nach längerer Modellbahnabstinenz steht jetzt als Gemeinschaftsprojekt der Bau eines Modells des Schnelltriebwagen SVT 137 901, der Bauart „Berlin“ an.
Kurz vorab zum Vorbild Mit dem „Fliegenden Hamburger“ wurde durch die Reichsbahn in den 30er Jahren der Triebwagen-Schnellverkehr eingeleitet. Bei den 2-teiligen Einheiten, ebenso bei dem 3-teiligen SVT der Bauart „Leipzig“ ließen sich Platzangebot sowie Komfort nicht im ge- wünschten Maße umsetzen. Mit der Beschaffung des SVT der Bauart „Köln“, im Gegensatz zum „Leipzig“ mit Jacobsdrehgestellen, konnte durch die konstruktive Ausbildung als Einzelwagen mit Drehgestellen das Platzangebot vergrößert werden. Als Alternativentwurf zum SVT „Köln“ mit zwei Antriebsanlagen, schnell- laufende Maybach-Dieselmotore untergebracht in den Maschinendrehgestellen, wurde von MAN ein Schnelltriebwagen mit einem langsamlaufenden Dieselmotor angeboten. Wegen der Größe und Gewicht dieses Motors musste dieser in einem separaten Maschinen- wagen untergebracht werden, der mit einem 3-teiligen Wagenzug gekuppelt wurde. Von der Reichsbahn wurden zwei Schnelltrieb- wagen als SVT 137 901 und 902 sowie ein Reserve-Maschinenwagen 137 903 a als Bauart „Berlin“ beschafft und noch vor den SVT „Köln“ Anfang 1938 ausgeliefert. Durch eine recht lange Erprobungsphase kamen diese im Gegensatz zum „Köln“ bis zur Einstellung des Triebwagenverkehrs im Jahr 1939 nicht mehr in den Betriebseinsatz. Die dieselelektrischen Maschinenwagen fanden im 2. WK bei der Marine Verwendung als Notstromaggregate, die zum Verlust zweier Fahrzeuge führten. Die Wagenzüge dienten dem RZA München als Bürozüge, bei einem Angriff wurden zwei Wagen zerstört. Bei der DB wurde aus den verbleibenden Wagen sowie zwei neuen Wagen mit Triebdrehgestelle die beiden dieselhydraulischen Trieb- wagenzüge der Baureihe VT 07.5 aufgebaut. Bei der DR entstand aus dem Maschinenwagen 137 902 a und Wagen aus dem Schad- wagenbestand ein neuer 4-teiliger Triebwagen mit der Betriebsnummer 137 902 aufgebaut. Mehr Informationen sowie Abbildungen zum Vorbild finden sich auf SVT Köln
Zum Modell 2012 wurde durch DRG Modell Berlin ein Bausatz des SVT der Bauart „Berlin“ angekündigt. Als Umbausatz ist ein Austausch der Gehäuseseitenteile des Liliput-Spendermodells „Köln“ durch geätzte Ns-Bleche vorgesehen. Sowie die Kürzung eines der Endwagen zur Nachbildung des Maschinenwagens. Für diese Arbeiten setzt der Hersteller einen Zeitaufwand von „etwa 20 Stunden + je nach Anspruch“ an. Auf der Webseite ist bis auf eine veraltete, über die Bestandteile des Bausatzes wenig aussagende Preisliste nichts weiter nachzulesen. Aufgeführt werden Grundbausatz (nur Ätzbleche für die Wagengehäuse), Komplett-BS (mit Spendermodelle für den Umbau) bis hin zum Fertigmodell. Inzwischen werden darüber hinaus Nachgüsse der überarbeiteten Dächer sowie der überarbeiteten Wagenenden des Maschinen- sowie Endwagens angeboten. Abgesehen von einem Foto des Handmusters vom Maschinenwagen finden sich keine Abbildungen von dem Modell des Schnelltrieb- wagens auf der Webseite des Herstellers. Innerhalb des genannten Zeitraumes ist über den Tausch der Seitenwände kaum eine Überarbeitung der sich bei den SVT „Köln“ und „Berlin“ deutlich unterscheidenden Dächer sowie Fahrwerke / Schürzen möglich. Insofern stand bereits vor Erwerb der BS-Teile statt eines Umbaus ein weitgehender Eigenbau unter Verwendung der geätzten Gehäuseteile fest. Womit sich der Zeitaufwand für den Bau eher der 200-Stunden-Marke annähern dürfte. Auch aus diesem Grund der baubegleitende Bericht, werden nach wie vor noch Informationen zum Vorbild gesucht, sind noch nicht für alle Bauschritte Lösungsansätze vorhanden. Darüber hinaus entsteht aktuell eine Webseite mit mehr Informationen über das Vorbild und Modell. Der Foren-Beitrag wird sich hauptsächlich mit dem Eigenbau des Modells beschäftigen. Auf dieser Webseite finden sich dann darüber hinaus auch Hinweise für den Bau auf Grundlage der Liliput-Modelle, für den Fall von Umbauinteressenten.
