Zitat von DRG-ler im Beitrag #20Es bildet keine glänzende Oberfläche..
Das ist eine typische Eigenschaft aller Bleifreilote. Leiterplatten mit matten Lötstellen sind auch ein visueller Hinweis auf Bleifreitechnologie.
Gruss LampenHans
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ich kann irgendwie nicht verstehen was ihr für Probleme mit Sn99,3Cu0,7 Lötzinn habt. Ich nutze nur silberfreies Lötzinn, weil durch den kleinen Silberanteil die Lötstellen gleich ermatten wenn es nicht eine maschinelle Lötung ist (Schwallöten oder über Selektivlötanlage oder auch bei SMD Automaten), da hier zur Funkenlöschung Stickstoff eingeführt wird, das kann man privat nicht.
Ich hab derzeit auch nur eine Noname Lötstation derzeit (8582D). Meine Lötzinnrolle ist von Felder die ISO-Core "EL" 0.5mm 0.25kg mit 3,5% Flussmittel das Kolophoniumhaltig ist. Aber man braucht auch halbwegs ordentliche Spitzen dazu. Ich hatte mir für die aktuelle eine Packung bessere gekauft auf amazon, da die beiliegenden sich schnell "aufgeopfert" haben. Diese Noname wird sobald es mir möglich ist wieder durch ein Markengerät von ERSA ersetzt.
Mein Zinn bildet durch den fehlenden Silberanteil und trotz der Umgebungsluft glänzende Lötstellen. Zum Abstreifen sollte man auch keinen Schwamm nehmen, der angefeuchtet wird sondern einen aus Messing. Das Wasser kühlt die Spitze kurz stark ab was die auch auf Dauer nicht so mögen.
grüße Johannes
meine aktuellen und künfitgen Projekte H0m: fiktive Spitzkehre mit möglichkeit als Trennungsbahnhof GS II DR für MoBa
Zitat von DRG-ler im Beitrag #20 Also ich habe hier ne 500g-Spule Sn99,3Cu0,7, (Bleifrei) mit 3% Flussmittel von Autofonica
auch kein Silberanteil und das ist lt. Website ein umgelabeltes Lötzinn von Multicomp. Multicomp ist eine Eigenmarke von Farnell. Wo das herkommt, wer der Hersteller ist, weiß man nicht. Man sollte halt Qualität kaufen, von Felder oder Elsold.
Gruß Tom
Ep. III DB 2L DCC Website It's boring when it works! Tröt!
@ Johannes, wenn ich ne nagelneue Leiterbahn aus blanem Kupfer, oder nen frisch abisoliertes Stück Litze verzinnen will, und das ganze 10-15 Sekunden im Zinn ertränken muss, bis es dieses endlich annimmt, (Trotz Flussmittel) dann taugt der Dreck nix! Ich hab ne ERSA SMT 60A Lötstation mit Entlötpinzette. Mit dieser bekommen ich 32Pin SOP und 44Pin QFP SMD-Chips nicht von der Platine gelöst, weil sich das Zinn, das schon Tropfenweise an der Pinzette hängt, nicht mit den Kontakten der Chips auf der Platine verbindet! Und das trotz eingestellter MAX-Temp.!
@ Tom, woher du die Infos hast, keine Ahnung. Diese standen mir beim Kauf damals nicht zur Verfügung. Hab das damals Online in nem Webshop erstanden, wo kein Hersteller explizit ausgewiesen wurde. Wie gesagt, hab jetzt 500g mit Blei und Flux bestellt, und ich denke, das ich damit besser liege.
Zitat von sachsenlok im Beitrag #22 Aber man braucht auch halbwegs ordentliche Spitzen dazu. Ich hatte mir für die aktuelle eine Packung bessere gekauft auf amazon, da die beiliegenden sich schnell "aufgeopfert" haben. Diese Noname wird sobald es mir möglich ist wieder durch ein Markengerät von ERSA ersetzt.
wenn Du Viellöter bist und eine Lötstation mit hoher Standzeit der Spitzen, egal mit welchem Lot, kaufen möchtest, die echt was fürs Leben ist, empfehle ich eine Station von JBC. Es gibt nichts besseres. Die Spitzen kosten zwar mehr, weil die Heizung und das Thermoelement gleich vorne in der Spitze stecken, dafür ist der Wechsel der Spitze ohne Werkzeug im laufenden Betrieb simpel und die Standzeiten sind enorm. Wo ich früher im Jahr einen 10er Pack 832SD von Ersa verbraucht habe, komme ich heute mit max. 2 Spitzen aus.
