Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff.Auch hier gilt:auf die Qualität kommt es an ! Als in der 2 .Hälfte der 1990er Jahre an meinen Vierachsern von Life Like reihenweise die Zahnräder auf den Antriebsachsen gerissen sind,gab es die Tauschaktion von Walthers, die Life Like Proto 2000 übernommen haben ,noch nicht.Kurzerhand habe ich die (fast) gleichen Zahräder von Athearn beschafft.Jetzt haben wir 2016 und nicht ein einziges (auch nicht bei den Athearn Loks aus dieser Zeit ,die diese Zahnräder haben) ist wieder gerissen! Die höhere Geräuschentwicklung bei Metallgetrieben ist manchmal auch der unglücklichen Kombination unterschiedlicher Metalllegierungen geschuldet.Ich erinnere mich an den Umbau meiner Trix PA1er mit einem Umbausatz (für jede Einheit)von SB-Modellbau.Beide Loks klangen vor dem Umbau wie eine Kaffeemühle.Danach zwar etwas weniger kreischend , aber immer noch extrem laut. .Dann habe ich den Umbau so modfiziert, dass auf ein Messingzahnrad verzichtet werden konnte , das beim original Modell zwischen dem Motorritzel und den Stahlzahnrädern zwischengeschaltet ist und beim Umbau eigentlich nicht entfernt werden sollte.Danach war die Lok nicht wieder zuerkennen bzw genauso leise wie meine Loks von Life Like.mfG
Inzwischen ist endlich das Ersatzschneckenzahnrad aus Polen gekommen, eingebaut und läuft! Links das neue Messing-Schneckenrad, in der Mitte jeweils das Original aus Kunststoff und das rechte ist ebenfalls neu aus Kunststoff. Ich habe mich aber dann für das Messingschneckenrad entschieden.
Messing auf Messing ist bei Schneckengetrieben eine ungünstige Materialpaarung die verschleißanfällig ist. Schnecke und Schneckenrad tendieren hier zum gegenseitigen auffressen. Aber so viel werden Modelltriebfahrzeuge ja gar nicht bewegt.
Zitat von Atchison im Beitrag #24Messing auf Messing ist bei Schneckengetrieben eine ungünstige Materialpaarung die verschleißanfällig ist. Schnecke und Schneckenrad tendieren hier zum gegenseitigen auffressen. Aber so viel werden Modelltriebfahrzeuge ja gar nicht bewegt.
Hallo Ludwig, danke für den Hinweis. Deshalb ist bei meiner T3 "Waldkirch" die Schnecke aus Stahl und das Schneckenzahnrad aus Messing (Schnecke härter als Schneckenzahnrad). Nun, ich hoffe mal, dass es gut geht. Ansonsten habe ich immer noch das Schneckenzahnrad aus Kunststoff hier liegen als Ersatz.
Ich kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass sich bei dem Talent die Messingzahnräder gegenseitig auffressen, ich denke mal, dass die auch nicht wirklich warm werden.
ich kann nur bestätigen dass Messing auf Messing bei Schneckengetrieben (sehr) verschleiβanfällig ist. In meinem M+F Kittel Dampftriebwagen, der selbstverständlich keine Zugleistungen bringen musste, hielt das Getriebe nur wenige Monate. Der M+F Glaskasten war der nächste Patient. Schnecke und Schneckenrad auch hier komplett aufgefressen. Modelle anderer Hersteller mit solchen Getrieben, die mein Vater und ich über Jahrzehnte für ein Befreundetes Modellbahngeschäft reparierten, zeigten auch überdurchschnittlicher Verschleiβ. Meine betagte Rivarossi Loks (über 50 Jahre alt, Schnecke Stahl, Schneckenrad Messing) sind dagegen “wie neu“.
leider… Damals empfahl M+F Molykote als Schmiermittel. Damit wurde die Lebensdauer etwa verdoppelt. Von drei auf sechs Monate. Labelle könnte (!) nochmals eine Verbesserung bringen. Ich habe solche Getriebe mittlerweile ersetzt, also keine Garantie.
Dann noch zu den Schmiermitteln. Ein Freund hat mal aus Messing ein absolutes Spitzenmodell der E94 in Spur 1 gebaut. Angetrieben wurde die Lok von sechs North West Short Line “Magic Carpet“ Getrieben. Darin waren Delrin Zahnräder die nach kurzer Zeit ganz weich wurden und die Zähne verloren. Ursache: Schmierfett. Kunststoffe können empfindlich auf bestimmte Schmiermittel reagieren. Für mich seit Mitte der 70er nur noch Labelle mit auffallend guten Ergebnissen. Auch für Delrin.
