Lanz Bulldog - nein, ich meine nicht den Moderator einer Talk-Runde im “mit dem Zweiten sieht man nix“ sondern diesen hier
Den gab es mal (oder gibt es den noch immer?) von Wiking als Modell und ich hatte immer geglaubt, dass es sich hier um ein Phantasieprodukt handeln würde.
So sieht das Original Modell (bei mir) aus …………
….. und so nach meiner kleinen Behandlung.
Jetzt mal eine Gegenüberstellung …….
Solche Großaufnahmen legen immer so diverse Mißgeschicke zutage ……… man bedenke, dass es sich um den Maßstab 1zu87 handelt ........
......... und mir gefällt der blaue Bulldog aber deutlich besser.
Hallo FeRe, nun- eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich nicht leugnen... aber ich hätte keine Minute Arbeit für das Modell investiert. Nichtsdestowenigertrotzdem- hat das Modell durch Deine Arbeit deutlich gewonnen. Wenn jetzt noch einige Details (Pedale, Führerstandsboden) farblich hervorgehoben worden wären...
Moin Christian, wenn ich die Pedale hätte bearbeiten wollen, müsste ich erst mal die Panzerplatten der Fahrerkabine austauschen. Das wäre sonst Stilbruch 🤭 Mehr geht immer, aber wenn man schon mit geringerem Aufwand eine Ähnlichkeit herstellen kann, hat es sich ja schon gelohnt. Es steckt nicht viel Zeit im Umbau drin, wollte einfach auch mal ein anderes Fahrzeug gestalten.
Zitat von FeRe im Beitrag #1Den gab es mal (oder gibt es den noch immer?) von Wiking als Modell und ich hatte immer geglaubt, dass es sich hier um ein Phantasieprodukt handeln würde.
Ne ne, Wiking-Modelle haben schon oft (immer?) Vorbilder. Ist halt nicht immer in exakt 1:87 gehalten, wobei das bei den neuen Formen glaube ich kein Problem mehr ist.
Zitat von PKPmodelarz im Beitrag #2[...] eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich nicht leugnen... aber ich hätte keine Minute Arbeit für das Modell investiert.
Ich wäre da nicht ganz so harsch in meinem Urteil. Gerade die alten Wiking-Kutschen sind perfekt zum Basteln, da Massenware und eben verbesserungswürdig. Da kann man schon mit wenigen Pinselstrichen viel erreichen - so wie du!
Zitat von PKPmodelarz im Beitrag #2Nichtsdestowenigertrotzdem- hat das Modell durch Deine Arbeit deutlich gewonnen. Wenn jetzt noch einige Details (Pedale, Führerstandsboden) farblich hervorgehoben worden wären...
nichts austauschen. Der Glühkopf vorne ist übrigens immer rostig; auch bei heutigen restaurierten Maschinen. Das ist durch den Startvorgang bedingt. Für Epoche 3 und 4 das Dingen komplett rostig altern und das reichlich heruntergelaufene Öl nicht vergessen. Idealer Aufstellort ist hinter der Scheune halb von Brennnesseln und sonstigen Unkraut zugewachsen. Da passen dann auch die Glatzkopf-Reifen und die groben Details fallen unter dem Gestrüpp nicht mehr so auf. Das war der typische "Einsatzbereich" in den 1960er und 1970er Jahren. So standen sie zu -zig tausenden; niemand wollte sie mehr haben. Selbst die Schrottler haben sie verschmäht wegen des schlechten Gußmaterials, sog. Blomaulsheimer Lunkerguß. Erst in den 1980er Jahren änderte sich das. Sie wurden von Sammlern entdeckt und mutierten zu verhätschelten Hochglanz Oldtimern.
Zitat von FeRe im Beitrag #1Moin in die Runde, .........
......... und mir gefällt der blaue Bulldog aber deutlich besser.
Damit liegst Du auch völlig richtig ! Blau (wenn jetzt auch nicht unbedingt der identische Farbton wie hier) war eindeutig ein Lanz-Farbton.
Das Rot des gezeigten Modells war eher typisch für den Porsche Traktor (heute auch ein Kult Fahrzeug).
Dein Modell (es gibt natürlich weitaus bessere Ausführungen als diesen Typ) hat durch Deine Bearbeitung auf jeden Fall gewonnen !
Der berühmte "Lanz-Bulldog" in verschiedenen Ausfertigungen (für mich besonders schön der sgn. "Eil-Bulldog" mit geschlossener Fahrerkabine), war zu seiner Zeit ein Universalgerät, beliebt bei Land- und Forstwirten und noch lange Zeit das typische Zugfahrzeug der Zirkusse für ihre Wagen.
Jeder sollte mal einen Original Lanz in Aktion erleben, denn das ist ein Erlebnis der besonderen Art !
