Wir basteln ja sicherlich alle gerne, sonst hätten wir kaum Freude an unserem Hobby. Aber kann es sein, daß der eine oder andere Hersteller das gelegentlich völlig falsch versteht, nach dem Motto "je mehr Teile, desto größer der Bastelspaß" ?
Daß teilweise sogar Treppen o.ä. als Puzzle geliefert werden, obwohl man so etwas problemlos aus einem Block gießen könnte, ist nicht ungewöhnlich.
Aber was Ihr hier seht, dürfte glatt als "Schildbürger-Referenz" durchgehen:
Nein.... kein neues Produkt von Preiser..... .... die Plexi-Box dient mir als "Setzkasten" für Krümelwerk. Genauer gesagt winzige Stuckteile (= vermutlich der falsche Begriff, aber Ihr wisst sicher was ich meine) für eine Außenwand. All diese Schnipsel dienen der Verlängerung bzw.Vervollständigung von bereits angeformten Wandvorsprüngen. So klein, daß man Sie in der Bauanleitung an der jeweils vorgesehenen Position nicht einmal mehr erkennbar darstellen kann, nur noch per Teilenummer.
Zur besseren Erklärung lässt sich dieser Irrsinn ohne weiteres mit einer gemauerten Wand vergleichen, bei der in der Mitte einzelne Steine manuell eingesetzt werden müssen. Also ohne irgend einen erkennbaren Grund. Verstehen würde ich es ja, wenn der Hersteller darurch eigene Kosten senken könnte, aber genau das Gegenteil ist der Fall: Mehr Teile treiben die Kosten für die Gießformen der Spritzlinge in die Höhe. Den Modellbauer nervt es einfach nur, weil es nichts anderes als eine völlig überflüssige Beschäftigungstherapie ist.
Hinzu kommt, daß ich erst jetzt in der Bauanleitung darauf gestoßen bin. Mit anderen Worten: Vor der Montage musste ich die Farbe nebst Patinierung erst mal wieder mühsam an den Rest angleichen.
Hattet Ihr Euch auch schon mal über ähnliche Erlebnisse geärgert ? Bin gespannt auf Eure Geschichten !
Tja, unser Hobby ist als solches eine "überflüsige Beschäftigungstherapie" Wenn auch das hier vielleicht ein extremer Auswuchs sein mag, da lieferst Du zu wenig Hintergrundinfo. Klar ist mir nur, daß Du Dich darüber geärgert hast. Insofern lese ich daraus, daß Du eine andere Philosophie hast als der Hersteller.
Mir sind solche einzeln abgesetzten Teile oft durchaus recht. Ich behandle meine Gebäude grundsätzlich farblich, und sofern Wand und Anbauteil unterschiedlich erscheinen sollen in ihrer Farbe, ist es so viel leichter.
Da hat eben jeder seinen Standpunkt, und es sind ja genug Anbieter und Gebäudemodelle am Markt, damit jeder das Richtige findet. Man kann sogar noch weiter gehen und Gebäude ganz "scratch" bauen - warum nicht? Zumindest Kitbashing mache ich auch ganz gerne, und da muß ich so manches Teil komplett neu anfertigen. Im Grunde fängt der Spaß doch da an. Je länger ich mich mit dem gekauften Bausatz beschäftigen kann, um so mehr hat er ssich gelohnt, denn die eingesetzte Zeit ist hier doch eigentlich Nutzen und kein Aufwand, wie bei der Arbeit.
Vergelich es doch mal mit dem Sport, da gibt man doch auch seine wöchentlichen Trainingstunden an; je mehr, desto besser
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Zitat von masteba im Beitrag #2Tja, unser Hobby ist als solches eine "überflüsige Beschäftigungstherapie" Wenn auch das hier vielleicht ein extremer Auswuchs sein mag, da lieferst Du zu wenig Hintergrundinfo.
Hallo Stefan,
habe das versucht, so gut ich konnte. Es geht nicht um Ärger über viele Einzelteile, sondern um völlig unsinnige und somit überflüssige Arbeitsschritte. Ich versuche mal einen anderen Vergleich, der den Fall mit den Mauerteilen verdeutlicht: Stell Dir eine H0-Schornsteinfegerleiter vor, bei der alle Sprossen dran sind, außer die dritte, die fünfte und die beiden letzten.... die müsstest du manuell aus dem Spitzling heraustrennen, abfeilen und einkleben. Genau so ist das mit den Mauerschnipseln.
