Als erste deutsche H0 Lok nach 15 Jahren US Modellbahn kaufte ich die schöne und teure ESU V60. ESU hat in den letzten zwei Jahren ganz massive den US Sound Decoder Markt aufgemischt. Ich nahm an sie wären allgemein recht US / NMRA / RP25 affine geworden und ich hätte eine gute Chance eine NEM Lok am unteren Limit der NEM Norm zu bekommen die auch auf meine RP25 Gleise läuft (wie z.B. Brawa bei mir ganz prima läuft).
Was für ein Irrtum. ESU ist am oberen NEM Limit um auch auf Märklin Gleisen fahren zu können.

Eine Frage im ESU Forum nach RP25 Rädern wurde abschlägig beantwortet. ESU hat keine und kennt auch keine Quelle hat aber sehr wohl Interesse daran.

Also was tun?

a. Bei eBay wieder verkaufen
b. Liegen lassen bis ich eine Anlage mit NEM Gleisen habe
c. Einen Profi suchen (z.B. Holger Gräler? gibts den noch?) um die Räder abgedreht zu bekommen
d. Das Sakrileg begehen und selbst abschleifen

Ich habs gewagt und mit einer Lokreinigungsbürste als Stromlieferant und Schleifbock und einen Streifen 200'er Schleifleinen die Radreifen langsam runtergeschliffen. Immer eine Achse zur Zeit und nie länger als 30 Sekunden. Die dritte Achse mit den Haftreifen habe ich nie als Stromabnehmer genommen. Die Messingbürsten hätten wohl die Gummi Reifen zerstört. Nach 8 - 10 Durchgängen waren alle Radreifen soweit runter, dass sie keine Kleineisen mehr berühren und durch die Herzstücken von Atlas und Peco Code 83 gehen.

Wenn wir das Risiko der ruinierten Spurkränze mal aussen vor lassen hatte ich Glück und die Lok läuft jetzt recht ordentlich auf meinen Code 83 Gleisen.

Warum nur "recht Ordentlich"? Das Innenmaß der Räder ist weiterhin NEM und einen Tick zu eng. Die Lok streitet sich mit Radlenkern sehr gerne. Im Moment kann ich damit leben besonders weil ich keine Idee habe wie ich die Innenseite der Räder abschleifen kann. Die Räder nach außen ziehen wäre wohl der falsche Weg weil dann die Spur zu breit wird.

Ich möchte niemanden motivieren diesen schmutzigen Weg zu gehen. Wenn die Lok aber sonst nutz- und wertlos im Schrank gammeln würde mag es einen Versuch wert sein wenn man bereit ist eine Totalverlust zu akzeptieren.

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Das klingt doch so, als haettest du ganze Arbeit geleistet. 15 Punkte!

Patrick

Wäre es nicht einfacher gewesen sich vorher die Daten zur Lok durchzulesen und nicht vom Decoder-Sound auf mechanische Eigenschaften zu schließen?

Zitat von Frank Schönow im Beitrag #3

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Wäre es nicht einfacher gewesen sich vorher die Daten zur Lok durchzulesen und nicht vom Decoder-Sound auf mechanische Eigenschaften zu schließen?

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Immerhin hat das Getriebe jetzt die Grenznutzungsdauer erreicht.😂 Ich hätte nie gedacht, das man heutzutage noch so rangeht.

Gruß Knut.

Reinhard,
es wundert mich wirklich, daß Du Dich eingedenk Deiner schlechten Erfahrungen mit ESU ausgerechnet für diese V60 entschieden hast. Auch hier ist es leider so, daß ESU sich an keine bestehenden Normen hält. Knackpunkt ist das Radsatzinnenmaß von 14,1mm das buchstäblich zwischen allen Stühlen sitzt. Bei Märklins ist bei maximal 14,0mm Schluß und die aktuelle NEM310 lehnt sich da an die NMRA S-4.2 an, d.h. ein Radsatzinnenmaß von 14,4mm bis 14,6mm.
Des weiteren lässt die NEM311, die Entsprechung der Empfehlung RP-25, eine maximale Spurkranzhöhe von 1,2mm zu.
Für US Gleismaterial nach NMRA S-3.2 ist dagegen für eine maximale Spurkranzhöhe von 0,7mm ausgelegt. Klar daß das Rattern muß und klar ist, daß die Radsätze in den Weichen klemmen oder gar aufsteigen.
Logische Schlußfolgerungen, wenn Du mit dem hier angebotenen Rollmaterial auf Deinen US Gleisen fahren willst, musst Du einiges daran tun. Die Komfortzone welche Du bei US genossen hast, gibt es hier im Land des Werksnormchaos nicht. Selbst die Anschaffung von sog. NEM Gleisen ist keine 100%ige Erfolgsgarantie, daß alles problemlos läuft.
Des weiteren wirst Du hier in Eigeninitiative tätig werden müssen, die hiesige Modellbahnindustrie gibt Dir keine Hilfestellungen. Da sind eher die Kleinserienanbieter die dafür die geeigneten Anlaufpunkte sind. So hat beispielsweise Weinert jetzt als Neuheit für 2020 Austauschradsätze für die Piko V60 angekündigt. Du kannst sogar wählen ob Du dabei Code110 oder Code88 Räder haben möchtest. Es besteht die Hoffnung, daß es solche auch für die ESU V60 geben wird.



