Ich habe vor einigen Wochen eine recht günstige Lok erworben, die ich als Gleistester benutzen will (meine Anlage ist im Aufbau begriffen). Da sie mit einem 8-poligen Steckplatz (NEM 652) versehen ist, sollte der Einbau eines passenden Decoders eigentlich kein Problem sein. Das habe ich dann auch versucht, mit einem NCE Decoder. Allerdings habe ich da entweder einen Rohrkrepierer erwischt, oder es gibt grundlegende Problem mit den Decodern dieser Marke. Noch bevor ich den Decoder richtig eingebaut hatte, war einer der Drähte an der Platine abgebrochen.
(Klar, ich hätte das Ding sofort wieder zurückgeben sollen, aber da ich geographisch benachteiligt bin, hätte es Wochen gedauert, bis ich einen Ersatz bekommen hätte. Da der NCE nun auch nicht die Welt gekostet hat, habe ich versucht, den Schaden zu reparieren.)
Den Draht habe ich also mit Ächzen und Fluchen wieder angelötet, und die Lok lief dann auch eine Weile, stoppte dann aber wieder. Diesmal war ein Draht am Stecker abgebrochen, und das sollte mir noch ein paar mal passieren. Der Grund dafür ist vermutlich, dass die Drähte senkrecht am Stecker angebracht sind, und dann, wenn die Karosserie wieder aufgesetzt wird, einiges an Biegestress verkraften müssen. So sehr viel Platz ist halt selbst in einer H0-Lok nicht immer.
Jetzt trage ich mich mit dem Gedanken, es mit einem LokPilot zu versuchen. Die scheinen zumindest ein intelligenteres Steckerdesign zu haben, bei dem die Drähte nicht so viel Stress erleiden.
Frage 1: Was habt Ihr für Erfahrungen mit ESU-Decodern gemacht, hinsichtlich Fertigungsqualität und dergleichen? Sind die Lötstellen von guter Qualität? Wie flexibel sind die Drähte?
Frage 2: Was sollte man tun, wenn die Drähte am Decoder etwas zu lang sind, um ohne Probleme in die Lok zu passen? Biegen, aufrollen, etwas ganz anderes?
Ich danke im Voraus.
Alex
Grüsse aus Australien
Alex
Anlage im Bau, Peco Code 100, ESU ECoS 50210, iTrain
Zitat von rainynight65 im Beitrag #1 Frage 1: Was habt Ihr für Erfahrungen mit ESU-Decodern gemacht, hinsichtlich Fertigungsqualität und dergleichen? Sind die Lötstellen von guter Qualität? Wie flexibel sind die Drähte?
Ich habe mit ESU-Decodern bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Es gibt allerdings im Netz auch Berichte von Leuten denen schon mehrere Decoder abgeraucht sind. Was für dich natürlich blöd ist das du im Reparaturfall das Zeug erst einmal um den halben Globus schicken musst (Zeit und Geld). Gibt es keinen "einheimischen" Decoderhersteller bei euch?
Zitat von rainynight65 im Beitrag #1Frage 2: Was sollte man tun, wenn die Drähte am Decoder etwas zu lang sind, um ohne Probleme in die Lok zu passen? Biegen, aufrollen, etwas ganz anderes?
Zitat von rainynight65 im Beitrag #1Was habt Ihr für Erfahrungen mit ESU-Decodern gemacht, hinsichtlich Fertigungsqualität und dergleichen? Sind die Lötstellen von guter Qualität? Wie flexibel sind die Drähte?
Hallo,
Ich habe bisher sehr gute Erfahrungen mit ESU Decodern gemacht. Ich habe sicherlich schon eine dreistellige Summe verbaut und mir bekannt war bisher ein Ausfall. Lass es zwei gewesen sein, aber ich bekam auch immer kostenlosen Ersatz. Mir erscheint dass ESU Decoder sehr belastbar sind und auch mal Fehler in der OSI Layer-8 Schicht verzeihen. Das kann man nicht von allen Herstellern behaupten. Das einzige was man bei ESU Bemängeln kann ist die Dokumentation und dass neue Funktionen meist erst Monate später richtig bekannt gegeben und v.a. auch beschrieben werden.
zu 1) Meine Erfahrungen mit ESU Produkten der letzten Zeit: No ESU = No Hassle Das kommt erst richtig zur Wirkung wenn es über einfachste Fahrdecoder hinausgeht.
zu 2) Du kannst die Kabel zwischen Stecker und Decoder natürlich kürzen. Das setzt allerdings Lötarbeiten voraus. Ich empfehle Dir allerdings nur am Stecker zu löten. Lötarbeiten direkt an der Decoderplatine setzen eine entsprechende Lötausrüstung mit extrafeinen Lötspitzen voraus.
