Ich bin gerade dabei, einen kleinen Fuhrpark an neuen (gebrauchten) Wagen aufzubauen. Mich interessieren vor allem Bierwagen, da ich plane, mittelfristig eine Brauerei inkl. Güterabfertigung aufzubauen. Nun muss ich mehr und mehr feststellen, dass die Epoche III sehr viel Auswahl an wunderschönen Kühlwagen hat. Meine Anlage befindet sich aber irgendwo zwischen Epoche IV und V. Ich werde es wohl bei den Waggons daher nicht so genau nehmen, aus welcher Zeit sie stammen.
Wie macht ihr es? Ist es Euch eher wichtig, dass Euch das Fahrmaterial gefällt oder seid Ihr da schon genauer bei der Wahl?
gerade bei Bierwagen und anderen bedruckten Kühlwagen gibt es viele vorbildfreie Modelle. Da spielt die Epochentreue dann auch kiene große Rolle mehr. Ich finde, jeder soll das so handhaben, wie es ihm gefällt.
Selber mache ich das so, daß ich mich auf den Übergang von Epoche 3 zu 4 festlege. Da gab es zeitweise 2 Beschriftungen nebeneinander, weil die Umnummerierung länger gedauert hat. Das leifert mir eine praktische Ausrede. Wichtiger als die Beschriftung finde ich den Wagentyp, der muß in dei Zeit passen. Privatwagen können auch mal ältere Typen sein, aber eine Bauart, die es damals noch nicht gab, vermeide ich möglichst. Eine gewisse Freiheit erlaube ich mir aber, ist schließlich ein Hobby und nicht der Ernst des Lebens...
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
bei den Epochen bin ich ganz strikt: Ich habe einige Schwerpunkte wie z.B. DRG und Schweiz Ep. II, KPEV Ep. I oder UK Ep. II. In die Züge kommt nichts hinein, was nicht passt. Bei den Güterzügen der Reichsbahn wird auch noch zwischen Ep. IIa, IIb und IIc unterschieden (soweit sinnvoll, Wagenbeschriftungen sind nie ab Tag 1 der Einführung neuer Vorschriften für den ganzen Wagenpark umgesetzt). Wenn in einem Zug aus den Zwanziger Jahren nun ein Om mit EUROP und RIC-Beschriftung auftaucht, empfinde ich das als schlicht als unpassend.
Epochenübergänge bei Güterwagen waren aber auch fließend. So führen in den frühen Fünfzigern noch reichlich Güterwagen mit Reichsbahn-Beschriftung und Gattungsbezirken herum. Der Übergang von Ep. III auf IV war ähnlich fließend, da die UIC-Anschriften ab 1964 eingeführt würden, und wie so oft erst einmal auf neu angelieferten Fahrzeugen zu finden waren, bevor der vorhandene Bestand des Wagenparks umgezeichnet wurde.
wenn ich meine Anlage öffentlich vor Publikum betreibe, versuche ich, die Epochen sehr eng auszulegen (das betrifft neben den Zügen insbesondere auch das Zubehör, Autos, LKW, etc. auf der Anlage). Meine Sammlung ist dagegen recht locker, von Ep. III bis VI. Zuhause darf es dann auch gerne mal gemischt sein, auch Länderübergreifend. Da trifft sich dann ein italienischer Vectron mit einer schwedischen Rapid (Ra), oder so.
Wenn so direkt gefragt wird: Ich habe mich mit meinem Thema und durch mein Umfeld (FREMO, Österreich, Localbahn usw.) auf "um 1960" festgelegt. Ich habe jetzt nicht genau den - als Beispiel - 23. August 1960 genommen, aber ich schaue, dass ich nach Möglichkeit desto weniger "Ausreißer" habe, je weiter sie vom Jahr 1960 entfernt sind.
Als Beispiel ... Wagen und Autos, die es ab 1961 gab, sind also eher verhanden als solche, die es ab 1962 oder gar 1964 gab. Wenn ein Fahrzeug 1955 ausgemustert wurde ist es eher selten, eines mit Ausmusterung 1959 dann schon wieder etwas häufiger ...
Aber vor 1955 oder nach 1965 sind dann Dinge, die ich nicht mehr habe ...
Im Großen und Ganzen soll es halt ein stimmiges Bild abgeben ...