Erworben wurde ein Grund-BS mit den Ns-Ätzblechen für den Maschinenwagen 137 901 a sowie den Fahrgastwagen 901 b / c / d
Ätzbleche Gehäuse Maschinenwagen 901 a sowie Endwagen 901 d
Ätzbleche Gehäuse Mittelwagen 901 b / c
Neben den Ätzblechen für die Seitenwände der Wagen weiterhin geätzte Kleinteile (Türen, Fenstergriffe, Abdeckung Ventilatoren, Klasse- sowie Eigentumszeichen für Beschriftung) sowie Messingußteile (Aufsätze der Ventilatoren, Abgashutze).
Kleinteile
Ein Beschriftungsbogen mit Zierlinien ist nicht Bestandteil des Grund-BS und muss extra erworben werden. Ebenso die inzwischen liefer- baren Nachgüsse der überarbeiten Wagendächer.
Nachgüsse der Wagendächer a / c / d
Bestandteil des BS eine Dokumentation mit einigen Angaben zum Vorbild (Kopien aus der Literatur), eine einseitige Bauanleitung sowie eine Seite mit Bauskizzen. Diese stammen offensichtlich noch aus der Entwurfsphase, manch der Hinweise lassen sich so nicht umsetzen. Andere Verwirren mehr, als Klarheit zu schaffen. Eine Stückliste ist nicht vorhanden, so dass eine Kontrolle auf Vollzähligkeit der bereits aus der Platine herausgeschnitten Teile nicht möglich ist.
Eine erste Überprüfung nach Erhalt und während der ersten Arbeiten ergaben: - Trittstufen an den Seitenwandteilen des Maschinenwagens beschädigt - Doppelflüglige Tür des Gepäckraumes ca. 5 mm zu weit hinten angeordnet - Fensteranordnung am c – Fahrgastwagen durch einen zu breiten Fenstersteg am linken Einstieg (12,5 mm statt 6,5 mm) verschoben - Das überarbeitete Nachgussdach des Maschinenwagens ist ca. 5 mm zu kurz
Nach Bearbeitung der Bilder von den ersten Arbeiten wird der Beitrag am Wochenende fortgesetzt.
wie in # 1 angekündigt, heute die Ergebnisse des ersten Bauabschnittes.
Angesichts des Vorhabens, nicht den Weg des vorgeschlagenen Umbaus, sondern das Modell als weitgehenden Eigenbau zu realisieren, wurde mit dem Bau der beiden Mittelwagen, den b – und c – Fahrgastwagen begonnen. Diese sind vom Aufbau weitgehend identisch, Unterschiede finden sich nur bei der konstruktiven Gestaltung der Wagenenden. Beim Vorbild waren die Fahrgastwagen untereinander mit einem doppelten Faltenbalg verbunden, die Stirnseiten der Wagen endeten damit in gleicher Höhe wie die Seitenwände. Zum leichteren Austausch des Maschinenwagens wurde dieser mit dem Wagenzug über eine Scharfenbergkupplung sowie nur einem einfachen Faltenbalg verbunden. Zur Verbesserung der Aerodynamik wurde der Spalt zwischen dem Maschinen- und dem b – Fahrgastwagen durch seitliche Windleitblechen (sowie einem länger ausgeführten Dach) wie beim SVT „Köln“ verkleinert. Damit ist bei gleicher Wagenkastenlänge wie beim c – Fahrgastwagen die Länge über „Blech“ beim b – Fahrgastwagen größer. Leider wurde dieser Unterschied bei den Ätzblechen für die beiden Wagen nicht berücksichtigt.
