ich würde gern wissen, wie Ihr Eure Gleise schottert.
Früher habe ich das mit der sehr zeitraubenden manuellen Methode gemacht. Inzwischen werden von verschiedenen Herstellern "Schottermaschinen" angeboten.
Bringt das etwas?
Was verwendet Ihr - positiv oder auch negativ?
Gruß
Uwe Ganther
____________________________________________________________________________________________________________________ Eisenbahnen der Dampf-Epochen
ja die manuelle Methode, das kenne ich auch noch. Vor der Schottermaschine habe ich es so gemacht, die Gleisbettung vor dem Verlegen der Gleise eingeschotter (eine Art Grundierung wenn man es so will), dann kamen bei mir erst die Gleise drauf, dann die Verkabelung, ... und dann wurde nachgeschottert, natürlich noch per Hand.
Mittlerweile habe ich mir eine Schottermaschine gekauft, geht ganz gut allerdings nur bei größeren Strecken, also ich hab die Erfahrung gemacht das es z.B. nicht so gut geht bei kleinen Dioramen. Also bei meiner Module-Anlage kam es schon zum Einsatz.
Es gibt ja da von diversen Herstellern Schotterhilfen/Maschinen. Ich nutze die von der Digitalzentrale (ist ein Bausatz / mit Schotterbesen).
nach meiner Erfahrung funktioniert eine Schottermaschine am besten auf freien Streckengleisen. Hier bekommt man sehr schnell eine gute und gleichmäßige Schotterbettung hin. Die Gleisbettung streiche ich in Schotterfarbe, Gleis auflegen, fixieren, mit Schottermaschine abfahren, Schotter noch einmal nacharbeiten und Schotterkleber drauf - fertig. Nach dem ersten Meter kennt man die Problemstellen ..
Bei Weichen, Bahnofs-, Ladegleisen und im BW Bereich greife ich lieber zur kleinen Filmdose und Pinsel um Schotter manuell aufzubringen. Hier gibt es ja meistens kein klassisches Gleisbett. Ist vielleicht aufwendiger, aber hier kommen oft unterschiedliche Körnungsgrößen nebeneinander - in den Gleiszwischenräumen.
Am besten mit einem Übungsstück starten an dem man die Methoden einmal ausprobiert.
immer von Hand mit einem dünnen Pinsel und viel Geduld. So erziele ich aber die schönsten Ergebnisse. Nichts schaut für mich unordentlicher aus als Gleisschotter irgendwie schnell hingenudelt. Ob man solche Ergebnisse auch mit einer Schottermaschine erzielen kann bezweifle ich. Ohne manueller Nacharbeit sicherlich nicht.
ich hatte einmal erst das kahle Glesbett mit Leim fixiert, beschottert und wieder Fixiert. Sieht aber nicht so schön aus. Mittlerweile streue ich einfach den Schotter pur ins Gleisbett. Solange kein Windstoß kommt, sieht er am realistischsten aus. Eine Schottermaschine brauche ich nicht.
Gruß Clemens
Wenn man will, kann man alles. Aber will man denn immer?
Mein Fuhrpark: H0-DC: DR und DB Epoche 3-4 H0-AC: TWB Epoche 3
Wind wird Dir vielleicht nicht zum Verhängnis, aber wie sieht es denn mit der Reinigung aus? Benutzt du dazu nicht auch einen (Modell-) Staubsauger? Dann hat sich der Schotter nämlich auch gleich verabschiedet...
Gruß Holger
Du brauchst "brauchen" nicht zu gebrauchen, doch willst Du "brauchen" gebrauchen, so hast Du "brauchen" mit "zu" zu gebrauchen.
Peter Burdich, mein Deutschlehrer in der 7. Klasse
Ich schaufel den Schotter mit einem alten Teelöffel ins Gleis und dann hab ich 4 unterschiedliche Pinsel und die Klopfmethode zum verteilen. Geklebt wird mit dem üblichen Wasser-Weißleim-Gemisch.
Nachtrag: Klopfmethode meint mit dem Teelöffel leicht von unten gegen die Gleistrasse oder auch oben auf das Schienenprofil klopfen, so das sich der Schotter verdichtet. Die Pinselmethode hat ja leider den Nachteil, das man die Wischrichtung immer sehen kann. Kleine Steine bleiben auch gern in den Pinselhaaren/-borsten hängen und landen dann an Stellen wo man sie nicht haben will.
