Nun ist der Traum vieler Dampfenthusiaten in konkrete Reichweite gerückt: Donnerstag, 08. Mai 2014, ist Big Boy 4014 nach seiner 2.000 km weiten, 11tägigen Reise in Cheyenne eingetroffen. In der dortigen Dampflokwerkstatt soll er in den kommenden Jahren betriebsfähig aufgearbeitet werden.
Als spätesten Fertigstellungstermin wird die Union Pacific vermutlich Anfang 2019 anvisieren: Am 10. Mai 1869 erfolgte die Verbindung der Gleise der Union Pacific und der Central Pacific Railroads in Promontory Summit, Utah Territory. Mit dem Einschlagen der Golden Spikes (goldene Nägel) in eine Schwelle aus Lorbeerholz wurde erstmals ein durchgehender transkontinentaler Schienenstrang von der amerikanischen Ost- zur Westküste hergestellt - eine Errungenschaft von enormer Bedeutung für die weitere Entwicklung der USA.
Der 150. Jahrestag dieses Ereignisses am 10. Mai 2019 wäre für die UP ein publicity-wirksamer Rahmen zur Präsentation ihres betriebsfähig aufgearbeiteten Big Boy. Aber vielleicht wird er ja sogar schon früher fertig, was die UP nicht hindern würde, ihren Big Boy mit einem Sonderzug zu diesem Jubiläum zu schicken.
Aber auch wenn der Big Boy früher fertig werden sollte, haben alle Dampflokfreunde, die mitfahren wollen, noch ein paar Jahre Zeit, um auf die Reise zu sparen...
Vor etwa 1 Jahr begannen die Vorbereitungen der Union Pacific (UP) zum Transport von des Big Boy 4014 für seine 2.000 km weite Reise vom Ausstellungsgelände in Pomona, Calif. (bei Los Angeles), nach Cheyenne, Wyoming. Während dieser Phase wurden täglich neue Berichte mit Fotos und Videos veröffentlicht. Seit seiner Ankunft in Cheyenne im Mai 2014 ist es dann ziemlich ruhig geworden.
Wie steht es um die Restaurierung von UP 4014? Diese Frage bewegt sicherlich nicht nur mich.
Vor kurzem veröffentliche nun die Union Pacific (UP) bei YouTube einen Bericht über den Sachstand im August 2014. Ed Dickens, Leiter des Programms mit historischen Fahrzeugen der UP, berichtet über Renovierungsarbeiten in der Werkstatthalle für historische Fahrzeuge in Cheyenne und den Beginn der Aufarbeitung von UP 4014.
Die Werkstatthalle wurde umgebaut, erweitert und u.a. mit neuen Kränen ausgestattet, um den Big Boy und die anderen Museumsfahrzeuge der UP nach den heutigen Regeln von Technik und Arbeitsschutz reparieren und warten zu können.
Mittlerweile hat das Team auch mit der Zerlegung von UP 4014 begonnen. Am Anfang stand der Ausbau und die Untersuchung der Armaturen im Führerhaus und weiterer Aggregate wie z.B. der Luftpumpen. Dabei stellte man fest, dass die Teile sich in einem sehr guten Zustand befinden und ist optimistisch für den weiteren Verlauf der Zerlegung, Restaurierung und Wiederaufbau der Lok. Hoffentlich geht alles weiter positiv voran!
hier kommt mal wieder ein kleines Update zur Restaurierung des Big Boy 4014. Ed Dickens, Union Pacific Railroad Heritage Operations - Senior Manager - erklärt in der Dampflok Werkstatt in Cheyenne die Besonderheiten des Big Boy 4014, seinen Erhaltungszustand und warum man gerade diesen und nicht einen der anderen noch existierenden Big Boys für die Restaurierung ausgewählt hat.
der US-amerikanische Modellbahnhersteller Broadway Limited kündigt in seinem Neuheitenprospekt 2015 ein H0 Modell des Big Boy 4014 an. Er soll mit der Sound-Neuheit "Paragon 3 Rolling Thunder" ausgeliefert werden. Das Modell soll eine exakte Abbildung des Big Boy 4014 nach Abschluss seiner Restauration werden und Radien ab 56 cm aufwärts befahren können:
eine gute Nachricht für Dampflokfreunde: Am 30. Mai 2015 begann offiziell das 3. Leben der Stromlinien-Schnellzuglok 611 der Norfolk and Western (N&W) mit ihrer Überführungsfahrt nach Roanoke, Virginia. Mittlerweile sind die ersten Videos davon bei YouTube online, in denen sie scheinbar ohne Anstrengung 17 Schnellzugwagen durch die Appalachen zieht. Klick! .
