Ich will einige Personenwagen umbauen, und dazu ist es nötig, diese zu zersägen und anders zusammen gestellt wieder zu verkleben, um eben andere Wagenbauarten zu erstellen. Mein Problem sind die winkligen Sägeschnitte. Wie realisiert ihr es, das diese 100% Lotrecht und Winklig sind? Freihand geht da ja garnix.... Welche Werkzeuge benutzt ihr?
ich habe auch noch keine Waggons zerschnitten, aber wenn ich genaue Schnitte in Holz gerade oder auf Gehrung benötige, nehme ich die Kappsäge. Nun ist eine 2kW Kappsäge vielleicht etwas überdimensioniert, gibt es aber auch in klein. Es gibt Kappständer zum Einspannen einer Einhand-Flex, wird aber wohl eher zu grob sein, gibt es ebenfalls in klein.
Es gibt auch Hand Kapp- und Gehrungssägen. Da müsste man nur ein Sägeblatt für Kunststoff/Metall spannen können, für die von Stanley, eine nicht unbekannte Marke, gibt es wohl welche, für verschiedene Materialien.
Gruß Tom
Ep. III DB 2L DCC Website It's boring when it works!
Die Kappsäge von Proxxon hatte ich nicht auf dem Schirm, habe aber dort Bedenken, mit den max. 25mm Materialstärke. Ist die Frage, ob sich der Antrieb/Motor weit genug hoch klappen lässt. Aus anderer Ecke wurde mir die Proxxon Tischkreissäge empfohlen. Damit hat man nach oben genug Platz. Die Frage ist, ob das Sägeblatt so groß sein kann, das man mit einem Schnitt durchs Modell kommt, oder ob man den Wagenkasten 3x drehen muss.
Die Tischkreissäge die ich habe kann nur maximal 12 mm Schnittiefe und die große Proxxon Feinschnitt-Tischkreissäge FET hat auch gerade mal 22 mm Schnittiefe. Ohne drehen des Werkstückes wird es da kaum gehen .
Das Drehen ist an sich unproblematisch. Man muss nur achtgeben, wenn sich dabei die seitliche Anschlag-Kante verändert (z. B. weil an den Seitenwänden noch Handgriffe vorstehen, am Boden aber nicht). Da gegenüberliegende Seitenwände in der Regel spiegelbildlich sind sollte man also erst beide Seitenwände durchtrennen und dann den Anschlag für den Boden am vorhandenen Einschnitt neu justieren. Bedenken habe ich bei dieser Herangehensweise eher damit, dass dabei das Sägeblatt von innen nach außen arbeitet und damit die "Sichtseite" des Schnitts unsauberer wird. (Aber Spachteln ist wohl sowieso angesagt.) Eine andere Idee wäre, erst die Seitenwände komplett abzutrennen (z. B. freihand mit der Laubsäge). Die so gewonnenen "Flachteile" lassen sich dann gut in der Gehrungslade oder eben mit der Mini-Kreissäge bearbeiten. Bei der "Endmotage" müssen dann die etwas breiteren Längsfugen spaltfüllend mit einem geeigneten Polymerisationskleber überbrückt werden.
Ich habe alles damit gesägt. Die Gehrungslehre wurde später allerdings nur noch als vielseitige Werkstückauflage genutzt und alles Freihand gesägt. Je nach angewandter Sorgfältigkeit oder Laune beim Sägen war noch nachzufeilen mit Nadelfeilen. Ich habe nur die kleine Proxxon Kreissäge, genaues justieren damit fand ich eher schwierig (umständlich) und längere Schnitte gerade Ausführen noch schwieriger.