Zur Klopfmethode glaube ich schonmal was im Drehscheibeforum gelesen zu haben. Dort nahm der Modellbahnfreund das elektrische `Lustspielzeug` seiner Freundin aus ihrem Nachtschrank, hat damit den Schotter wohl verdichtet... Macht für mich durchaus Sinn, hab ich aber nie probiert!
Auch ich schottere per Teelöffel von innen nach außen und verteile mittels Pinsel wunschgemäß und vorbildsnah.
Wichtig vielleicht noch das verwendete Material. Es sollte schon Steinschotter aus`m Berg sein, das eingefärbte preisgünstigere Plastik soll den Schall ja prima auf auf den Untergrund, die Platte leiten...
Edit; Zusatz
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
Das müsste aber auch im Prinzip mit einem alten Handy gehen, bei dem kann man ja den Rington auf Vibrieren einstellen und man ist dann sicher dass die Freundin es nach dem Schottern nicht wieder benutzt, was aber beim vorher genannten Gegenstand doch möglich ist. P.S. Allerdings nur falls sie so etwas benötigt!
ich schottere mit der Schotterhilfe von Digitalzentrale, das kann man eigentlich nicht als "Maschine" bezeichnen
Mittlerweile habe ich die halbe Anlage damit geschottert und bin sehr zufrieden, das Schotterbett bekommt man so zu 90% hin, kleinere Korrekturen dann mit Pinsel nach bekannter Methode. Letztlich ist es meiner Meinung nach eine Frage der persönlichen Gemütsverfassung, mir persönlich fehlt einfach die Geduld für Pinsel und Teelöffel.
Ich zitiere mal meinen Beitrag von damals, hatte da meine ersten Erfahrungen beim Schottern dokumentiert:
Die letzten Tage und Wochen bin ich immer mal wieder etwas zum Bauen gekommen. Durch die lange Pause habe ich schon etwas Respekt vor dem Landschaftsbau - und von der ersten Anlage ist mir Schottern noch in traumatischer Erinnerung geblieben ;-) Von daher habe ich es langsam angehen lassen und mir zuvor diverse Helfer zugelegt. Hier also das Ergebnis in Einzelschritten:
Zuerst der Farbton der Schienen - diesen hier empfand ich dann als zu hellbraun, daher gab es da dann noch eine Änderung ...
Es kam die Schotterhilfe und der Schotterbesen von Digitalzentrale zum Einsatz. Für mich absolut nervenschonend...
Verwendet habe ich den Schotterkleber von Minitec, nun nicht mehr erhältlich. Hat super funktioniert, mit der Pipette läßt sich super dosieren:
Wie schon erwähnt habe ich dann die Farben für die Schienen doch etwas dunkler gehalten. Verwendet wurden seidenmatte Acrylfarben aus dem Künstlerbedarf und rostbraune Pigmentfarbe. Diese Dunkelbraune Rostfarbe an den Schienen sehe ich zumeist beim Vorbild - und gefällt mir auch am besten:
Hier mit rostbraunem Schotter von minitec - der hat schon eine für mich recht gefällige Grundfarbe. Am Schotterbett ist dann sicher noch Feintuning nötig. Dazu kommt auch, dass die Schotterhilfen teilweise die Farbe vom Profil kratzen - was Nacharbeiten unumgänglich macht. Als Basis für ein realistisch wirkendes Gleisbett finde ich die Sache aber prima.
Portal Westseite - Das Portal ist ein Vampisol Bausatz - hier im Zustand nach Zurechtsägen und Fugenspachteln:
Das Portal erhielt dann erstmal eine graue Grundfarbe ...
... nach dem Trocknen eine braune Lasur ...
... Details aus verdünnter Acryl - und Pulverfarbe (Schwarz, Grün und Beige/Staub) ...
... und dann noch eine Behandlung mit Pulverfarben, was für eine sehr matte, stumpfe Oberfläche sorgt:
Letztlich kam der momentane Zustand bei raus - der sicher noch Feinarbeiten verlangt, das möchte ich aber erst machen, wenn ich die Landschaft/Felsen drumrum entstehen, damit ich das noch angleichen kann.
An Holger und Dominik: Ich reinige meine Gleise nicht mit einem Staubsauger. Wozu auch? Notfalls fixiere ich den Schotter nochmal mit speziellem Flüssigleim (dünnere Dichte als Wasser, transparent, rückständefrei).
Wenn man will, kann man alles. Aber will man denn immer?
