Hallo zusammen,

im anderen Beitrag hatte ich diesen Link zu einigen Altbau 52er aus dem Jahr 1977 gepostet:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/...379504,10379504

Bild 4 ist dort folgendermaßen kommentiert: 52 5215 alles gut geputzt, nur nicht das Triebwerk !

Und tatsächlich sind die Räder so gleichmäßig Grau, dass ich mich frage, ob diese nach dem Krieg überhaupt jemals neu in Rot lackiert wurden. Sind die Räder nur verschmutzt oder tatsächlich noch Grau lackiert? Wie wurde hier mit den Lackierungen der Triebwerke zu DR-Zeiten verfahren?

Vielen Dank für ein paar Tipps und/oder auch Links dazu.

VG Martin

Moin,
du musst wissen, so ein Fahrwerk wird ständig mit Öl versorgt
und überall liegt ein Ölfilm drauf.
Bei uns im Bw haben die Warte regelmässig mit Dampf die
Loks (Diesel und Dampf) unten rum gereinigt. Das war der
Dampf, den die Heizlok (BR 50) auch in die Heizung einspeisste.
Damit haben wir Sifte in der Lokwerkstatt auch die Gruben gereinigt.
Dieses Öl zieht den Dreck eigentlich nur an. Dazu kommt noch
der trockene Boden hier im Osten. Der Kohlendreck tut sein übriges…

Hallo,

wenn du genauer hinsiehst, kannst das rot unter den Schmodder schon erkennen. Besonders gut zu sehen beim letzten Bild, über dem alten Opel. Aber auch bei den anderen. Die Räder sind nicht grau lackiert, sondern einfach schmutzig.

Viele Grüße
Andreas

Schön gleichmäßiges schwarzgrau. Das müsste sich doch gut in Serie in's Modell umsetzen lassen?

Ich weiß nicht, ob es die auch von Gützold gab, aber zumindest Roco bietet ja auch ein Modell komplett im Kriegsgrau an. Von der könnte man ja fürs Roco DR (DDR) Modell die Räder umbauen.

"Baureihe 52 der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft (DRG), Epoche II. Im Betriebszustand der 1940er Jahre im typischen schwarzgrauen Anstrich."
https://www.roco.cc/rde/produkte/lokomot...52-der-drb.html

VG Martin

Hallo Martin,

Zitat von mattin hh im Beitrag #5

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"Baureihe 52 der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft (DRG) (...)

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Hallo Andreas,
ROT war das teuerste Pigment- da es importiert werden mußte. Ob es immer noch aus Schildläusen oder Purpur- Schnecken gewonnen wurde, weiß ich nicht. Aber auch die Schwermetallhaltigen Pigmente für die "Bahnfarben" mußten importiert werden- UND waren giftig!
In den Achtzigern mußte das Bordeaux- Rote Pigment für die neuen Lokomotiven reichen. Im Bestand wurde überwiegend geflickt. Die feuerroten Pigmente wurden für Konsumgüter (Wartburg, Fahrräder) verwendet und standen auf Grund des Preises nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Auch im Handel waren rote Farben auch eher in homöopathischen Dosen erhältlich.
Da der Dampfbetrieb eigentlich bis 1975 eingestellt sein sollte- wurde bei den letzen Ausbesserungen/Untersuchungen auf ein Anstrich der roten Teile verzichtet oder nur ausgebessert. Wohl als Neuererprojekt wurden in den achtziger Jahren die Fahrwerksteile mit einem Anstrich auf Basis eisenhaltiger, und damit in nahezu unbegrenzter Menge verfügbar, versehen. Diese Farben waren deutlich billiger, weil sie aus einheimischen Rohstoffen hergestellt werden konnten...
Daß sie nicht schön waren, interessierte bei der Reichsbahn keinen mehr. Auch die Erkennbarkeit von Rissen war nur sehr eingeschränkt.
Aus diesem Grund haben die Personale "ihre" Lok mit roter Farbe (auf eigene Kasse) gestrichen.

Viele Grüße Christian

Auf dem Katalog- Bild scheint mir der Lack aber noch deutlich zu rot. Und der Umlauf macht einen gewaltigen Bogen nach oben...

Wenn sie denn ´ne Dose Knallrot ergattern konnten, ich bin 84 ewig danach
gelaufen, um dem Rahmen vom Summi zu lackieren....
Btw, wir hatten „Beziehungen“, mein Vater war Fachdirektor bei der HO und
trotzdem gabˋs nix....

Ich habe da eine nette Geschichte gelesen, das könnte in einem EisenbahnKlassik Heft gestanden haben.

Dampflok kam von der HU zurück, Fahrwerk in bräunlichem Farbton.
Die ganzen Bwler schauten nicht schlecht und schwärmten aus um rote Farbe zu kaufen.
Im 1-Liter Gebinde, nur so war die Farbe erhältlich, Großgebinde gingen zugeteilt nur an Betriebe.
Dampflok blieb erstmal stehen und als genügend Farbe beschafft war wurde ab Freitagnachmittag gepinselt.
Am drauffolgenden Montag hatte die Lok ein rotes Fahrwerk.