Hallo zusammen,

ich habe mir vorgenommen, so von Zeit zu Zeit mal einige Reparaturen und Umbauten in loser Reihenfolge zu veröffentlichen.
Vielleicht hilft es dem einen oder anderen - vielleicht liest es aber auch keiner. Schauen wir mal.
Ich habe auch extra keine so theatralische Überschrift gewählt, dass irgendwer stirbt oder so ;-)

Den Anfang macht meine gute alte BR 03 von der Firma Fleischmann.
Artikelnummer 4103
Betriebsnummer: 03 132
Baujahr: ~1995
Ich habe sie um 2000 gekauft und zu mir umbeheimatet.

Über die Jahre hat sie schon viel erlebt und ich mit ihr.
Folgende Umbauten/Erneuerungen hat sie bereits:

-Motor Maxon von SB-Modellbau
-Telex-Kupplung hinten
-LED-Beleuchtung (mit separatem U+)
-Fangeisen für die Treibstangen (hatte ich glaube hier sogar mal vorgestellt)
-Auftritte vorn (brechen unheimlich gern ab) von Weinert (seitdem halten sie)
-Schnittstelle (bis jetzt) NEM652
-Decoder (märklin 6090, LS3, LS4 und seit 2018 einen MX645R

Um letzteren Punkt soll sich auch dieser Bericht handeln. Die ersten Decoder wurden an die Drahtenden angelötet. Für den MX645R wurde die Lok im März 2018 komplett neu verkabelt, mit 2 LEDs ausgerüstet und es wurde eine Schnittstelle nach NEM652 (8-polig) verbaut.



Der Lautsprecher wanderte dazu samt Decoder und Pufferelko in die Feuerbüchse. Hier mal das abgebildete "Paket":



Der Platz hinter dem Kesselgewicht musste dafür etwas ausgearbeitet werden.

Nun bin ich kein Freund der 8-poligen Schnittstelle. Mich stören die acht Kabel daran, die ja immer irgendwie untergebracht sein wollen.
Beim Sound bespielen (gut, das macht man ja nur 1x in der Regel, hat man nur die zeitraubende Variante des Bespielens über das Gleis, weil SUSI ja nicht an der Schnittstelle zur Verfügung steht.
Nach der BR65.10 von Gützold war das meine letzte Lok mit dieser Schnittstelle und das wollte ich ändern und vlt. ließ sich auf diese Weise ja ein besser klingender Lautsprecher unterbringen ...

Nach dem Zerlegen der Lok und Prüfung der zur Verfügung stehenden Platzverhältnisse fiel die Wahl auf den neuen MS480P16 von Zimo.
(Wer jetzt einen Nachbau plant, schaue aber bitte ganz genau hin, dass dieser Decoder nur einen Dauer-summen-Strom von 700mA verträgt. Das ist mit den alten Fleischmann Rundmotoren und auch - wie in dieser Lok - mit einem Bühler über die Zeit schnell erreicht:
die Magnete lassen nach und der Abrieb der Kohlebürsten setzt sich mit der Zeit in die Kollektorspalten und sorgt für eine hohe Stromaufnahme des Motors - auch ohne Last am Zughaken.)
Da kam mir der bereits im März 2015 durchgeführte Umbau auf den Maxon-Motor mit Edelstahlkommutierung (die Bürsten sozusagen) natürlich sehr entgegen.



Aber nun zur Tat!

Im Aschekasten (korrigiert mich bitte, wenn der anders heißt), habe ich eine kleine Platte aus Hartpappe befestigt. Ein Loch für die Schraube war bereits vorhanden - ich musste es nur mit einem Gewinde versehen:



Darauf kam dann eine Platine mit einer Plux-Schnittstelle (ich glaube, von D&H)



Die Löltstellen sind - zugegebenermaßen - nicht besonders gut geworden (auch wenn der Umlauf beim Löten natürlich ab war). Das liegt auch daran, dass ich die vorhandene Verkabelung in der Lok genutzt habe und die Kabel dann halt an die eingebaute Platine löten musste.
Das soll jetzt keine Entschuldigung sein - ich wollte nur erklären, warum ich mich hier ein bisschen schwer mit dem Löten getan habe.
Wer also seine Lok eh neu verkabeln muss/möchte, der lötet am besten die Kabel zuerst an die Platine, baut sie dann erst ein, verlegt die Kabel und lötet sie zum Schluss erst an den Verbrauchern an. Das macht sich definitiv besser.

