@acecat: Ich weiß nicht, wie sehr solche Beiträge den Neulingen helfen können. Wenn jemand offenbar ohne eigene Erfahrungen nach denen anderer fragt, dann halte ich die Empfehlung von Gleisselbstbau für nicht gut.
Beim Gleisselbstbau ist man selber auf gewisse Einschätzungen angewiesen, welche Toleranzen möglich und nötig sind. Wird dann noch mit niedrigen Spurkränzen gefahren, dann steigen die Anforderungen noch weiter.
Ich habe bis jetzt nur wenig Erfahrungen mit Tillig. Dort traue ich mir alle Bausätze zu, allerdings reicht es bei mir noch nicht für die Planung mit Wellerschwellenbändern. Dazu wird es noch einige Erfahrungen im Umgang mit selbst bearbeiteten Schienenprofilen brauchen (für Zungen und die Herzstücke). Wer aber nicht selber probiert und gleich beim ersten Mal ein sicheres Gleis bauen will, der wird mit Fertiggleismaterial am besten beraten sein.
Selbst da kann man noch genug falsch machen, aber etwas handwerkliches Geschick sollte bei unserem Hobby schon vorausgesetzt werden.
Matthias
Modellbahn besteht aus einer Menge Kompromissen - es sollte jeder die für ihn passenden machen
Ich denke schon, dass der Verweis auf das wirklich ausgezeichnete Gleismaterial von Tillig nützlich ist. Selbst wenn man sich anfangs noch nicht an die Bausätze herantraut, ist das Wissen um das Vorhandensein dieser schon ein wesentlicher Schritt in die Richtung es selber mal versuchen zu wollen. Schließlich sind die Bausätze um einiges günstiger als die Fertigweichen. Mehr Weichen für weniger Geld, verbunden mit erheblichem Bastel- und Lernspaß gepaart mit einem fast garantierten Erfolgserlebnis ist sicherlich befriedigender als rein in den Laden, Kohle auf den Tisch und fertige Weiche rausgeschleppt...
Ok, meine Ausführungen bezüglich des Selbstbaus mag vielleicht einige Zeitgenossen im ersten Moment abschrecken. Ich denke aber doch, dass man die Möglichkeit zumindest anreißen sollte.
Als ich in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts noch mit Spur N baute wusste ich noch nicht, dass man Weichen auch selber bauen kann. Je eher man einen Neuling von dieser Möglichkeit in Kenntnis setzt, umso geringer ist die Hemmschwelle bei ihm. Wenn er sich erst einmal an den kaufbaren Schrott gewöhnt hat, ist ein Umdenken erheblich schwieriger. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Fertiges Gleismaterial unterstützt die Bequemlichkeit und sorgt dafür, dass man sich mit den physikalischen Grundlagen des Fahrweges nicht mehr auseinandersetzen braucht. Die daraus entstehenden Fehler verursachen dann enormen Frust und deren Beseitigung kostet einerseits viel Zeit und andererseits auch schnell eine Menge Geld!
Vielleicht denkst du auch mal über diese Aspekte nach?
Also ich habe noch nie eine schiene selbst gebaut,aber es gibt immer ein erstes mal Sehen die denn gut aus? Ich halte das Profil von Tillig zu niedrig,ein kleiner abschnitt meiner Modellbahn ist auch mit Tillig Elite gebaut und manche Züge fahren darüber,aber rattern. Das Tillig Elite hat ja 2,1mm und das Roco Line mit Bettung auch,aber beim Roco Line mit Bettung Rattern die Züge nicht. Ich hatte auch mal gedacht meine neue Anlage auch mit Roco Line mit Bettung zu bauen,aber gibt es nicht mehr so einfach beim Händler zu kaufen und wenn sehr teuer.
ich vermute mal, dass du einige etwas ältere Fahrzeuge in deinem Fuhrpark hast, wenn die Räder über die Kleineisen rattern. Jeder neuere NEM- Radsatz sollte sich mit dem Code 83 Schienenprofil vertragen. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel, weshalb ich vermute, dass die "Rappelkisten" entweder aus älterer Lima-, Rivarossi- oder ähnlich billiger Produktion stammen könnten. Manchmal ist ein Austausch des Wagens oder aber seiner Radsätze ein recht preiswertes Mittel, um diesem Geratter den Garaus zu machen.
@acecat: Die Empfehlung für Tillig ist sicher kein Problem. Bis auf die Einschränkung, dass man die Gleise und Weichen nicht mal schnell fliegend aufbauen kann, gibt es keine echten Hürden.
Nur ist für mich Tillig nicht mit "echtem" Gleisselbstbau zu vergleichen. Vielleicht habe ich ja falsche Vorstellungen, aber die Bearbeitung von Schienenprofilen bedarf doch schon mehr als "nur" die Verlegung von fertigen Gleisen.
