bei dem Bau der neuen Anlage altere ich diesmal die Gleise vorm Verlegen - Feinarbeiten könnten ja noch im verlegten Zustand gemacht machen, aber ich hätte gerne ein paar Meinungen vorab.
Auf dem Foto sieht die Struktur bei den äußeren Schwellenbeispielen zugekleistert aus, das ist in natura nicht so. Mir geht es vor allem um den Farbton:
Links erdbraun, Mitte erdbraun+lederbraun, Rechts lederbraun
Übergang Erdbraun zur Mischvariante.
Übergang Mischvariante zu Lederbraun.
Ich persönlich schwanke zwischen Erdbraun und der Mischvariante, was meint Ihr? Oder bin ich noch auf dem völlig falschen Farbschema? Krass ist ja schon der Unterschied zu einem unbehandelten Gleis.
das ist schwierig zu beantworten. Besser als das unbehandelte Gleis sind wohl alle Varianten. Auf den Bildern scheint die "Mischvariante" ganz gut zu sein. Es hängt auch von der Farbe des Schotters und eigentlich von der farblichen Grundstimmung der gesamten späteren Anlage ab, meine ich. Diese Grundstimmung wird natürlich bestimmt durch dargestellte Epoche, Region, Art der Gleisanlagen, Verkehrsaufkommen usw. und nicht zuletzt dem persönlichen Geschmack des Erbauers. Ich würde zumindest eine zu starke farbliche Abweichung vom Schotter und überhaupt farbliche Extreme vermeiden. Aber das ist mein subjektives Empfinden.
Weshalb willst Du die Gleise vor dem Verlegen farblich behandeln? Lötstellen, Schienenverbinder usw. mußt du doch dann nacharbeiten. Und die Schwellen verschieben sich mit Sicherheit beim Verlegen auch und es werden unlackierte Stellen am Schienenfuß sichtbar. Ich habe die Gleise aufgeklebt, elektrisch angeschlossen und nach der Probefahrt mit Airbrush lackiert.
aus dem Bauch heraus würde ich denken, Variante 1 trifft es am Besten.
Eigentlich ist "braun" eher Kopfkino, weil wir diese Farbe mit Holz assoziieren. Je nach Alter/Erhaltungszustand herrschen jedoch andere Farben vor: schwarz für Öl, Ruß oder Holzschutzmittel, weiß für verblichenes, "verbranntes" Holz oder Mineralsalze, Rost durch Rad- und Schienenabrieb.
Hier mal ein Beispielfoto, allerdings Nebenstrecke:
Von "braun" ist da gar nüscht zu sehen... (dafür ein paar andere interessante Details )
Wenn du jetzt dein "Erdbraun" noch mal fein mit dreckigem Hellgrau übernebelst, näherst du dich sicher recht gut. Und nach dem Einschottern kann noch einmal "Rost" im Bereich der Schienen folgen. Sag' ich jetzt mal so...
ZitatWeshalb willst Du die Gleise vor dem Verlegen farblich behandeln? Lötstellen, Schienenverbinder usw. mußt du doch dann nacharbeiten. Und die Schwellen verschieben sich mit Sicherheit beim Verlegen auch und es werden unlackierte Stellen am Schienenfuß sichtbar. Ich habe die Gleise aufgeklebt, elektrisch angeschlossen und nach der Probefahrt mit Airbrush lackiert.
Hm, ich fürchte, da hast Du schon Recht. Ich fand es einfach eine schöne Vorstellung, das Gleis einfach "am Airbrushtisch" drehen und wenden zu können. Meine Segmente sind ja nun auch 1,7m lang - aber egal, auch das läßt sich irgendwie händeln. Mit ausgefädelten Schienenprofilen läßt sich natürlich komplett brushen - aber bei den Weichen geht das ja eh nicht mehr, dann kann ich das auch einheitlich im montierten Zustand machen. An die Schienenverbinder habe ich gar nicht gedacht - und die Profile lassen sich natürlich auch nicht zeitnah abziehen, wenn die demontiert sind. Also - 1:0 für Dich, und danke, daß Du mich davor bewahrt hast, das erst später zu merken!
Moin Oliver,
das ist ja auch das irritierende - man ist so gewohnt, daß die Modellgleise schwarz oder sehr dunkelbraun aus der Fabrik kommen! Eigentlich habe ich die Airbrush vor allem in die Hand genommen, weil ich den Plastikglanz so schrecklich finde. :)
Dein Foto ist klasse, und vielleicht mache ich noch ein Foto mit Schotter lose drauf - wegen der Farbabstimmung. Hier nehme ich den "grauen" von Minitec (Phonolit?).
