Zitat von abzweigletter im Beitrag #20Dass bei diesem Projekt eine gehörige Portion Freelance mit verpackt wurde, dürfe Euch allen aufgefallen sein?
Uwe, Du hast noch keine Loknummer darauf. Und da Du den allerallerallerschlimmsten Fehler den man überhaupt begehen kann: "FALSCHE LOKNUMMER!" noch nicht gemacht hast, schweigen die Spezialisten (noch)
das ist kein Fehler, sondern die von mir erwähnte bewusst gewollte Freelance. Sofern man Freelance ansich als Fehler ansieht, so gebe ich Dir Recht. Offenbar bist Du aber der einzige, der diesen Fehler bisher bemerkt hat, es hat sich jedenfalls niemand darüber beschwert.
Die Lok hat von mir elektrisches Licht bekommen und erhält die Loknummer 56 300. Diese ist bereits als Ätzrahmen in Arbeit. Die Baureihe 56.3 war im vorläufigen Umzeichnungsplan für die E1 von Maffei reserviert. Diese Nummern wurden aber wohl nie vergeben, da die Maschinen alle vor 1925 aus dem aktiven Betriebsdienst ausschieden. Normalerweise wäre die erste Maschine auch die 56 301 (Maffei) gewesen. Die 56 300 war natürlich niemals vorgesehen. Es wäre ja die "nullte" Maschine der 56.3 gewesen. Genau deshalb habe ich diese Nummer aber für meine Baldwin-E1 gewählt...
Ich freelance ganz gern hier und da mal ein bisschen und sorge bei einigen Eisenbahnern damit für Verwirrung. Da habe ich sogar noch zwei andere Projekte, die noch sehr viel mehr Freelance enthalten werden...
...und nicht zu vergessen mein noch unvollendeter US-Torpedo-Streamliner...
Was Großserien-Hersteller ungestraft dürfen, wird doch wohl auch ein kleiner Bastler mal tun können dürfen?
Gruß
Uwe Ganther
____________________________________________________________________________________________________________________ Eisenbahnen der Dampf-Epochen
die Fertigstellung von Projekt 1 ist absehbar. Morgen gibt es neue Fotos der 56 300.
Nun ist es an der Zeit, eine Arbeitsliste für die in meinem AW befindliche E32 XX eines unbekannten Modellbauers zu erstellen. Die Loknummer habe ich noch nicht festgelegt, sie bekommt allerdings eine "aufgedruckte" Nummer, keine Ätzschilder. Ich habe noch Gaßner-Beschriftungen.
Hier die markante Bodenplatine, wie sie mir aus einem alten Eisenbahn-Magazin offenbar in Erinnerung geblieben ist
Ich bin übrigens guter Hoffnung, dass ich doch noch herausbekommen werde, wer der begabte Erbauer einst war. Mir ist nämlich eingefallen, dass es um 1980 mal einen Bericht (S/W) über einen Modellbauer gab, der diese für diese Zeit ungewöhnlichen Platinen verwendete. Wenn ich mich recht entsinne, müsste das im Eisenbahn-Magazin gewesen sein - wie gesagt - um 1980. Diese alten Zeitungen habe ich noch irgendwo und werde bei Gelegenheit mal schmökern gehen.
Hier das aktuelle Innenleben mit Marx-Motor
Bei der Entfärbung haben sich leider sehr viele Einzelteile gelöst. Der damals verwendete Klebstoff war leider nicht dauerhaft und offenbar auch nicht völlig lösemittelbeständig.
Viele Einzelteile fehlen am Gehäuse
Ich habe zwar schon viel gemacht, aber eine neue Bestandsaufnahme für die Fertigstellung ist dringend erforderlich. Diese Liste werde ich nun immer mehr vervollständigen, bis sie hoffentlich komplett ist.
...ja - ich habe geschlampt (doch schweizer Präzision?)!
Die geneigten Dampfzylinder müssen so bleiben! (obwohl die Neigung mir doch etwas sehr erscheint...)