Ich gebe Dir in einem völlig recht: Man sollte ein gewisses Gespür haben, welche Kräfte wirken und welche Abweichungen vom Ideal tolerabel sind und welche nicht. Ich verstehe aber die meisten Anfragen der Art "welches Gleis ist am besten" so, dass ein Anfänger ohne Erfahrungen seine Unsicherheit zum Ausdruck bringt. Offenbar scheint es nicht mehr in Mode zu sein, dass man sich selber mit ein paar Probegleisstücken einen eigenen Eindruck verschafft. Zumindest ich würde es immer so empfehlen und dann eine Frage in einem Forum anders formulieren, z.B. "Welche Erfahrungen habt Ihr mit Gleissystem XY gemacht".
Wenn ein Anfänger aber den Tipp zum Gleisselbstbau bekommt, dann kann eine Hürde aufgebaut werden, die größer als die paar Euro zum Test der verschiedenen Fertiggleise ist.
Letztlich sollte klar sein, dass alle Möglichkeiten zu einer für den Erbauer befriedigenden Modellbahn führen können und alles Vor- und Nachteile hat. Hier können Erfahrungen nur eine Hilfestellung sein, Missionarseifer ist meist kontraproduktiv. Auch wenn es ganz schön weh tut, wenn ein offenbar fähiger Modellbauer sich selbst durch "Fehlentscheidungen" (natürlich ein subjektiver Begriff) Möglichkeiten beraubt.
Matthias
Modellbahn besteht aus einer Menge Kompromissen - es sollte jeder die für ihn passenden machen
die Frage nach dem für dich am Besten geeigneten Gleissystem ist, wie du schon gemerkt haben wirst, nicht so einfach von einem Außenstehenden zu beantworten.
Wenn du bereit bist, das schwächste und am leichtesten austauschbare Glied der Kette (Fahrzeuge) zu verändern, ergeben sich neue Rahmenbedingungen in Bezug auf das Aussehen des Gleises.
Will sagen: Manchmal ist es auf lange Sicht besser, veralterte Fahrzeuge auszumustern und gegen neue auszutauschen (Hamo BR86) oder den Waggons neue Radsätze zu spendieren. Denk immer daran, dass du bei der von dir veranschlagten Anlagengröße mehr Geld in den Gleisbau investieren wirst als der Austausch der Altfahrzeuge gegen solche mit aktuellen Radsatzmaßen kosten würde.
Begründung: Keiner von uns baut eine Anlage in der von dir genannten Größenordnung für eine kurze Nutzungsdauer. Schnell sind ein paar Tausend Euro wie auch viele Arbeitsstunden in dem Projekt versenkt und dann sollte weder beim Bau noch beim Betrieb Frust aufkommen. Soll dir die Anlage auf lange Sicht Spaß bereiten, ist also ein überlegtes Handeln angesagt.
Denkansatz: Eine Anlage, die heute mit dem fortschrittlichsten verfügbaren Gleismaterial geplant und gebaut wird, hat mit Sicherheit eine längere voraussichtliche Nutzungsdauer als eine, deren Gleismaterial schon heute nur als "Standard" bezeichnet werden kann. Bedenke immer, dass ein Standard erst dann zu einem wird, wenn sich das Zeug am Markt etabliert hat. Das kostet Zeit, welche die Mitbewerber zur Entwicklung ihrer Konkurrenzprodukte nutzen. Beim Gleismaterial ist aber eine obere Grenze absehbar, weil ein Modell nicht besser aussehen und funktionieren kann als das Original (Vorbild).
Das Vorhandensein maßstäblicher Weichen im Tillig Elite Programm wie auch deren technische und optische Ausführung machen es mit Abstand zum besten Gleissystem, was momentan in Großserie gefertigt wird. Gerade der Punkt der Verfügbarkeit ist nicht unwichtig. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass in den 80er Jahren in Fachzeitschriften für Spur N immer das Peco Programm empfohlen wurde, aber kaum ein Händler dieses führte. Im Vorinternetzeitalter war eine Bezugsquellensuche sehr mühsam, weshalb ich dann doch auf den Standardkram von Roco zurückgreifen musste.
Ich hoffe, dir mit diesen Zeilen weitergeholfen zu haben.
Hallo, Tillig hat für sein Gleissystem Styrostone Gleisbettungen im Angebot. Am Besten schaust du dir das mal an unter www.tillig.com . Das gibt es in 2 Ausführungen (hell, dunkel).
Gruß aus dem Norden von Jan
Gruß Jan DR Nebenbahn Epoche III DCC, Tillig elite, Rollmaterial von Brawa, Bemo, Roco, Piko, Fleischmann, Liliput, Gützold, Rivarossi
Ich verwende Tillig Elite, habe aber mit dem Styrostone noch nicht gearbeitet. Soll aber nach Auskunft anderer Forumanen sehr gut zu verarbeiten sein. Daher ist Styrostone aber in meinem nächsten Anlagenprojekt vorgesehen.
Gruss Jan
Gruß Jan DR Nebenbahn Epoche III DCC, Tillig elite, Rollmaterial von Brawa, Bemo, Roco, Piko, Fleischmann, Liliput, Gützold, Rivarossi
ZitatGepostet von DR-Nordbahner Hallo, Tillig hat für sein Gleissystem Styrostone Gleisbettungen im Angebot. Am Besten schaust du dir das mal an unter www.tillig.com . Das gibt es in 2 Ausführungen (hell, dunkel).