Die hellere Variante macht dann wohl am Meisten Sinn, dann läßt sich irgendwann auch nochmal nachträglich weiter altern.
es gibt hier im Forum mindestens zwei Beiträge, in denen gezeigt wird, wie man eine realitätsnahe Alterung hinbekommt.
Es sind die Beiträge von lcu über das Weinert-Gleis im Bereich "Allgemeines/Test- und Erahrungsberichte" und von dasa in seinem Beitrag "Meine Dioramen und Techniken". Einfach mal suchen.........
Moin Holger, den Beitrag von Icu kenne ich, so bin ich überhaupt an das Thema rangegangen. Alterung mit Ölfarben hebe ich mir aber für später auf, da ein perfektes Gleis zwar schön ist, aber davor eben auch noch andere Arbeiten zu erledigen sind. Ganz ohne Landschaft drumrum ist das ja auch nicht so schön. ;) Mit dem Pinsel werde ich später noch überall rankommen. :)
Von Dasa muß ich mal suchen, ich dachte, seine Beiträge sind auch gelöscht, bzw. die Bilder weg?
leider finde ich die Methode von dasa auf die Schnelle nicht.......und sie sollte auch ohne Bilder verständlich sein. Er geht folgendermassen bei Tillig-Gleis vor: - Einfärben der Schwellen bzw. des kompletten Gleises mit billiger grauer Grundierung aus der Spraydose -Verrrosten der kleineisen/Schienen mit Rostfarbe, entweder mit Pinsel oder Airbrush - Überpinseln der Schwellen mit einer Lasur aus schwarz-braun (Revell Aqua-Color 8 + 85), dabei wird die eventuell zuviel vorhandene Flüssigkeit mit einem Ohrenstäbchen aufgenommen. - Schwarzes Wash aufbringen
Das ist ganz kurz und aus meiner Erinnerung heraus. Dürfte so in den ersten 20 Seiten erklärt sein.
hmmm das Problem mit der Farbgebung der Schwellen hab ich generell nicht, ich bau mein Gleis aus Holzschwellen selbst. Aber zum Rost an den Schienen kann ich dir was sagen
Eine kleine Abhandlung über Rost.
Man sagt ja schnell, "alles verrostet", dabei stellt sich die Frage was ist Rost überhaupt, wodurch entsteht er und wie sieht er aus.
Im Allgemeinen versteht man unter Rost ein Zersetzungsprodukt mit braunroter Farbe und pulvrigschuppiger Beschaffenheit, das sich auf Eisen an feuchterLuft bildet. Chemisch gesehen ist Rost das Produkt einer Reaktion, die auch als Oxidation bezeichnet wird: Der gasförmige Sauerstoff reagiert mit dem Metall Eisen, wobei eine Verbindung aus Eisenoxid und Wasser entsteht.
Rost aus am Beispiel von Schienen
Neuer Rost ist heller als alter Rost. Nasser Rost ist dunkler, mit Bremsstaub und Ölspuren vermengter, feuchter Rost an Schienen der Haupstrecken ist viel brauner und dunkler als Rost an den Schienen der Nebengleise
Es gibt viele Farbvarianten, frischer Rost von gelborange bis orangerot, alter Rost von dunkelrot über braun bis schwarz
Rost im Modell
meiner Meinung nach genügt es nicht die Schienenprofile einfach mit brauner Lackfarbe anzumalen. Lacke haben meist eine glatte Oberfläche und ein einheitlicher Farbton trifft es wohl auch nicht.
Die besten Ergebnisse habe ich mit Pulverfarben erzielt. Diese Pulver mit Schotterkleber als Farbe angerührt und aufgepinselt. Nach dem trocknen ergibt sich eine matte rauhe Oberfläche die echtem Rost sehr nahe kommt. Je nach Örtlichkeit gealtert (Bremsstaub, BW-Schmutz, Öl, usw.) sowie mit dem richtigen Schotter eingeschottert ergibt sich ein stimmiges Gleisbild.
klasse, entweder war das zu lange her, oder ich habe diesen Beitrag von Stefan übersehen! Habe ich mir gerade ausgedruckt, damit mir das nicht verloren geht. Im Prinzip ist das natürlich die gleiche Richtung wie bei Icu auch, was eigentlich nur ein Beleg dafür ist, daß man so super Ergebnisse erzielen kann.
Im Prinzip bin ich dann aber mit meiner ersten Sprühvariante doch gar nicht verkehrt, die Nachbehandlungsschritte fehlen natürlich noch. Da Sprühdosen mir zuviel nebeln, werde ich zur Grundierung wohl die helle Methode von oben nehmen, mit einem Schuß hellgrau zugemischt.
