ich habe mal eine Frage zu Dampfloks, ich kenne mich da überhaupt nicht aus. Wie viele Dampfstöße macht denn eine Dampflok je Radumdrehung?
Konkret geht es um diese Lok, müsste so ein Verschnitt einer BR 89 sein:
Und dann um die BR 91:
Bei der BR 91 habe ich bereits vier Magnete befestigt, so dass vier Dampfstöße je Radumdrehung ertönen. Aber bevor ich die BR 89 auch noch mit Magneten ausrüste, will ich einfach mal nachfragen und sicher gehen ob das auch richtig ist. Nicht dass es nur zwei Dampfstöße sind. Es muss wohl irgendwas mit den Zylindern zu tun haben, nur sehe ich eigentlich bei jeder Dampflok nur zwei. Jedoch sind in den ganzen Sounddecoder Anleitungen immer vier Magnete abgebildet.
bei einer Radumdrehung macht jeder Kolben eine Hin- und Herbewegung. Deshalb wird zweimal Dampf ausgestoßen. Soviel ich weiß, sind die beiden Zylinder einer Lok versetz angeordnet, damit nicht beide Zylinder zugleich den Totpunkt erreichen. Deshalb sind vier Auspuffschläge pro Umrehung zu hören, egal wie groß oder klein die Zweizylinderlok ist. Bei Dreizylinderloks mit versetzt angeordneten Zylindern müssten demnach sechs Schläge zu hören sein. Bei Vierzylinderloks werden wahrscheinlich je zwei Zylinder syncron arbeiten und man hört vier Schläge?
Hallo Dominik, vier Dampfstöße pro Radumdrehung sind bei beiden Lokomotiven richtig. Die erste halte ich auch für einen Verschnitt einer pr. T3. Die hat ein C n2 Triebwerk. Die zweite - die 91.3-18 hat ein 1' C n2 Triebwerk - also auch vier Schläge pro Radumdrehung.
Warum vier Schläge wenn Du nur "zwei" Zylinder siehst? Ein Dampflokzylinder ist eben anders aufgebaut als der des Ottomotors - der Kolben "bekommt von beiden Seiten Dampf" - also strömt auf jeder Seite pro Radumdrehung der Dampf zweimal ein und aus. Ich hoffe das war jetzt verständlich - jetzt wird es nämlich noch komplizierter:
h2 oder n2 (Zweizylinder Heiss- oder Nassdampftriebwerk): 4 Schläge pro Radumdrehung h3 (Dreizylindertriebwerk): 6 Schläge pro Umdrehung - aber Vorsicht, das sollte alle 120 Grad erfolgen (BR 01.10 oder BR 03.10), der "Walzereffekt" kommt dann von der ungleichen Länge de Auströmrohre. h4 oder n4: da können es tatsächlich 4 Doppelschläge (BR 17.0) oder 8 Schläge pro Radumdrehung sein, je nachdem wie die Zylinder getaktet sind (90° oder 45°).
was ist aber bei Verbundmaschinen (doppelte Dampfexpansion)? h2v, n2v: 2 Schläge pro Radumdrehung, selbst bei der Anfahrt wenn die Anfahrvorrichtung geöffnet ist (bay. B XI vb). h4v, n4v: 4 Schläge pro Radumdrehung (z.B. 18.4 -6).
Es gab aber auch eine dreizylnder Lok bei der DRG mit vier Schlägen pro Radumdrehung - wer kennt die?
Dann noch die Loks mir Mallet- (4 Schläge) oder Mehrfachtriebwerken (8 - 12 Schläge pro Radumdrehung).
vielen herzlichen Dank für die Informationen. Nun bin ich schlauer und klar, das macht auch Sinn. Der Zylinder wird von beiden Seiten mit Dampf "befeuert", daher gibt es dann auch je Zylinder zwei Auspuffschläge. Also alles richtig gemacht trotz Unwissenheit und ich kann so weiterarbeiten.
bei einer Radumdrehung macht jeder Kolben eine Hin- und Herbewegung. Deshalb wird zweimal Dampf ausgestoßen. Soviel ich weiß, sind die beiden Zylinder einer Lok versetz angeordnet, damit nicht beide Zylinder zugleich den Totpunkt erreichen. Deshalb sind vier Auspuffschläge pro Umrehung zu hören, egal wie groß oder klein die Zweizylinderlok ist.
