Hallo Rudolf, der genannte Esu-Decoder (Switch Pilot Servo V2) ist schon mal keine schlechte Wahl. Ich habe mir vor einer Weile mal einen besorgt und konnte ihn ausgiebig testen.
Der große Vorteil ist, dass er mit so gut wie jedem Servo zu benutzen ist, denn bei denen gibt es durchaus Unterschiede. Manche brummen, andere justieren ständig ihre Position, wieder andere zucken gewaltig beim Einschalten. Mit dem Switch Pilot Servo V2 sind jedoch alle Servos zu benutzen, du kannst also den Servo (oder das Servo?) nach Aussehen, Farbe, Preis oder sonstwas kaufen. Aus Bequemlichkeit habe ich mittlerweile nur noch Esu-Servos: die kaufen natürlich auch irgendwo zu, aber es ist gleich eine Halterung mit dabei. So eine kann man sich aus Alu-Winkelprofil selber schnitzen, aber bei geplanten 140 Servos habe ich frühzeitig kapituliert
Zur Servomontage: den Vorschlag von Walter finde ich angenehm simpel und gut durchdacht. Ein Nachteil ist jedoch, dass der Servo direkt unter der Weiche montiert sein muss, dort ist nicht immer Platz vorhanden oder ich komme dort später nicht mehr ran.
Die (für mich) beste Art der Montage veranschaulicht folgende Grafik:
Zum Einen kann man erkennen, dass die Befestigung am Ruderhorn keine gute Idee ist, denn die Drehbewegung des Servos ist vergleichsweise klein. Es gibt nur eine geringe Hebelkraft, kaum Federung und die Wiederholgenauigkeit leidet. Zum Anderen wird (rechts) deutlich, wie es besser geht: der Stelldraht (Federstahldraht 0,8mm Ø) wird in Messingrohr (Innen-Ø 0,9mm) geführt, das kann annähernd beliebig lang sein. So kann der Servo an der Anlagenkante montiert werden, wo er nicht stört und zugleich gut erreichbar ist. Das Messing-Führungsröhrchen wird (da achte ich nicht auf Ästhetik) kurzerhand mit Heißkleber fixiert, das haben wir bei mehreren Anlagen auch an schwer erreichbaren Stellen gemacht. Der Servo wird dann so angeschraubt, dass der Stelldraht in der Stellschwelle ungefähr(!) mittig sitzt, den Rest stellt man beim Servodecoder ein.
In deinem Fall, also bei den Roco Line-Bettungsweichen, bietet es sich an, den Handantrieb montiert zu lassen, da er gleich die Polarisierung mit übernimmt.
Federstahldraht, Messingrohr und günstige Servos bekommst du bei Conrad, beliebige Taster (falls du neben der digitalen Ansteuerung auch händisch schalten möchtest) ebenso. Beachte dabei bitte, dass du den Federstahldraht nicht mit einem gewöhnlichen Seitenschneider kürzen darfst: er ist zu hart und der Seitenschneider würde schnell ruiniert. Entweder benutzt du also einen, der dezidiert für "Piano wire" geeignet ist oder nimmst zum Kürzen eine Mini-Flexscheibe am Dremel (oder Proxxon oder Noname-Minibohrmaschinchen)
Da sind wir ja einer Meinung! Und wenn Du auf den Link im ersten Posting klickst, siehst Du oben links den Menüpunkt "zum Gleis versetzt" Dort gibts noch zwei Beispiele, wie man Servos neben dem Gleis oder entlang der Gleisachse versetzt anbringen kann. Beides als Drehbewegung, da nach meiner Erfahrung bei Schubstangen mehr Reibung entsteht und die Justierung Stange/Rohr schwieriger ist.
meine bisherige Erfahrung zeigt, dass es Probleme bei ESU-Servodekodern (andere habe ich nicht ausprobiert) gibt, wenn man mehrere an einer Stromquelle betreibt. Je mehr Dekoder an der Stromquelle angeschlossen sind, desto mehr deutet sich an, dass die Servos beim gleichzeitigen Einschalten beginnen zu zucken. Schließe ich die Dekoder nacheinander an die Stromquelle an, gibt es fast kein Servozucken. Bei 10 angeschlossenen Dekodern wurde die Stromquelle mit ca. 0,5A belastet. Die Stromquelle habe ich selbst gebaut, ein Netzteil mit 15V Ausgangsspannung und maximaler Stromabgabe von 2A. Der Elko im Netzteil hat 60000uF. Beim Einschalten wird die Stromquelle stärker als mit 0,5A belastet bis alle Elkos in den Dekodern geladen sind und kann deshalb meiner Meinung nach, nicht schnell genug den benötigten Strom liefern, so dass die Servos leicht zuckeln. Um dem vorzubeugen, baue ich in die Stromzuleitung zu den Dekodern eine Relaisschaltung ein, die die Dekoder nacheinander einschaltet. Damit müsste das Problem gelöst sein, oder einfacher: jeder Servodekoder erhält einen eigenen Einschalter.