Der Lautsprecher 13x18H8 wurde oben im Stehkessel fixiert:



Jetzt bitte kein Stöhnen und Raunen wegen des Ausschnitts in der Vorderwand des Stehkessel und im Übergang zum Längskessel. Das war ich nicht! Ehrenwort! Da hat der ursprüngliche Besitzer seinerzeit von einer Firma einen Decoder 6090 von Märklin einbauen lassen (ich habe sogar noch den originalen Garantieschein vom Einbau) und damals waren Decoder einfach noch ein Stückchen größer ... und der 6090 ragte dann hochkant stehend aus dem Ausschnitt raus, bis unter den Längskessel.
Aber Hand auf's Herz: wenn die Lok montiert ist, sieht man das eigentlich kaum bis gar nicht und (ich rede es mir zumindest ein) es klingt einfach besser mit der Schallöffnung ;-)

Nun zum Decoder: der ist schön klein, aber man bekommt maximal 1000µF zur Pufferung ran. Wahrscheinlich reicht das, aber mehr schadet auch nicht. Darum habe ich dieses Mal den neuen STACO4 von ZIMO ausprobiert und diesen Huckepack auf dem Decoder befestigt.
Und wie man nun sehen kann, reicht der vorgesehene Platz für alles zusammen dicke:



(einen Wehrmutstropfen hat diese Konstruktion allerdings: ich musste den Staco zum Sound Aufspielen (SUSI, wie auch per Gleis) noch mal ablöten, ansonsten hat das MXULFA gestreikt. )

Aufgespielt wurde das 16bit-Projekt der 03.2 von Matthias Henning in Arnstadt.

Tja, schon fertig. Die Lok kam dann auf's Testgleis und hat ihre Einmessfahrten absolviert. Die Fahreigenschaften sind sehr, sehr gut und auch der Klang lässt sich hören.



Die Ära NEM652 ist mit diesem kleinen Umbau der 03 132 von Fleischmann nun endgültig in meinem Triebfahrzeugbestand Geschichte. Es lebe NEM658!

Korrigiert mich bitte, wenn ich was falsch bezeichnet habe oder was falsch wiedergegeben habe und schreibt, wenn es einen weiteren Bedarf an Informationen gibt, was ich an kleineren technischen Verbesserungen an meinem Fuhrpark durchgeführt habe.
Dann werde ich gern mal im Auftragsbuch meines RAW's blättern, ob ich was entsprechendes finde.

Viele Grüße - Frank

Saubere Arbeit!

Moin Frank,
gefällt mir gut! Die dünnen Litzen, die du mir empfohlen hast, habe ich testweise mal durch die Lok/Tender Kupplung
gefummelt, passt gut. Mit dem Motor muss ich mal in mich gehen, die Fleischmänner bei mir, die 38, 86 und 94 rasseln
ja doch etwas....

Hallo Jens,
ja, mit der Schwungscheibe mit dem etwas größeren Durchmesser auf dem Bühler hatte es Fleischmann wirklich gut gemeint. Aber scheinbar waren die Lager des Motors dafür nicht ausreichend.
Bei mir fing der Anker irgendwann an, im Lager zu schlagen, was bei bestimmten Drehzahlen ein unschönes Klackern verursachte.
Mit den Glockenankern bin ich grundsätzlich sehr zufrieden und die Maxon-Motore, wie auch die echten Faulhaber sind schon eine Qualität für sich. Aber auch SB setzt aktuell scheinbar mehr auf preiswertere Motore und ich bin dazu übergegangen, mir passende Motore selbst zu adaptieren.
Einen Prototypen hast ja auch Du im Einsatz.
WAs ich sagen will: der Umbau auf einen passenden (!!!) Glockenanker-Motor lohnt sich auf jeden Fall, wenn der originale Motor anfängt, Schwächen zu zeigen und manchmal reicht dann eben auch ein kleinerer Decoder ...
Viele Grüße - Frank

Hallo zusammen,

heute mal was kniffeliges - meine KLV-12 von Modellbahn Union.

