gerade habe ich einen Artikel im neuen MIBA Spezial (Nr. 119, Landschaft u. Landwirtschaft) gelesen, in dem der Einsatz von Senfkörnern als Äpfel-Imitation am Appelbaum beschrieben wird. Solche und ähnliche Tipps liest man immer wieder mal, z. B. auch Kaffeesatz - natürlich getrocknet - als Bodendecker oder so. Oder auch gesiebter Mutterboden für einen ähnlichen Zweck.
Hab ich bislang noch nicht gemacht, daher meine Frage: Habt Ihr damit - also mit dem Einsatz von Biomaterial - Erfahrungen? Ist Euch z. B. schon mal was verschimmelt (was meine Befürchtung wäre)?
ich habe bisher schon gesiebten Mutterboden verwendet. Diesen habe ich erst an der Luft auf einem Backblech trocknen lassen, danach kam er bei 180 °C in den Backofen. Im letzten Schritt habe ich ihn dann ausgesiebt. Bisher ist nirgends Schimmel aufgetaucht, weder in den bereits mit Weißleim verklebten Teilen, noch in dem Becher mit dem restlichen Material.
Mutterboden (feinen Löß) habe ich auch schon reichlich verarbeitet, keine Probleme. Zum Trocknen und Desinfizieren 5 Minuten in der Mikrowelle; da rührt sich garantiert nichts mehr
hab schon ganze Wälder aus Naturmaterial gebaut, nicht mal richtig konserviert, nur mit Nitrolack lackiert. Die Bäume hab ich heute noch, nach 30 Jahren ist da nix geschimmelt........Kaffeesatz als Acker und echter Waldboden als Modell-Waldboden hat auch Jahre bis zum Anlagenende gehalten ohne Ansätze von Verwesung. Meine Anlage stand allerdings immer in trockenen Räumen....
Hallo erst mal, ich bin neu hier - habe mal nach Naturmaterialien gegoogelt und hier bin ich... Materialien aus der Natur benutzen heißt für mich kreativ zu sein und Geld zu sparen.
Klar ist, wenn man Pflanzen oder Teile davon benutzen will, dass das Wasser aus dem Material raus muss (sonst schimmelts oder gammelt es). Da gibt es verschiedene Methoden. Ich habe z.B. eine Tockenbox mit Silicagel (das was in den kleinen Päckchen gelegentlich enthalten ist und (im Backofen) regenerierbar ist. Aber darunter leiden die natürlichen Farben. Wer es sowieso mit Lack veredelt kann damit leben.
Ich suche nach Alternativen. In der Floristik werden gelegentlich auch Blüten haltbar gemacht. Das geschieht in der Regel mit Glycerin oder mit einem Glycerin-Wasser-Gemisch. Dabei wird das Wasser aus den Pflanzenteilen herausgedrängelt, weil Wasser verdunstet aber Glycerin nicht. Glycerin hält dann die Pflanzenteile weich und geschmeidig. Leider leidet auch hier auf die Dauer die Farbe.
Bei der weiteren Recherche bin ich aber dennoch fündig geworden. Es gibt da schon eine relativ einfache, schnelle und günstige Möglichkeit, die ich aber in der nächsten Zeit ausprobieren will und über die ich, wenn Interesse daran besteht, berichten wollte.
erst mal für meinen Einstieg übrigens Enno ist mein Enkel (z.Zt. 20 Monate) und wenn er lachend die Tür hereinkommt sagt erst mal "Zug". Alles klar!! mfg Michael
Weil ich da gerade an ähnlicher Stelle am Forschen bin (kommt irgendwann sicher noch mehr dazu …): Man liest öfter, dass dem "Glycerin-Bad" dann Lebensmittelfarben hinzugegeben werden, um dem "Farbschwund" entgegen zu wirken.
Inwieweit das funktioniert und wie lange es hält, weiß ich allerdings auch nicht. Ich werd's aber sicher auch ausprobieren.