Hallo Hans, dieses Problem haben auch andere Servodecoder, daher ist die Möglichkeit, sie extern zu speisen, sehr wichtig. Meine ersten Selbstbau-Decoder wurden vom Digitalstrom gespeist ("eh genug von vorhanden") und das Justieren aller Servos beim Einschalten (auch nach Kurzschluss) zog zu viel Strom aus der Zentrale oder dem dafür abgestellten Booster.
Der Esu Switch Pilot Servo V2 (beachte bitte das V2) beherrscht verschiedene Modi, so dass die Servospannung erst beim Stellen anliegt. Eine Verzögerungsschaltung ist damit also nicht mehr notwendig.
Dies soll aber keine Werbung für den Esu-Servodecoder sein: andere können das womöglich ebenso; nur hatte ich mit diesem halt genau diese Erfahrungen, die ich für die Praxis als hilfreich, wenn nicht sogar unerlässlich erachte
Diese Probleme mit der Spannung für den Esu Pilot habe ich nicht, hebe nur eins. Nur das Ding ist zu teuer. der Pilot kostet ca. 30 € und wenn noch eine Ausleuchtung gemacht werden soll ist die Extension noch notwendig, auch wieder ca. 30 € macht dann schon 60 € und für für 4 Servo. Das ist pro Servo 15 € und somit zu teuer.
Ein Kollege macht das alles mit Arduino für ca. 15 €, da muss ich mal reinknien.
Ich bin an einem Weichenantrieb bei dem dieser Kraft Effekt entfällt. Bin auf einem guten Weg nur noch nicht fertig.
Zitat von Schachtelbahner im Beitrag #25 Nur das Ding ist zu teuer. der Pilot kostet ca. 30 € und wenn noch eine Ausleuchtung gemacht werden soll ist die Extension noch notwendig, auch wieder ca. 30 € macht dann schon 60 € und für für 4 Servo. Das ist pro Servo 15 € und somit zu teuer.
du kannst auch ohne Extension auskommen, wenn du etwas Bastelarbeit investierst. Bei meiner Regalanlage stellt ein Servo mittels "Schieber" die Weichenzungen und betätigt einen Mikroschalter zum Umpolen des Herzstückes. Ein zusätzlicher Mikroschalter könnte auch eine Rückmeldeleuchte ansteuern. RE: Weichen stellen, welchen Antrieb???
für die Weichen von Tillig sind motorische Antriebe erforderlich, deshalb bin ich schon vor 9 Jahren nach einigen Versuchen zu Servos gekommen, die allerdings eine besondere Ansteueruung brauchen. Nach dem Bau einer selbst entwickelten Ansteuerung, die beim Einschalten auch zum Ruckeln führte, bin ich für meine analog betriebenen Anlage auf den ESU-Servodekoder gestoßen, der durch Tasten angesteuert werden kann. Die Tasten schließen einen Kontakt im Dekoder, der potenzialfrei geschaltet werden muss, so dass keine anderen Ströme über den Taster geführt werden können. Deshalb habe ich Steinzeit neben High Tech, zumal ich die Mechanik schon vorher für andere motorische Antriebe verwendet habe.
ZitatDas geht auch mit einer Relais Steuerung, das ist aber alles nicht das gelbe vom Ei. Auf der einen Seite High Tech und daneben Steinzeit?
Hallo Kurt! Keineswegs! Fast alle Servo-ansteuerungen verwenden für die Polarisation der Weichen Relais. Die einzige "High Tech"-Lösung ist die Verwendung der Frog Juicer über die Kurzschlußerkennung. Allerdings funktioniert die nur bei Digitalbetrieb!!!
ZitatDie Tasten schließen einen Kontakt im Decoder, der potenzialfrei geschaltet werden muss, so dass keine anderen Ströme über den Taster geführt werden können.
Hallo Hans! Danke für den Hinweis! Wieder ein Grund mehr für die MBTronik Ansteuerungen. Die haben einen Optokoppler dazwischen, damit kann man die Ansteuerung über den gleichen Stromkreis wie die Magnetspulenantriebe realisieren.
Bei mir ist es so, dass ich für Fremo ein Mobiles Stellpult zur Signalsteuerung benötigte. Die Signale werden mit Servo gesteuert. Das Stellpult soll aber neben dem Schalten der Signale auch die Stellung mit LED anzeigen, HP0, HP1, das geht mit dem Esu, den ich habe, nur mit der Extension oder mit einer aufwendigen selbst gepfriemelten Relaisschaltung. Die Extension ist mir das Geld nicht wert und selbst eine Schaltung machen, dazu bin ich zu faul. Das war der Grund warum High Tech und Steinzeit. Ich warte jetzt bis mir mein Kollege eine Arduino besorgt und programmiert weil alles Computer mäßige und ich werden keine Freunde. Ich habe auch zu viele andere Baustellen.
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12.01.2015 15:00 (zuletzt bearbeitet: 12.01.2015 16:50)
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