Es grüßt Hans
Die Zylinder sind schon absolut symetrisch montiert, die Kolben liegen nur unterschiedlich im Zylinder. Deswegen gibt es auch den 90° Versatz bei den Lagerzapfen der Treib- und Kuppelstangen in den Radsätzen. So ist bei einer 2-Zylinderlok sicher gestellt, daß es keinen Totpunkt gibt und die Lok immer anfahren kann, egal ob vorwärts oder rückwärts.
was ist aber bei Verbundmaschinen (doppelte Dampfexpansion)? h2v, n2v: 2 Schläge pro Radumdrehung, selbst bei der Anfahrt wenn die Anfahrvorrichtung geöffnet ist (bay. B XI vb). h4v, n4v: 4 Schläge pro Radumdrehung (z.B. 18.4 -6). Dann noch die Loks mir Mallet- (4 Schläge) oder Mehrfachtriebwerken (8 - 12 Schläge pro Radumdrehung).
Da ist ein Widerspruch enthalten. Nehmen wir als Beispiel eine n4v-Mallet, z.B. der Harzquerbahn. Der Abdampf der (hinteren) Hochdruckzypinder gelangt nicht ins Freie und erzeugt deswegen auch keinen hörbaren Dampfausstoß. Vielmehr wird der teilweise entspannte Dampf nun in die (vorderen) Niederdruckzylinder geleitet, dehnt sich nochmals und gelangt dann erst ins Freie. Und wegen der doppelten Entspannung ist der Ausstoß auch längst nicht so kräftig wie bei einer Zweizylinderlok. Und als Quintessenz hört man pro Radumdrehung auch nur zwei Ausstöße.
http://ferrook-aril.jimdo.com/ Mein Buch über meine Modelleisenbahn, die Braunlage-Andreasberger Eisenbahn, das auch meine Vorgängeranlagen zeigt, z.b. die H0-Felsentalbahn, die bei der FREMO-Gründung eine Rolle spielte, ist erschienen. https://shop.vgbahn.info/vgbahn/shop/die...bahn-_3723.html
was ist aber bei Verbundmaschinen (doppelte Dampfexpansion)? h2v, n2v: 2 Schläge pro Radumdrehung, selbst bei der Anfahrt wenn die Anfahrvorrichtung geöffnet ist (bay. B XI vb). h4v, n4v: 4 Schläge pro Radumdrehung (z.B. 18.4 -6). Dann noch die Loks mir Mallet- (4 Schläge) oder Mehrfachtriebwerken (8 - 12 Schläge pro Radumdrehung).
Da ist ein Widerspruch enthalten. Nehmen wir als Beispiel eine n4v-Mallet, z.B. der Harzquerbahn. Der Abdampf der (hinteren) Hochdruckzypinder gelangt nicht ins Freie und erzeugt deswegen auch keinen hörbaren Dampfausstoß. Vielmehr wird der teilweise entspannte Dampf nun in die (vorderen) Niederdruckzylinder geleitet, dehnt sich nochmals und gelangt dann erst ins Freie. Und wegen der doppelten Entspannung ist der Ausstoß auch längst nicht so kräftig wie bei einer Zweizylinderlok. Und als Quintessenz hört man pro Radumdrehung auch nur zwei Ausstöße.
Ich verstehe gerade nicht, warum man bei dieser Lok nur zwei Dampfstöße pro Radumdrehung hört. Nach deiner Beschreibung handelt es sich ja um zwei Niederdruckzylinder und das sollten dann eigentl. vier Dampfstöße pro Radumdrehung zu hören sein.
Grüße Kay
Epoche II (DRG) DCC, Z21, Multimaus, Fredi Weinert Mein Gleis, Eigenbau-Gleis nach sächsischem Vorbild
Naja, ich bin zwar nicht so bewandert, aber das hat er ja geschrieben warum:
Zitat von HarzNullemmer im Beitrag #7Der Abdampf der (hinteren) Hochdruckzypinder gelangt nicht ins Freie und erzeugt deswegen auch keinen hörbaren Dampfausstoß.