Es geht aber auch anders, individueller und preiswerter!
Ich verwende als Gleisunterbau im Bahnhofsbereich 4mm starke Korkplatten aus dem Baumarkt. Für die Strecke gibt es auch Korkstreifen mit Böschungsschräge. Diese bekommst du bei deinem Moba- Händler bzw. beim "C". Leider sind die Dinger nicht wirklich billig! Im Gegensatz zur Tillig Bettung kannst du die Korkstreifen mit Pattex auf die Trassenbretter und die Gleise mit dem selben Kleber auf die Korkstreifen kleben. Das sorgt dann für eine sehr wirksame Schalldämmung, welche bei größeren Anlagen nicht vernachlässigt werden sollte. Die Lösemittelresistenz von Kork hat zudem den Vorteil, dass du die Gleise mit Acryl-Lacken airbrushen kannst. Die damit erzielten Effekte lassen das Gleis dann wirklich gut aussehen.
Jetzt kommen wir zum Punkt "Schotter". Die Tillig Bettungen sind zwar ganz nett anzuschauen, haben aber den Nachteil, dass sie den Schotter nicht dauerhaft festhalten. Solltest du irgendwann mal deine Anlage mit dem Staubsauger reinigen müssen, so ist die Gefahr groß, dass der Schotter hinterher nicht mehr an den gewünschten Stellen ist. Der Vorteil der individuellen Schotterung ist, dass du dir den Schotter selbst aussuchen kannst. Bei der Tillig Bettung bist du in Sachen Körnung und Farbe an die Tillig Produkte gebunden. Was im ersten Moment mehr Aufwand erfordert kann langfristig aber durchaus bessere Resultate zeitigen, da man bei der selbst gebauten Böschung ohne Probleme nachschottern kann, ohne dass es anschließend auffällt.
Da hast du nicht ganz unrecht,aber der selbst befestigte Schotter läst sich auch nach einer Zeit.Und ich finde ,das die färbung des Tillig schotters eigentlich recht gut ausschaut.Also wo liegt das Problem und so teuer ist das styro teil auch nicht.
ZitatGepostet von Phillipus ...aber der selbst befestigte Schotter läst sich auch nach einer Zeit.
Stimmt, aber beim Nachschottern bist du dann auf exakt den Schotter angewiesen, den Tillig anbietet. Und glaub' mir, wenn das blaue Styrodur erstmal durch das Gleis schimmert, bereust du deinen Entschluss. Aber da muss jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln...
ZitatUnd ich finde ,das die färbung des Tillig schotters eigentlich recht gut ausschaut.Also wo liegt das Problem und so teuer ist das styro teil auch nicht.
An der Farbe des Schotters ist nichts auszusetzen, aber ich finde gebrochenen Steinschotter optisch stimmiger als gebröselten Korkschrot. Zudem ist für mich die fehlende Lösungsmittelresistenz von Styrodur ein klares NoGo. Ich halte nicht viel von Lacken auf Wasserbasis. Meine Erfahrungen damit sind alles andere als gut. Wenn ich also mit Acryl- Lacken die Gleise nachbehandeln will, dann löst sich das Trägermaterial auf und wird unbrauchbar. Es steht selbstverständlich jedem frei seine eigenen Erfahrungen zu machen. Bau dir ein kleines Probestück in Form eines kleinen Dioramas. Lass dann mal die Fotos von Gustav auf dich wirken und vergleich das mal mit dem Ergebnis, welches du mit den Styro- Bettungen erzielst. Ok, die Langzeiteignung lässt sich so zwar nicht ermitteln, wohl aber der optische Ersteindruck.
Jeder ist seines Glückes Schmied! Nur ist nicht jeder zum Schmied geeignet...
selbstverständlich habe ich mit den Tillig Bettungen herumexperimentiert. Nur waren meine Erfahrungen, wie du meinen Beiträgen sicher entnehmen konntest, alles andere als toll.
Der optische Eindruck bleibt meines Erachtens zu weit hinter den Möglichkeiten der traditionellen Methoden zurück. Aber das ist reine Geschmacksache!!!
Schau dir mal Posting #5 dieses Threads an. Die Kernaussage deckt sich absolut mit meiner Meinung.
Das geht sogar soweit, dass jemand seine Modellbahn aus Brio oder Lego Komponenten bauen kann, wenn ihm danach ist. Schließlich ist es nicht meine Zeit und mein Geld was da in was weiß ich für Projekten verballert wird
ich baue den Oberbau aus StyrodurPlatten mit 5-6mm Stärke, dann kommen da die Schaumstoffgleisbetten von Woodlanscencis drunter oder auch mal Mössmerbettungen. Wenn Du das verklebst, und die Module mit unregelmässigen Kastenabständen baust, ist das ein absolut lautloser Betrieb. Vor dem Einschottern mit dem Airbrush altern und dann Einschottern.
Hallo Phillipus schalldämmende Gleisbettungen mit NEM-gerechten Bettungskörper zum selber schottern gibt es auch hier: www.lokliege.de schönen Gruß Volker
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14.05.2009 13:10
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