Hallo Modellbahner
ich möchte bei einer BR120 von Piko aus DDR Produktion , einen Decoder Einbauen.
Meine Fragen dazu:
- ist der Einbau schwierig?
- sind der Motor und alles was drinsteckt dafür Kompatiebel oder?
- was muss ich noch beachten ?
Bin für jeden Tipp und Ratschlag Dankbar.
Danke für eure Hilfe.

Möglich ist das grundsätzlich, ich hatte auch schon eine auf meinen Reparaturtisch liegen.
Zu raten ist es aber nicht, da die Decoder mit diesen alten "Gützold " Motoren nicht unbedingt das ewige Leben haben. Zudem sollte auch der Motor vorab gründlich aufgearbeitet werden, was wiederum bei diesen Motoren kein Problem darstellt.
Die Lok war nie von Piko, ist lediglich in den letzten Jahren unter dem Piko Label verkauft worden. Der Eisenbahnmodellbau Zwickau vorm. Gützold hat auch nie zu Piko gehört, vielmehr zu Plasticard Annaberg- Buchholz. Aber das nur nebenbei.
Zudem muss die Lok etwas "ausgeräumt" werden

Die Originalmotoren können gehörig Strom ziehen, da kommt man mit einfachen Decodern nicht weit.
Ich hatte eine digitalisiert mit einem Zimo MX630, die lief so recht gut. Abgesehen von der Lautstärke durch die Getriebe.
Bei der Beleuchtung muß man aufpassen keinen Kurzschluß zu bauen. Auch muß man das Licht dimmen sonst sind die Glühbirnen schnell durch.

Hallo Thomas,
wie Steffen schon schrieb, ist das grundsätzlich möglich und er hat alle Randbedingungen auch genannt.
Ob man so eine (auch konstruktiv) alte Lok wieder in den aktiven Dienst nehmen möchte, will gut überlegt sein. Je nachdem, wieviel Fahrleistung sie schon hinter sich hat, musst Du neben dem Motor ggf. auch mit einem nicht unerheblichen Verschleiß der Getriebegehäuse rechnen.
Haben sich die Achsen schon weit eingearbeitet, drücken die Achszahnräder auf die Schnecken, was neben der erhöhten Geräuschkulisse einen hohen Verschleiß der Lager der Schneckenwelle zur Folge hat, aber eben auch dem Motor mehr abverlangt. Diese - zudem noch ungleichmäßige - Belastung verlangt man dann dem Decoder ab, diese entsprechen auszuregeln. Ein ausgewogenes Fahrverhalten ist damit nicht mehr möglich.
Das Getriebegehäuse (Achsblende) von DG1 gibt es bei Fischer-Modell sogar noch neu. Aber das gleiche für DG2 ist schon ewig nicht mehr verfügbar gewesen.
Aber wenn an so einer Lok das Herzblut hängt und man den Aufwand und die Losten nicht scheut, ist natürlich alles möglich. Die Getriebe lassen sich aufarbeiten und den Motor kann man leicht ersetzen. SB-Modellbau bietet hier einen hervorragenden Ersatz an, der leicht zu verbauen ist. Nur halt der Preis von aktuell 86 Euronen ... . Aber wenn die Substanz der Lok es noch hergibt und man den Rest gut aufgearbeitet hat, ist er - aus meiner Sicht - jeden Cent Wert.
Ein Vorteil dieses Motors ist aber vor allem die geringe Stromaufnahme, wodurch man einen kleineren Decoder einsetzen kann.
Ich habe bei meiner BR120 (EM21) einen Next18-Decoder von ZIMO eingesetzt. Inkl. Adapterplatine und Fischer-Ladeschaltung passt alles unter die modifizierte Kontaktbrücke. Verzichtet man auf die Ladeschaltung mit den Pufferkondensatoren, sind gar keine Fräsarbeiten notwenig. Ansonsten nur einfache, wofür ggf. auch eine Feile reicht.





Die Realisierung von schaltbaren Schlussleuchten bei diesem Modell hatte ich hier auch schon mal vorgestellt:
Gützold BR120 (EM21) - endlich mit Schlussleuchten

Aber unterm Strich landet man u.U. bei mehr Kosten, als die Lok es eigentlich Wert ist. Nur mal so als Gedankengang.