Sind die Tillig-Weichen kritisch, wenn die übernebelt werden? Wird ja schon besser, als mit dem Pinsel.
Zitat Sind die Tillig-Weichen kritisch, wenn die übernebelt werden? Wird ja schon besser, als mit dem Pinsel
Warum? Wenn die Stromaufnahme vernünftig gelöst ist, damit meine ich, alle relevanten Einspeisungspunkte wie Herzstück und Zungen, nachträglich mit einem Kabel versehen sind, sollte nichts passieren.
danke, das habe ich mir eigentlich auch immer so gedacht, zumal hier eigentlich keine Mechanik wirklich verkleben kann. Trotzdem wird ja immer gerne gewarnt bei Weichen. Schottern ist natürlich noch etwas anderes, aber aktuell noch ziemlich egal!
Aktuell experimentiere ich mit verschiedenen Variationen und jetzt auch mit Vallejo-MA-Farben. Leider scheint es hier Probleme mit der Haftung zu geben, auch mit Vallejo Primer lassen sich die Holzschwellen relativ leicht mit dem Fingernagel ankratzen. Ich habe den Eindruck, daß die Revell aquacolor da weitaus besser halten, auch ohne Grundierung.
Aber das teste ich gerade, mal sehen, wie die Kratzprobe morgen ist. Die Vallejo sind halt so schön praktisch, da Tropfflasche - außerdem verstopfen die Aquas mir gerne mal die Düsen, das passierte bei den sprühfertigen Vallejos noch nicht.
das mit dem Vallejo Farben geht mir ganz genauso, sehr bequem aber dafür nicht so gute Haftung. Diesbezüglich habe ich mit den Revellfarben auch bessere Erfahrungen gemacht. Das Verdünnen der Revellfarben ist schwierig, da die Farben wenn sie einmal offen waren immer fester werden. Also je nach Alter muss mehr verdünnt werden, bei frischen Farben nehme ich 1:4 so wie es auf dem Revell Verdünner steht, dabei verstopft nichts. Alles andere geht nach Gefühl bis die "milchige" Konsistenz erreicht ist.
na dann hoffe ich, daß sich das Problem löst, wenn ich die Revell zum Grundieren nehme! Mit dem immer fester werden hast Du sowas von Recht - besonders extrem ist das ohnehin viel dickere schwarz. Die letzten Male hatte das mit den Verdünnen auch immer schön geklappt, aber heute quälte sich das wieder mal so durch...
Bei den Vallejos geht das Reinigen danach auch gleich schneller, als bei einer von Revell fast verstopften. Nun gut, wenn die Konsistenz stimmt, ist das auch kein Problem. Auf jeden Fall gefällt mir der Vallejo Rostton, nach Washing kommt das ganz gut hin.
Das Problem mit dem schnellen "andicken" von Revell-Farben scheint aber nicht nur bei Airbrush zu bestehen. Beispiel: Seidenmatt weiß. Bei der ersten Anwendung war alles gut, bereits einen Tag später musste ich - trotz kühler Raumtemperatur - ordentlich verdünnen, um die Konsistenz vom Vortag zu erhalten
Hallo Zimmerbahner, vielleicht dichten die Revell Plastikpötte auch nicht so gut ab wie es soll - noch gebe ich nicht ganz auf, die ideale fertige Sprühfarbe zu finden.
Der Grundfarbton des Vallejo-Primers ist schon gar nicht mal so schlecht, hier ein Zwischenstand, wie es jetzt geworden ist. In der Mitte noch ohne die Lasur aus Revell braun und schwarz und dem Washing. Mit der Lasur muß ich aber noch experimentieren, eigentlich würde ich sagen, daß ich die zu dünn angerührt habe, aber decken tut das ja nun doch ganz ordentlich?
Sorry wegen der abgekratzen Stellen, ich konnte nicht an mich halten und habe leider getestet, bevor ich fotografiert habe!
Übersicht - links mit Lasur & Citadel Washing, mittig Vallejo Primer + Vallejo Rost, rechts mit Lasur & Vallejo Washing.
Revell Lasur & Citadel Washing
Vallejo Primer + Vallejo Rost
Revell Lasur & Vallejo Washing
Leider sind die Bilder nicht gut fokussiert, sorry.
Ich habe mehrmals gelesen, daß die Airbrushfarbe von Hansa Procolor sehr gut haften soll - hat da jemand vielleicht Erfahrung? Mir geht es ja hier nur um einen hellen Grauton für die Grundierung.
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Gleise mit Airbrush altern - erste Versuche
08.02.2015 23:33 (zuletzt bearbeitet: 09.02.2015 00:40)
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