@Peter Mit den Schmierpumpenantrieben bin ich noch nicht zufrieden. Beim Vorbild sind die Antriebe aus ganz dünnen Stängelchen gemacht: http://digital.denverlibrary.org/cdm/sin.../id/49231/rec/7 http://digital.denverlibrary.org/cdm/sin.../id/49290/rec/9 Man kann diese verlinkten Aufnahmen ganz brutal vergrößern und sich so alle Einzelheiten genau anschauen. Anhand der Vorbildfotos würde ich auf etwa 10mm Rundmaterial tippen. Das wären auf 1:87 herunter gerechnet 0,11mm. Konkret wären das 0,1mm und entspräche der Dicke eines menschlichen Haars. Ein einzelnes Haar alleine auf weiter Flur fällt schon unter die Wahrnehmbarkeitsgrenze*, besonders wenn es dann am Ende schwarz lackiert ist. Selbst wenn man es mit diesen 0,1mm Rundmaterial macht und es bewegt sich, dann darf man es unter keinen Umständen anfassen oder gar zu scharf ansehen. Buchstäblich zum Haareausraufen. Als realistischen Kompromiß habe ich dann 0,3mm Rundmaterial genommen. Zur Materialfrage; zur Auswahl standen diese 0,3mm Draht in: - Stahl - Neusilber - Federbronze - Messing hart - Messing weich Die ersten beiden Materialien, Stahl und Neusilber kann man gleich vergessen, trotz z. Zt. grassierendem Neusilberspleen ist Neusilber hier keine Option. Ohne Superspezialwerkzeugvorrichtungen lassen sich daraus keine Ösen mit einem Augendurchmesser von 0,5mm und kleiner biegen. Mit Federbronze habe ich das geschafft wenigstens 0,6mm Ösen zu biegen, allerdings unter Ruinierung einer sehr spitzen Pinzette. Mit Messing hart ist das auch noch schwierig, aber leichter als wie mit Bronze. Messing weich, gemeint ist weicher Messingdraht aus dem Floristikbedarf, ist das dagegen kein Problem. Unterschiedliche Materialien mit unterschiedlichen Festigkeiten. Hier gilt es jetzt abzuwägen welches Material für welches Teil für welchen Zweck geeignet ist. Ich habe dann für die kurzen Teile den weichen Floristikdraht genommen und für die längeren Stangen den Bronzedraht. Beide Drahtstücke bekommen jeweils an iher Verbindung eine Öse gebogen und sind so gelenkig miteinander verbunden. Eine Öse kann man als Trockenübung für sich alleine biegen, hier habe ich den Bronzedraht geformt. Die zweite Öse muß dann aber durch die erste Öse hindurch geformt werden. Das geht dann nur mit den weichen Messingdraht. Man hat einfach nicht genug Griffflächen um die Drahtenden mit der Pinzette sicher greifen zu können. Harter Draht flutscht aus den Spitzen der Pinzette heraus, wenn man die nötige Kraft aufwenden will um ihn in einen kleinen Radius zu biegen.
mfG
Ludwig
* Obwohl im Paralellforum gewisse User das bemerkenswerte Talent haben auch dort noch Haare zu finden wo überhaupt keine sind
Hallo Ludwig, wie allen Bauberichten folge ich auch deinem mit großer Faszination. Schon beeindruckend, was deine Ursprungsmodelle alles nachbilden und dann findest du Verbesserungspotential. Nicht nur Potential - du nutzt es auch noch mit Ideenreichtum. Danke, dass du uns teilhaben lässt. Erst beim Betrachten der von dir verlinkten Bilder im Beitrag #41 zum Original sind mir die Räder im Vorlaufdrehgestell aufgefallen. Wie sind die aufgebaut? Die sichtbaren Niet- oder Schraubenköpfe nahe der Naben lassen vermuten, dass sich die Räder zerlegen lassen. Ich geh mal davon aus, dass du eine Antwort weißt und ich meine Suchaktivitäten anderen Fragen widmen kann (Stichwort: Mit Computern kann man Probleme lösen, die man ohne sie nicht hätte).
Danke und weiter viel Freude am Tüfteln und Bauen Bernd
die L-105 (4-6-6-4) und die M-68 (4-8-4) haben das gleiche Drehgestell. Nach meinem Wissensstand sind die Achslager der Vorlaufradsätze dieser Loks gleichzeitig sowohl mit Rollenlagern als auch mit Gleitlagern ausgeführt worden. Soll heißen es waren an einer Lagerstelle Rollenachslager und auch paralell Gleitlager (für die Überängstlichen) vorhanden. Daher haben sie dieses für Uns ungewöhnliche Aussehen.
