Wenn also das Anschlussgleis der Tonröhrenfabrik beschrieben wird und da keine Fords verladen warden sondern Tonröhren, dann ist in Deinem Beitrag was falsch ...
In Lothar Riedels Buch über die Bahn der Kali Chemie Bad Hönningen fand ich einen Hinweis über ein Anschlussgleis des Arienheller Brunnens an der 750 mm spurigen Kleinbahn. In Epoche I wurde das Mineralwasser in Tonkrügen verladen (leider keine Bilddokumente). Wann bei diesem Mineralbrunnen die Umstellung auf Glasflaschen erfolgte weiß ich nicht. Der Apollinaris Brunnen in Bad Neuenahr versandte bis Anfang 2000 auch noch Mineralwasser über die Schiene in 4 achsigen Containertragwagen mit TFG Containern und dies sogar werktäglich. Damit Sprudelwasser sprudelt wird dem natürlichen Mineralwasser oft auch Kohlensäure zugesetzt. Wenn keine natürlichen Vorkommen vorhanden sind, halt auch per Bahn.
Gruß Kai-Nils
Die Kunst eine Lokomotive zu Führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden (Aus "The Australian Locomotive Enginedriver's Guide")
hier mal zwei Ideen zur Gestaltung an Anschlußgleisen, was man auch mal darstellen könnte und dem Bahnbetrieb der eigenen Bahngesellschaft dient.
Lagerplatz für Gleisbaumaterialien
In den USA: Orange & Alexandria RR, 1861 - Mit Genehmigung der US Library of Congress
In Deutsch Süd-West Afrika in der Epoche I: DSWAE und Nord-Süd-Bahn Lagerplatz für Gleisbaumaterialien in Windhuk - Mit Genehmigung des Kolonialen Bildarchivs der Universität Frankfurt/Main
Zulieferung und Abholung mit verschiedenen Güterwagen unterschiedlicher Gattungen. Kleine de-zentrale Lager hat es auch gegeben. Schüttgüter wie Kies und Schotter werden direkt vom Kies- oder Schotterwerk zur Baustelle angeliefert. Einsetzbar in allen Eisenbahnepochen.
Schönen Gruß, Yonah (Ingo) O.M.E.G. & SAR - Grootfonteinbahn Epoche I in H0e u. DCC Otavi - Otavifontein - Asis - Guchab - Schlangenthal - Grootfontein
Michael Peplies hat auf seiner Webseite eine umfangreiche Beschreibung des Gleisanschlusses der Firma August Luhns veröffentlicht.
Die Luhns GmbH ist ein deutscher Hersteller von Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln mit Sitz im Wuppertaler Stadtbezirk Oberbarmen. Das Werk, am Bahnhof Wuppertal Wichlinghausen gelegen, existiert seit 1869, der direkte Bahnanschluss seit der Jahrhundertwende. Der Gleisanschluss war umfangreich, zeichnete sich durch mehrere Wagondrehscheiben (früher), bzw. durch eine Schiebebühne aus. Geschichte, Gleispläne, Fotos und die äußert interessanten Bedienungsanweisungen aus den siebziger Jahren vervollständigen den Bericht, weitere Links zum Thema ergänzen den sehens- und lesenswerten Artikel!
Inzwischen bin ich ein Stückchen weiter mit meiner Strohzellstofffabrik, daher hier mal ein vorläufiger Steckbrief. Irgendwann geht das dann auch in einen Planungsthread ein.
Meine Zellstofffabrik ist vermutlich reichlich unterdimensioniert (ob das im Original rentabel wäre, kann ich nicht beurteilen): Wir (die tollen Jungs von der Zellstoffabrik;-) stellen pro Tag etwa 15.000kg Zellstoff aus Stroh her, die dann am Ende in einen kleinen Gr 20 passen.
Um diese Menge Zellstoff herzustellen brauchen wir etwa 17.000kg Stroh. Da das ganze in den 60ern spielt, kommt das Stroh in Form von Quaderballen, die etwa 40cm x 50cm x 100cm messen und zwischen 10kg und 30kg wiegen. Das heißt, wir brauchen etwa 1150 Ballen Stroh pro Tag, die auf 6-7 Wagen vom Typ X05 oder ähnlich geliefert werden (auf einen kurzen O-Wagen wie den X05 passen etwa 170 Strohballen).
Zum Aufschließen des Zellstoffs wird das Stroh zunächst gehackt und dann mit viiiiieeeeel Wasser und Natronlauge (30%ige) etwa acht Stunden diskontinuierlich* gekocht. Um 100kg Stroh aufzuschließen benötigt man etwa 10l bis 13l 30%ige Natronlauge, für unsere 17.000kg also ungefähr 2.000l (hier muss ich noch sehen, wie viele Liter in den Wagen passen, den ich haben werde;-), ich vermute, dass wir einen Wagen Natronlauge pro Tag bekommen.
