeiten sind primitiv und unter der Prämisse des geringst möglichen Aufwands entwickelt worden:
Rechts Klein Modellbahn Omm52 mit der ersten Bauausführung des Untergestells. Das Untergestell wurde auseinander gesägt, um etwa 3,5mm schmäler gemacht und anderes wieder zusammengebaut. Die Lagernachbildungen der vorher nur als Atrappe oder vorgehängte Fassade dienenden Achshalter wurden von hinten kegelförmig ausgebohrt und ein Radsatz dierkt darin gelangert. Bei dem anderen Radsatz wurde ein vertikaler Längsschlitz, etwa so wie Du es als Keilführung vorschlägst, eingefräst. Das Mittelager ist jetzt einfach ein Stück Messingdraht. So kann dieser Radsatz wippen. Steht der Wagen auf dem Gleis sieht man von dem Draht nichts mehr. Die Wippe des 1-achs Kleinbahn Drehgestells ist auch hier noch vorhanden, aber mit abgeschnittenen Blindachshaltern dient sie nur noch dem Halten der Bremsklötze.
So sieht das Achslager von schräg vorne aus.
Nächster Versuch, 2 mal Roco Otmm70. Rechts mit dickem starren Draht, links mit dünnem federnden Draht. Beide Möglichkeiten funtionieren einwandfrei, alle Räder bleiben stets auf dem Gleis. Auch hier wurden die Achslager vertikal etwas aufgeweitet (Keilführung).
Herauskristallisiert hat sich schliesslich diese Ausführung. Sie ist am unaufälligsten und an einfachsten zu machen. - Vertikale Schlitze in die Achslager eines Radsatzes einfräsen => Keilführung - Bohrung für den Draht setzen, am besten auch durch die Blechplatte des Ballstgewichts - Draht vorbiegen und einsetzen - Höhenkontrolle - kleben
Alle diese Wagen haben nur eine rudimentäre Nachbildung der Bremsanlage. Wird die Bremsanlage ziemlich vollständig nachgebildet, kann man die Verbindungslasche der beiden Bremsdreiecke oberhalb der Radsatzachse dafür nutzen.
Zapfenlager: Die habe ich bei meinen Roco R10 eingeführt. Diese schönen Wagen haben sehr filigrane und sehr dünne Achshalter. Wenn die Wagen längere Zeit auf der Anlage im Einsatz sind, dann stimmten auf einmal die Kupplungshöhen nicht mehr. Des weiteren war eine gewisse Schwergängigkeit der Wagen zu bemerken, als ob etwas bremst. Die Ursachenforschung ergab, daß die Achshalter im wahrsten Sinn des Wortes die Grätsche gemacht haben. Dadurch hat sich der Wagen sozusagen selber tiefer gelegt. Man kann zwar mit vorsichtigen Erwärmen und Nachbiegen die Achshalter wieder gerade richten, jedoch ist der Erfolg nur von kurzer Dauer. Beim letzten Mal habe ich dann die Achslager mit 1,2mm vorsichtig ausgebohrt und Radsätze mit Zapfenlagerung eingebaut. Seitdem ist das Thema erledigt. Übrigens dieser R10 von Roco hat ab Werk eine 3-Punktlagerung.
Nomenklatura: Als Techniker würde ich den Begriff Verbundbauweise vorziehen. Den Begriff Keilführung finde ich für spitzengelagerte Radsatzachsen sehr zutreffend.
danke für die inspirierenden Bilder zur Dreipunktlagerung. Gerade bei Wagen, die man ohnehin komplett in Teilen vor sich hat, oder Fahrwerke die neu konziepiert werden, sollte das Thema ja berücksichtigt werden. Leider hat mich immer wieder abgehalten, dass mein inzwischen gut 40 Wagen umfassender Park 2-achsiger Güterwagen ja dann komplett angefasst werden müsste. Die Lösung mit dem Messing- bzw. Federstahldraht gefällt mir gut, evtl. kann man natürlich auch einen kleinen Lagerbock unter die Achse setzen.
Zum Ausfräsen der Kunststoff-Achshalter: Hast du einen Kegelfräser genutzt oder einen Schaftfräser 45° angesetzt? Ich stell mir das Freihand am einfachsten vor, allerdings hat dies ja auch das Potential, es zu verhunzen.
Noch eine Frage zu deinen Bildern: Am Wipplager z. B. beim Omm52 sieht es aus, als wäre Achse und Messingdraht verlötet - ich schätze, das ist nur Schmiermittel?