ich nehme dazu eine einfache hölzerne Schneidlade aus dem Baumarkt. Zum Sägen eine Handbügelsäge oder eine PuK-Säge jeweils mit einen Metallsägeblatt. Der Wagenkasten sollte während des Schneidvorgangs mit einen Kern aus Holzklötzchen, Leistchen und dergleichen abgestützt werden. Flattern die Wände während des Schnitts, wird dieser ungenau. Dann spanne ich den Kunststoff Kasten mittles Schraubzwingen unmittelbar neben der Schnittstelle ein. Das Sägeblatt wird dann stets gegen eine Seite des Schlitzes in der Lade geführt. Beim Sägen von Hand sollte man nur langsame Schnittbewegungen machen und damit spanabhebend arbeiten. Wer schneller sägt riskiert ein An- bzw. Aufschmelzen des Kunststoffes und einen dadurch nicht maßhaltigen Schnitt wegen angeschmolzenen Materials. Der dann umfangreiche Spachtelarbeiten nach sich zieht um hier zu retten. Der für Modellbahngehäuse meist verwendete Kunststoff ist ABS (Acryl-Butadien-Styrene) hat eine Erweichungstemperatur je nach Typ von 90°C bis 120°C, d.h. ab hier verliert das Material seine mechanische Festigkeit und wird labberig. Und 120°C sind bei Maschineneinsatz wegen der hohen Drehzahlen schnell erreicht. Trotz des groben einfachen Werkzeugs erreiche ich gerade rechtwinkelige Schnitte. Spachteln war in den meisten Fällen nicht erforderlich.
Nach meiner Erfahrung müssen die Gehrungswinkel (im Model) gar nicht 100 % exakt sein. Es ist sogar ein Vorteil, wenn sie leicht größer sind, dann passt mehr Klebstoff zwischen die Teile.
Zitat von Eutin-Luebeck im Beitrag #11Nach meiner Erfahrung müssen die Gehrungswinkel (im Model) gar nicht 100 % exakt sein. Es ist sogar ein Vorteil, wenn sie leicht größer sind, dann passt mehr Klebstoff zwischen die Teile.
Genau das will ich vermeiden. Klebstoff als Ersatzspachtelmasse.
wahrscheinlich wird es nie gelingen, den Wagenkasten so zu sägen ohne das die Schnitte nachbearbeitet werden müssen. Auch ich hebe das schon mal gemacht. Ging eigentlich leichter als gedacht. Jedoch bleibt Spachteln und Schleifen hinterher nicht aus. Geklebt habe ich die Wagenkastenteile mit Nitroverdünnung. Ausgesprochenen Kleber für Plastik habe ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr im Haus. Zum Kleben der Teile erst mal die Klebeflächen gut einstreichen, anlösen lassen und kurz darauf noch mal Nitroverdünung drauf und zusammen schieben. In Innenkanten habe ich kurz mit einem Cuttermesser angefast. Dann von innen noch mal Nitroverdünung auf die Klebestelle nach kurzer Zeit.
Soooo, jetzt hab ich endlich Feierabend, jetzt gibts mal n Reply meinerseits.
Danke erstmal allen Zuschreibern. @ Thomas, mal zu deinen Bildern. Das du zu solchen Ergebnissen gekommen bist, finde ich super. Wenn ich mir allerdings auf den unlackierten Wagenkasten die Sägeschnitte ansehe, sage ich ehrlich, sowas will ich vermeiden. Das sieht jetzt für mich aus, wie mit einem Laubsägedraht ausgesägt. Das würde bei mir zu 10.000% genauso aussehen, nur, das das Gegenstück spiegelbildlich ausgesägt wäre, und ich auf 5mm Spaltmaße kommen würde. Die oben verlinkte Tamiya-Säge scheint für mich da ne große Voraussetzung zu sein.
@ Ludwig, 100% Zustimmung... Kleber ist keine Spachtelmasse! Meine Wagenkästen sind glücklicher Weise aus PVC, lassen sich also recht einfach kleben. Aber auch hier würde ich versuchen, eher mit weniger Klebstoff auszukommen. Das mit den anlösen/ablüften lassen, und dann nochmal mit Kleber benetzen und zusammen zu pressen halte ich jetzt erstmal als Unwissender für nicht so durchdacht. Ich könnte mir vorstellen, das zuviel Material angelöst und weich wird, was sich beim verpressen zu einer Wulst ausbildet, die zusätzlich nachbearbeitet werden muss,... Und.. ich vermute, das dadurch das Längenmaß der Bauelemente micht mehr maßhaltig ist, und das Modell ggf. kürzer wird, als gehofft. Aber wie gesagt, ist alles nur unwissende Theorie!
@ Ralf, die Tamiya-Säge find ich in der Tat sehr gut. Es scheint sich um ne recht feine Verzahnung zu handeln, und es ist eine "Blechplatte"! Man hat hier eine sehr gute Führung. Die Gehrungslade bei Amazon ist zwar gut und günstig, aber leider nicht verfügbar. Kennst du andere Quellen in Deutschland, wo man diese beziehen könnte? Hab se jetzt sonst nur in Ebay-USA gefunden, ohne Versand nach Deutschland...