Warum kniffelig? Weil ich auf AC-Gleisen fahre (C-Gleis) und man dafür bekanntermaßen einen Schleifer benötigt und es dieses Modell von diesem Hersteller - vermutlich nicht ohne Grund - nur als DC-Variante gibt.
Die ganze Sache fing damit an, dass ich das Teil einfach "niedlich" fand - passt nicht in meinen Fahrzeugbestand, aber es gefiel mir halt. Den Umbau auf AC habe ich dabei, zugegebenermaßen, völlig unterschätzt, so dass ich das ganze über ein Jahr hinzog.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich mega ungeduldig bin und da ist ein Jahr für mich eine Zeitspanne, die kaum zu verkraften ist ...
(Aber so lange, wie man heute allein schon auf Ersatzteile von Roco warten muss, da sollte ich mich wohl langsam an solche Zeiträume gewöhnen ...)

Aber nun zum Corpus Delicti:
meines Wissen nach stammt die Konstruktion wohl von BREKINA. Es gab ein Modell der KLV-12 auch von Hobbytrain/Viessmann - sogar in AC - aber dieses war nicht mehr verfügbar. Als meine Bestellung dieses Modells Ende 2022 storniert wurde, dachte ich mir in meinem Übermut: was solls, andere Mütter haben auch schöne Töchter und irgendwie muss doch auch unter das Teil von MU ein Schleifer drunter zu kriegen sein. Nachdem ich das Modell in den Händen hielt, ahnte ich, worin genau mein diesbezüglicher Fehler bestand ...
Ich besann mich auf das Pendant von Hobbytrain, nahm mit dem dortigen Service Kontakt auf und hielt kurze Zeit später tatsächlich so einen Schleifer in meinen Händen. Nur: erwartungsgemäß passte der auch nicht so recht unter den Fahrzeugboden des Modells von MU.
Gut versteckt vor den Blicken meiner Frau wanderte die Schachtel mit Inhalt nun für längere Zeit in mein Ersatzteillager, bis ich eine Idee hatte:

Das Problem bestand ja weniger, wie man den Schleifer letztendlich befestigt, sondern darin, wie man den Fahrzeugboden so befestigt aufspannen kann, dass man ihn unter der Fräse bearbeiten kann. Herausgekommen ist dieses Hilfsmittel:



Damit ließ es sich dann arbeiten und der Platz für den Schleifer und deren Befestigung schaffen:



Das Problem war also gelöst:



Die erste Probefahrt war allerdings mehr als ernüchternd. Es ist ohnehin nur die Hinterachse des Modells angetrieben und der Schleifer sorgt mit seinem Anpressdruck nun dafür, dass genau diese eine Achse von den Schienen weggedrückt wird :-(
In der Geraden fahren ging noch so, aber es brauchte nicht einmal einer Weiche - ein Bogen reichte aus und schon drehte die Antriebsachse nur noch durch.

Ich habe dann die Federwirkung des Schleifers so weit, wie irgend möglich reduziert und allen, zur Verfügung stehenden Leerraum im Inneren des Fahrzeugs mit einem Zusatzgewicht aus Messing ausgefüllt:



... besser, aber auch nicht wirklich gut.

Da ich ohnehin schon einen STACO im Modell als Energiespeicher verbaut hatte (ohne geht es einfach gar nicht), habe ich mich am Schluss als ultimo Ratio dazu entschlossen, es auf den Antriebsradscheiben mit flüssigem Haftreifen zu versuchen.
Damit geht es nun. Was die Stromaufnahme betrifft, ist das Fahrzeug nun allerdings sehr Schmutz-empfindlich. Schleifer und der einzig, zur Stromaufnahme verbliebene Radsatz, müssen öfter mal gereinigt werden.
Auch von den Fahreigenschaften kann man natürlich keine Wunder erwarten. Aber wo hätte da noch eine Schwungmasse Platz finden können?

