Ich klinke mich jetzt hier mal aus - meine Schilderung der Folgen schlechter Geschäftspolitik von PIKO sind jetzt ausgeartet in eine Diskussion über das Für und Wider der verschiedenen Computerbetriebssysteme. War nicht mein Problem, und um es kurz als anscheinend unverständliche Einstellung meinerseits zusammen zu fassen:

Ich bin Modellbahner weil ich mit meiner Bahn spiele. Wenn ich dafür Loks umprogrammieren muss/möchte, dann will ich das möglichst zeitsparend und einfach machen. Ich will kein Hobby im Hobby haben. Auf keinen Fall will ich mir deswegen einen neuen anderen Computer anschaffen oder mit meinem Programmer auf Reisen gehen, um ihn irgendwo von irgend einem hilfsbereiten Menschen updaten zu lassen.


So, hier der Ausgangstext:

Also ich bin beileibe kein PIKO-Hater - obwohl es mich schon derbe nervt, dass die Programmierung von PIKO-Decodern über Einzel-CVs kaum möglich ist, dass man die 4.1-Decoder noch nicht einmal resetten konnte ohne Daten zu verlieren (Die Lösung: „Wenden Sie sich an Ihren Fachhändler“). Darum habe ich dann irgendwann resigniert und mir den Programmer gekauft. Die Zusage, dass er mit iOS, also mit iPhone und iPad zu bedienen ist, hat den letzten Anstoß gegeben. Windows-Computer gibt es bei uns nämlich nicht.

Das Gerät funktioniert mit kleinen Macken sehr gut, ich habe dazu ja einen kurzen Bericht geschrieben. Aber nun kommt der Paukenschlag: irgendwann erscheint die abgebildete Meldung! Und der dicke Hund: man braucht nun doch einen Windows-Computer! Aber es kommt noch schlimmer: der Programmer ist ab sofort funktionslos, selbst wenn man Daten aus einer Lok auslesen will, erscheint die Update-Meldung. Mit „OK“ bestätigt - und nichts mehr geht!

Nach gefühlten 60min in der Warteschleife und einer seit drei Wochen unbeantworteten Email an die Hotline habe ich jetzt den Händler angeschrieben und um Klärung gebeten. Es ist ja ein Witz, dass PIKO auf seiner Website auf die Händler verweist, so wie auch bei den 4.1-er Loks, die nach einem Reset nicht mehr funktionieren. Und dass bei neuen PIKO-Loks der nette Beipackzettel auffordert, die Firmware zu aktualisieren (geht nur mit dem Programmer) und sich ggf. an den Händler zu wenden. Die Versender haben einer solchen Regelung sicher nicht zugestimmt.

Ich bin gespannt wie´s läuft!

Mein Erfahrungsbericht zum PIKO-Programmer: http://www.timmerbruch.de/Seiten/PIKOProgrammer.html

Hallo Kalle,
also ich stehe da Piko nicht gern zur Seite mit deren Decodern, aber hast Du nicht mal einen Bekannten mit einem Windows-PC in der Nähe. Dein Programmer ist doch leicht transportiert und dort mal schnell angesteckt.
Viele Grüße - Frank

Hallo Kalle,
was wolltest Du denn bearbeiten?
Einen Piko 4.1-Lokdecoder oder einen Piko 4.1 Sounddecoder?
LG
Rainer

Moin Kalle,

das ist halt so und liegt nicht mal zwingend an Piko. Technisch wird bei einem Firmware Update der Microcontroller in dem Gerät geflasht. Bis auf ST Microelectronics und Microchip haben alle Hersteller von Microcontrollern die Software fürs Flashen, bzw. die Bibliotheken zum Flashen nur für Windows im Angebot. Wird in dem Programmer ein anderer Controller, z.B. von NXP oder Infineon verwendet, sieht es schon schlechter aus. Aber für das Flashen von Controllern ist immer eine serielle Verbindung über das ISP/JTAG Interface zum Controller erforderlich. Man hätte natürlich einen Controller mit Ethernet Interface nehmen können, der die Anwendungssoftware direkt über eine Netzwerkverbindung lädt (wie es die Smartphones machen), aber das ist kein Flashen der Firmware an sich und pusht das Gerät dann in ganz andere Preisregionen. Wenn auf dem Smartphone der Bootloader (quasi das BIOS des Controllers) mit der Netzwerkfunktionalität abgeschmiert ist, dann ist das auch nur noch für die Tonne, weil man kein neues Betriebssystem mehr drauf bekommt.