In der Tat ist es so, dass bei der Original-Lok die Dampfzylinder geneigt angeordnet sind. Das hatte ich übersehen. Da muss nichts verschlimmbessert werden, die Neigung bleibt nun selbstverständlich so, wie sie ist.
Die vordere Kupplung ist inzwischen funktionsfähig. Die Fertigstellung der Lok ist in absehbare Nähe gerückt...
Manch neue Erkenntnisse sparen unnützte Arbeit!
Gruss
Uwe Ganther
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Nicht aufregen, Deine Lok ist auch nur von den einschlägigen Firmen in Fernost gefertigt worden. Auch wenn der Herr Graf das schon mal gerne anders kommunizierte um den Hauch der Exklusivität zu erhöhen, so in etwa irgendwelche Eidgenossen im Schweizer Jura würden die von Hand aus einem massiven Messingblock feilen. Die Lok dürfte eher Japanische Präzision sein.
ich hatte die "schweizer Präzision" extra mit einem dezenten versehen.
Es ist mir schon bekannt, dass die Modelle irgendwo in Fernost gefertigt werden. Aber man hätte ja gern das Image von ROLEX auch für FULGUREX aufgebaut.
Ich wollte etwas behilflich dabei sein...
Gruß
Uwe Ganther
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kann es sein, dass Du die Zylinder falschherum eingebaut hast? Es scheint, als wäre der Schieberkasten jetzt unten und der Kolbenraum oben. Dies deckt sich auch mit der MItte der zweischienigen Kreuzkopfgleitbahn, die endet zwischen Scheiberkasten und Kolbenraum.
Ja, die Zylinder sind verkehrt herum angebaut. Auf jeden Fall müssen die Zylinderachsen und die Gleitbahnen parallel liegen, hier gibt es einen "Knick" zwischen den beiden Linien. Die Verlängerung der Mittelachse der Zylinder muss durch die Achsmitte der Treibachse laufen, d.h., in den beiden Totpunkten des Kolbens muss auch die Treibstange mit der Mittelachse des Zylinders eine Flucht bilden.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Nein, die Zylinder sind schon richtigherum.Bei dieser Lok handelt es sich um eine VIERZYLINDER-Verbundlok.Bei der eben die Zylinder, ähnlich wie bei stationären Dampfmaschinen, übereinander liegen. Die Schieberkästen befinden sich innerhalb des Rahmens. Beide Zylinder jeder Lokseite arbeiten auf einen Kreuzkopf.Deswegen zwei Kolbenstangen. Das die Zylinder schief angebaut sind, ist ein anderes Problem und hat mit der Eigenart eines Vauclain-Triebwerkes nichts zu tun.
Oh, wieder was gelernt, danke für die Info, Christian. Muss ich mich mal schlau machen, habe ich noch nie gehört - war wohl auch etwas vor meiner Zeit.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Ein falsches Einbauen ist auch völlig unmöglich, da der gesamte Block (beide Seiten zusammen) ein einziges, schweres Messing-Vollguss-Stück ist (bis auf die Deckel).
Das ungewöhnliche Aussehen liegt daran, dass die zwei Dampfzylinder je Seite in einem Gussgehäuse übereinander liegen. Das Hochdrucktriebwerk ist das untere mit dem kleineren Durchmesser, das Niederdrucktriebwerk ist das mit dem größeren Durchmesser oben.
Anhand einer sehr guten Vorbild-Aufnahme, die mir Max Dampfzeit freundlicherweise hat zukommen lassen und eines Tipps von Peter Pete vom FAM habe ich festgestellt, dass die Zylinder tatsächlich schräg angeordnet sein müssen.
Die Arbeitsweise dieses Vauclain-Triebwerks:
Der hochgespannte Naßdampf wirkt zuerst auf den unteren Zylinder mit dem kleineren Durchmesser. Dadurch, dass der Dampfdruck noch größer ist, kann bei kleinerem Durchmesser des Zylinders eine höhere Leistung erzielt werden. Nachdem der teilweise entspannte Dampf seine Arbeit im Hochdruckzylinder geleistet hat, muss er nochmals von der anderen Kolbenseite im größeren Niederdruck-Zylinder wirken. Durch den größeren Durchmesser hat der bereits teilweise entspannte Dampf nun mehr Raum, sich nochmals zu entspannen und dabei Arbeit zu leisten. Erst jetzt wird er über Rauchkammer und Blasrohr in die Freiheit gelassen...