N&W 611 ist das einzige erhaltene Exemplar der hervorragend gelungenen Baureihe "J" der N&W. Das erste "Leben" von N&W 611 begann am 29. Mai 1950 in den Werkstätten der N&W in Roanoke und endete im Oktober 1959 kurz vor dem Ende der Dampfära bei der N&W. Nachdem ihr Schicksal lange Zeit ungewiss war, wurde sie dem Roanoke Transportation Museum (später Virginia Museum of Transportation) übergeben. Dann wurde sie 1981 von der Norfolk Southern (quasi "Nachfolger" der N&W) betriebsfähig restauriert. So begann ihr zweites "Leben" als einer von 2 Stars im damaligen Dampfprogramm der Norfolk Southern, das leider 1994 beendet wurde. Danach kam sie zurück zum Virginia Museum of Transportation. Das neue “21st Century Steam” Programm der Norfolk Southern bringt sie nun in ihr drittes "Leben" zurück auf die Hauptstrecke für Sonderfahrten mit Mitarbeitern der Eisenbahngesellschaft und öffentliche Fahrten.
Die 14 Maschinen der Baureihe (Class) J wurden nach den Grundsätzen des "Modern Steam" Programms der N&W in ihren Werkstätten in Roanoke, Virginia gebaut. Als letzte für eine US Bahn gebaute Schnellzug-Dampflok verließ N&W 613 im Jahr 1950 die Werkshallen der N&W. Mit 36,3t entwickelten die Class J Lokomotiven die höchste Anfahrzugkraft aller Northerns (Dampfloks mit der Achsfolge 2'D2') und waren mit ihren nur 1,78m großen Treibrädern für die steigungsreichen Strecken durch die Appalachen hervorragend geeignet. Dennoch waren sie auch sehr schnell. Bei Testfahrten erreichte N&W 610 mit 10 Schnellzugwaggons am Haken 177km/h. Auf der „nur“ 676 Meilen langen Strecke zwischen Norfolk und Cincinnati erreichten die Js monatliche Laufleistungen von durchschnittlich 15.000 Meilen. Achsdruck 32,7t, Treibraddurchmesser 1,78m, Anfahrzugkraft 36,3t, Rostfläche 10m2, Leistung ca. 5.100 PS am Zughaken bei 64 km/h .
Das einzige was mich bei der J verwundert ist die Dampfpfeife.. Die hört man ja kaum - oder kommt das nur auf dem Video so bescheiden rüber? Aber ne schöne Maschine ist es, auch wenn ich nicht unbedingt Fan der streamliner bin. Schön das sie wieder etwas Auslauf bekommt :-)
hier kommt mal wieder ein Update über die Aktivitäten der Union Pacific (UP) zur Aufarbeitung des Big Boy 4014.
Noch ein paar Erläuterungen zum Video (engl.): Ed Dickens, Senior Manager des UP Dampfprogramms, stellt zunächst den Mechaniker Bruce Kirk vor, der dann ein neues Verfahren für die Aufarbeitung von Stehkessel und Feuerbüchse und die Herstellung von Stehbolzen am Beispiel von UP 844 demonstriert, deren Kessel derzeit aufgearbeitet wird.
Bei dieser Aufarbeitung müssen hunderte von Stehbolzen erneuert werden. Sie halten die tonnenschwere Feuerbüchse, die auf 5 Seiten von Wasser umgeben ist, quasi „schwebend“ im Kessel und müssen die Kräfte des Kesseldrucks wasser- und dampfdicht aufnehmen. Dabei sind die Stehbolzen der Korrosion, thermischen Belastungen sowie Zug- und Scherkräften durch Temperaturdehnung und Vibrationen ausgesetzt. An ihrer Unterseite, wo sich der Rost mit dem Feuer befindet, mündet die Feuerbüchse in den Bodenring (engl. „Mudring“), über den sie mit dem Stehkessel verbunden ist. Ein Schnitt durch diese Region mit Stehkessel-Außenwand, Bodenring, Feuerbüchsen-Seitenwand und Stehbolzen wird im Video gezeigt.
