ich war auch einer großen Modellbau Messe und hab echt Lust bekommen mich ins Thema Airbrush rein zuarbeiten. Ich möchte mir deshalb gerne ein anständige Airbrush-Pistole (mit Kompressor) zulegen, also keine billige Pistole von 10 Euro, sollte schon Qualität sein. Möchte damit gerne Güterwagen und Loks altern und neu lackieren.
Könnt ihr mir da vielleicht ein paar Tipps geben? Auf was sollte man beim Kauf achten? Was könnt Ihr empfehlen? Mit was hab ihr die besten Erfahrungen gemacht?
Moin, kleine Flächen oder große? Also nur Wagen oder auch mal was anderes? Welchen Lack benutzt du?
Die besseren Pistolen arbeiten als "Double Action", das heißt, du drückst den Hebel runter, dass Luft fließt, und ziehst ihn nach hinten, um den Lack zu dosieren. Hierzu braucht es etwas Eingewöhnung, so dass Mancher auf "Single Action" zurück greift.
Die nächste Frage wäre, ob mit Saug- oder Fließbecher: ersterer bietet sich für große Flächen an, man muss aber auch mehr Lack entsorgen und alles aufwendiger reinigen - mit Fließbecher kannst du auch allerkleinste Mengen dosieren. Einige Pistolen erlauben die wahlweise Benutzung, hier wärst du also auf der sicheren Seite. saugbecher nehme ich nur noch, bis meine Restbestände von Revell aufgebraucht sind, für Häuserdächer oder so.
Der Kompressor sollte einen Tank haben und - ganz wichtig - er sollte leise sein. Nichts nervt mehr, als das Gedröhne neben sich...
Zwei Pistolen, die ich uneingeschränkt empfehlen kann: 1. Iwata Revolution - diese nehme ich für Lacke auf Wasserbasis 2. Harder & Steenbeck Evolution Two in One - hier habe ich eine mit großer Düse für Flächen auf Wasserbasis und eine mit kleiner Düse für Rollmaterial mit Stinkelack
Angefangen hatte ich mit einer Revell Student - da es sie nur noch gebraucht gibt und die Ersatzteilversorgung zumindest fraglich ist, ist sie keine Empfehlung. Sie funktioniert immerhin noch heute...
Was du aber machen kannst: gehe in das nächste Nagelstudio ("nail art") und frage, womit die dort arbeiten. Ich würde zwar nie auf die Idee kommen, mir die Fingernägel zu lackieren
aber deren Anwendung ist zu unserer im Moba-Bereich nicht unähnlich. Natürlich kostet es Überwindung, solch einen Laden zu betreten...
Auf jeden Fall findest du dort einen Profi vor Ort, der täglich damit hantiert.
ich habe auch die Harder und Steenbeck Evolution und bin sehr zu Frieden damit. Sie lässt sich ohne Werkzeug komplett zerlegen und dadurch gut reinigen. Außerdem ist die Öffnung am Fließbecher so groß dass man mit gängigen Ohrstäbchen bis unten rein kommt. Ich würde sie weiterempfehlen.
auch ich habe ein Iwata und bin sehr zufrieden damit. Ich hab mir in der Bucht eine gebrauchte HP-B und HP-C ersteigert, beide jeweils für deutlich unter 60 €. Die HP-B hat eine 0,2mm Düse und die HP-C eine 0,3mm Düse. Die kleine nehme ich zum Altern, wenn man nur kleine Flächen unter einem viertel cm² lackieren will, die HP-C mit ihrer 0,3mm düse ist perfekt, um ein ganzes Fahrzeug zu lackieren. Beide laufen ohne weitere Verdünnung mit Vallejo Model-Air Farben und ca 1bar Druck. Wenn Du nicht viel ausgeben willst, solltest Du eine Pistole wählen, bei der man Düsen in verschiedenen Grössen einbauen kann.
Schau doch mal bei www.modellbaufarben.de , da kann man günstige Pistolen /Triplex) kaufen, die allgemein gelobt werden.
Zitat von railway-lu im Beitrag #3kleine Flächen oder große? eher kleine Flächen, z.B. Kesselwagen, Lokomotiven.
Also nur Wagen oder auch mal was anderes? eher nur Wagen und Loks, für Gebäude, ... nutze ich andere Techniken.
Welchen Lack benutzt du? Vallejo oder Revell
Saug- oder Fließbecher? Fließbecher
Das ist doch mal eine Ansage. Gut, es fehlt noch die Info, ob es die Revell-Blechdosen ("Emaille"-Lack) sind oder die Plastiktöpfe mit wasserverdünnbarer Soße drin. Die Revell-Airbrushfarben auf Ölbasis wirst du vermutlich nicht haben, sie sind leider ausgestorben...