Anhand des zweiten Fotos von #141 Tägerlingen am Bodensee, nach Vorbild Konstanz (8) wird das ebenfalls gut ersichtlich. Auf diesem Bild siehst du ein solches Mauerteil (fertig patiniert). Neben dem ganz linken Fenster in Höhe der obersten Sprosse ekennst Du in Richtung "Teilende" einen ausgeformten Vorsprung:.... aber nicht bis zum Ende durchgezogen (was eigentlich logisch wäre)..... neinnein..... die letzten paar Millimeter bis zur Maueraußenkante musst du manuell einkleben (und die Fugen anschließend natürlich auch wieder verspachteln).
Hätte ich das vorher bemerkt, hätte ich die Dinger zumindest noch rechtzeitig vor dem collorieren angeklebt
RTFM und Hobby ist immer eine sinnlose Beschäftigungstherapie. Frei nach dem Motto- mit möglichst viel Aufwand (monetär) und Zeit möglichst wenig zu erreichen.
Wenn Dir die kleinen Mauerteile zuviel sind- laß sie weg. Oder noch besser- auf dem Weihnachtsmarkt gibt es fertige Häuschen aus Porcellin.
Könnte eventuell möglicherweise Spuren von Sarkasmus enthalten...
es ist sehr ärgerlich viel Geld für einen Karton mit Plastikteilen auszugeben, die oft nicht passgenau sind. Den fertigen Gebäuden muss man dann noch mit noch größerem Aufwand das "Plaste-Flair" nehmen. Das geht auch ganz anders:
Karton in den Stärken 1 und 2 mm. Overheadfolie für Fenster, 0,5 mm Messingdraht für Geländer, Leitern etc. Schmirgelpapier für Fassaden und 640-er-nass für Dachpappedächer, Straßenbelag, etc. Balsaholzplatten- und Leisten. Fliegengaze für Zäune.
Werkzeug: Grosses und kleines Cuttermesser, diverse Scheren, Pinzetten, Laubsäge, Zirkel, Lineal und Geodreieck. Wasserfarbkasten, Plakatfarben und wasserlöslicher Klarlack zum Kolorieren.
Für den Preis eines Bahnhofsbaukasten baust Du so einen Bahnhof mit Bahnhofstrasse. Natürlich ist die Fummelei bei Fensterrahmen, Dachrinnen, Treppen, etc. noch grösser - dafür sieht am Ende alles täuschend echt und natürlich aus.
Zurzeit baue ich eine Werft. Trockendock mit Frachter, Betriebsleitungs- und Verwaltungsgebäude sind fertig, ebenfalls der Werftkran. Wenn Du Interesse hast, lasse ich Dir gerne ein paar Bilder zukommen.
klar kann man das alles auch preiswerter machen, den Plastikeffekt wegzubekommen ist aber nicht das große Problem. Die meiste Arbeit beim Selbstbau hingegen ist die Recherche, um die kann man sich bei Bausätzen "erfolgreich drücken", hässliche Teile wechsle ich einfach kurz und schmerzlos aus (z.B. Plaste-Rohrantennen gegen Weinertartikel), zudem sind ungleichmäßig gerundete Teile ohnehin nur per Gußverfahren herzustellen.
Bei konkreten, individuellen Gebäudevorstellungen hinsichtlich Vorbild kommt man um den Selbstbau natürlich nicht herum, keine Frage. Ein guter Kompromiss ist aber auch Kitbashing, nach diesem Prinzip ist z.B.die M.S. Wangen und der Tägerlinger Leuchtturm entstanden.
Der Bahnhofbausatz Bad Dürkheim fällt sicherlich extrem aus der Art. Einige der Mauerteile sind in der Bauanleitung noch nicht mal ausgewiesen, obgleich unverzichtbar. Und es wimmelt nur so vor Fertigungstoleranzen, die alle mühsam manuell nachgearbeitet werden müssen. Von der o.g. Zeitersparnis kann hier also leider nicht die Rede sein. Aber so etwas merkt man leider erst nach dem Kauf.
Dein Werftprojekt klingt interessant, habe es persönlich bisher noch nicht registriert. Daher wären Deine Fotos, die Du ansprichst, sicher auch für alle anderen User im Rahmen eines eigenen Threads von Interesse.
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #3Auf diesem Bild siehst du ein solches Mauerteil (fertig patiniert). Neben dem ganz linken Fenster in Höhe der obersten Sprosse ekennst Du in Richtung "Teilende" einen ausgeformten Vorsprung:.... aber nicht bis zum Ende durchgezogen (was eigentlich logisch wäre)..... neinnein..... die letzten paar Millimeter bis zur Maueraußenkante musst du manuell einkleben (und die Fugen anschließend natürlich auch wieder verspachteln).
Eine Theorie: Auf weiteren Bildern im verlinkten Beitrag sind die Wandteile mit aufgesetzten Säulen zu sehen. Könnte es sich um eine Art Baukastensystem handeln, wo man in den entsprechenden Bereichen entweder Säulen oder Stuckelemente aufsetzen soll?