Naturmaterialien gibts draussen . Dreck , Sand , Rost , Rost und Farbsand aus der Gießerei und echten Schotter. Ein oder 2 große Schottersteine vom Gleis gemopst und zerbrechen lassen über eine Mühle. Und so lange bis es so groß ist das es für H0 paßt. Das habe ich alles genommen für meine Anlage. Ist nun kein Musterstück aber für meine Zwecke reicht es. Auch Schienen die nicht gerade sind und ähnliches. So wollte ich ein kleines Stück REALITÄT bauen|addpics|35b-19-7e3f.jpg|/addpics|
Hallo Manfred, ich habe Holzkohle zu Staub verarbeitet, eignet sich bestens als Kohlenstaub im Bw oder Ladestraße. Ist ja schon im Meiler verkohlt, keine Gefahr. Viele Grüße Horst
Hi Dampfdom, naja es wird nicht schimmelig oder ranzig oder sonst wie verändert. Aber im Meiler verkohlt heißt nicht, dass davon keine Gefahr ausgehen kann. Schon mal was von Kohlenstaubexplosion im Bergbau gehört. Nimm 'mal ein bisschen von Deinem Holzkohlenstaub in einem Strohhalm auf (so 1-2cm in die Spitze des Strohhalms) und puste das über eine Kerzenflamme (das Ganze möglichst im Freien und allein). Ähnlich funktioniert das mit anderen gemahlenen Naturprodukten (Mehl, Puderzucker, feines Holzmehl oder Metallstäube etc.)
Ich hatte das vor fast 15 Jahren geschrieben. Und bis heute zeigt sich die Erde im selben Zustand wie damals:
ZitatModellerde mache ich aus - ERDE:
1. Am Besten geeignet ist Erde aus Tannenwäldern (Laubwälder sind meist feuchter und "matschiger") 2. Die Erde locker auf ein Backblech (Backpapier) streuen. 3. ca. 20 min bei 100 °C trocknen und Keime abtöten 4. die trockene Erde in einer elektr. Kaffeemühle oder Moulinette zerkleinern 5. evtl. noch einwenig trocknen
Die Modellerde sieht aus wie echt - klar ist sie ja auch Und kostet: ein Lächeln...
6. Ich habe Ponal erst mal unverdünnt auf die bereits gestrichene Fläche aufgetragen und mit dem Pinsel verteilt. Das aber eher, weil es sich -wie im Bild zu sehen- um eine Böschung handelt.
7. die getrocknete Erde ziemlich dick aufgestreut und mit dem üblichen Ponal-Wasser-Spüli-Gemisch getränkt. Ich denke dadurch ist sie "versiegelt". Bis jetzt muffelt nichts. Das Moos, das hier zu sehen ist, ist Woodland-Streu (gaaaanz fein). Später werden hier noch Büsche gepflanzt.
8. OT: Meine Frau allerdings war auch erstaunt: Erde in Backofen und Moulinette... oh..oh.. Wichtig ist die lockere Erde unter Tannnen (meine Meinung).
Hallo Michael, wenn ich Holzkohle anzünde, dann nur um lecker Roster oder Steak zu grillen. Trotzdem Danke für Deinen entzündlichen Tipp. Frohes Fest Horst
Zitat von Ulf325 im Beitrag #3Mutterboden (feinen Löß) habe ich auch schon reichlich verarbeitet, keine Probleme. Zum Trocknen und Desinfizieren 5 Minuten in der Mikrowelle; da rührt sich garantiert nichts mehr
Hallo Ulf,
inspiriert durch diesen Faden habe ich gestern genau das gemacht (=allerdings 10 Minuten, unbeaufsichtigt) und möchte in diesem Zusammenhang daher gerne an alle eine dringende Warnung aussprechen!!! Während des Prozederes wabberte plötzlich beißender Nebel aus der Küche. Als ich diese dann betreten habe, loderten bereits starke Flammen in der Mikrowelle. Konnte den Brand im Gerät gerade noch rechtzeitig löschen, wirklich im allerletzten Moment, so dass schlimmeres verhindert werden konnte.
Klar, ich hätte dabei stehen bleiben müssen, daher natürlich auch mein Fehler. Damit dies aber nicht noch jemand von Euch passiert, hallte ich einen gesonderten Warnhinweis und die Ermahnung zu allerhöchster Vorsicht in diesem Zusammenhang dennoch für höchst angebracht. !!!!!
getrocknete, gesiebte Gartenerde (Mutterboden) verwende ich auch, aber ohne diese im Backofen oder Mikrowelle zu sterelisieren.