"This photo also shows the ASF wheelsets on the lead truck, indicated by the large hubs with bolts around the perimeter, which were an interesting development of the 1930's. These wheelsets included both roller bearings and conventional journal bearings on each axle. Apparently the purpose of this arrangement was to allay the fears of conservative railway managers, some of who did not trust the relatively new roller bearings. The friction bearings on the ASF wheelsets could serve as a back-up if the new-fangled roller bearings should fail." Wichtige Ergänzung, die Quellenangabe; der o. a. zitierte Text ist hieraus: http://www.trainweb.org/aclr1/
Dankeschön für die Aufstellung der verschiedenen Materialien und auch die Verarbeitungsmöglichkeiten davon. Es geht eben nicht alles in Sache Modellbau. 0,1 mm ist schon nicht mehr zumutbar und nicht mehr verarbeitbar! Hast du im letzten Beitrag vorgehabt ein Bild zu verlinken, oder geht es um den (klaren) Text?
Hallo Ludwig, danke für die Erklärung. Auch wenn die Ängstlichkeit heute als übertrieben erscheint, kann ich das verstehen. Ich hatte vor längerer Zeit einen Jahrgang von Glasers Annalen in der Hand, aus der Zeit der ersten Versuche zur Einführung von Wälzlagern bei Achslagerungen. Da gab es so viele, teils abartig erscheinende Lösungen. Jetzt ist es eben Standard.
der Widerstand gegen Veränderung ist auch Heute noch zu spüren. Als jüngstes Beispiel aus dem Modellbahnbereich sei nur einmal das Nichtzustandekommen von einheitlichen Abmessungen für Radsätze und Weichen hierzulande. Lieber hält man geradezu ängstlich an überkommenen Werksnormen fest.
Der bekannte Hersteller von Wälzlagern, die Firma Timken, hat sich in den 1930er Jahre sogar eine eigene Dampflok bauen lassen: https://books.google.de/books?id=eig2vqG...omotive&f=false Die #1111 oder Four Aces (Vier Asse) genannt. Selbstverständlich waren alle Lager an Lok und Tender mit Timken Wälzlagern ausgestattet. Diese Lok wurde als Vorführmaschine an die verschiedenen Eisenbahngesellschaften verliehen und kam so in den ganzen USA herum. Die bekannteste Werbung um die Leichtgängigkeit von mit Wälzlagern ausgerüsteten Fahrzeugen zu demonstrieren sind die Fotos wo 3 leichte Mädchen (mit hohen Schuhabsätzen!) diese riesige Lok an einem Seil ziehen. Der Gag wurde dann noch öfter wiederholt: https://penneyvanderbilt.wordpress.com/2...otives-by-hand/
Wie im Anfangsbeitrag erwähnt ist der Tender der M-68 nicht der originale der zu dem Modell von Key Imports gehört. Als Ersatz für den fehlenden Tender wurde ein älterer, vom Vorbild her aber typenrichtiger, Tender von Max Grey mitgeliefert. Deswegen sieht es hier etwas anders aus und ich musste auch bei der Elektrik anders vorgehen. Das Bild zeigt die fertigen Radschleifer für die isolierten Räder und die die Masseschleifer von den nicht isolierten Radsatzachsen.
Auch an der Lok sind die Radschleifer fertig. Das wären dann pro Lokseite 8 Stromabnahmepunkte. Ich denke da kann man sich einen Powerpack sparen. Obwohl ja im Tender vieeel Platz dafür wäre.
Diese Rohrleitung fehlte am Tender und ich habe sie nach dem Vorbild des anderen Tenders nachgebaut. Das Rohr selber aus 1,2mm Messingdraht und die Flansche sind aus Abschnitten von Messingrohr gemacht.
Schöne Werbung, das mit den Frauen. Würde man heutzutage vielleicht etwas als Diskrimation bezeichnen. Aber immerhin zeigt es den damaligen Zeitgeschmack.
Schöne Werbung, das mit den Frauen. Würde man heutzutage vielleicht etwas als Diskrimation bezeichnen. Aber immerhin zeigt es den damaligen Zeitgeschmack.
Gruß, Peter.
Ich finde, gemessen an der Oberbau-Anzeige in der aktuellen MIBA (09/18) ist die Anzeige voll in Ordnung...
Aber zurück zum Messing: Das macht richtig Lust, sich auch mal an sowas zu probieren! Lötest Du eigentlich mit einer normalen Lötstation oder mit Widerstandlötzange?