Zum Bleichen verwenden wir Chlor, dass wir im Anschluss in die Rur kippen (nach uns die Sintflut;-). Wieviel Chlor benötigt wird, um 15 Tonnen Zellstoff zu bleichen, das weiß ich leider noch nicht.
Nach dem Bleichen, Trocknen, Schneiden und Packen wird der fertige Zellstoff in Form von Ballen an die weiterverarbeitende Industrie geliefert.
Daraus ergibt sich:
Wareneingang: Stroh, Natronlauge, Chlor Wagentypen an: O-Wagen mit Stroh, Säuretopfwagen oder Säurekesselwagen (Natronlauge), Gaskesselwagen (Chlor)
Warenausgang: Zellstoff Wagentypen ab: G-Wagen (beladen mit Zellstoff in Ballen)
Man sieht schon an den errechneten Wagenladungen, dass da einiges los ist. Die meisten Zellstoffabriken sind ziemliche Areale, also bleibt mir vermutlich nur, Warenein- und -ausgang darzustellen.
Eine schöne Darstellung der Prozesse in einer modernen Zellstofffabrik: Zellstoff Stendal. Edit: Hier noch ein Link zu DSO. Im dritten Bild sieht man einen Strohtransport bei der Bahn.
Viele Grüße
Jörg
* kontinuierlich/diskontinuierlich: beim kontinuielrichen Kochen wird "oben" immer neues Material in den Kocher gekippt und "unten" immer was rausgeholt. Beim diskontinuierlichen Kochen wir der Kocher nach der Kochzeit komplett entleert, gereinigt, neu befüllt und dann geht es von vorne los (wenn ich das richtig verstanden habe).
P.S.: Alles was hier steht, basiert auf Infos, die ich zusammengesucht und interpretiert habe. Verbesserungen sind daher herzlich willkommen!-)
Ich ergänze mal Jörg's Beitrag oben um seine Planung einer Zellstofffabrik, bzw. eines Fabrikanschlusses einer solchen für die Forentram. Da gibt es dann weitere Links und Infos zum Thema:
Dieser Thread ist superinteressant, besonders in Bezug auf Anlagenbau, aaaber...wäre es nicht möglich/sinnvoll sämtliche "erledigte" Firmenarten im ersten Post zu verlinken ? Das würde unnötige Blätterei sparen
Gruß, Sebastian
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Schlosser wurden gemacht, damit auch Ingenieure Helden haben
Zitatwäre es nicht möglich/sinnvoll sämtliche "erledigte" Firmenarten im ersten Post zu verlinken ? Das würde unnötige Blätterei sparen
Hallo Sebastian,
Eine gute Idee! Schade das du es nicht selber in die Hand genommen hast! So ganz wenig Arbeit ist das nämlich auch nicht ... So habe ich mich daran gemacht. Harald hat das Inhaltsverzeichnis in den ersten Beitrag des Fadens (also in Marks Beitrag) eingebaut. Ich hoffe das führt zu etwas mehr Übersichtlichkeit. Ergänzungen zu einzelnen Steckbriefen habe ich allerdings nicht unbedingt mitverlinkt. Sonst wäre es zu unübersichtlich geworden - da hilft dann nur - nach wie vor - selber suchen und lesen ...
Zitatwäre es nicht möglich/sinnvoll sämtliche "erledigte" Firmenarten im ersten Post zu verlinken ? Das würde unnötige Blätterei sparen
Hallo Sebastian,
Eine gute Idee! Schade das du es nicht selber in die Hand genommen hast! So ganz wenig Arbeit ist das nämlich auch nicht ...
Das war mir schon klar Ich war - eben weil es ein Haufen Arbeit ist - unschlüssig. Nicht, dass man sich alleine die Arbeit macht, nur um dann festzustellen, das jemand anderes schneller war
Jedenfalls vielen Dank für die Arbeit
Gruß, Sebastian
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Im HiFo ist ein Bildbeitrag mit diversen alten Fotos zur Papierfabrik Gissler & Pass in Jülich erschienen. Vielleicht als Ergänzung zu Jörgs Zellstofffabrik - oder generell zum Thema Papierfabrik. Auf den Fotos dort im Beitrag sind auch - neben dem Betriebsgelände, Anschlussgleisen usw. - auch mit Stroh beladene Güterwagen zu entdecken. Aber schaut euch das selbst an:
In Ostdeutschland sind mir mehrere Anschlüsse an landwirtschaftliche Großbetriebe bekannt. In Sachsen z. Bsp. das Rittergut Mügeln sowie Hohnstein in der Sächsischen Schweiz. Die Gleise führten eingepflastert teilweise bis an die Stallungen/Scheunen. In Mügeln hatte so das Schloß seinen eigenen Gleisanschluss.