Hallo zusammen, ich möchte hier auch mal meinen "Senf dazugeben". Für mich ist das oben beschriebene nicht unbedingt Beschäftigungstherapie sondern es sieht mir sehr nach "mit wenig Aufwand viel Kohle machen aus". Diesen scheinbaren Trend beobachte ich (zumindest gefühlt) schon 2 Jahre.Was ich meine: ein Gebäudeset, welches vor 3-4 Jahren ca. xxx Euronen gekostet hat, wird heute so verpackt, dass mann 2-3 Bausätze braucht, um das gleiche Ergebniss zu erhalten. Dann zahlt mann natürlich auch das 2 bis -3 fache. Als Beispiel will ich mal die div. Fabrikbausätze anführen, wo mann auf der Verpackung nicht einmal genau sieht, was mann wirklich kauft. In sofern kann ich Hannah auch ohne aktuelle Bilder von ihren Bauten nur zustimmen - unser Hobby heißt "Modellbahn basteln" und nicht "Modellbahn kaufen unter allen Umständen" . Ich baue jedenfalls vieles mit meinen zur Verfügung stehenden Mitteln selber - einfach weil ich nicht einsehe, dass Hersteller die gleichen Spritzmatritzen für mindesten 15 gleiche Bausätze verwenden, die dann auch noch zu Mondpreisen verkauft werden- natürlich alle Modelle maßstabgerecht. An die Moderatoren: wenn das am Thema vorbei geht kann das auch gerne gelöscht oder verschoben werden. Es könnte ja sein, dass viele Modellbahner diesen Beitrag als Blödsinn bewerten, meine Erfahrungen sind jedenfalls in diese Richtung. Trotzdem bastele ich gerne weiter und wünsche allen Viel Spass an der Moba Bernd
Bernd, die Zeit die Du allein dafür benötigst für nur einen einfachen Bau maßstäbliche Zeichnungen zu erstellen, habe ich das ganze Industriegebiet aus Bausätzen bereits fertig stehen. Ich sehe da keine Anrüchigkeit, wenn einstige Gebäudesets heute einzeln verkauft werden oder neu zusammen gestellt werden. Modellbahn Hersteller sind Wirtschaftsunternehmen und keine Wohlfahrt. Mein Hobby heißt übrigends nur "Modellbahn" und nicht ausschließlich "Modellbahn basteln". Beziehst du das auch auf Gleise und Fahrzeuge oder darf es da Fertigware sein? In meinen Augen sind die Hersteller von Modellbahnartikeln gewöhnlich eine gern genommene Alternative zum völligen Selbstbau :-)
Zitat von Ronny_Sommer im Beitrag #12Bernd, die Zeit die Du allein dafür benötigst für nur einen einfachen Bau maßstäbliche Zeichnungen zu erstellen, habe ich das ganze Industriegebiet aus Bausätzen bereits fertig stehen.
Genau. Und es sieht mehr oder weniger genau so aus, wie die Industriegebiete von x anderen. Und ob es für die gewählte Vorbildsituation wirklich passt, ist dann immer noch eine andere Frage.
Ich baue jetzt für meine Module alle Gebäude selber (bisher halte ich mich an diesen Vorsatz), passend nach der jeweiligen Lage/Situation und passend zur gewählten Vorbildregion. Das kostet Zeit (auch wenn ich bisher nicht extrem lange an Zeichnungen gesessen habe), macht mir aber Spaß und gefällt mir besser, als 08/15-Bausätze aufzustellen, die jeder hat und nicht wirklich zu meiner Vorbildgegend passen.
Geschmäcker und Watschen sind halt verschieden ...
Zitat von Ronny_Sommer im Beitrag #12Bernd, die Zeit die Du allein dafür benötigst für nur einen einfachen Bau maßstäbliche Zeichnungen zu erstellen, habe ich das ganze Industriegebiet aus Bausätzen bereits fertig stehen.
Genau. Und es sieht mehr oder weniger genau so aus, wie die Industriegebiete von x anderen. Und ob es für die gewählte Vorbildsituation wirklich passt, ist dann immer noch eine andere Frage.
Ich baue jetzt für meine Module alle Gebäude selber (bisher halte ich mich an diesen Vorsatz), passend nach der jeweiligen Lage/Situation und passend zur gewählten Vorbildregion. Das kostet Zeit (auch wenn ich bisher nicht extrem lange an Zeichnungen gesessen habe), macht mir aber Spaß und gefällt mir besser, als 08/15-Bausätze aufzustellen, die jeder hat und nicht wirklich zu meiner Vorbildgegend passen.
Geschmäcker und Watschen sind halt verschieden ...