Ein intessantes Thema wären dann noch 3-achsige Wagen (ich denke da an die Roco DR-Rekowagen). Da wurde hinsichtlich 3-Punktlagerung leider auch nichts berücksichtigt. Da aber das Bremsgestänge relativ vollständig ist, ließe sich sicher auch leicht ein mittiges Lager einbauen (Bild des Fahrwerks siehe hier - auch wenn es der 2-achser ist - ich habe meine Wagen gerade nicht zur Hand). Die mittlere Achse müsste mann dann wohl federgelagert realisieren. Falls du das DB-Pendant im Bestand hast - wie bist du dort vorgegangen?
Viele Grüße Karim
PS: Der vorgeschlagenen Nomenklatur stimme ich zu ;)
Das ist ein recht aufwendiger Umbau von dir. Ein dickes Lob von mir! Bei Dreiachser ist eine Federung nicht so einfach. Rokal hat es damals schon gemacht. Roco hat die Formen übernommen und die Dreipunktlagerung ausser Kraft gesetzt. Bei mir laufen einige Dreiachsern mit Dreipunktlagerung. Das ist zwar schön aber auch recht aufwendig um zu machen. Ich bin gespannt wie dein Wagen aussieht, wenn der fertiggestellt ist!
ich antworte mal hier auf Deine Mail. Da kann man mal einen Link verschicken. Nachdem ich von Herrn Böhnlein immer noch keine Antwort erhalten haben, habe ich mich nochmals mit dem Brawa Kesselwagen beschäftigt und habe es geschafft ihn teilzuzerlegen ohne ihn dabei zu zerstören.
Hier sieht man schön die Achslagerbrücke mit dem Anguss der Achslagerdarstellung. Die Aufhängung des Achslagers selber ist Bestandteil des Rahmens. Es kann also so gestaltet werden, wie Du es im Ausgangsbeitrag gezeigt hast. Nur sind darin die Modellachsen nicht gelagert und es gibt eine andere Aufteilung der Komponenten.
Das Achsllager nochmals von der Seite aussen und...
...von der Seite innen. Hier kann man erahnen, dass in der Achsagerbrücke Löcher sind, mit deren Hilfe die Achslagerattrappe und der Verschluss an dieser befestigt werden können.
Nun wäre zu klären, ob man mit bis zwei Achslagerbrücken hinkommt und so dann verschiedenen Achslager und Aufhängungen kombinieren kann. Die Achsen würde ich in Buchsen lagern, die in den Achslagerbrücken befestigt sind.
In der Buchts gibt es solche Wagen recht "preiswert". Da könnte man das noch weiter zerlegen.
danke für die detailreichen Bilder des Brawa-Wagens. Nehmen wir diese Konstruktion zum Vorbild hätten wir also folgende Teile:
Baugruppe 1 (lose oder direkt am Fahrzeugrahmen) - 3D-Druck - Schakenaufhängung (Variante Einfach- und Doppelschake) - Tragfederbund - Bremsgestänge (Teile auf Radebene, ggf. mit Bremsdreiecken) - ggf. Lagerbock für 3-Punktlager
2x Baugruppe 3a ("Pendelachse") - 3D-Druck - Radsatzlagergehäuse mit Deckel (Variante DR- bzw. UIC Rollenlager) - gleitend - Messingbuchse
2x Baugruppe 3b ("Festachse") - 3D-Druck - Radsatzlagergehäuse mit Deckel (Variante DR- bzw. UIC Rollenlager) - fest - Messingbuchse
PS: Für die korrekte Terminologie sei mal eine Abbildung verlinkt: Freier Lenkradsatz
Obwohl ich die Brawa-Lösung elegant finde, ist diese Teile-mäßig eben aufwendiger. Ich würde als Prototyp für die 3-Punktlagerung einen Wagen mit bis auf die Messingbuchsen der Festachse vollständig 3D-gedruckten Achshaltern (Schlitzführung der Pendelachse) erstmal bevorzugen und diesen testen. Sollte sich das nicht als befriedigent herausstellen, wäre die Brawa-Lösung die nächste.
da sollten wir nun den gemeinsamen Nenner finden, da ich doch die gleitende Variante des Radsatzlagergehäuses nicht ausprobieren möchte. Ich habe genug Wagen mit Achslagerung, die einer Überarbeitung harren.
Und nach dem Fiasko mit den Achsagern an der Kramerkiste möchte ich die Achslager in was in sich stabiles lagern, auch wenn es aufwendiger sein soll. Das weitere Vorgehen können wir ja demnächst besprechen.
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Technik und Steuerung von Fahrzeugen und Anlage
»
Fahrzeugumbauten und Eigenbauten
»
Für die Wagen-Frokler - Schmales Fahrwerk für den Piko Tm [5605]
27.09.2020 23:08 (zuletzt bearbeitet: 27.09.2020 23:42)
Thema drucken
Antworten
.