Zitat von br218 im Beitrag #2Was für dich natürlich blöd ist das du im Reparaturfall das Zeug erst einmal um den halben Globus schicken musst (Zeit und Geld). Gibt es keinen "einheimischen" Decoderhersteller bei euch?
Hier stellt keiner Decoder her, allerdings gibt es eine Reihe Importeure. Die hiesigen Modellhersteller verbauen samt und sonders ESU, ansonsten gibt es noch NCE und gelegentlich TCS zu kaufen. Der Händler meines Vertrauens ist 1 1/2 Autostunden weg, hat nur gelegentlich offen (wird von Ruheständlern betrieben), führt hauptsächlich NCE, und wickelt keine Gewährleistungen ab, im Zweifelsfall muss ich das Ding also nach Sydney schicken. Alles andere muss ich eh online kaufen, und die Post hier ist wirklich eine Schneckenpost.
Zitat von br218 im Beitrag #2 Vom Stecker ablöten, kürzen, wieder anlöten ;-)
Genau das habe ich mit dem NCE versucht, bin aber letzten Endes gescheitert. Mit meiner Feinmotorik ist es nicht so, und die geeigneten Werkzeuge habe ich auch noch nicht. Werde in der Hinsicht mal ein bisschen investieren müssen.
Ich hab im Moment nur einen recht groben, gasbetriebenen Lötkolben, der für solche Arbeiten ungeeignet ist, auch weil der der Ausstoss des heissen Gases sich nah der Spitze befindet. Kannst Du evtl. einen geeigneten Lötkolben vorschlagen, vielleicht als Weblink? Dann kann ich mal schauen, wo ich hier etwas gleichwertiges finde. Wie fein sollte die Spitze sein?
Grüsse aus Australien
Alex
Anlage im Bau, Peco Code 100, ESU ECoS 50210, iTrain
das mit dem Löten sieht ja furchtbar aus! Sind da noch keine Funken aus der Lok geschlagen...
Schau mal bitte hier, ist aktuell und geballtes Wissen, Erfahrung zum Thema Lötstation. Sollte erstmal ein wenig helfen... Richtiges Löten selbst mit Wurstfinger geht - wenn man denn weiß wie.
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
Ich habe einen NCE am Rödeln, der tut was er soll. Ist mit einer sechspoligen Direktschnittstelle ohne Kabel, ich habe aber auch nicht wirklich dran rumprogrammiert.
Bei den ESUs haben bei mir in den vergangenen dei Jahren zwei den Betrieb eingestellt.
DCC Concepts war ein australischer Hersteller, aber die Jungs sind jetzt nach England gezogen, um in Australien die Preise verdoppeln zu können... Leider haben sie auch keine vernünftige Doukmentation ihrer Produkte. Einen der Decoder hatte ich mal gekauft, eigentlich nur um die Stay Alivefunktion zu testen und weil sie damals recht günstig waren. Der Decoder ist nicht schlecht, die Stay Alive Funktion bringt's nicht.
Ludwig rainynight, ich habe in Melbourne so einen Elektronikladen um die Ecke:
Da kann ich dir gern Sachen besorgen, wenn's wäre. Lötkolben haben die auch. Das beschleunigt natürlich nicht die Schneckenpost. Die finde ich auch langsam aber dafür gut.
Das ist mein Lötequipment. Für feine Elektroniksachen nehme ich den kleinen 8W Lötkolben links. Der verfügt über eine genügend kleine Spitz um auch diffizile Mini-Lötungen auszuführen, ruhige Hand vorausgesetzt. Mit 12V lässt der sich z.B. am Fahreglerausgang eines Modellbahntrafos betreiben. Gehört aber auch dünner 0,5mm Lötzinndraht dazu. Sonst wird der rechts daneben befindliche 25W Lötkolben genommen. Die anderen sind für Lötarbeiten wo eine grössere Wärmemenge erforderlich ist, ich mache viele mechanische Lötungen mit Messing. Vergleichbare Werkzeuge sollten sich auch in Downunder selbst im Outback bestellen und per Versanf liefern lassen.
Zitat von rainynight65 im Beitrag #1mit einem NCE Decoder
Hallo Alex, NCE Decoder kenn ich nicht, dafür aber ESU, ZIMO, LENZ und LaisDCC. Das Problem was du jetzt hast liegt hier im Geiz mancher Hersteller. Da alles billig sein muß wird minderwertiges Kabel benutzt. Die Folge ist ein Kabelbruch an der Lötstelle, teilweise auch schlechte Lötung.