Falls es die wasserverdünnbaren, blauen Töpfe sein sollten, benutze sie nach Möglichkeit dort, wo eher mehr Lack benötigt wird, denn wenn sie einmal geöffnet wurden, fangen sie bereits mit dem Abbinden an. Die Vallejo-Wasserlacke sind da besser, wegen der Tropfflaschen. Warum, kann ich bei Bedarf erklären, gehört hier nicht her. (es gibt noch weitere Hersteller, mit denen ich aber keine Erfahrung habe, weil ich nicht so der Freund von Wasserlacken bin)
Bei Vallejo hingegen musst du aufpassen, es gibt verschiedene Reihen: die, die "Air Color" heißen, benötigen eher wenig Verdünnung, wohingegen die "Model Color" mehr Verdünnung brauchen, besser noch eine größere Düse.
Beide Reihen zu mischen, ist also etwas knifflig, oder bedarf einer zweiten Pistole - was grundsätzlich aber ohnehin schlau ist: Fahrzeugalterung ist nun nicht wirklich mein Metier, aber ich könnte mir vorstellen, dass manche Lackereien "nass in nass" besser kommen, mit leicht nuancierter Farbwahl...
Dann wiederum ist eine Halterung für die Pistolen sinnvoll und natürlich ein Verteiler für die Druckluft, es sollen ja beide (oder alle) aktiv sein. Schnellkupplung alleine genügt nicht, das würde in Stress ausarten.
Also: der Trend geht eindeutig zur Zweitpistole, mindestens
Viele Grüße, Oliver
P.S. es gibt aus der Reihe "Alba Modellbahn Praxis" ein recht brauchbarens Büchlein, das sich mit der Thematik befasst. Auch wenn es schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist es für den Einstieg noch immer sinnvoll. Oder auch einen Schritt später, ich schaue da gerne mal rein. ISBN: 978-3-87094-242-7
ich verwende seit etwa zwanzig Jahren mehrere Badger Pistolen und bin mit diesen sehr zufrieden. Für die Dinger spricht, dass man Ersatzteile für diese über einen langen Zeitraum bekommt. Das klingt jetzt vielleicht etwas blöd, aber einige Dichtungen sind Verschleißteile, die von Zeit zu Zeit auch mal ausgetauscht werden müssen. Die Pistolen sind pflegeleicht und mit verschiedenen Düsensätzen ausrüstbar, die man auch einzeln erhält. Ob man sich für eine Fließbechervariante (Badger 100) oder eine mit Saugbecher (Badger 150) entscheidet, liegt an den individuellen Vorlieben des Anwenders. Ich ziehe die Saugbecher-/Saugnapfvariante vor, weil ich nicht nur kleine Flächen damit lackiere. Ansteckbare Gefäße haben da gewisse Vorteile, weil man sie auf die Lackmenge passend auswählen kann. Das ist bei der Fließbecherversion nicht der Fall, weil der Lackbehälter fest an der Pistole ist. Die Technik im Innern der Pistole ist aber gleich und die Teile der einen Pistole passen exakt in die andere Version.
ich war auch einer großen Modellbau Messe und hab echt Lust bekommen mich ins Thema Airbrush rein zuarbeiten. Ich möchte mir deshalb gerne ein anständige Airbrush-Pistole (mit Kompressor) zulegen, also keine billige Pistole von 10 Euro, sollte schon Qualität sein. Möchte damit gerne Güterwagen und Loks altern und neu lackieren.
Könnt ihr mir da vielleicht ein paar Tipps geben? Auf was sollte man beim Kauf achten? Was könnt Ihr empfehlen? Mit was hab ihr die besten Erfahrungen gemacht?
Hallo Lu
Ich möchte die ganze Welt einreissen...und billiges möchte ich nicht.
Das spricht schon von einem Anfänger
Wie kannst mit mit einer teuren Pistole schöne Werke erzielen, wenn du die Erfahrung nicht hast ?
Es sollte nicht abwertend klingen, aber es treibt mir die Runzeln auf die Stirn
Meine Arbeit deren Werke ( wenn du sie schon gesehen hast ), sind aus einer Pistole die in Ebay 23 Euro kostet.
Das ist so ein Werk...
Oder die BRAWA 213
Björn,Rübchen habe sie diese Jahr in Suhl auch gesehen und waren erstaunt wie man aus so einem ( ollen billigen Ding ) solche Werke erzielen kann.
Nicht immer die teuren Pistolen müssen die guten sein.