Grüße, Harald
Wenn man nur FaKiVoAu kennt und dann noch glaubt die Bauanleitung sei ein unumstößliches Gesetz, dann sieht das wohl so aus. Ich wähle ebenfalls nur Gebäude aus die zu meiner (gedachten) Vorbildsituation passen und stelle nicht einfach Auhagens Krakow hin, weil es jeder soooo toll findet. Trotzdem ist es kein Grund abfällig über Leute zu reden die nicht selber bauen können oder wollen und sich durch das Eigenbaumantra höher zu stellen! (ob das Abformen von Produkten anderer Hersteller wirklich Eigenbau darstellt, könnte auch ein Streitthema sein)
Zitat von Ronny_Sommer im Beitrag #14Trotzdem ist es kein Grund abfällig über Leute zu reden die nicht selber bauen können oder wollen und sich durch das Eigenbaumantra höher zu stellen!
Das hat wer wo getan?
Zitat von Ronny_Sommer im Beitrag #14[quote=cauchy|p3782009](ob das Abformen von Produkten anderer Hersteller wirklich Eigenbau darstellt, könnte auch ein Streitthema sein)
Hallo zusammen, ich kann Bernds Meinung gut nachvollziehen, aber auch die Sichtweise der anderen. Mittlerweile versuche ich auch vieles selbst zu bauen oder bestehende Bausätze umzubauen. Ich finde es völlig in Ordnung Bausätze aus der Packung zu verwenden ( habe ich früher auch gemacht), irgendwann reichten mir die Möglichkeiten und Ausmaße dieser nicht mehr. Dass Modellbahnhersteller ökonomisch handeln ist klar, dennoch ist ein Trend wie Bernd ihn beschreibt reell. Es gibt zum Beispiel einen Hersteller, der Bausatzteile anbietet. Braucht man nun Zusatzteile, kosten die relativ viel Geld und es sind viele Sachen im Beutel, die niemand braucht. Leider haben die Modellbahnhersteller meiner Meinung nach wenig Industriegebäude im Angebot, die in der Wirklichkeit existieren oder so produzieren könnten. Natürlich muss man hier einen Kompromiss machen, da die wenigsten Modellbahner eine Halle haben. Aber es sind eben kontroverse Sichtweisen und jede hat auch ihre Berechtigung. Gruß Marco
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #3Auf diesem Bild siehst du ein solches Mauerteil (fertig patiniert). Neben dem ganz linken Fenster in Höhe der obersten Sprosse ekennst Du in Richtung "Teilende" einen ausgeformten Vorsprung:.... aber nicht bis zum Ende durchgezogen (was eigentlich logisch wäre)..... neinnein..... die letzten paar Millimeter bis zur Maueraußenkante musst du manuell einkleben (und die Fugen anschließend natürlich auch wieder verspachteln).
Eine Theorie: Auf weiteren Bildern im verlinkten Beitrag sind die Wandteile mit aufgesetzten Säulen zu sehen. Könnte es sich um eine Art Baukastensystem handeln, wo man in den entsprechenden Bereichen entweder Säulen oder Stuckelemente aufsetzen soll?
Zitat von Rangierer im Beitrag #16 Dass Modellbahnhersteller ökonomisch handeln ist klar, Gruß Marco
Hallo Marco,
das könnte ich ja noch verstehen. Im beschriebenen Fall passiert aber genau das Gegenteil: Eine vollständige Formgebung der Wand würde auch die Kosten für den Hersteller redurieren, da kein zusätzliches Geraffel notwendig wäre. So wird´s eher teuerer.
Geschmäcker und Watschen sind halt verschieden ...
Grüße, Harald
Hallo Harald,
genau so sieht´s aus. Und das eine steht zum anderen auch nicht im Widerspuch. Man kann ja auch durchaus Gebäude mischen (wenn man die Plastegebäude entsprechend bearbeitet und verfeinert). Ich schaue immer erst mal, ob es was passendes gibt, falls nicht: Selbstbau. Bei mir heiligt der Zweck (fast) immer auch die Mittel
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Allgemeine Foren
»
Modellbahn Allgemeines
»
Überflüssige Beschäftigungstherapie
03.12.2016 18:40 (zuletzt bearbeitet: 03.12.2016 19:08)
Thema drucken
.... die Plexi-Box dient mir als "Setzkasten" für Krümelwerk. Genauer gesagt winzige Stuckteile (= vermutlich der falsche Begriff, aber Ihr wisst sicher was ich meine) für eine Außenwand. All diese Schnipsel dienen der Verlängerung bzw.Vervollständigung von bereits angeformten Wandvorsprüngen. So klein, daß man Sie in der Bauanleitung an der jeweils vorgesehenen Position nicht einmal mehr erkennbar darstellen kann, nur noch per Teilenummer.
Antworten