Wirklich gutes und sehr!! weiches Kabel verbaut ZIMO. Selbst die saubilligen Dinger vom Chinamann(Laisdcc.com) haben akzeptables Kabel dran. Von LENZ bin ich enttäuscht, denn da mußte man als 1.Schritt das Kabel tauschen. Sobald der Decoder bei der Montage öfter bewegt werden mußte, war ein Kabel ab. Da ich mich deshalb von LENZ vor langer Zeit getrennt hab, kann ich nicht sagen ob es heute besser ist.
Zitat von Wilder Robert im Beitrag #10 Selbst die saubilligen Dinger vom Chinamann(Laisdcc.com) haben akzeptables Kabel dran.
Da der NCE wahrscheinlich hinüber ist, habe ich mir mal so einen bestellt. Anscheinend können die gut mit US-Loks (meine ist eine GP40 von Bachmann), und für unter $20 tut es auch nicht so sehr weh, wenn der dann doch nicht funzt.
Das ist mir schon klar, weshalb ich auch spezifisch nach Geräten für Elektronik-Basteleien gefragt hatte. Verzeihung, wenn das nicht so deutlich war.
Zitat von Atchison im Beitrag #9 Für feine Elektroniksachen nehme ich den kleinen 8W Lötkolben links. Der verfügt über eine genügend kleine Spitz um auch diffizile Mini-Lötungen auszuführen, ruhige Hand vorausgesetzt. Mit 12V lässt der sich z.B. am Fahreglerausgang eines Modellbahntrafos betreiben. Gehört aber auch dünner 0,5mm Lötzinndraht dazu. Sonst wird der rechts daneben befindliche 25W Lötkolben genommen.
Danke für die Ausführungen, das hilft mir etwas weiter.
Da kann ich dir gern Sachen besorgen, wenn's wäre. Lötkolben haben die auch. Das beschleunigt natürlich nicht die Schneckenpost. Die finde ich auch langsam aber dafür gut.
Danke für das Angebot. Altronics hat im Moment nichts, was ich brauche, aber sollte sich das ändern, komme ich gern auf Dich zurück.
Grüsse aus Australien
Alex
Anlage im Bau, Peco Code 100, ESU ECoS 50210, iTrain
@Alex, ich löte am Decoder mit diesem Teil. Du brauchst dazu aber einen stabilen USB-Anschluß. Ich benutze ein altes PC-Netzteil. Diese Lötnadel ist recht kurz, deshalb hält sich das zittern bei mir in Grenzen. Ich hab davon gleich zwei Stück gekauft, bisher ist der erste noch nicht kaputt, ich arbeite damit sehr gern.
@Robert Diese Lötnadel ist recht kurz, deshalb hält sich das zittern bei mir in Grenzen könnte ich auch brauchen. Bei meiner jetzigen 0,8er (Marken-)Spitze habe ich immer die Arbeitserschwernis, daß das Lötzinn nicht an der Spitze bleibt, sondern immer ein Stück dahinter. Ist das bei dem Minilötkolben besser?
Eine Reinigung könnte helfen. Ich stecke die Lötspitze in Messingwolle, und schon ist sie sauber. Das Lötzinn ist eigentlich immer dort wo es sein sollte. Eine Wunderlötmaschine ist das Teil nicht, es hat "Eigenheiten", aber ich komme damit sehr gut zurecht.
Hallo Alex Nach dem ich mir das Bild von deinen NEM 652 Stecker angesehen habe, kam mir der Gedanke...liegt es an der falschen oder nicht ausreichenden Arbeitsvorbereitung? Wichtig ist gerade bei diesen Steckern, dass die Lötpats sauber vorbereitet werden, bei alten oder gebrauchten Steckern muss das alte Lot erst mal runter : Lötfett oder Löthonig auf die Lötpunkte, erhitzen und mit Entlötschnur oder Entlötpumpe die Lötstelle reinigen. Der Draht muss vor der Weiterverarbeitung festtfrei und blank sein. Bitte auch darauf achten, dass das Lot sich zwischen den Kontaktplättchen nicht verbindet. Und natürlich muss der Lötkolben immer sauber sein, schlechtes Werkzeug führt meist zu schlechten Ergebnissen und bei dem Lötzinn auch mal darauf achten, das sich da keine matte Schicht bildet,fast alles kann oxydieren.
Jürgen
Trix express, wenn es mal wieder schnell gehen soll :-))
Jürgen, es liegt größtenteils daran, dass ich absolut keine Ausrüstung habe. Schon gar keine passende. Ich habe nur einen gasbetriebenen Lötkolben mit grober Spitze, keinerlei Zusatzwerkzeug (Entlötpumpe oder Halterungen), und natürlich auch recht wenig Erfahrung mit solchen Arbeiten. Das Werkzeug schaffe ich mir alsbald an, und die Erfahrung muss mit der Zeit kommen.