Wenn du mir keinen Glauben schenkst, dann geh in meine Bildergalerie Galerie und stöbere mal. Oder nimm den nächsten Termin in Suhl 2016 ( hoffentlich ) wahr und komme dorthin.
Dann kannst meine Arbeit sehen und gleich vielleicht gleich deine Erfahrung machen. Schreiben kann man viele, viele Romane.
Am besten eine Pistole kaufen für normales Geld und zuerst dort seine Erfahrungen ( Handling mit Luft und Farbe ) machen, denn diese sind zuerst wichtig dann später eine richtige Pistole.
Ich hoffe, daß mir nie die Träume ausgehen werden.
niemand hat behauptet, dass man mit einer billigen Pistole keine tollen Ergebnisse hinbekäme. Vielleicht hätte ich schreiben sollen, dass man Badger Pistolen aufgrund ihrer großen Verbreitung oft auch preisgünstig gebraucht bekommen kann. Zudem sind in den seltensten Fällen die Pistolen der teure Part der Ausrüstung, sondern ein wirklich guter Kompressor ist nicht billig. Deshalb erwäge ich, ob ich meine 50 Jahre alte Krawallkiste von Morris Ingram (Membrankompressor ohne Lufttank, Druckeinstellung und Wasser-/Ölabscheider) mit neuen Lagern ausrüste oder gleich gegen einen richtigen Kompressor austausche. Bisher funzt er noch mehr schlecht als recht mit einer enormen Lärmkulisse (von Geräuschkulisse kann bei dem Ding nicht mehr die Rede sein) und ständigen Anlaufschwierigkeiten aufgrund total verschlissener Lager. Ich muss mal einen Blick in das olle Schwermetallgeraffel wagen, ob ich da noch etwas retten kann. Ein Rettungsversuch wird allerdings nur dann unternommen, wenn dieser nicht teurer als eine Neuanschaffung wird.
Vielen Dank für die hilfreichen Kommentare, werde mir dem nächst mal welche im Fachhandel anschauen. Ich hab schon eine Tendenz.
Ich wollte aber noch auf diesen Kommentar reagieren, Wie kannst mit mit einer teuren Pistole schöne Werke erzielen, wenn du die Erfahrung nicht hast ? Es sollte nicht abwertend klingen, aber es treibt mir die Runzeln auf die Stirn Meine Arbeit deren Werke ( wenn du sie schon gesehen hast ), sind aus einer Pistole die in Ebay 23 Euro kostet.
Gegenfrage, wie kannst du mit einer billigen Pistole schöne Werke erzielen, wenn du noch keine Erfahrung hast?
Dies sollte ebenfalls nicht abwertend klingen, aber mit dem Satz "also keine billige Pistole von 10 Euro" meinte ich in Bezug auf die Qualität der Pistole (sprich auch die Ersatzteile, Verschleißteile, etc.) nicht auf die Qualität der Arbeit bzw. Endergebnis. Das Endergebnis ist ja nicht das Resultat einer guten und teuren Pistole, NEIN sondern vom Können des Modellbahners.
Es muss ja schon einen Unterschied der Pistole selbst geben, wenn die eine 10 Euro und die andere 100 oder 200 Euro kostet, oder kann mir jemand 100% garantieren, dass die Pistole von 10 Euro die selbe Qualität (Material, ... ) aufweist als die von 100 oder 200 Euro?
Ich glaub dir, dass du das mit einer Pistole von 23 Euro hin bekommen hast. Warum auch nicht? Hättest du den ein schlechteres Ergebnis erzielt mit einer Pistole von einem UVP von sagen wir mal ca. 150 Euro?
P.S. Speziguzi, danke für deine Bilder, deine Werke sehen richtig gut aus!
Moin, sicher gibt es auch günstige Modelle, die etwas taugen.
Einem Anfänger mag ich aber nur etwas empfehlen, was a) ich selber kenne und b) bei dem er dann sicher ist, wenn es nicht klappt, dass es dann nicht am untauglichen Werkzeug gelegen hat.
Am Werkzeug zu sparen, ist keine gute Idee, so zumindest meine Erfahrung. Und der mittlerweile grassierende Sparbrotismus ist auch nicht so meine Welt. Den mögen andere ausleben...
Hier habe ich mir auch ein Airbrushset für 129,- Euro angeschafft und arbeite damit schon über ein Jahr regelmäßig zum lackieren und patinieren von Lok- und Wagenmodelle. Bin absolut zufrieden damit.
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Auf was sollte man bei einer Airbrush-Pistole achten?
29.09.2015 17:52 (zuletzt bearbeitet: 29.09.2015 17:53)
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