Mein Fuhrpark: H0-DC: DR und DB Epoche 3-4 H0-AC: TWB Epoche 3
Zitat von Der Modeller im Beitrag #12An Holger und Dominik: Ich reinige meine Gleise nicht mit einem Staubsauger. Wozu auch? Notfalls fixiere ich den Schotter nochmal mit speziellem Flüssigleim (dünnere Dichte als Wasser, transparent, rückständefrei).
Klar wozu, man kann den Staub ja auch drauf liegen lassen, mit der Lok drüber fahren und dann die Flocken mit der Pinzette aus den Ritzeln pulen. Diese Methode ist natürlich viel besser.
Zitat von Dominik B im Beitrag #13Klar wozu, man kann den Staub ja auch drauf liegen lassen, mit der Lok drüber fahren und dann die Flocken mit der Pinzette aus den Ritzeln pulen. Diese Methode ist natürlich viel besser.
die Ursprungsfrage hier war ja nach der positiv / negativ Erfahrung mit Schottermaschinen. Zwischenzeitlich hat sich hier ja die Teelöffel/Pinsel Fraktion breit gemacht. Deshalb mein Dank an Kersten für seinen gut bebilderten Bericht zum Thema. Die guten Ergebnisse in Aufwand und Optik für sein geschottertes Streckengleis kann ich nur voll bestätigen.
Meine Frage an die handwerkliche Zunft: benutzt ihr nach dem Schotter aufstreuen noch eine Profilschablone die über das Gleisbett gezogen wird? oder bleibt es beim ausrichten des Schotters mittels Pinsel, bis es gefällt?
Zitat von Moba58 im Beitrag #15die Ursprungsfrage hier war ja nach der positiv / negativ Erfahrung mit Schottermaschinen. Zwischenzeitlich hat sich hier ja die Teelöffel/Pinsel Fraktion breit gemacht. Deshalb mein Dank an Kersten für seinen gut bebilderten Bericht zum Thema. Die guten Ergebnisse in Aufwand und Optik für sein geschottertes Streckengleis kann ich nur voll bestätigen.
Ja, aber man sieht auch recht deutlich, dass nach dem Einsatz der Maschine das Schotterbett noch extrem unordentlich ausschaut und erst nach der Nacharbeit mit einem Pinsel das Schotterbett einen ordentlichen Zustand abgibt. Somit ist es mit einem einfachen drüber ziehen der Maschine nicht getan.
Zitat von Moba58 im Beitrag #15Meine Frage an die handwerkliche Zunft: benutzt ihr nach dem Schotter aufstreuen noch eine Profilschablone die über das Gleisbett gezogen wird? oder bleibt es beim ausrichten des Schotters mittels Pinsel, bis es gefällt?
Ja, aber man sieht auch recht deutlich, dass nach dem Einsatz der Maschine das Schotterbett noch extrem unordentlich ausschaut und erst nach der Nacharbeit mit einem Pinsel das Schotterbett einen ordentlichen Zustand abgibt. Somit ist es mit einem einfachen drüber ziehen der Maschine nicht getan.
Hallo Dominik,
aha, wo genau sieht man das denn? Genau an der Stelle im Bildbericht wurde überhaupt nicht mit dem Pinsel nachgearbeitet und es war mit Drüberziehen der Schotterhilfen getan!
Ich präzisiere mal meine Aussage zu Korrekturen, die sind nötig:
- im Weichenbereich - wenn die Schräge an der Bettung nicht ganz präzise geschnitten ist (kann man vermeiden) - es ergeben sich ab und an Stellen (bspw. wenn der Schotter wegrieselt/ vom Schotterkleber etwas nach unten geschwemmt wird, oder die Bettung etwas zu hoch ist), wo die Schwellen etwas zu sehr frei liegen, das muss man dann halt gezielt korrigieren.
Wo sich wirklich etwas Probleme ergeben ist, wenn man die Gleisprofile vorher färbt. Hier kratzen die Schotterkörner gerne die Farbe wieder ab, erkennt man auch auf den Bildern oben. Vermutlich hält Lack da einfach besser, ich verwende Acrylfarbe.
Und ganz allgmein läßt sich sagen, dass man auf Modulen aufgrund der geringen Tiefe natürlich eher mittels Teelöffel und Pinsel zurechtkommt. Wenn Gleispartieen 60-80cm vom Anlagenrand entfernt liegen, tut man sich einfach schwerer.
Grüße, Kersten.
PS: irgendwo hier im Forum findet sich noch ein ausführlicher Bericht vom Einsatz der Schotterhilfe, finde ihn nur leider momentan nicht...