Im Video wird das neue Verfahren gezeigt. Es sieht vor, die Stehbolzen nicht herauszuschweißen („plasma cutter“, „torch“), sondern mechanisch zu entfernen. Danach wird die Fertigung neuer Stehbolzen vorgeführt.
nachdem es lange still um die Aufarbeitung des Big Boy 4014 in Cheyenne war, hat die UP nun mitgeteilt, dass er von November 2016 bis Januar 2017 zur Inspektion der Einzelteile zerlegt wurde. Der Kessel wurde herunter genommen und das vordere Triebwerk abgekuppelt. Einige Teile müssen neu angefertigt werden. Wenn sie zur Verfügung stehen, soll es an den Wiederaufbau gehen.
über Aufarbeitung von UP 4014 sind wieder Neuigkeiten bekannt geworden. Vor wenigen Tagen, am 16.03.2017, hat die UP ein Video bei YouTube eingestellt, in dem Ed Dickens, der Leiter der Wiederaufarbeitung von UP 4014, einen Überblick über die derzeitige Aufarbeitung des vorderen Triebwerks gibt:
Gute Neuigkeiten gibt es auch über die Aufarbeitung einer anderen Big Steam Lok, der C&O 1309. Sie wurde 1949, kurz vor Ende der Dampftraktion bei der C&O (1956) als letzte einer Serie von 10 Mallet-Verbundlokomotiven der Baureihe H6 gebaut. Sie hat die Achsfolge 2-6-6-2 ((1'C)C1') und wurde auf den Strecken in den Kohleaubbaugebieten eingesetzt und nach nur 7 Betriebsjahren ausgemustert. Ihre Wiederaufarbeitung wird dieses Jahr abgeschlossen, und ihr neuer Besitzer, die Western Maryland Scenic Railroad, lädt für Juli 2017 zu den ersten Fahrten ein:
neue gute Nachrichten zur Restaurierung von UP 4014: Die Union Pacific, vertreten durch den Dampfprogrammchef Ed Dickens, hat am 10. Mai verkündet, dass der Big Boy in exakt einem Jahr, also am 10.05.2019 in Ogden, Utah an den Feierlichkeiten zum 150. Jahrestag des Lückenschlusses der transkontinentalen Eisenbahnverbindung in Promontory teilnehmen wird. Dort trafen sich am 10. Mai 1869 von Osten kommend die Gleise der Union Pacific und von Westen kommend die der Central Pacific; näheres siehe hier: Promontory - Lückenschluss der transkontinentalen Eisenbahnverbindung
Da später der sog. Lucin Cutoff (Lucin Abkürzung) durch den Großen Salzsee gebaut wurde und 1904 in Betrieb ging, wurde die gebirgige Strecke über Promontory nicht mehr befahren und während des 2. Weltkriegs zur Stahlgewinnung abgebaut. Daher wird UP 4014 nicht in Promontory zu sehen sein, sondern an den Feierlichkeiten in Ogden, nördlich von Salt Lake City, teilnehmen. Ogden ist im UP Streckennetz geographisch am nächsten zu Promontory gelegen.
Ein genauer Fahrplan für UP 4014 und UP 844, die ebenfalls an den Feierlichkeiten teilnehmen wird, wurde noch nicht veröffentlicht. Ed Dickens kündigte jedoch an, dass die Reise von UP 4014 von der Dampflokwerkstatt in Cheyenne, Wyoming nach Ogden, Utah, mehrere Tage dauern wird, um der interessierten Öffentlichkeit möglichst viele Gelegenheiten zu bieten, den Big Boy zu sehen. Ferner kündigte Ed Dickens an, dass UP 4014 darüber hinaus auch an anderen Orten im Streckennetz der UP zu sehen sein wird.
Bis auf weiteres befindet sich UP 4014 noch in der Dampflokwerkstatt in Cheyenne, WY, wo mit Hochdruck die Wiederinbetriebnahme vorbereitet wird.
hätte ich das notwendige Kleingeld - ich würde mir dieses unvergessliche Event nicht entgehen lassen. Einen Big Boy in Action zu erleben - das wäre schon etwas...
Gruß
Uwe Ganther
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Union Pacific: Big Boy 4014 wird wieder fahren!
13.05.2015 11:51 (zuletzt bearbeitet: 13.05.2015 13:07)
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