Der typische Auspuffschlag ist schon kilometerweit als Lanz identifizierbar, lustig anzusehen auch, wenn das Gerät mit laufendem Motor abgestellt, im Stand leicht auf und nieder "hüpft".
Abschalten hat man im Übrigen tunlichst vermieden, tagsüber während der Arbeit hat man ihn mit laufendem Motor stehen lassen (ein entsetzlicher Gedanke für alle heutigen Umweltbewußten), da das Starten mangels elektrischem Starter ein echter Kraftakt war: Das Lenkrad wurde herausgezogen und damit von Hand die große Schwungscheibe angedreht - und wenn man nicht aufpasste, dann hat man einen "donderschlächtigen" Prellschlag abbekommen.
Tja, lang lang ist es her - aber die Teile sind heute Kult, der Hingucker auf jedem Oldtimer-Treffen und für all diejenigen, die sie damals kaputt geschlagen und verschrottet haben, ein Grund zum Haare raufen denn selbst Ersatzteile kosten heute so richtig (!) viel Geld und für den Wert eines Restaurierten wäre ein fetter Neuwagen zu bekommen.
Ggruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von Atchison im Beitrag #5Idealer Aufstellort ist hinter der Scheune halb von Brennnesseln und sonstigen Unkraut zugewachsen. Da passen dann auch die Glatzkopf-Reifen und die groben Details fallen unter dem Gestrüpp nicht mehr so auf. Das war der typische "Einsatzbereich" in den 1960er und 1970er Jahren. So standen sie zu -zig tausenden; niemand wollte sie mehr haben.
das war nicht nur bei den Lanz-Schleppern so. In meiner Jugend standen praktisch hinter jeder zweiten Scheune schrottige, verrostete und von Brennesseln überwucherte, ausgediente Ackerschlepper, prakisch jeden Fabrikats.
Hat vermutlich mehr mit dem Strukturwandel zu tun als mit einem bestimmten Schleppertyp. In den 1950ern gab es noch ein Vielfaches an Nebenerwerbs-Landwirten wie 10 oder gar 20 Jahre später. Für die kleinen Nebenerwerbs-Betriebe musste ein kleiner Schlepper reichen, mehr war nicht lohnend und auch nicht erschwinglich. Solche Betriebe sind dann spätestens ab den 1960ern mit hoher Geschwindigkeit verschwunden, die vollerwerblich betriebenen Höfe wurden hingegen im Schnitt immer größer und brauchten immer modernere Maschinen.
Für die kleinen Feierabend-Schlepper gab's darum damals ein großes Angebot, aber kaum noch Bedarf. Ordentliche Entsorgung hätte Geld gekostet, also hat man's halt einfach hinter die Scheune gestellt...
Ich habe heute Nachmittag mal ein Stündchen investiert und versucht - auf Anregung von Christian (PKPmodelarz) - den Bereich des Führerstandes etwas zu bearbeiten. Es war ja noch ein zweiter vorhanden und mit Fräser, Schmirgel und Feile ging´s ans Werk.
Das erste Bild nur mal als Hinweis zum ursprünglichen Zustand
Das letzte Bild soll verdeutlichen, das man die Seitenwände durchaus dünner hinbekommt, auch wenn es auf dem Bild noch recht gewaltig ausschaut.
Nur eine kleine Dokumentation - hier gibt es noch viel zu Schmirgeln und zu Glätten.
deine Superung sieht gut aus und bestätigt das, was viele über die alten Wikinger sagen: Eine super Basis, aber ein bisschen Lack und ein, zwei Details sind das nötige Salz in der Suppe!
Gruß, Christoph
Zitat von Ricky Fitz im Beitrag #4 Ne ne, Wiking-Modelle haben schon oft (immer?) Vorbilder. Ist halt nicht immer in exakt 1:87 gehalten, wobei das bei den neuen Formen glaube ich kein Problem mehr ist.
Wiking-Modelle haben in den meisten Fällen Vorbilder, auch wenn man sich bei der Umsetzung gerne mal künstlerische Freiheiten lässt. Und auch bei den neueren Formen gab es ein, zwei Modelle, die nicht exakt 1:87 sind.
die Hintergründe warum sprengt auf jeden Fall den Rahmen des Threads. Zum Wiking Model, hier hat Peltzer den richtigen Maßstab fast (Zufall?) getroffen. Das Modell ist ja schon Anfang der 1970er Jahre auf den Markt gekommen. Und damals gab es den Bulldog in der richtigen Farbe grau ab Werk.
Typische Fälle von abgesoffenen Kurbelgehäusen. Die darin befindliche Ölpfütze saugt der an und verbrennt es unkontrolliert. Der Motor geht durch und wenn man Pech hat bis zur Selbstzerstörung.
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Allgemeine Foren
»
Auto und Straßenverkehr - Vorbild und Modell
»
Lanz Bulldog
Thema drucken
10.11.2024 10:45
Antworten
