Zur Zeit baue ich an insgesamt sieben Dioramen für den deutschen Sitz einer japanischen Firma der Spezialchemie.
Es soll deren Produkte zeigen. Aber mal anders - in Form eines Dioramens mit den Einsatzarten.
Die Dioramenvorgaben haben die Mitarbeiter erstellt und die Vorlagen gezeichnet.
Das erste ist bereits fertig.
Dioramen 1 - ein modernes Einzelhaus im Bauhausstil in Bau
Die Tapeten hab ich aus Papierstreifen gewickelt, die ich dafür mit einem Ende an ein Widerstandsbeinchen geklebt und dann eng gewickelt hab. Die Baustrahler sind einfach warmweiße PLCC2-SMD-LEDs. Der Rest ist Pappe, Farbe, Sand, Mauerplatten und Preiser-Figuren. Ich finde es faszinierend, welch schöne Bilder man mit den Figurengruppen von Preiser schaffen kann.
Mittlerweile war auch die Vitrine gekommen und das Haus konnte auf den Einsatz gebaut werden. Nun konnte auch die Landschaft drumherum gestaltet werden.
Nach 9 Tagen war es dann fertig.
Und so sieht es dann im Schaukasten aus:
Ich hoffe, die Mitarbeiter, die dieses Dioramen entworfen haben, sind mit meiner Umsetzung zufrieden.
Hauptobjekt ist ein puppenhausartiges Gesundheitszentrum, dessen Etagen aufgeschnitten dargestellt werden. Hierbei kommt es mehr auf den Inhalt der Räume an, weswegen z.B. die Geschoßhöhe bewußt zu hoch gewählt wurde.
Hauptmaterialien sind hier Sperrholz für die Böden und Pappe für die Wände.
Der Rasen im Eingangsbereich wollte mir irgendwie nicht gefallen. Ich hab nen feinen Kamm genommen und mal raus gekämmt, was an Grasfasern trotz absaugen noch lose dazwischen steckt. War ne ganze Menge. Dabei entstanden kleine, leicht kahle Stellen. Diese hab ich mit fein gesiebter Erde bestreut und diese in den Faserrasen eingearbeitet.
Kommt hier auf dem Foto nicht so gut rüber, aber sofort wirkte der Rasen viel lebendiger.
Das ist der Baustand heute Mittag Unten eine chirurgische Praxis, in der Mitte die des allseits beliebten Zahnarzt und oben Terrasse und Schulungsraum.
Der Computertomograph
Hier entsteht ein OP,
hier die Folterkammer, sorry, der Behandlungsraum des Zahnarztes
oben der spätere Schulungsraum
Die beiden Ausschnitte vom Dachgarten. Dort sollen Thai Chi Sportler übend dargestellt werden. Ich überlege das ganze als Eyecatcher mit einem Zengarten zu schmücken.
Das schöne gerade bei diesem Dioramen wird mich in den nächsten Tagen beschäftigen. Das Umarbeiten und Neulackieren der Preiserlein für die geforderten Zwecke. Da freu ich mich schon riesig drauf. Heute hab ich angefangen die Geräte fürs Fitneßstudio zu bauen.
Man soll gar nicht glauben, wieviel Zeit so was braucht, bis es fertig ist.
Die Preiserlein mußten ich teilweise anpassen, was recht einfach geht.
Lötkolben auf 400° stellen und dann die Spitze dicht an (nicht gegen ) das Gelenk halten und dann biegen.
Die Gewichtheberin war z.B. vorher ne Beachvollyballspielerin in Bikini mit weit ausgebreiteten Armen.
Der Rest ist noch nicht vorzeigbar, aber Bilder bekommt ihr davon auch zu sehen.
sehr schöne Arbeiten, die Du zeigst - mir gefallen die Szenen. Das Gesamtarrangement des ersten Teiles ist mir zu überladen - aber ok, wahrscheinlich nach Kundenwunsch. Die einzelnen Zimmer und deren Lebendigkeit sind Dir toll gelungen.
Faszinierend finde ich auch den KernspinComputertomographen im Med.-Bereich und dass das Umgestalten der Preiserleins viel Zeit und Geduld fordert, kenne ich nur zu gut.
Danke für´s Zeigen.
Gruß Jendris
Nachtrag .......Tante Edit meint, dass man einfach nur genau lesen sollte.........
Wobei die CT´s (steht für Computertomograph) heute nicht mehr so voluminös aussehen und ich es deshalb für ein MR (steht für Magnetresonanz- oder auch Kernspintomograph) gehalten habe. Die sind tatsächlich immer noch so groß.
[ Editiert von Administrator Jendris Michalski am 30.08.12 14:41 ]
sag mal habe ich das jetzt richtig verstanden: das erste Dio ist komplett in 9 Tagen entstanden? Wenn ja, bin ich mehr als sehr beeindruckt Mir gefällt auch diese ovale Präsi-Hülle. Geile Idee!
Weiter so, ich werde dein Tun hier weiter interessiert beobachten ;-)
Vielen Dank für euer Lob. Macht so noch mehr Spass.
Zunächst mal geht es mit Figuren weiter.