Teflon bietet “nur“ bessere Notlaufeigenschaften, hat aber nichts mit das angreifen von Kunststoff oder verharzen zu tun. So viel ich weiβ (!) werden Zahnräder von Säure in Schmiermittel angegriffen. Der Freund hat damals ein ganz normales Modellbahnöl verwendet, ich erinnere mich nicht welches. Seit ich Labelle verwende, habe ich nicht mehr experimentiert. Ich habe nur LABELLE Öle und Fett verwendet die Kunststoff nicht angreifen. Ich glaube dass es die Sorten die Kunststoff angreifen seit einigen Jahre nicht mehr lieferbar sind. Aber selbstverständlich gibt es auch sehr gute andere Produkte.
Drücken wir die Daumen Moritz, daβ Deine Reparatur und Fettwahl erfolgreich sind!
Zitat von Dampfzeit im Beitrag #31Hallo Moritz, hallo Bernhard,
Teflon bietet “nur“ bessere Notlaufeigenschaften, hat aber nichts mit das angreifen von Kunststoff oder verharzen zu tun. So viel ich weiβ (!) werden Zahnräder von Säure in Schmiermittel angegriffen.
Das Gear-Flon ist harz- und Säure-frei.
Aber gut, man lernt nie aus, besser wäre wohl eine Stahl-Schnecke und ein Messingzahnrad.
stimmt Moritz. Ich habe die Schmiermittel nur erwähnt als möglicher Grund für Probleme mit Kunststoff Zahnräder die kann ich nicht nachvollziehen kann.
Zitat von BJA im Beitrag #35Mir erscheint dieser extreme Verschleiß dann doch als sehr hoch.
Wenn Schnecke und Schneckenrad nicht zusammengehören und nicht mit dem richtigen Spiel laufen, dann kommt es zu starker Abnutzung.
Aber dann stimmt m.E. was mit dem Getriebe nicht.
Das vermute und hoffe ich auch. Beim Brawa dreht sich die Schnecke wie Butter, man hört keinerlei Schleifgeräusche. Zudem ist es ein richtiges Schneckenzahnrad, so dass die Zähne des Zahnrades und die Flanken des Schneckengewindes optimal zueinander stehen.
Aber ich werde das beobachten und immer mal begutachten, wenn ich beim Freund bin, wo der Talent seine Runden dreht.
Der Brawa Talent ist nun in sein BW zurückgekehrt. Beim Gespräch mit dem BW-Leiter stellte sich heraus, dass dieser den Schleifer gewechselt hatte. Dabei hat er offensichtlich die Schraube zu fest angezogen, so dass diese in das Zahradgetriebe reinragte und einen der Kunststoffzähne zerstört hatte.
Das gleiche war mir beim Zusammenbau auch passiert, nur dass das Messingzahnrad natürlich keinen Schaden genommen hat
Ärgerlich ist natürlich diese dämliche Konstruktion, den Schleifer unter das Getriebe zu schrauben. man hätte auch das antriebslose Drehgestell am anderen Ende nehmen können. Der zweite Fehler von Brawa ist, dass man eine offensichtlich zu lange Schraube für den Schleifer gewählt hat und der dritte, dass man die Gewindebohrung als Durchgangsbohrung gewählt hat, anstatt eine Sacklochbohrung zu wählen. Dann hätte eine zu lange Schraube erst gar nicht das Zahnrad zerstören können.
Zitat von BR365 im Beitrag #37[...]Dabei hat er offensichtlich die Schraube zu fest angezogen, so dass diese in das Zahradgetriebe reinragte und einen der Kunststoffzähne zerstört hatte. [...]Ärgerlich ist natürlich diese dämliche Konstruktion,[...]Der zweite Fehler von Brawa ist,[...]
Während meines Maschinenbaustdioums habe ich gelernt, dass man gar nicht erst versuchen sollte, idiotensicher zu konstruieren. Die Idioten sind nämlich zu erfindungsreich...
Tut mir leid, aber Brawa verantwortlich zu machen, ist vielleicht doch etwas weit hergeholt.
Da könntest Du auch den Flaschner beschuldigen, er hätte das Rohr tiefer in die Wand legen sollen, dann hättest Du es auch nicht angebohrt.
deine Sichtweise ist aber auch nicht unproblematisch. Woher soll denn der Nutzer die vorgeschriebene Länge der Schraube kennen und dass er mit einer (zu langen) Schraube das Getriebe zerstört?
Und was ist, wenn das Modell mit zu langer Schraube ausgeliefert wurde? Die Verantwortung liegt beim Hersteller bzw. In-Verkehrbringer und nicht beim Benutzer.
Wer in einen vorinstallierten Dübel in der Wand eine Schraube eindreht muss m.E. auch nicht davon ausgehen, dass er damit eine Leitung zerstört.
Es sei denn, es hinge ein Zettel dran: "Schrauben dürfen nur 35 mm lang sein und dürfen nicht angezogen werden" ...
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Technik und Steuerung von Fahrzeugen und Anlage
»
Analoge Technik und Fahrzeugtechnik
»
Qualität und Haltbarkeit von Kunststoffzahnrädern
24.10.2016 21:34 (zuletzt bearbeitet: 24.10.2016 21:36)
Thema drucken
Antworten