Aber sie ist schon ein kleiner Hingucker, wenn sie sich, allein aufgrund ihrer Größe - für den Zuschauer völlig unerwartet - über die Gleise bewegt :-)



Irgendwie schwebt mir noch vor, einen kleinen Gleisabschnitt zu bauen, wo man die Draisine (samt Gleis) drehen kann. Aber es müsste schon komplett ins Bett vom C-Gleis passen. Da bin ich aber noch nicht über das Ideenstadium hinaus gekommen und auch, wenn ich da gerade an die selbst konstruierten und gebauten Linearantriebe für die Schiebetüren vom Schicht-Postwagen denke, ist da alles viel, viel größer, als ich es hierfür gebrauchen könnte. Ja, ja, der Postwagen ... aber das ist vielleicht mal eine andere Geschichte aus meinem kleinen RAW ;-)

Viele Grüße - Frank

Hallo,

Zitat von frank_II im Beitrag #5

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meines Wissen nach stammt die Konstruktion wohl von BREKINA.

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Zitat von frank_II im Beitrag #5

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Die erste Probefahrt war allerdings mehr als ernüchternd. Es ist ohnehin nur die Hinterachse des Modells angetrieben und der Schleifer sorgt mit seinem Anpressdruck nun dafür, dass genau diese eine Achse von den Schienen weggedrückt wird :-(

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Hallo zusammen,
nach der Reparatur ist ja bekanntlich vor der Reparatur und manchmal hat man erst kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu, wie es nicht nur im Fußball so schön heißt.

Am Wochenende hatte ich daher eine alte Bekannte aus #1 im RAW. Eigentlich wollte ich nur die umgerüstete LEDs ersetzen, weil sie mir - insbesondere vorn - die Lichtauslässe der Prismen nicht gleichmäßig ausleuchteten.
Hier meine ursprüngliche Lösung:



Damit die Lichtquelle weiter hinten sitzt und die Eintrittsfläche der Prismen oben und unten gleichmäßiger trifft, habe ich dann eine kleine Platine mit einer 0402 SMD-LED vorn und hinten verbaut:



Mit dem Ergebnis war ich zufrieden. Bei der Gelegenheit noch mal die Telex hinten gewechselt, weil sie über die Zeit nicht mehr zuverlässig verriegelte. Das kommt schon mal vor.

Aber dann ... wie sagt der Berliner so schön: ick dacht, ick kiek nich richtich!
Auf der rechten Seite unter dem Führerstand waren die Leitungen angebrochen :-( Da ist wenig mit Stiften und Kleben zu machen. Das hält in der Regel nicht.
Erste Erleichterung, den Umlauf, wo das Teil dran ist, gibt es sogar noch. Also erst mal bestellt. Wann der hier ankommt, steht bekannterweise aktuell in den Sternen.

Dann mal einen Blick in den Katalog von Weinert und ja: da gibts doch was. Also habe ich die Teile mal bestellt und versucht, unter das Führerhaus alternative Leitungen ran zu bekommen, die sogar etwas mehr dem Original näher kommen dürften.
Mehr "versauen" ging ja ohnehin nicht. Man muss allerdings beachten, dass mir solche Arbeiten nicht liegen und ich sie daher auch nicht besonders gern verrichte.
Ich habe versucht, die Teile so anzupassen, dass sie weitestgehend an die vorhandenen Leitungen passen und deren Führung folgen. Ich habe mich auch ein bisschen an Fotos orientiert, um festzustellen, dass eigentlich alles, was man in dieser Hinsicht macht, einen Kompromiss darstellt,
so lange man das nicht von Grund auf ändert. Aber wie schon geschrieben: dafür fehlt mir dann doch absolut das Talent ...

Hier mal das aktuelle Ergebnis:

linke Seite (da war original quasi gar nichts)



rechte Seite (mit dem abgebrochenen originalen Teil unten auf dem Bild)



An der Stelle würde mich nun Eure Meinung interessieren: so lassen und fertig montieren oder doch lieber auf das Ersatzteil warten und den Umlauf ersetzen?
Ich bin nun sicher kein Nietenzähler, aber es soll auch keine Phantasiemodell werden.
Also was meint Ihr?

Viele Grüße - Frank