Für den OP waren ein Operationsteam anzufertigen. Da wir den Satz Ärzte zweimal haben, immer daneben die Originalfigur.
zwei OP-Ärzte
eine OP-Schwester
zwei weitere OP-Schwestern sind noch in Arbeit. Hier mußte mit Milliput z.B. erst mal die Kittel modelliert werden.
Und im Wartezimmer des Zahnarztes soll die auf allen Dioramen zu sehende Firmenfamilie zu sehen sein. Zum Glück gibt es bei Preiser mit Familie Krause eine immer gleiche Figurengruppe in verschiedenen Posen und Kleidung. Hier wurden nun Sitzende benötigt und da kam nur "Familie Krause beim Essen" in Frage. Wieder hab ich mit der Hitze der Lötkolbenspitze die jeweiligen Gelenke weich gemacht und die Gliedmaßen neu ausgerichtet, nachdem ich die Bestecke entfernt hatte. Mit Opa Krause hab ich mir noch ein kleiner Spaß erlaubt. Eigentlich zeigte ihn die Figur mit nem Bierkrug in der einen Hand und nem Würstchen in der anderen Hand, von dem er abbiß. Ich hab den Bierkrug abgeschnitten und die Hand auf das Bein gelegt. Dann wurde Opa "geköpft" und der Kopf nun geradeaus schauen wieder aufgeklebt. Die Hand die eben noch das Würstchen hielt, wurde nun gegen die Backe gelegt. Dann hab ich eine Kerbe in seinen Kopf gefeilt und ein zum V gebogenes Stückchen 0.5mm Rundplastik rein geklebt. Nach den Trocknen hab ich mit der Zange die Enden platt gedrückt und zurecht gefeilt. Nun hat Opa Krause ein Kopftuch um den Kopf gebunden und muß mit ner dicken Backe und nem kaputten Zahn auf seine Behandlung warte.
Die einzige unbearbeitet Figur ist Klein-Krause. Der darf nun auf dem Schoß seiner Schwester sitzen und sie hält ihn fest.
Fazit: Mit den Preiser Figurensätzen lassen sich nicht nur gut Szenen darstellen sondern die einzelnen Figuren auch leicht manipulieren bis man hat, was gerade gebraucht wird. Morgen mehr.
ich brauch den OP ja nicht detailgetreu darstellen.
Vergleiche diese Dioramen bitte nicht mit einer originalgetreuen Darstellung. Hier gelten andere Vorgaben vom Kunden. Ok, natürlich - als OP soll man es schon erkennen können. Ich hab da so einige Einrichtungsgegenstände gebaut (Fotos folgen noch).
Aktuell bin bei den beiden Zahnarztstühlen am bauen.
Kurt, wenn du die Geschwindigkeit zu staunen findest, denk bitte dran, daß ich es jeden Tag 8 Stunden lang konzentriert baue. Wenn du am Wochenende mal einen Tag wirklich konzentriert 8 Stunden lang baust, wirst du überrascht sein, was du geschafft hast. Zuhause dauert alles bei meiner US-Anlage auch viel länger. Man lässt sich da zu leicht ablenken.
soll auch keine Kritik sein - würde ja auch keinen Sinn machen, ist ja schließlich kein Lehrstück für werdende Chirurgen! Finde halt nur interessant, wie so ein "vereinfachter" OP so dargestellt wird.
Aber kannst Du mir das mit der Lötkolbenspitze und Preiser verbiegen genauer erklären? Hältst Du die Lötspitze 5mm entfernt, oder wie soll ich mir das vorstellen? Sowas möchte ich irgendwann auch mal probieren - wenn die Grundanlage fertig ist.
Wenn ich z.B. den Unterarm verbiegen will, dann halt ich die Lötkolbenspitze ganz dicht neben das Gelenk und biege den Arm sowie es geht.
Anders wenn ich den Arm dichter an den Körper haben will. Dann piecks ich kurz mit der Spitze in die Achselhöhle, denn da muß ja auch Material weg. Zum einen schmilz etwas Plastik weg, zum anderen wird der Schulterbereich weich und ich kann den Arm gegen den Körper drücken.
Ähnlich gehts auch wenn z.B. ne Bewegung in der Hüfte notwendig ist. Da muß mehr Material weich werden. Dann piecks ich einfach im Hüftbereich hinten in den Rücken und laß die Spitze drinnen, bis die Biegung möglich ist. Dann Spitze raus und biegen.
Meist entsteht bei allen Methoden ein Schaden an der Farbe, so daß nach lackiert werden muß. Bei Haut ists einfach. Bei Kleidungsstücke, wo man den original Farbton nicht trifft, mal ich immer das Kleidungsstück mit der ähnlichen Farbe komplett neu.
Bei der Piecksmethode oder bei größerem Biegewinkel ist meist etwas mehr Schaden, den ich dann mit Plastikspachtel oder bei größerem Schaden mit Milliput auffülle und dann nach dem Aushärten neu lackiere.
sehr schöne Arbeit, ganz besonders gefällt mir das Fitness Studio. Sind die "Tapeten" Fotografien? Was mir auch gut gefällt, ist die aufgeschnitten Ecke und die Inneneinrichtung.