@ Dietmar, Schnittbreite ist ein sehr guter Einwand!
@ Rüdiger, ich hatte gehofft, mit der FET wenigstens mit einem Schnitt durchs Modell zu kommen. Bei 22mm langt das nicht. Also kann ich mir die 350€ sparen... sehr gut.
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Hallo Andy
Tja, ich hatte mal am Wagenkasten einer Donnerbüchse gemessen. Um einen Wagenkasten komplett in einem Rutsch zu sägen bräuchte mann dann ca. 40 mm Schnittiefe, das schafft keine mir bekannte Mini-Tischkreissäge. Als Kleber benutze ich übrigens schon lange nach einem Tip hier im Forum den von Ruderer. Wenn ich den fein verteilen muss benutze ich dazu noch ganz feine Kanülen aus der Apotheke. Werbung: https://www.ebay.de/itm/126277243905?chn...AiABEgIISfD_BwE
Gruss ruediger
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Zitat von DRG-ler im Beitrag #14Wenn ich mir allerdings auf den unlackierten Wagenkasten die Sägeschnitte ansehe, sage ich ehrlich, sowas will ich vermeiden. Das sieht jetzt für mich aus, wie mit einem Laubsägedraht ausgesägt.
Ich habe nicht mal eine Laubsäge. Die Kunst liegt darin das passenden Sägeblatt zu finden. So das der Schnitt genauso breit wird wie das was raus muss. Das funktioniert natürlich nur in Grenzen. Und wenn diese beiden geschnittenen Teile wieder zusammen sollen, dann ist es egal ob der Schnitt 100% gerade ist oder nicht. Denn das Gegenstück sieht genauso aus. Schleifen und spachteln musst du sowieso.
Wenn zwei Wagenteile neu verbunden werden sollen, dann muss natürlich genauer gearbeitet werden. Denn Schnitt vorher am Wagenkasten anreißen und den Schnitt selbst minimal daneben setzen in das was weg soll. Somit kann man den Schnitt genau bis an die Anreißlinie schleifen.
Genau Sägen kann ich übrigens auch. Das wurde ein VB147 001-043 der aus einem Steuerwagen von Piko gebaut wurde. Da gab es denn von Brawa noch nicht.
Einfach "gehrungslade aluminium" bei Google eingeben - da gibt es reichlich Angebote! Aber ich habe so ein Ding und benutze es nur für grobe Arbeiten: Kunststoff- oder Aluprofile für Formkästen ablängen. (Die Ausführung mit Klemmbügel ist aber hilfreich. Gerade beim Kunststoffsägen passiert es doch mal schnell, dass das Sägeblatt "verschweißt" und das hält man dann mit einfachem Fingerdruck nicht mehr fest.) Bei Gebrauch mit normalen Metallsägeblättern (wie üblicherweise beworben) "buttern" die Schlitze sehr schnell aus. Die Tamiya-Säge hat zwar den Vorteil, weniger auszubuttern, weil die Verzahnung flach ohne Schränkung ist, hat in dieser Lade wohl aber reichlich "Luft". Ideal wäre eine Führung durch gegeneinander gespannte Kugellager. Da hilft nur Selberbauen! Würde sich nur lohnen, wenn man recht viel mit der "Stückelungs-Technik" vorhat. Für ein Einzelstück ist man wohl mit etwas mehr Spachteln schneller am Ziel.
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Wenn ich mir allerdings auf den unlackierten Wagenkasten die Sägeschnitte ansehe, sage ich ehrlich, sowas will ich vermeiden. Das sieht jetzt für mich aus, wie mit einem Laubsägedraht ausgesägt. Das würde bei mir zu 10.000% genauso aussehen, nur, das das Gegenstück spiegelbildlich ausgesägt wäre, und ich auf 5mm Spaltmaße kommen würde. Die oben verlinkte Tamiya-Säge scheint für mich da ne große Voraussetzung zu sein. 
Aber wie gesagt, ist alles nur unwissende Theorie!
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09.02.2025 20:56 (zuletzt bearbeitet: 09.02.2025 21:03)