Als Umbau ist bei den Wagen der „Austausch“ der Seitenwände vorgesehen. Als Auflage für die Ätzbleche ist diese nur im Bereich des Fensterbandes zu entfernen. Die verbleibende Restwand muss zudem um die Stärke des Ns-Bleches (0,3 mm, im Bereich der Türen 0,6 mm) verschmälert werden, um ein Überstehen des überarbeiteten Wagenkastens über das Fahrwerk sowie Dach zu vermeiden. Lage, Größe des Ausschnittes
Da dieser Weg nicht beschritten werden sollte, wurden obere Deckplatte sowie Stirnwände selbst gefertigt. Darüber hinaus auf dem Foto nicht mit abgebildete innere Trennwände zur Stabilisierung des Gehäuses. Reihe oben sowie unten Seitenwände und Türen aus dem BS; mittlere Reihe selbst angefertigte Stirnwände sowie obere Deckplatte Wagenkasten
Im Gegensatz zu den eingezogenen Stirnwänden beim Spendermodells „Köln“ werden die Stirnwände bündig mit den Seitenteilen verlötet. c - Fahrgastwagengehäuse auf dem Liliput-Fahrwerk
Die bereits in # 1 erwähnte zu breite Ausführung des Fenstersteges beim c – Fahrgastwagen Anordnung Fenster Ns-Ätzblech Modell / Zeichnung c – Fahrgastwagen
In # 1 wurde bereits die unterschiedliche Dachform der SVT „Köln“ und „Berlin“ erwähnt. Das Dach beim „Berlin“ war höher sowie voluminöser als beim „Köln“ ausgeführt, bei Verwendung des Daches vom Liliput-Modell fällt dieses 1,5 mm zu niedrig aus. Zur An- passung erhält das Dach eine Grundplatte mit einer Stärke von 1,0 mm. Dieser steht wie beim Vorbild in der Breite geringfügig über das Dach sowie den Wagenkasten über und trägt später die schwarze Farbe des oberen schwarz-creme-schwarzen Zierstreifens. Nachgussdach mit zusätzlicher Grundplatte
Bei dieser Abbildung ebenfalls erkennbar, dass der längere Wagenkasten des „Berlin“ über das Spenderfahrwerk des „Köln“ hinaus steht. Dies erfordert beim Umbau eine Verlängerung der Schürzen, Verlegung der Führung des als Kupplung dienenden Faltenbalges am Fahrwerk, Inneneinrichtung sowie den Stirnwänden des Wagenkastens. So dass letztlich der Aufwand beim Umbau wesentlich höher als angegeben ist. Auch aus diesem Grunde wurde stattdessen ein Eigenbau der Fahrwerke vorgesehen, dies dann im folgenden Beitrag.
Wunderschönes Vorbild und eine wunderschöne Beschreibung deiner Modellumbau. Schade das die Bausatzteile nicht ganz passen. Man fragt sich formlich ob der Bausatz dann auch jemals als Probe vom Hersteller gebaut worden ist! Aber wie ich es so lese wirst du es schon schaffen. Ich wünsche viel Bauspaß und werde das Projekt gerne weiter verfolgen.