Die gesiebte Erde mische ich mit gesiebter Holzasche aus dem Kachelofen, bevorzugt Hartholz wie Eiche und Buche, da ist dann der Farbton etwas dunkler als bei Weich- und Nadelhölzern.
Erde und Asche werden mit mattem Acrylbinder zu einer sämigen Masse verrührt, die mittels Spachtel auf die Landschaft aufgetragen wird. Mit einem "nassen" Flachpinsel lässt sich die Masse sehr gut glätten ... nach dem Trocknen ist diese "Erdschicht" sehr fest und absolut matt !
Andere Naturmaterialien, wie z.B. selbstgesammelte Moose oder Rentierflechte werden imprägniert. Da habe ich vor gut 30 Jahren in einer noch älteren MiBa eine Anleitung gefunden :
Ein Teil Glycerin, zwei bis drei Teile Wasser und einen Teelöffel Salizylsäure gut mischen und fertig.
Da das Chlorophyll mit der Zeit aber zerfällt und dadurch das schöne Grün unansehnlich braun wird, habe ich grüne Wasserbeize von "Clou" mit hinein gemischt. Die Wasserbeizen sind dauerhaft UV-beständig, da sie für Außen gedacht sind ...
Rentierflechte und die meisten Moose lasse ich etwa einen Tag in der Lösung, danach werden sie gut ausgedrückt und zum Trocknen auf Zeitungspapier oder Küchenkrepp ausgebreitet. Moose mit verholztem Stängel benötigen bis zu einer Woche in der Lösung, aber das Ergebnis ist auch gut.
Die Moose und Rentierflechte, die ich auf diese Art vor gut 15 Jahren behandelt habe, sind immer noch sehr weich und die Farbe ist immer noch satt-grün ...
Wenn Ihr Interesse daran habt, dann werde ich mal in meinen Vorräten auf dem Dachboden wühlen und hier ein paar Bilder davon zeigen.
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #14Während des Prozederes wabberte plötzlich beißender Nebel aus der Küche. Als ich diese dann betreten habe, loderten bereits starke Flammen in der Mikrowelle.
ach du je, was hat denn da gebrannt ? Die Erde kann es ja kaum gewesen sein ?
Zitat von Baumbauer 007 im Beitrag #16 Erde und Asche werden mit mattem Acrylbinder zu einer sämigen Masse verrührt, die mittels Spachtel auf die Landschaft aufgetragen wird. Mit einem "nassen" Flachpinsel lässt sich die Masse sehr gut glätten ... nach dem Trocknen ist diese "Erdschicht" sehr fest und absolut matt !
äußerst Interessant! Kannst Du davon bitte auch Bilder zeigen
Zitat von Baumbauer 007 im Beitrag #16 Wenn Ihr Interesse daran habt, dann werde ich mal in meinen Vorräten auf dem Dachboden wühlen und hier ein paar Bilder davon zeigen.
ja bitte. Solche Langzeiterfahrungen finde ich sehr sehr hilfreich
vorab, auf die Schnelle, Fotos von einem Probestück, das ich zu Übungszwecken gemacht habe, da ich einige Jahre keinen Landschaftsbau gemacht habe.
Als Untergrund dient ein Reststück Styrodur, etwa 12cm x 12cm groß. Darauf wurde die Masse aus Erde, Asche und mattem Acrylbinder aufgetragen. Nach dem Trocknen habe ich verschiedene Farben Woodland fineturf aufgestreut und mit verdünntem Acrylbinder fixiert. wieder nach dem vollständigen Durchtrocknen habe ich mittels mattem Acrylbinder elektrostatisch begrast :
Hier die "Büsche" als Makro-Aufnahme ... mehrere "Lagen" Fasern und anschließend fein ausgesiebtes Laub von NOCH :
Nun noch ein Foto, nur mit der getrockneten Masse aus Erde, Asche und Acrylbinder :
Nachher verschwinde ich dann auf dem Boden, um die imprägnierten Natur-Materialien zu suchen ...
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31.01.2019 18:10
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