Bei mir ist es "Europa, Epoche 3". Die reicht ja von Ende 40er bis Ende 60er. Dementsprechend habe ich Wagen in 3 Beschriftungsvarianten (bei Personenwagen z.B. noch mit 3. Klasse bis UIC Beschriftung). Typen allerdings nur solche, die es auch in der Zeit noch / schon gab. Schwerpunkt ist aber "um 1960".
Alles klar, danke erstmal für Eure Infos. Immer interessant zu hören, wie andere es handhaben. Ich werde es wohl wie gesagt nicht ganz so eng auslegen, aber dennoch versuchen (und hierauf liegt die Betonung!) möglichst die 1980er bis 2000er Jahre zu erwischen was Fahrmaterial angeht. Bei Gebäuden ist es noch einmal etwas einfacher, würde ich sagen. Wir hier in Berlin haben im Stadtbild einen Mix aus Bauten des frühen 20. Jahrhunderts, viele Nachkriegsgebäude und eben das ganz Moderne... Aber bei Fahrzeugen ist es doch eine andere Hausnummer.
Weiß denn jemand eigentlich, wie lange Güterwaggons in Betrieb bleiben durchschnittlich? Fahren die 10 Jahre oder doch eher 20? Oder liege ich damit völlig daneben?
ZitatWeiß denn jemand eigentlich, wie lange Güterwaggons in Betrieb bleiben durchschnittlich? Fahren die 10 Jahre oder doch eher 20? Oder liege ich damit völlig daneben?
Deutlich länger. Eher 30-40. Zumindest was die Typen betrifft.
Guten Tag, ich handhabe das grundsätzlich ebenfalls so das alles läuft was mir gefällt. Mein Fokus liegt zwar eher bei Epoche 5, aber es mischt sich schon mal ein Waggon der Epoche 3 oder 4 dazu. Bei Loks ebenso, da wird vor den modernisierten Silberlingen auch mal eine Epoche 4 Ellok der Baureihe 141 davorgespannt. Auf der Arbeit ist es schon manchmal pingelig genug, da kann ich beim Hobby ( das ja eigentlich auch zur Entspannung dienen soll ) so ein Geschiss nicht gebrauchen.
Moin, ich halte mich nur grob an die Epochen-Einteilung und bin beim Kaufen von Modellen (auch bei Loks) auch nicht ganz so penibel, allerdings fährt auch nicht alles auf meinen Gleisen herum, eher eine (sehr) großzügig ausgelegte Epoche 3, beginnend mit frühestem Bundesbahn-Zeitalter bis in die mittlere Epoche 4 (E-103, E-140). Ein „IC“ wird auf meinen Gleisen allerdings genauso wenig sein Unwesen treiben, wie die (meiner Meinung nach) potthässlichen modernen Einheits-E-Loks und deren moderne Dieselschwestern („MaK“, „Class“ oder wie die Dinger alle heißen). Wie auch bei Wagen achte ich vorwiegend darauf das „DB“ drauf steht, wobei mich das eine oder andere Modell (Kokodil) von anderen Bahnverwaltungen (aus der gleichen Zeit) auch nicht stört, obwohl es schon etwas seltsam anmutet, wenn 3achsige Personenwagen mit Bremserhaus und Donnerbüchsen einem, mit einer E-103 bespannten Expresszug (bspw. Rheingold) begegnen, deren Fahrgäste gerade im letzten Bahnhof einen Krokodilbespannten Güterzug überholt haben. So großzügig halte ich es auch mit all dem, was sich noch so auf der Anlage tummelt, nur einen Epoche 6 Güterwagen, der mit einem hochmodernen Löschfahrzeug einer Flughafenfeuerwehr beladen ist, der tristet hinter verschlossener Vitrinentür. Ich sehe die Modellbahn als Hobby das in erster Linie Spaß bringen soll und nicht als Weltanschauung mit einzuhaltenden Vorschriften und Normen, denn damit werden wir im normalen (wirklichen) Leben zur Genüge schikaniert und drangsaliert!
Hallo Mark, zu Deiner Frage gibt es wahrscheinlich keine klare Antwort. Ich würde sagen, die "Deutsche Bahn AG" mustert Güterwagen erst kurz vorm Auseinanderfallen aus. Da ich (leider) an einer der meistbefahrensten Bahnstrecke Deutschlands wohne, kann ich ein (Klage-) Lied von den klappernden und ratternden Güterwaggons singen, welche die Anwohner Nachts aus Schlaf und Träumen reißen.