Moin, interessantes Projekt. Jetzt verstehe ich aber auch, warum ich noch nie einen H0 SVT Berlin gesehen habe. Ich habe immer gedacht, das wäre ein richtiger Bausatz und nicht so was um den SVT06.1 umzurüsten. Wäre ich bei den doch sehr unterschiedlichen Vorbildfahrzeugen nie auf die Idee gekommen. Viel gelingen noch Philipp
nach einem Hinweis Ende 2012 in DSO bei DRG Modell Berlin erstmals nachgefragt, waren darüber hinausgehende Informationen nicht zu bekommen. Kaum mehr Informationen waren Ende letzten Jahres erhältlich, zumindest waren nunmehr aber die benötigten Teile lieferbar. Trotz Nachfragen hat DRG Modell Berlin über das Foto des Handmusters vom Maschinenwagen keine weiteren Bilder des Modells im Bau oder gar vom Fertigmodell zur Verfügung gestellt. Im Vergleich mit dem Handmuster ist bei den Ätzblechen für den Maschinen- wagen erkennbar, dass die Ätzvorlagen für Bleche überarbeitet wurden. Weshalb man in diesem Zusammenhang das beim Hand- muster deutlich zu kurze (und noch nicht mit den Aufbauten versehene) Dach nicht neu gefertigt hat, sondern als Urmodell für spätere Nachgüsse verwendet hat, ist nicht nachvollziehbar. Bei einem fertig gebauten Muster hätte dieser als auch andere Fehler (wie die fehlerhafte Fenstereinteilung) vermieden werden können. Wir gehen deshalb davon aus, dass es über das Handmuster hinaus nach wie vor keine weiteren Wagen dieses SVT gibt.
Das Liliput-Modell vom SVT „Köln“ als Grundlage für einen Umbau zu verwenden, entspricht wohl Langers Ansichten vom Modellbau, zuweilen recht weitgehende Kompromisse bei den Modellen einzugehen. Abgesehen von der Kürzung des Fahrwerkes eines End- wagens für den Umbau als Maschinenwagen, lassen Wagenlänge sowie Drehzapfenabstände mit Kompromissbereitschaft wohl durchaus einen Umbau möglich erscheinen. Andererseits dürfte die Übernahme der Schürzen vom "Köln" ein Modell des SVT "Berlin" erheblich entstellen. Ebenso spricht der konstruktive Aufbau der Liliput-Modelle eher gegen einen Umbau, einige von Langer ange- dachte Bauschritte lassen sich nicht wie in der Bauanleitung oder nur mit weitergehenden Arbeiten umsetzen. Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung eines Interessenten, ein kompromissbehaftetes Modell auf Grundlage des BS zu erbauen, mit höheren Aufwand wie bei dem hier vorgesehenen Bau einige der Kompromisse abzustellen oder sich gegen beide Wege und damit gegen den Bau zu entscheiden. Ob sich der Aufwand angesichts des Ergebnisses lohnt, wird sich wohl erst mit dem fertigen Modell zeigen. Ungeachtet der Tatsache, dass der SVT „Berlin“ wohl nie im Betriebseinsatz war, lohnt sich bei dem recht interessantes Fahr- zeug ein Bau des Modells. Wenn es dann selbst den noch exotischeren SVT „Kruckenberg“ bei Hobbytrain als Modell gibt.
Aber nun zu den inzwischen weiter erfolgten Bauschritten. Wegen der Ausbildung des Liliput-Fahrwerkes mit Darstellung der Schürzen in einem Teil, scheidet die Verwendung dieses Fahrwerkes aus. Und wurde deshalb auf Grundlage von 1,5 mm starkes Messingblech neu aufgebaut. Der Befestigung der geklipsten Drehgestelle dienen eingesetzte gedrehte Messingbuchsen mit einer Höhe von 3,5 mm. Gegenüber dem Liliput-Fahrwerk kann bei dem Eigenbaufahrwerk der Drehzapfenabstand mit 193 mm vorbildgerecht umgesetzt werden. Unterhalb des Fahrwerkes angebracht die weiter innen angeordnete Verkleidung des Wagenunterbodens. Gekuppelt werden die Fahrzeuge mit Kurzkupplungs-Kulissenführungen von Symoba, Verwendung findet die kleinere Ausführung 111. Diese ist zwar für kürzere Fahrzeuge vorgesehen, wird jedoch wegen der größeren seitlichen Auslenkung als bei der Ausführung 101 mit einer Längen- zugabe für die Kupplung auch für Modelle mit einer Länge von 270 mm empfohlen. Durch die geringe Bauhöhe von 2,2 mm kann diese fast bündig in die Messingplatte eingesetzt werden.