Manchmal unterliegt dann der Hersteller von solchen Geräten auch den Zwängen der Chiphersteller.

Gruß
Tom

Moin alle zusammen,

und JA Tom, diese Probleme kenne ich ja, Nur: wenn ein Gerät mit iOS oder irgend einem anderen System betrieben werden kann, damit beworben wird und sich dann herausstellt, dass man ein 2., ein anderes System für den Dauerbetrieb braucht, sollte der Hersteller dieses auch so kommunizieren. DAS ist das, was mich einfach ärgert. Wenn in der Beschreibung der Hinweis aufgetaucht wäre, dass für ein Update ein Windows-Rechner nötig ist, hätte ich den Programmer nicht gekauft.

Und Frank: NEIN, in meinem Umfeld gibt es keine Windows-Computer und wenn - es bringt ja auch nichts, den Programmer jetzt irgendwo updaten zu lassen wenn ich in ein zwei oder drei Monaten vor dem selben Problem stehe. Jetzt ist noch der Händler mein Ansprechpartner, ich kann das Gerät wegen der Nichteinhaltung zugesagter Eigenschaften zurücksenden. In einigen Monaten ist das nicht mehr der Fall. Zugesagte Eigenschaften müssen eingehalten werden, auch wenn´s nur ein Spielzeug ist.

BTW: PIKO geht nach meinen Beobachtungen mit solchen Sachen sehr locker um. So wird von Herrn Richter gezeigt, wie man über die CV 19 eine Doppeltraktion installieren kann. Das habe ich mit ZIMO-Decodern ganz einfach auf dem Programmiergleis mit meinen beiden V100 hinbekommen. Mit den beiden PIKO-V160 klappt das aber nicht. Die erste Antwort - manchmal antwortet sogar jemand - der Hotline war SEHR allgemein "Sie müssen CV 19 programmieren" - die Nachfrage und die Bitte, das Problem bei den V160 zu erläutern wurde dann einfach nicht mehr beantwortet.

Ich informiere euch, wie´s weitergeht.

Moin Kalle,

ja, da stimme ich Dir zu, das müssen die auch besser kommunizieren.

Hast Du denn einen Mac mit i386 CPU? Dann könntest Du VirtualBox mit Win 10 darauf verwenden. Bei den M1/M2 Mac weiss ich jetzt nicht so, ob das geht. Ich glaube die ARM basierten Mac können einen i386 emulieren, aber ich weiss nicht, ob das auch für eine virtuelle Umgebung so ist.

Wie auch immer, das Problem hast Du nicht alleine. Ich bin ja Linux-Nutzer, also auch ein unixoides System wie bei Mac/iOS und habe das gleiche Problem. Ich nutze VirtualBox mit diversen Windows Versionen, z.B. für Anyrail und den ESU Programmer. Fürs Funkhobby habe ich ein refurbished Thinkpad, weil da besteht das gleiche Problem. Oft genügt dafür eine ganz billige Kiste, z.B. von Luxnote, https://www.luxnote.de Die haben gerade ein kleines Yoga da, zwar nur B-Ware also durchaus mit kleinen Kratzern, aber für 165€ inkl. Windows 10

Das ist alles doof und mir auch unverständlich, warum die Hersteller nicht plattformunabhängig entwickeln, die passenden Entwicklungsumgebungen gibt es dafür, ob Qt, Lazarus oder sonst was. Aber die Welt ist MS hörig.

Gruss
Tom
—- Gesendet von meinem iPhone ;-) —-

Moin Tom,

mein aktueller MAC ist ein M1-MacBookPro - und ehrlich: ich habe weder die Lust, da mit Emulatoren zu experimentieren noch sehe ich die Notwendigkeit, das allein fürs Spielen zu tun. Darum wird es auch keinen Windows-Rechner geben, mir ist einfach die Zeit zu schade, die es sicher kosten würde, mich da einzuarbeiten. Ich bin da durch meine Zeit als Lehrer geprägt: die DOS-Menschen, die sich stundenlang über ihre Probleme mit den zahllosen Programmen (und deren Inkompatibilitäten!) unterhielten, die armen Socken, die sich montags immer ausweinten, weil mal wieder die Festplatte formatiert werden musste - mit Datenverlust und als Krönung dann noch die Aufgabe, einen Computerraum mit 10 Windows-Computern zu betreuen. Zeitung machen mit Schülern - zuletzt wurden Textschnipsel zusammengeklebt wie anno dazumal. Und ich bin in mehr als 40 Jahren trotz anspruchsvoller Aufgaben - Grafik, Video, mehrere Zeitungen komplett über meinen MAC - ohne einen einzigen Datenverlust klar gekommen. Ich schwöre auf gute Hardware und zertifizierte Software, die Mehrkosten habe ich durch Zeitgewinn und Stressverlust mehr als drin.