Grüsse aus Australien
Alex
Anlage im Bau, Peco Code 100, ESU ECoS 50210, iTrain
Ich hatte hier mal einen Tipp bekommen, weil ich auch keine Entlötpumpe habe: das alte Lot erhitzen, bis es flüssig ist und dann das Teil mit Schmackes auf den Tisch hauen. Konsequenz: Das alte Lötzinn liegt dann auf dem Tisch. Hat bei mir gut funktioniert und ist ein "Hausmittelchen".
Robert, der USB-Lötkolben ist gemerkt! Danke für den Tipp!
Zitat von Wilder Robert im Beitrag #12@Alex, ich löte am Decoder mit diesem Teil. Du brauchst dazu aber einen stabilen USB-Anschluß. Ich benutze ein altes PC-Netzteil. Diese Lötnadel ist recht kurz, deshalb hält sich das zittern bei mir in Grenzen. Ich hab davon gleich zwei Stück gekauft, bisher ist der erste noch nicht kaputt, ich arbeite damit sehr gern.
den Lötkolben hab ich hier tatsächlich im Laden gefunden und gleich mitgenommen. Habe den heute zum ersten Mal ausprobiert, und das ist nicht nur viel einfacher als mit meinem Gasfeuerzeug, es macht sogar Spass. Ich habe jetzt eine kleine Lötaurüstung (Messingwoll, Arbeitshilfe, ordentliches Zinn und Flux), und kann zukünftig einfachere Lötarbeiten hoffentlich ohne Probleme selbst durchführen.
Der erste Decoder von LaisDCC ist geliefert worden, hat sich aber leider als Blindgänger entpuppt. Ich hoffe mal, dass die sich mit Ersatz nicht zu sehr zieren. Ich habe versucht, den Stecker von dem NCE noch mal ordentlich anzulöten, aber ich glaube, der Decoder ist hinüber. Licht funktioniert wieder, aber der Motor reagiert auf nichts. Da ich keinen Gleichstrom-Trafo habe, werde ich mal sehen, ob irgendein Laden hier die Lok testen kann, um sicherzustellen, dass die nicht komplett im Eimer ist.
Grüsse aus Australien
Alex
Anlage im Bau, Peco Code 100, ESU ECoS 50210, iTrain
Zitat von Wilder Robert im Beitrag #12@Alex, ich löte am Decoder mit diesem Teil. Du brauchst dazu aber einen stabilen USB-Anschluß. Ich benutze ein altes PC-Netzteil. Diese Lötnadel ist recht kurz, deshalb hält sich das zittern bei mir in Grenzen. Ich hab davon gleich zwei Stück gekauft, bisher ist der erste noch nicht kaputt, ich arbeite damit sehr gern.
den Lötkolben hab ich hier tatsächlich im Laden gefunden und gleich mitgenommen. Habe den heute zum ersten Mal ausprobiert,
Ich auch. Bei Jaycar. Und bin wirklich begeistert von dem Teilchen!
Zitat von rainynight65 im Beitrag #19Der erste Decoder von LaisDCC ist geliefert worden, hat sich aber leider als Blindgänger entpuppt. Ich hoffe mal, dass die sich mit Ersatz nicht zu sehr zieren. Ich habe versucht, den Stecker von dem NCE noch mal ordentlich anzulöten, aber ich glaube, der Decoder ist hinüber. Licht funktioniert wieder, aber der Motor reagiert auf nichts. Da ich keinen Gleichstrom-Trafo habe, werde ich mal sehen, ob irgendein Laden hier die Lok testen kann, um sicherzustellen, dass die nicht komplett im Eimer ist.
Das ist eine gute Idee, das machen die bestimmt, die wollen ja Kunden gewinnen. Du scheinst ja nicht gerade vom Glück verfolgt zu sein mit deinen Decodern.
Den NCE würde ich auf keinen Fall wegschmeißen: irgendwann triffst du jemanden mit dem richtigen Equipment, der kann dem Ding vielleicht wieder Leben einhauchen...
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Technik und Steuerung von Fahrzeugen und Anlage
»
Digitaltechnik
»
Anfängerfrage Decodereinbau und LokPilot
31.07.2018 06:59 (zuletzt bearbeitet: 31.07.2018 07:00)
Thema drucken
Antworten
könnte ich auch brauchen. Bei meiner jetzigen 0,8er (Marken-)Spitze habe ich immer die Arbeitserschwernis, daß das Lötzinn nicht an der Spitze bleibt, sondern immer ein Stück dahinter. Ist das bei dem Minilötkolben besser?