Fahrwerk c - Fahrgastwagen
Entstanden ist inzwischen die Inneneinrichtung, diese muss entsprechend der Fenstereinteilung, der Abteilbreite beim SVT "Berlin" neu aufgebaut werden. Nach dem Ausklipsen des Teils mit den Abteiltüren können Abteile sowie Abteiltüren durch Trennschnitte den Fenstern des neuen Wagenkastens folgend angepasst und neu verklebt werden. Die Abteile beim SVT "Berlin" verfügten nicht über Tische in den Abteilen, diese werden deshalb vom Spenderteil entfernt. Zur Erhöhung der Stabilität sowie zur Fixierung im Wagenkasten werden die überarbeiteten Teile auf Messingblechplatte befestigt. Ebenfalls aus Messingblech entstehen die Trennwände zu den WC-Räumen, diese werden später direkt im Wagenkasten befestigt.
Inneneinrichtung c - Fahrgastwagen
Inzwischen ist die # 1 angekündigte Webseite unter SVT 137 901 - Schnelltriebwagen der Bauart "Berlin" erreichbar. Auf dieser finden sich mehr Informationen zum Vorbild sowie mehr Hinweise zum Umbau auf Grundlage der Bauanleitung von DRG Modell Berlin und des Liliput-Modells.
mit Interesse verfolge ich Deinen Baubericht. Bezüglich der Kurzkupplungskulissen, im Prinzip bräuchtest Du hier keine, weil die Fahrzeuge Mittelpufferkupplung haben. Es gibt keine Seitenpuffer die sich verhaken können.
über eine Mittelpufferkupplung verfügte nur die Kuppelstelle zwischen dem Maschinenwagen und dem restlichen Wagenzug. Die drei Fahrgastwagen waren hingegen mit einer im Betrieb nicht lösbaren Kurzkupplung verbunden. Und verfügten über einseitig angeordnete Puffer (ohne Pufferteller) sowie Gleitplatten.
einseitig angeordnete Stoßeinrichtung an den Wagenenden
Für die vorbildgerechte Nachbildung der Schürzen beim Modell des SVT „Berlin“ ist ein Rückgriff auf das Liliput-Fahrwerk nicht oder nur mit erheblichem Umbauaufwand möglich. Beim SVT "Köln" waren die unterhalb des Wagenbodens angeordneten Schürzen mit Klappen zu öffnen und verdeckten zahlreiche unter dem Wagenboden angeordnete Baugruppen. Beim SVT "Berlin", vom klassischen Aufbau eher Lok mit Wagenzug als Triebwagen, war dies nicht erforderlich, infolgedessen waren die Schürzen in anderer Ausführung wie bei den "Schürzenwagen" ausgebildet. Der in # 5 vorgestellte Eigenbau des Fahrwerkes entstand vor dem Hintergrund einer vorbildgerechten Nachbildung der Schürzen. Gefertigt werden die Schürzen aus 0,25 mm starken Messingblech, bei stärkeren Messingblech bzw. Ns-Blech ist das Biegen der recht langen Teile mit den Möglichkeiten einer Hobbywerkstatt kaum möglich.
Schürzen, unten Zuschnitt, oben gebogen
Ursprünglich sollten die Schürzen am Fahrwerk befestigt werden. Dies hätte bei der Anbringung der Griffstangen neben den Einstiegs- türen jedoch zu Problemen geführt, die oben am Wagenkasten, unten an den Schürzen befestigt werden. Deshalb wurden die Schürzen als eine Baugruppe mit den Wagenkasten ausgeführt.
c – Fahrgastwagen mit Schürzen
Vor einer weiteren Detaillierung des Fahrzeuges folgt erst einmal der Bau des im wesentlichen baugleichen b – Fahrgastwagen. Noch nicht so recht gelöst ist die Ausführung des Faltenbalges, der Silhouette des Wagenkastens folgend, ist z.B. eine Ausführung in Falt- technik nicht möglich.