Anlieferung: Saatgut, Düngemittel, Futtermittel, Kohle, Schlacke Ablieferung: alle Arten von landwirtschaftlichen Produkten (bevorzugt Kartoffeln, Getreide, Stroh, Zuckerrüben), lebende Tiere wurden nur selten mit der Bahn abtransportiert
Nichts Neues, nichts besonders Tolles ... aber heute im Urlaub über ein nettes, kleines Säge- und Hobelwerk gestolpert.
Im Orginal leider ohne Bahnanschluss, dafür mit einigen Schienen "intern", aber ich denke, ein Gleisanschluss, über den man Baumstämme angeliefert bekommt (wenn die nicht direkt aus dem Wald in der Nachbarschaft kommt wie hier wohl) und die gesägten und gehobelten Bretter verschickt, passt da gut dazu ...
Ich habe mal ein paar ältere Fotos einen Kalkofen und des vermutlich zugehörigen Steinbruchs in einen Blog-Beitrag geworfen ... der hatte nie einen Bahnanschluss, aber er könnte ja einen gehabt haben. Es wäre jedenfalls ein tolles Motiv ...!
Bei München bei Bad Berka/Weimar gab es einen Anschluss zu einem Sprengstofflager. Ein simples Ladegleis mit Schutzweiche zweigt von der Strecke ab. An sichtbaren Hochbauten gab es nur eine Schuppen durch den das Gleis führte, die zur Straßenseite offen war. Hier wurde aus G-Wagen Industriesprengstoff in Straßenfahrzeuge umgeladen. Der Schuppen schütze vor Funkenflug bzw. allzu neugierigen Einblicken.
ein schöner Faden, den ich gerne mal reaktiviere (zumindest ein Versuch soll es sein). Thematisch sind wir im Montanbereich...
Betrieb: Kleinzeche, Steinkohleabbau
Zulieferung: - Grubenholz - Werkzeug - Öle/Schmiermittel - sonstige Betriebsstoffe - Personal/Arbeiter - ggf. Lebensmittel (nur wenn Kantine vorhanden) Wagentypen zu: - 2-achsige Kesselwagen (Betriebsstoffe für Benzin-/Dieselaggregate) - offene Wagen (Grubenholz und sonstige Baustoffe) - Rungenwagen (Grubenholz und sonstige Baustoffe) - gedecke Wagen (Werkzeuge und sonstige Betriebsstoffe, ggf. Lebensmittel s.o.) - kurze Personenwagen (ex Bi/Ci etc.) für innerbetrieblichen Arbeiterverkehr Ablieferung: - Kohle - Personal nach Schichtende - Entsorgungen - Abraum (kann ggf. als Baumaterial verkauft werden) Wagentypen ab: - hauptsächlich 2-achsige Wagen offener Bauart, (keine Großraumwagen etc.) für Kohleabfuhr - kurze Personenwagen (ex Bi/Ci etc.) für innerbetrieblichen Arbeiterverkehr - offene Wagen für Entsorgungen und Abraum (s.o.) Epoche: I-III danach gab es eigentlich kaum mehr Kleinzechen Besonderheiten: Beim Thema Zechen denken wir zu recht häufig an riesige Montananlagen. Es gab jedoch auch kleinere Anlagen und so genannte "Kleinstzechen", die manchmal nur so geringe Mengen abwarfen, dass sie sehr bald von den größeren Zechen umzu "geschluckt " wurden. Für unseren Anschluss denke ich mir eine Kleinzeche aus, die immerhin über einen Bahnanschluss verfügt und ggf. der Endpunkt einer Stichstrecke ist. Diese Kohlenbahn könnte umliegende Kleinbetriebe erschließen, was es sehr häufig gab. Dazu zwei Beispiele: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlebusch...rter_Kohlenbahn https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinbahn_...%93Blankenstein Ob unsere Bahn nun Normal- oder Schmalspurig angelegt wurde, überlasse ich eurer Vorliebe. Möglich ist beides. Für wichtig erachte ich noch, dass man sich stets die Größe der kleinen Zeche bewusst macht. Es braucht weder viele Loks noch Wagen. Bei den Kohlewagen sind die kleinen O/Om/Omm Trumpf. Alles was größer ist, wäre hier unglaubwürdig. Bei den Loks stelle ich mir kleine Tenderloks (C-/D-Kuppler) vor; bei Dieselbetrieb ebenfalls kleine 3-achsige Maschinen. Ein Privatbahnbetrieb wäre sicherlich am plausibelsten, aber mit ein bisl Rahmenstory, könne man den Betrieb auch mittels Staatsbahn abwicken.
Ich hoffen, dass ich nix vergessen habe, ansonsten bitte entsprechend ergänzen.
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RE: Betriebe an Anschlussgleise - mögl. vielfältig
19.05.2015 15:37 (zuletzt bearbeitet: 19.05.2015 15:41)
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Antworten
Ich war - eben weil es ein Haufen Arbeit ist - unschlüssig. Nicht, dass man sich alleine die Arbeit macht, nur um dann festzustellen, das jemand anderes schneller war