Zitat von Dampfkamel im Beitrag #12 Ich würde sagen, die "Deutsche Bahn AG" mustert Güterwagen erst kurz vorm Auseinanderfallen aus. Da ich (leider) an einer der meistbefahrensten Bahnstrecke Deutschlands wohne, kann ich ein (Klage-) Lied von den klappernden und ratternden Güterwaggons singen, welche die Anwohner Nachts aus Schlaf und Träumen reißen.
Der ist gut, viele Güterwagen gehören gar nicht der DB AG.
Ich handhabe es ziemlich locker. Meine Sammlung umfasst die DR EP III-IV. Zu jedem Zug gibt es eine passende Lokomotive. Bei der jeweiligen Zugbildung versuche ich schon Epochenrein zu fahren. Die im Bau befindliche Anlage ist irgendwo DR im Mittelgebirgsraum an einer eingleisigen Hauptbahn. Ein Güterzug in EP III bekommt dann auch das passende Zugpferd vorgespannt. Z.B: ist die "Dicke Babelsbergerin" ist sowohl als V180 wie auch als 118 vorhanden.
Das Hobby soll Spaß bereiten und genaues Nietenzählen kann da leicht in Stress ausarten.
Grüße aus Berlin Lutz
HO = analog; DR Epoche 3 & 4 Motto: Kein Nachbau, es wird nachempfunden
Zitat von Berlin121 im Beitrag #1Wie macht ihr es? Ist es Euch eher wichtig, dass Euch das Fahrmaterial gefällt oder seid Ihr da schon genauer bei der Wahl?
Ich habe angefangen alle Fahrzeuge kritisch zu betrachten. Jugendsünden aus der Zeit wo ich noch "hübsche Wagen" gesammelt habe werden jetzt gnadenlos entfernt. Was nicht aus Epoche 3 ist oder einem beim Kauf unerkannten Längenverkürzungsfaktor unterliegt wird verschenkt.
Zitat von Berlin121 im Beitrag #1Wie macht ihr es? Ist es Euch eher wichtig, dass Euch das Fahrmaterial gefällt oder seid Ihr da schon genauer bei der Wahl?
Ich habe angefangen alle Fahrzeuge kritisch zu betrachten. Jugendsünden aus der Zeit wo ich noch "hübsche Wagen" gesammelt habe werden jetzt gnadenlos entfernt. (...)
Hallo, das habe ich auch gemacht. Auch wenn ich mich grundsätzlich in den Ep. IV bis Va (wahrscheinlich eine Erfindung von LSM) unterwegs bin, meinte ich früher, gefühlt jede Sonderserie und jedes "schöne", "interessante" und was weiß ich nicht noch für Modelle haben zu müssen. Da bedurfte es dann mal der Bereinigung. Zudem schont ein wenig Selbstbeschränkung den Geldbeutel.
Trotzdem, wie schon andere geschrieben haben, das Hobby soll Spaß machen, also bleibt noch genug in meinen Regalen, was gefällt :-) Und unter meiner DB-Oberleitung wird auch mal ein Zug der SBB, der SNCB oder der SJ fahren.
Und wer schmeißt schon seine Lok in den Müll, weil die große Bahn gerade diese mit der im Modell umgesetzten Nummern-Variante ausgemustert und verschrottet hat?
Viel Spaß beim Sammeln, in erster Linie muss es dir gefallen!
... als einer, der in den 1960ern am Bahndamm aufgewachsen ist und diesen zur über- großen Freude der Eltern als Spielplatz benutzt hat, halte ich es so, daß meine Modelle sich ebenfalls in diesem Zeitraum bewegen. Ich gehe sogar noch einen kleinen Schritt weiter, mein Sammelgebiet umspannt den Zeitraum von etwa 1960 - 1974 (= alte Farben, ohne Piktogramme), oder modellbahn- gerecht ausgedrückt bewege ich mich in den Epochen IIIb bis IVa. Einzige Ausnahme in der Farbgebung bilden in meinem Fuhrpark die popfarbenen Schnellzugwagen der ehemaligen Deutschen Bundesbahn. (die Farbgebung der Wagen hat mir schon immer sehr gut gefallen...!)
Meine Modellbahnanlagen lege ich meistens so an, daß ich in beiden "Epochen" fahren kann. Die Modelle und Autos einer Epoche runter von der Anlage und andere Modelle drauf und schon passt (fast) alles wieder.