Und ehrlich: ich würde einen Teufel tun und irgendeine APP installieren, nur weil ein Kumpel das für seine Modellbahn gerne hätte. Windows-Menschen sind da anders drauf - ein großer Teil ihrer Probleme rührt ja auch daher.

Hallo,

die DOS - WINDOWS Story habe ich am eigenen Leibe mittlerweile über Jahrzehnte (Start mit DOS 1.0 ej) erfahren. Das Gute daran, man ist im Office immer der Held gewesen, wenn man es dann doch hinbekommen hat.
Die Appel Fraktion hat einen immer mitleidig belächelt, weil die PC-Software vieles nicht konnte (s. Schnippsel) bis hin hin zu den ständigen Abstürzen.
Nun ist das seit Win 7 und Office 2007 deutlich besser geworden.

Aber zum Thema: Wie kommt der PIKO Programmer auf die Idee ein Update einzufordern? Hat der eine ständige Verbindung zum Internet und fragt "zu Hause" nach?

Hallo Kalle,

Das sehe ich genau so wie Du.
Arbeite auch seit Jahren mit MAC's (Beruflich und Privat) und hatte noch nie Datenverlust oder die in der Windows-Welt häufigen und lästigen Virenprobleme.
Auch der ESU-Lokprogrammer läuft ja bekanntlich auch nur unter Windows.
Habe einmal mit Emulatoren und der Crossover- sowie Parrallels-Software herum experimentiert, aber mit ist die Lust damit schnell vergangen.
Der Lokprogrammer lief nur unbefriedigend...
Der Aufwand lohnt sich schlicht und einfach nicht.

Gruss

Roland

Mir ist hingegen dieses unversöhnliche Windows-Bashing langsam über. Ich kenne beide Seiten und arbeite mit beidem.
Bei der Verbreitung, die Windows nun mal hat, kann mir einfach keiner erzählen, dass er nicht wenigstens einen kennt, der einen Windows-PC hat.
Wenn man halt nicht will, dann will man nicht und dann kann einem auch nicht geholfen werden.
Beste Grüße vom Mircosoft an Apple
Frank

Es geht ja nicht um das kennen, aber willst Du, daß fremde Personen bei mir am PC herumwerken und fremde Programme installieren?

Wo ist das Problem? Kalle kann gern zu mir kommen, wenn ihm der Weg nicht zu weit ist.

Und immer dieses Rumgejammere und diese Stammtischparolen: kein Datenverlust unter Apple - ich würde sagen: einfach Glück gehabt.
mac os und ios sind bei weitem nicht frei von Bugs und mit der Hardware ist man auch nicht vor Ausfällen gefeit. Ich sichere lieber beides.
Viren gibt es aufgrund der deutlich geringeren Verbreitung natürlich weniger, aber es ist bei weitem nicht so, dass es keine gibt.
Und an den 2 Virenbefällen, die ich in den letzten 30 Jahren hatte, war ich auch noch selber schuld.
Beste Grüße - Frank

Frank, es geht doch nicht um Windows-Bashing - meine Erfahrungen sind der Grund, dass ich einen MAC habe. Und klar, ich kann zu Dir kommen oder irgendeinen anderen Windows-User besuchen, nur: was bringt mir das? Wenn Piko das nächste Update startet, habe ich dasselbe Problem. Es ist einfach unredlich von PIKO, so zu tun, als sei der Programmer auch unter iOS zu betreiben. Ist er nicht! Und nur darum geht es.

@Bernhard: Da der 4.1-Decoder meiner 216 Probleme mit der Doppeltraktion machte wollte ich das Soundprojekt neu aufspielen, hatte ich schon mal ohne Probleme gemacht. Also mit einem jungfräulichen Decoder starten - 4.1 ist ja nicht vollständig resetfähig. Daher hatte der Programmer Kontakt mit seiner PIKO-Mama - und Bäääm!