Danke für den Hinweis, vorerst geht es um das Sammeln der Möglichkeiten. Bis die 3 Fahrzeuge des Wagenzuges fertig gestellt sind, wird noch etwas Zeit vergehen. Vermutlich werden die Faltenbälge in 2 Ausführungen entstehen. Dem Vorbild nahe kommende für die Vitrine und flexiblere für den Anlageneinsatz. Letztere müssen dann in Form und Ausführung nicht unbedingt exakt dem Vorbild entsprechen, hier geht dann die Betriebssicherheit vor.
danke für die Aufklärung wieder etwas dazu gelernt. Wir hatten hier im Bekanntenkreis die Überlegungen mit den Übergängen bei den Bundesbahn Eierköpfen die auch im Anlagenbetrieb geschlossen bleiben sollen. Was ich bei Dir sehe, das artet immer mehr in Richtung Eigenbau aus bei dem am Ende nur noch ein paar Einzelteile vom Basismodell übrig bleiben.
Ergänzend zu Jörgs Hinweis:
Viele realisieren gar nicht, daß diese Faltenbälge auch im Modell elastisch sind. So ergibt sich bei Mittelpufferkupplung und auch ohne KK-Mechanik stets ein geschlossenes Zugbild selbst in Kurven. Bei den Eierköpfen sind wir im hiesigen Bekanntenkreis mit schwarzem Stoff am experimentieren. Noch ist das nicht ausgereift.
vielen Dank für die ergänzenden Fotos des wirklich sehr flexiblen Balges. Unabhängig von der Ausführung des Balges sind von unserer Seite als Abschluss vom Balg ebenfalls Messingplatten vorgesehen. Deshalb auch anstelle der Türen an dem Stirnseiten der Wagen nur die Ausschnitte. Um ein Verdrehen derTeile zu vermeiden, werden vermutlich zusätzlich Bohrungen, Stifte erforderlich sein, die man wie beim Maschinenwagen als Leuchten für den Zugschluß anordnen kann. Bei der Ausführung des Balges selber wird es sicher einige Versuche geben, bis es dann Lösungen gibt. Wenn unterschiedliche Ausführungen für Vitrine und Betriebseinsatz erforderlich werden, soll auch bei letzteren in Kurvenfahrten ein geschlossenes Bild erreicht werden. Dies würde dann eher zu Lasten der gerippten Nachbildung gehen.
Von Anfang an stand fest, dass von den Spendermodellen letzlich recht wenig Baugruppen übernommen werden können. Nach und nach bleiben immer weniger Teile über, bei den Mittelwagen inzwischen nur noch die Drehgestelle und die Inneneinrichtung. Wahrscheinlich wird sogar ein anderer Antrieb erforderlich sein. Beim Liliput-Modell des SVT ist im Gegensatz zu anderen Trieb- wagenmodellen aus gleichen Hause nur ein Drehgestell angetrieben. Der inzwischen rohbaufertige c - Fahrgastwagen wiegt 380 g gegenüber 140 g beim Liliput-Mittelwagen. Und dann ja 3 Wagen anstelle 2 beim Modell des SVT "Köln". Zudem müsste beim angetriebenen Drehgestell der Achsstand (beim Vorbild von 3 500 auf 3 000 mm) gekürzt werden. Vermutlich werden Baugruppen einer 215 von Roco Verwendung finden.
haben die Seitenwände eigentlich die richtige Höhe, wenn diese ja eigentlich zum vermurksen eines Liliput SVT06.1 vorgesehen sind? Beim VT07.5 gehen diese ja weiter nach unten, was diesem Fahrzeug in Verbindung mit dem höheren Dach jegliche Eleganz im Vergleich zum SVT06 nimmt. Gerade auf Photographien mit SVT06 und VT07.5 in einem Zugverband fällt dies auf.