Zitat von lok-meister im Beitrag #51Wenn ich mir Deine Werkstatt so anschaue gibts kaum Unterschiede, blos dass es bei mir liederlicher ausschaut. Ansonsten
Claus
Hallo Claus, wie war das noch mal mit den dummen Sprüchen Ah ja: "Nur der Faule hält Ordnung, das Genie beherrscht das Chaos." Da muß ich mich zu den Faulen zählen weil ich Ordnung halte. Das habe ich mir aber erst so richtig angewöhnt seitdem ich eine Drehbank habe. Da werden nach Beendigung der Arbeiten alle Späne penibel weg gekehrt. Der Grund u.a. ist, wir haben 2 Katzentiere die schon mal gerne neugierig durch die Werkstatt streifen. Ich möchte nicht, daß sie sich (Messing) Späne in die Pfoten treten und ich dann zum Tierarzt rennen muß. Selber kann ich nur jedem raten bei Arbeiten mit Buntmetallen (Kupfer, Messing, Bronze, Neusilber etc.) Vorsicht walten zu lassen und allfällige Bohr-, Fräs- und Drehspäne umgehend zu entfernen. Es ist lästig wenn man sich winzige Spänchen unter einer starken Lupe und mit sehr spitze Pinzette selber aus der Haut operieren muß um eine Entzündung und sogar Blutvergiftung zu vermeiden.
Das ist der Tatort wo u.a. auch folgendes stattfand.
Bei der M-68 gibt es auf der rechten Lokseite 4-fach Rohrleitungen unter dem Umlauf. Die werden von maßstäblichen aber auch sehr filigranen Haltern unter dem Umlauf fixiert. Beim Hochnehmen greift man fast schon unvermeidlich die Lok, welche nach Aufballastierung alleine mittlerweile 850g wiegt, an den äusseren Kanten der Umläufe an. Gleichzeitig verbiegt man damit auch die Rohrleitungshalter und drückt sie nach innen. Sieht unschön aus, man kann es auch leicht wieder richten indem man die Halter wieder nach vorne in die rechtwinkelige Position biegt. Aber wie lange kann man hier wohl hin und her biegen? Zm Thema Fremo Grabschsicherheit habe ich daher etwas ausdenken müssen. Zuerst habe ich hinter den Haltern 0,8mm Bohrungen in den Kesselmantel eingebracht.
Dann habe ich kurze Stücke von 0,8mm Messingdraht in die Bohrungen einegsteckt und auf das untere Ende der Rohrleitungshalter ausgerichtet. Danach wurden die Stützen verlötet. Der Erfolg ist, man kann die schwere Lok jetzt an den äusseren Umlaufkanten anheben und handhaben ohne Gefahr zu laufen die Halter zu verbiegen.
Der Tatortreiniger hat anschliessend mit einem feinen Ausbesserungspinsel, der extra für diesen Zweck vorgehalten wird, die Messingspäne vom Modell abgekehrt. Sie fallen dann auf die Kartonunterlage. Zwischdurch wird die Arbeitfläche immer man wieder ganz abgeräumt. Allerspätetestens dann wenn die Arbeitfläche kleiner als 100cm² geworden ist . Die Kartonunterlage wird dann senkrecht gestellt, abgeklopft und zusätzlich mit einem 2 1/2 Zoll breiten Malerpinsel abgefegt. Die auf die Werkbank gefallenen Späne werden dann mit dem gleichen Pinsel von der Werkbank direkt in den Müllbehälter (alter großer Waschmittelkarton) gekehrt. Der Malerpinsel ist dabei gründlicher als ein Handfeger und kommt auch besser in die Ecken.
ich habe dann mit der Elektrik der M-68 weiter gemacht:
Auf das hintere Ende des Motors wurde ein entsprechendes Stück 0,5mm PS Platte aufgeschraubt. Darauf wurde ein 4-fach Steckkontakt aufgeklebt.
Ein Kabelordner sortiert die Kabel zwischen Lok und Tender. Die Kabel sind hier alles schon auf gleiche Länge gebracht, abisoliert und vorverzinnt worden. Sie werden später sorgfältig eingeschrumpft.
hier ging das nur weil am hinteren Motorlagerschild Gewindebohrungen vorhanden waren. Normalerweise bringe ich die Steckbuchsen an der Motorhalterung selber an, die dafür dann ein Podest erhält.