Hallo Kalle,

ja, schöne neue Welt

Und die ist so komplex, dass nicht immer alle durchblicken und dann trifft es den User.

Dank der Diskussion hier weiß ich jetzt auch mehr.

Nachtrag: Wegen dem ständigen Ärger mit Windows Updates und dem Support-Ende von Win 10 überlege ich jetzt ernsthaft, auf Linux zu wechseln.
Ich arbeite eh schon seit März mit Libre Office, weil mein gekauftes MS-Office 2013 aus heiterem Himmel den Dienst einstellte . Blöd, da sich v.a. Outlook Mails nicht mehr öffnen lassen. Konnte glücklicherweise ein Workaround mit MailStore Home einrichten.

Fazit: "MS Bashing" ist nachvollziehbar.

Moin

Zitat von Tremonia im Beitrag #7

---

... Und ehrlich: ich würde einen Teufel tun und irgendeine APP installieren, nur weil ein Kumpel das für seine Modellbahn gerne hätte. Windows-Menschen sind da anders drauf - ein großer Teil ihrer Probleme rührt ja auch daher ...

---

Zitat von Tremonia im Beitrag #7

---

... Windows-Menschen ...

---

Nee Stephan, ich suche keine Hilfe, ich wollte über PIKOs Versprechungen in Sachen Programmer informieren, nicht mehr und nicht weniger. Und beleidigt habe ich auch niemanden. Einfach mal lesen!
Schönes Wochenende

Zitat von Tremonia im Beitrag #13

---

Wenn Piko das nächste Update startet, habe ich dasselbe Problem.

---

Sorry Frank, aber verharmlost du das Problem nicht ein kleines bisschen? Also wenn Piko einerseits mit uneingeschränkter Mac-Gängigkeit wirbt und ich mir dann andererseits dennoch bei jedem Update einen Kumpel mit Windowsrechner suchen muss, um die Kiste am Laufen zu halten (bzw. wieder ans Laufen zu bringen), dann wäre ich auch stinkig (und der Kumpel vielleicht auch irgendwann genervt). Da kann ich Kalle sehr gut verstehen. Das ist von Seiten Piko nicht in Ordnung.

Ganz abgesehen davon halte ich als Märklin mfx-Fahrer das Piko Decoder- und Digitalprogramm auch für grottig. Was habe ich schon für Nerven verbraucht, um mit der MS2 die Decoder zu programmieren - ohne Erfolg. Egal übrigens ob unter mfx oder DCC. Erst nachdem andere eingebaut wurden liefen die betroffenen Loks vernünftig und wunschgemäß. Leider kann ich meines (bescheidenen) Wissens keine 3-Leiter Piko Lok ohne Decoder kaufen und selbst einen einbauen. Das wäre die Lösung. Denn schöne Loks bauen sie ja. Aber ok, das ist ein anderes Thema.

Gruß, Manfred

Nein Manfred, ich will nichts verharmlosen und ja, ich habe ja schon geschrieben, dass es ärgerlich ist. Da nimmt sich Piko ja auch nichts mit Märklin, die gerne mal in den Beschreibungen und Anleitungen die eine und die andere Einschränkung vergessen zu erwähnen (ich denke da nur an den "tollen" Programmer-Stick von Märklin ...)
Nun weiß ich nicht, wie oft Piko da Updates nachschiebt - beim Messwagen hält sich das ja auch sehr in Grenzen. Deshalb würde ich mir da nicht den Tag von vermiesen lassen, zumal es nicht nur eine Lösung gibt.
Ich persönlich kann der ganzen Decoderpolitik von Piko nichts abgewinnen. Muss ich aber auch nicht. Ich mache da - wie auch um die Märklin-Decoder - einen gaaaaanz weiten Bogen drumherum ;-)
Viele Grüße in den hoffentlich kühleren Norden
Frank

Naja, MS ist mit Windoof 11 auf dem besten Weg sich selbst in eine Nische zu manövrieren ... hohe Hardware-Anforderungen machen es mit den kommenden Updates unmöglich das BS auf ältere Hardware zu installieren.
Dann hat nicht nur Piko, sondern auch ESU, D&H und Zimo ein Problem. Mit EMUs/VMs ist der Sache jedenfalls nicht bei zu kommen.

Bis dahin