Gelegentlich mache ich auch einen Mischbetrieb, der in der Umstellungszeit der Jahre 1968/69 spielt. Dann fahren Loks welche bereits die Epoche IVa-Beschriftung tragen neben Loks mit Epoche IIIb-Beschriftung. Die allermeisten Wagen sind vorbildgerecht bereits in (Modellbahn-) Epoche IVa beschriftet.
Meine Zugbildung gestalte ich sehr oft nach dem großen Vorbild. Dazu nehme ich bei- spielsweise die hervorragenden Bildbände von Dr. Rolf Brüning oder Ludwig Rotthowe, um nur zwei zu nennen, zur Hand und gestalte danach meine Modell-(Personen-)-Züge. (Modell-) Güterzüge nach einer festen Zusammenstellung gab es, außer der wenigen Ganzzüge im Vergelich zu den restlichen Güterzügen, nur wenige. Darum fahre ich meine Güterzüge abwechslungsreich und individuell zusammengestellt.
Einige meiner Modellzüge habe ich dem Bildband "Mit Dampf durch Baden-Württemberg" von Dr. R. Brüning entnommen, so auch die...
• württ. T5 (75.0) vor Eilzugwagen der Gruppe 30 und einem preuß. Packwagen. Lok = BraWa 40007, Wagen = GFN 5676, 2x 5677, 5684 (Packwagen)
• 18.6 vor Eilzugwagen der Gruppe 30/36 Lok = GFN 71118, Wagen = Roco GFN 44549 (Packwagen), GFN 5675, 5676, 5677
... oder wer's (etwas) moderner liebt...
• 103 und Popwagen (nach einer Aufnahme v. P. Bäuchle i. HiFo v. Drehscheibe-Online) Lok = Märklin 39579, Wagen GFN 83 5611 (Aüm), 2x 83 5613 (Büm), 83 5616 (Bcm)
Dieser Zug verkehrte schon Jahre zuvor von Münster - Dortmund - Frankfurt - Stuttgart.
Eine sklavisch genaue Umsetzung einer ganz bestimmten Zeitepoche halte ich für nahezu unmöglich, weil die Fahrzeugauswahl für so ein Vorhaben, trotz des Überflusses, doch sehr begrenzt ist. Es bliebe nur die Umbeschriftung mit Decals z.B. von Andreas Nothaft, Gassner, KusWa usw.
Grüßle aus HONAU. Klaus
Eisenbahn 1:1 + H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, ESU-, GFN-, Liliput-, Märklin-, Piko-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Teilkreis-Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!
Hallo zusammen, mein Favorit ist immer die aktuelle Epoche. Frei nach dem Motto: "Es gibt nichts, was es nicht gibt!" Es ist doch wirklich so, dass einem heute alles begegnen kann. Da läuft ein Dampfsonderzug vor dem ICE und irgendwo gibt es aktive Eisenbahner, welche in irgendeiner Region Plandampfveranstaltungen machen. Außerdem ist dank rühriger Eisenbahnfreunde aus fast jeder Epoche nach dem ersten Weltkrieg ein Museumszug mit passenden Lokomotiven erhalten. Auch für den Raum neben den Schienen gilt dies. Da läuft ein alter Porsche-Traktor auf einem Feldweg und bremst den modernsten Ackerschlepper aus, und es gibt noch Nostalgiker, die mit Zugtieren wirtschaften. Natürlich hat jede Epoche ihren Reiz. Aber kasteien würde ich mich dafür nicht. Das Hobby soll doch Freude machen und zur Entspannung dienen, aber gerade das vermisse ich bei einigen Hobbykollegen. Da artet das Hobby gerade zu in Stress aus. Man braucht doch nur mal im Nachbarforum mitlesen, wie da um Nanomillimeter gestritten wird. Lächerlich! Manchmal trauere ich der Kindheit nach, da war es einfach wichtig, dass man überhaupt eine Eisenbahn hatte und man war mit einer BR 80 und einer V 200 (bei mir von Fleischmann) hoch zufrieden. Über die Details hat man damals noch nicht diskutiert.
Aber, jeder soll nach seiner Fasson selig werden, oder wie man bei uns ins Bayern sagt: Leb´n und leb´n lassn!
Wünsche Euch, dass Ihr die nötige Entspannung beim Hobby findet!
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Wie handhabt ihr es mit der Epochentreue bei Euren Waggons?
22.11.2018 09:38 (zuletzt bearbeitet: 23.11.2018 19:46)
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