genau genommen fallen die Seitenwände aus dem geätzten Ns-Blech etwa 2 mm zu niedrig aus. Zwar stimmt beim Umbau trotz des flacheren Daches, zu geringer Höhe der Seitenwände des Wagenkastens die Gesamthöhe angesichts der hohen Schürzen des Liliput-Fahrwerkes, jedoch auf Kosten der von Dir angesprochenen sich deutlich unterscheidenden Proportionen. Beim Eigenbau des Wagenkastens hingegen gehen die Seitenwände sowie die angesetzten Schürzen nahtlos ineinander über. Orientiert wurde sich hierbei an den Maßzeichnungen, allerdings fallen bei diesen die Wagenhöhe 1 mm zu hoch aus. Da sich abgesehen von der Höhe über Dachscheitel keine weitere Maße finden, lässt sich die Ursache dieser Abweichung nicht weiter bestimmen.
die Anfrage # 13 von Philipp war Anlass, sich mit Fotos sowie Zeichnungen des VT 07.5 zu beschäftigen.
links SVT „Berlin“, rechts VT 07.5
Ergebnis, die Türen des SVT „Berlin“ enden unten nicht wie beim Bausatz realisiert in Höhe der Schürzen des Liliput-Spenderfahrzeuges „Köln“ bzw. der Zeichnung in Höhe der Zierlinie. Reichen aber auch nicht wie bei der Zeichnung des VT 07.5 bis zur Unterkante des Wagenkastens. Wenn auch auf Fotos vom SVT „Berlin“ nicht im Detail erkennbar, so reichten diese bis auf Höhe der Klappstufen. Und wurden am Modell inzwischen geändert.
links ursprüngliche BS-Ausführung der Türen, rechts überarbeitete Nachbildung der Türen sowie Nachbildung der Klappstufen
Ein weiteres Ergebnis, die Fenster des SVT „Berlin“ verfügten über Rahmen. Auf den Fotos des SVT "Berlin" wegen des hellen creme- farbenen Farbbandes in Fensterhöhe nicht erkennbar, wurden diese vom Hersteller des BS nicht gefertigt. Und müssen nun vor dem Weiterbau des Triebzuges erst nachträglich angefertigt werden.
Inzwischen wurde der b – Fahrgastwagen fertiggestellt, hierbei wurden die unterschiedlichen Ausführungen der Wagenenden, die Enden zwischen den Wagen im Wagenzug sowie zum Maschinenwagen umgesetzt.
unterschiedliche Ausbildung der Wagenenden des b - Fahrgastwagens am Übergang zum Maschinenwagen (links) sowie c –Fahrgast- wagen
So geht es oftmals. Beschäftigt man sich mit dem Vorbild kommen immer weitere Fragen auf. Mittlerweile bist du schon soweit das sogar der Bausatz von dir überholt und verbessert wird! Manchmal fragt man sich ob der Bausatz von einem Hersteller überhaupt zusammengebaut worden ist. So vielleicht auch hier. Da ist es dir sehr zu loben das du intensiv am Vorbild recherchierst (auch das macht Spaß) und versuchst ein möglichst getreues Modell zu bauen. Ich werde die Fortschritte gerne weiter verfolgen!
auch wenn man sich im Vorfeld von Bauarbeiten so intensiv mit dem Vorbild beschäftigt wie es nur geht, Fragen werden wohl immer bleiben. Und so manch Lücken in der Dokumentation des Vorbildes, Ungereimtheit bei Bausätzen im Detail fallen dann oft erst beim Bau selber auf. Deshalb Hochachtung, was insbesondere die Sachsen-Fraktion in diesem Forum an Ergebnissen abliefert.
Meine Beschäftigung am Wochenende, die Anfertigung der Zeichenvorlage für ergänzende BS-Teile: die Fensterrahmen, Fenstergriffe, Schutzgitter und weitere Kleinteile
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Ein SVT der Bauart „Berlin“
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17.03.2017 17:38 (zuletzt bearbeitet: 21.10.2024 21:23)
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