Zitat von sachsenlok im Beitrag #22 Mein Zinn bildet durch den fehlenden Silberanteil und trotz der Umgebungsluft glänzende Lötstellen. Zum Abstreifen sollte man auch keinen Schwamm nehmen, der angefeuchtet wird sondern einen aus Messing. Das Wasser kühlt die Spitze kurz stark ab was die auch auf Dauer nicht so mögen.
So sieht das aus! Und auf jeden Fall Messing, kein Stahl wie manche es anbieten, dann ist die Spitze gleich hinüber.
Gruß Tom
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Zitat von DRG-ler im Beitrag #24 Ich hab ne ERSA SMT 60A Lötstation mit Entlötpinzette. Mit dieser bekommen ich 32Pin SOP und 44Pin QFP SMD-Chips nicht von der Platine gelöst, weil sich das Zinn, das schon Tropfenweise an der Pinzette hängt, nicht mit den Kontakten der Chips auf der Platine verbindet! Und das trotz eingestellter MAX-Temp.!
die Station hat eine viel zu geringe Leistung, um die Temperatur an der Spitze durchgängig zu gewährleisten. Dazu die lange Regelkette, das wird nichts. Wenn die Wärme aus der Spitze schneller abzieht, als die Regelung und die Heizung diese nachliefern können, dann kannst Du auch auf Doppelt-MAX gehen und es wird sich nicht verbessern. Nicht die eingestellte Temperatur ist massgeblich, sondern die gleichmässige Temperatur an der Spitze während des gesamten Lötvorganges.
Gruß Tom
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Versuchs, mir so zu erklären, das du meine 25 Jahre Praxiserfahrung (10 davon mit der Entlötstation) plausibel als falsch dar stellst. (Grad Videoschau...)
Zitat von DRG-ler im Beitrag #29Versuchs, mir so zu erklären, das du meine 25 Jahre Praxiserfahrung (10 davon mit der Entlötstation) plausibel als falsch dar stellst. (Grad Videoschau...)
Ergänzend zum Video: Wenn Du es genau wissen willst, häng ein PT100 Thermoelement direkt an die Spitze und messe beim Löten die Temperatur. Das was Du dann siehst, ist das Problem. Die Temperatur, die Du an der Station einstellst, ist nur die Solltemperatur, aber nicht die Isttemperatur während des Lötvorganges an der Spitze. Fällt diese zu sehr ab, dann geht das mit dem bleifreien Lot wegen der höheren Schmelztemperatur nicht. Das kannst Du auch überall nachlesen, mikrocontroller.net, de.sci.electronics. Dieses Thema hatte wir damals dort schon diskutiert, als die ersten bleifreien Lote auftauchten. Da wurden auch viele Versuche mit unterschiedlichen Loten und Lötstationen gemacht. Am besten geht es mit einer Station, bei der die Heizung direkt in der Spitze sitzt, kurze Regelkette, das Thermoelement nimmt direkt die Spitzentemperatur auf und die Heizung hat genug Leistung, die Temperatur in der Spitze nahezu konstant zu halten. Dave erklärt das in dem Video auch. Ich habe vor runden 10 Jahren alle ERSA Station in den Ruhestand geschickt und seitdem mit der JBC Station nicht ein Problem mehr. Egal ob SMD oder Messingprofile.
Gruß Tom
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So, nachdem ich das Video kurz überflogen hab, deckt sich das mit deiner und meiner Aussage, wobei ich hier nach wie vor das BLEIFREIE Lötzinn als Problem sehe. Mit dem Temperaturabtrag beim Entlöten hab ich mit der Station vorher keine Probleme gehabt. In Rente werde ich diese auch nicht schicken, da sie Problemlos funktioniert. Ich werde mich aber trotzdem zusätzlich nach was neuem umsehen, allerdings wird das auf ne Rework-Station mit Heißluft hinaus laufen. Ist einfach ein sauberes Arbeiten, grad mit SMD-Bauteile.
Zitat von DRG-ler im Beitrag #31 So, nachdem ich das Video kurz überflogen hab, deckt sich das mit deiner und meiner Aussage, wobei ich hier nach wie vor das BLEIFREIE Lötzinn als Problem sehe.