Hallo, bei Verbundmaschinen entweicht nur der Abdampf der Niederdruckzylinder in die Rauchkammer - soweit richtig... der Schlag ist wesentlich "weicher" - auch richtig... 2 Niederdruckzylinder erzeugen eben aber auch 4 Auspuffschläge pro Radumdrehung!
es ist tatsächlich so, dass die Zylinder der Dampfloks doppelt wirken: https://de.wikipedia.org/wiki/Heusinger-...motive_work.gif Das bedeutet immer 2 Dampfausstöße je Radumdrehung pro Zylinder! Da eine Lok mindestens 2 davon hat und diese um 90° versetzt sind, wie die Vorredner schon beschrieben haben, gibt es bei Zweizylinderlokomotiven also immer 4 Dampfstöße je Umdrehung. Dreizylindermaschinen haben um 120° versetzte Antriebe und 6 Dampfstöße aus den 3 Zylindern je Umdrehung eines Rades. Vierzylinderlokomotiven wurden besonders in Bayern von Lokbaudezernet Anton Hammel favorisiert, da sie ruhiger liefen und die Totpunkte zweier Zylinder jeweils so unschädlich gemacht wurden, dass die anderen beiden Zylinder hier ihre größte Kraftentfaltung hatten, also auch alle um 90° versetzt die Kraft an die Räder abgaben. Die meisten Vierzylinderloks waren Verbundmaschinen, die zwei kleine Hochdruckzylinder hatten und den Dampf danach in größere Niederdruckzylinder abgaben (schwächerer Dampfdruck, daher größerer Hubraum um gleiche Kraft zu entfalten). Vierzylindermaschinen hatten deshalb auch nur 4 Dampfausstöße je Radumdrehung (z. B. S3/6). Lokomotiven mit 2 Dampfstößen je Radumdrehung gibt es nicht.
Zitat von Jumbo44 im Beitrag #11 Lokomotiven mit 2 Dampfstößen je Radumdrehung gibt es nicht.
mag es nicht mehr geben - gab es aber - eine war aber sogar bis 1931 noch im Einsatz - die 36 767 (bay. B XIvb 1262).
Bei einer Zweizylinder-Verbundlokomotive gibt es auch nur zwei Aufpuffschläge pro Radumdrehung - allerdings hatten diese Lokomotiven (z.B. auch die bay. C IVvb) immer ein Problem - ohne spezielle Anfahrvorrichtung konnte es sein, dass der Hochdruckzylinder am Totpunkt stand und die Lok deshalb eigentlich nicht im Bewegung zu bringen war. Über die (hier) Lindnersche Anfahrvorrichtung wurde aber dann ebenfalls dem Niederdruckzylinder Frischdampf zugeführt um die Lok in Gang zu bringen. War nicht einfach für das Fuchs-Modell einen passenden Sound zu finden.
mfg Thomas
PS.: die Dreizylinder Lok mit 4 Schlägen pro Radumdrehung war von 1925-1933 die zur Hochdrucklok umgebaute 17 206.
Zitat von HarzNullemmer im Beitrag #7 Und als Quintessenz hört man pro Radumdrehung auch nur zwei Ausstöße.
Ich verstehe gerade nicht, warum man bei dieser Lok nur zwei Dampfstöße pro Radumdrehung hört. Nach deiner Beschreibung handelt es sich ja um zwei Niederdruckzylinder und das sollten dann eigentl. vier Dampfstöße pro Radumdrehung zu hören sein.
Völlig richtig bemerkt. Ein absoluter Lapsus von mir: vier Auspüffe pro Radumdrehung, aber alle vom vorderen Triebwerk.
http://ferrook-aril.jimdo.com/ Mein Buch über meine Modelleisenbahn, die Braunlage-Andreasberger Eisenbahn, das auch meine Vorgängeranlagen zeigt, z.b. die H0-Felsentalbahn, die bei der FREMO-Gründung eine Rolle spielte, ist erschienen. https://shop.vgbahn.info/vgbahn/shop/die...bahn-_3723.html
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Anzahl Dampfstöße je Radumdrehung bei einer Dampflok
22.04.2017 15:28 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2017 16:18)
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