mfG

Ludwig

Hallo,

ja, ein Lehrstücke wie baue ich eine Multi-Gleissystemlok ...

Richtig wäre es, eine echte Märklin Version (NEM340) und eine echte NEM310 Version bzw. eine RP-25 Lok zu vermarkten oder wenigstens Tauschachsen anzubieten.

Muss meine NEM310 V60 mal nachmessen.

Nun bin ich damit ja durch.

Hier laufen vier Brawa V100, eine Brawa V90 und Vier Roco V100 und eine Roco V60 mit Weinert RP25 Radsätzen völlig problemlos. Eine Lima V80 und eine Roco V90 mit abgedrehten Radsätzen (2.nd Hand) vervollständigen den Diesel-Zoo.
Wagons sind entweder auch von Brawa oder bekommen RP25 Radsätze von Modellbahn-Radsatz (meist Roco Modelle).

Viel mehr wird auf meiner kleinen Anlage wirklich nicht benötigt. Meist laufen nur die Brawa V100 und V90.

Aber es ist nicht so schwarz/weiß. Wie ich schrieb laufen Roco Mitteleinstiegswagen und Silberlinge auf Atlas Code 83 ganz leicht auf die Kleineisen (kaum hörbares Ticken) kommen aber auch geschoben sehr sicher durch Atlas und Peco Weichen ohne aufzulaufen. Wie Ludwig so schön schreibt muss man wohl über Jahre die jeweilige Hausnorm der unterschiedlichen Hersteller lernen.

Und das Ganze immer unter der Überschrift aus meinem ersten Posting zu dem Thema:
"Wenn die Lok aber sonst nutz- und wertlos im Schrank gammeln würde mag es einen Versuch wert sein wenn man bereit ist einen Totalverlust zu akzeptieren."

Ich hoffe mit dem Bericht anderen US zu D Umsteigern geholfen zu haben. Ich habe im Dezember dazu fast nichts im Netz gefunden.

ps. Nicht vergessen, ist ja nur Hobby!!!!!!!

Zitat von Reinhard Peters im Beitrag #8

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Aber es ist nicht so schwarz/weiß. Wie ich schrieb laufen Roco Mitteleinstiegswagen und Silberlinge auf Atlas Code 83 ganz leicht auf die Kleineisen (kaum hörbares Ticken) kommen aber auch geschoben sehr sicher durch Atlas und Peco Weichen ohne aufzulaufen. Wie Ludwig so schön schreibt muss man wohl über Jahre die jeweilige Hausnorm der unterschiedlichen Hersteller lernen.

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Nun kannst Du die V60 wenigstens guten Gewissens wegwerfen. Mir ist völlig unklar, wie man heute noch so brachial mit hochwer.... äh hochpreisigen Modellen umgehen kann. Es hat sicherlich zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit gegeben, die Radsätze, zu mindest semi-professionell zu bearbeiten?

Zitat von PKPmodelarz im Beitrag #10

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... Mir ist völlig unklar, ...

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... man kann die Radreifen(Spurkränze) doch immer noch normgerecht abdrehen, oder?

Hallo zusammen,

klar kann man sie noch normgerecht abdrehen, auch das Radsatzinnenmaß lässt sich passend einstellen.
Man muss halt nur die halbe Lok dafür zerlegen.
Ich hatte auch mal eine, als es von ESU hieß sie wird nicht mehr aufgelegt.
Daher hatte ich mich auch nicht getraut sie zu zerlegen, wer weiß ob es Ersatzteile gegeben hätte.
Ansonsten ziere ich mich da auch nicht so...

Viele Grüße,
Björn

Ich denke die Lok extern auf RP25 mit den dazugehörigen Kosten umzurüsten lohnt sich nicht.
Ich sehe da eher die angekündigte Brawa V60 die Code83 fähig ist und mit Dreipunktlagerung kommen soll.