Da bei diesem Tender die vordere Quertraverse Teil des Gehäuses ist, habe ich hier einen fliegenden Kabelbaum machen müssen.
Der Kabelbaum im Detail. Die Steckverbindungen sind farblich markiert um Verwechselungen auszuschliessen. Alles ist sorgfältig durch Einschrumpfen isoliert worden. Der Decoder ist hier erst einmal zum Probefahren eingesteckt, der Decoderstecker wird auch noch isoliert werden.
So schaut der Stecker vorne aus dem Tender heraus. Die Öffnung dafür wurde eigens geschaffen.
Lok und Tender zusammengekuppelt.
Ansicht von unten. Die Steckverbindung wird nach dem Zusammenkuppeln in den Tender geschoben, nur die schwarzen Kabel bleiben danach sichtbar. Die Kabel werden sich noch aushängen. Um die Handhabung von Lok mitsamt angekuppelten Tender zu erleichtern habe ich hier die RP37 Kupplungslasche mit einer Mutter gegen Abrutschen vom Kuppelstift gesichert.
Dann konnten die ersten digitalen Probefahrten duchgeführt werden.
So haben sich mittlerweile 3 Rio Grande Dampfer angesammelt, alle noch zu lackieren und zu beschriften.
Drei Modelle von Rio Grande Dampfern aus den 1970er Jahren, v.l.n.r.: 2-8-2 K-59 von 1976, 4-8-4 M-68 von 1978, 4-6-6-4 L-105 von 1972 Im Vergleich zu den beiden andere Lokmodellen fiel die L-105 doch stark ab. Innerhalb eines Jahrzehnts haben sich hier Antriebstechnik und Detaillierung regelrecht rasant weiterentwickelt. Das von Westside 1972 importierte Modell war ja ein etwas verfeinertes Remake des ursprünglichen Modells von 1962. Beide wurden von Kumata gebaut, das 1962er Modell jedoch von Max Gray importiert. Bei der L-105 werde ich etwas tun müssen damit sie mir gefällt und gegen den anderen Lokmodellen nicht so auffällt.
Zuerst wurden in das Modell "dusig" Löcher mit 0,3 , 0,5 und 0,8mm gebohrt. Da hinein kommen dann Drähte aus Messing und Bronze welche die hier fehlenden Rohrleitungen und Stangen darstellen sollen. Den Anfang machen die Anschlußrohrleitungen für die Overfire Jets. Auch wenn es jetzt erst einmal igelig ausieht, aber man muß hier bei der Nachrüstung schichtweise vorgehen. Jetzt ergeben auch die Filzstiftmalereien einen Sinn, hier hatte ich schon vorher anhand von Fotovergleichen fehlende Leitungen skizziert.
Das ist eine schöne Werkstatt mit dem Hintergrundkulisse. Das hat auch nicht jeder. Was ist eine RP37 Kupplungslasche? Ich sehe du kannst den Tender in zwei verschiedene Abstände kuppeln. Gut durchdacht. Wäre es sonst eine Möglichkeit die Lok so zu kuppeln, wie Piko es auch mit dem XII H2 macht. Da ist die Lok- Tenderabstand unterschiedlich.
Umrechnungshinweis: Brüche mit den Taschenrechner (i-phones sollen ja auch über diese App. verfügen) in zöllige Dezimalzahlen umwandeln und diese mit dem Umrechnungsfaktor 25,4 multplizieren => ergibt die Maße in Millimetern. Auf- bzw. Abrunden auf zehntel mm nicht vergessen.
Die Werkstatt müsste ich mal in dem entsprechenden Unterforum vorstellen.
Danke für die schnelle Antwort. Ich verstehe es so das Tender ausgewechselt werden können für andere Tender. Diese Norm ist sogar hier anwendbar. Leider habe ich beim Tender der VV dieser Platz dann wieder nicht......
ja das ist der Gedanke dahinter. Ich habe es selber auch schon praktiziert und Tender getauscht. Da wären noch viele weitere Normen anwendbar. Aber, aber ...
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13.08.2018 10:51 (zuletzt bearbeitet: 13.08.2018 15:27)
Antworten
. Die Kartonunterlage wird dann senkrecht gestellt, abgeklopft und zusätzlich mit einem 2 1/2 Zoll breiten Malerpinsel abgefegt. Die auf die Werkbank gefallenen Späne werden dann mit dem gleichen Pinsel von der Werkbank direkt in den Müllbehälter (alter großer Waschmittelkarton) gekehrt. Der Malerpinsel ist dabei gründlicher als ein Handfeger und kommt auch besser in die Ecken.