Diese Bauweise erzielte eine Ersparnis an Dampf und damit auch an Brennstoff. Die Vauclain-Triebwerke konnten sich in Europa zwar nicht durchsetzen, aber die Bayern haben ab diesen Erfahrungen mit dem Studienobjekt die Vierzylinder-Verbundbauweise bei ihren hochwertigen Maschinen eingeführt. Alle hochwertigen Maschinen erhielten alsfort Barrenrahmen und die Vierzylinder-Verbundbauweise.
Gruß
Uwe Ganther
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Hier ein link zu wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Vauclain_compound Hier ist auch ein Querschitt der Zylindergruppe zu sehen. Scrollt man etwas weiter herunter sieht man eine weitere Zeichnung. Sowohl der Hochdruck als auch der Niederdruckzylinder wirken über ihre jeweiligen Kolbenstangen auf einen gemeinsamen Kreuzkopf. Normalerweise waren die Niederdruckzylinder unten angeordnet. Wenn es aber die Profilfreiheit erforderte, insbesondere bei kleinräderigen Maschinen, wurden die Hochdruckzylinder unten angeordnet. Später hat man alle Vauclain Compound Loks aus Kostengründen auf einfache Dampfdehnung umgebaut.
danke für die Konstruktionszeichnungen und das originale Fulgurex-Bild dieser Lok. Auch hier sieht man, dass das Triebwerk geneigt eingebaut wurde.
Max Dampfzeit, ich hoffe Du bist mir nicht böse, dass ich Dein Foto hier zeige?
Was muss korrigiert werden? Worauf wolltest Du hinaus? Ich sehe leider nix!
Noch etwas zu der Anordung der Hoch- und Niederdruck-Zylinder: Ja, es ist rein physikalisch eigentlich sinnvoll, die Zylinder, die den kürzesten Weg zum Dampferzeuger haben, als Hochdruck-Zylinder auszubilden. Normalerweise wird das auch so ausgeführt, da so die geringsten Wärmeverluste zu verzeichnen sind. Nicht immer ist das jedoch möglich, weil andere Bestimmungen dem im Wege stehen - der Ludwig Atchison hat es ja erwähnt.
Gruß
Uwe Ganther
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Hmm, wie beschreibt man es am besten? Die Laufflächen der Gleitbahnen müssen exakt parallel zu den Kolbenstangen verlaufen und eine gedachte Linie, die parallel zu den Kolbenstangen/Gleitbahnflächen genau durch die Mitte des Kreuzkopfbolzens verläuft, muss auch durch die Mitte der Welle der Treibachse verlaufen. Also sind die Zylinder zu stark geneigt und die Gleitbahn liegt etwas zu tief.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Hallo Ludwig Atchison, Hallo Thomas Topla, hallo Leute,
Ihr habt Recht! Nun sehe ich das auch.
Von dieser Seite ist zwar die Neigung die gleiche, jedoch scheinen zumindest die Gleitbahnen parallel zu den Kolbenstangen zu laufen.
Mir scheint außerdem der hintere Kessel mit Führerhaus zu hoch über dem Rahmen zu liegen. Auch dieser Sache muss ich mal nachgehen.
Da will ich mal den schweizer Präzisions-Lokbauern nicht die Schuld in die Schuhe schieben, da ich nicht weiss, wo das passiert ist. Jedenfalls lief die Lok einwandfrei, als ich sie bekam. Das will ich nun aber nicht testen, weil auf jeden Fall die Gleitbahnen nach den Kolbenstangen ausgerichtet gehören. Hoffentlich erlebe ich bei dieser Richtarbeit keinen Bruch...
Morgen Mittwoch werde ich allerdings zu nichts kommen...
Gruß
Uwe Ganther
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05.04.2016 11:31 (zuletzt bearbeitet: 05.04.2016 11:32)
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