Jo, dem widerspreche ich auch nicht. Es ist nun mal so, dass die Differenz der Schmelztemperatur runde 50-60 Grad beträgt. Mit einem 60W Lötkolben, den Deine Station hat, ist einfach nicht genug Leistung vorhanden. Ich habe eine Digital 80 (und noch ein paar andere Ersa im Regal) in der Grobwerkstatt, die hat das auch nicht geschafft, gerade bei Hochfrequenzschaltungen (Amateurfunk) oder Leistungselektronik, wo man mit grossen Masseflächen oder sehr breiten Leiterbahnen arbeitet. Dave erläutert das auch gut, das Thermoelement sitzt bei den Stationen nicht in der Spitze, bis die Regelung die Temperatur hochzieht, klebt die Spitze fest, die sind zu langsam und haben zu wenig Leistung, um schnell Wärme nachzuschieben.
Bei dem bleifreien Lot muss man auf die Qualität achten, da ist sehr viel Müll auf dem Markt. Ich hatte oben schon eines von Felder verlinkt, ein anderes von Felder wurde auch noch erwähnt. Ich bin seit über 40 Jahren Viellöter, u.a. auch nebenbei gewerblich. Bei meinem Hauptjob stehen in der Produktion nur JBC Stationen. Bei bestimmten Geräten sind die Prozessparameter erforderlich, der per USB Stick in die Station geladen werden können, für manche Produktionsbereiche gibt es eindeutige Vorschriften für den Lötprozess. Klar, die kosten was. Aber wenn man den Spitzenverschleiss und den Preis der größeren Weller oder Ersa Stationen vergleicht, dann relativiert sich das ganz schnell.
Das lohnt sich für den absoluten Gelegenheitslöter selbstverständlich nicht. Wenn man da irgendwo noch verbleites Lot bekommt, dann ist das sicher die bessere Wahl, ohne neue Werkzeuge zu kaufen. Nur gibt es eben die Erfordernis des Sachkundenachweises, deswegen verkaufen Versandhändler das in der Regel nicht mehr an Endkunden. Falls jemand übrigens Vergußmassen oder schäumbare Werkstoffe auf Basis von Diisocyanaten (Polyurethan usw.) verwendet, bei den Produkten wird der Sachkundenachweis ab August 2023 erforderlich. Da werden wohl auch im Modellbau einige Produkte verschwinden.
Gruß Tom
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Zitat von DL7BJ im Beitrag #19... Wird anscheinend nicht gelesen, vielleicht liest man ja Deinen Beitrag ...
Moin Tom,
ich habe mir jetzt das ganze Thema durchgelesen. Vielen Dank für die ausführlichen Infos. Dieser Dank gilt auch den anderen Beitragschreibern.
Der Silberanteil schlägt sich ja gleich im Preis nieder. Naja, wie so oft: Wer gute Qualität haben will, muss auch gutes Geld hinlegen.
Ich werde es mal anschieben, dass mir Junior etwas vom bleifrei-silberhaltigem Lötzinn beschafft (250 g).
Ich habe jetzt mit meinem silberfreiem Lötzinn weitergemacht, da ich meine Baustelle ein wenig aufräumen wollte. Es sollte nicht mehr alles runterhängen. Das Ergebnis ist optisch nicht besonders schön, aber ich kann damit leben.
Gruß Neuthal
Gleichstrom-Analog-Fahrer mit einigen älteren Fahrzeugen aus meiner Jugend
Zitat von Neuthal im Beitrag #36 Ich werde es mal anschieben, dass mir Junior etwas vom bleifrei-silberhaltigem Lötzinn beschafft (250 g).
das von mir genannte Felder bleifrei ist nicht überall zu bekommen. Wenn Du (hattest Du glaube ich geschrieben) bereits bei Reichelt bestellt hast, dann empfiehlt sich der Erfahrungsbericht und das Lötzinn, dass Frank-Martin hier erwähnte.
Gruß Tom
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Bleihaltiges Lötzinn war eigentlich mein Wunsch. Leider habe ich keines mehr erhalten. Falls noch jemand eine Bezugsquelle hat, wäre ich für einen Hinweis dankbar.
Ching Chang Chinaman. Ich habe vor einem Jahr ein Kilogramm von dem tödlichen Zeug geordert und blicke meinem Tod nun freundlich entspannt ins Auge. Bleigelötet wird seit knapp 50 Jahren.
Aber wenn der Regulierungs-Bussard über dem Hof kreist, werden die Hühner hysterisch. Nebenbei frage ich mich, wieviel Lebenszeit bisher mit der Bleifrei-Diskussion vergeudet worden ist. Weiterhin bin ich gespannt, was passiert, wenn in ungefähr zehn Jahren eine Meldung die Runde macht, bleifreis Lot wäre (Flußmittel, Silberdämpfe) im Privatbereich wesentlich schädlicher als das böse böse Bleilot.