Viele Grüße und viel Erfolg
Frank

Moin Thomas,
ich kann mich nur Frank anschließen.
Der Umbau ist grundsätzlich möglich und auch mit dem Originalmotor sind brauchbare ergebnisse zu erziehlen.
ich habe selbst mehrere Taigatrommeln umgebaut, eine davon auf den SB Antrieb, es liegen echt Welten zwischen den Loks mit dem org Motor und der mit dem SB antrieb.
Selbst meine neue Piko mit org. Sounddecoder läuft aus meiner sicht nicht so geschmeidig wie meine Modell mit dem SB Antrieb.
Der Umbau ist ansonsten nicht übermäßig kompliziert.
Wichtig sind die grundlegenden Dige beim Decodereinbau,also Motor komplett isolieren, wenn Du sonst fragen hast, einfach melden.
Gruß
Wolfgang.

Hallo und allen ein gesundes neues Jahr,
habe meine PIKO-Taigatrommel aus DDR-Zeiten wegen leidvoller Erfahrungen mit nur kurzlebiger Nachrüstung von Dekodern bei anderen Loks vor einem Jahr mit "Antriebsumbauset für Piko BR 120" mit neuem 5-poligem Prazisionsmotor und Leichtlaufwellen (Siliconschläuche) für damals 36€ +Versand umgerüstet und mit einem Dekoder versehen. Seither kann ich sie auf meiner Digitalanlage (ROCO-Multimaus) einsetzen. Sie läuft sie deutlich ruhiger. Der Umbauaufwand mit Schlüsselfeilen war recht einfach. Anleitung lag bei. Such doch mal bei ebay oder picclick.de/Antriebs-Umbausatz-für-PIKO-BR120-Taigatrommel-mit-Präzis-Motor-202531775553.html.
Für den Dekoder habe ich auf ca. 1 A Motorstrom geachtet. Wie schon in anderen Artikeln erwähnt, sollte möglichst nur ein Dekoder-Fabrikat auf der Anlage verwendet werden. Bei mir 8 polige (NEM 652) von Lenz und ESU.
Gruß vom Lokopa

Hallo,
Ich wünsche euch erstmal ein gesundes neues Jahr und mögen all eure Wünsche in erfüllung gehen.
Danke für eure Tipps und Ausführungen.

Zitat von Lokopa im Beitrag #6

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Wie schon in anderen Artikeln erwähnt, sollte möglichst nur ein Dekoder-Fabrikat auf der Anlage verwendet werden.

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Hallo Frank_II,
#8 mit einem konkreten Querverweis auf einen Artikel kannn ich auf die Schnelle nicht dienen.
Meine Anlage war ursprünglich (Mitte 70er) analog mit kombinierter A-, und Z-Schaltung. So konnten meine Kinder jeder einen Kreis und einen gemeinsamen Bergbahnhof bespielen. Ab 2002 wurde die Anlage nach und nach erweitert und auf digitalen Fahrbetrieb umgebaut. Je tiefer man in die digitale Technik einsteigt, desto mehr möchte man seine Schätzchen optimieren (Höchstgeschwindigkeit, Anfahr- und Bremsverzögerung, Rangiergang, Digitalkupplung...). UND HIER beginnen die Schwierigkeiten: Jeder Dekoderhersteller hat seine eigene Philosophie. Also braucht man für jedes Fabrikat zum (komfortablen) Umprogrammieren einen eigenen Tool und das wäre teuer. Ich habe mich für den ESU-Lokprogrammer 53451 entschieden und komme damit gut klar. Damit kann man auch fabrikatfremde Dekoder bearbeiten, muß "nur" wissen hinter welchem CV was steht. Die Dokumentation (Dekodertyp, Ursprungswert und geänderter Wert) bezogen auf die jeweilige Lok ist wichtig. Deshalb mein Hinweis auf möglichst nur einen Dekoderhersteller. Werde bei Bedarf auf ESU Lopi-Dekoder umrüsten.
In der MIBA SPEZIAL 127 sind verschiedene Programmiergehilfen (ESU, Märklin, Uhlenbrock Digitest, Zimo MXULFA) beschrieben.
Viele Grüße vom Lokopa

Hallo Thomas, ich habe schon vor längerer Zeit meine BR 120 auf digital umgerüstet. Den Plan hatte ich damals von einer Modellbahngemeinschaft aus Chemnitz.Der Plan sieht ein neuen Motor von Piko vor. Der Motor ist aus einer TT-Lok. Mit den notwendigen Anpassungen am Grundgestell und am Gewicht ist der Umbau relativ einfach . Die Lok fährt super. Das Fahrgräusch gefällt mir gut, da es dem einer Diesellok ähnelt. Denselben Motor habe ich auch in 2 Diesellok BR 118 eingebaut.Fahren auch super.Ich habe noch eine BR 118 mit schräger Frontscheibe. Da bin ich zur Zeit beim Umbau und setze denselben Motor von Piko ein. Als Decoder verwende ich Den von Lenz Standard+V2. Wenn Du die Taigatrommel nicht in die Ecke steellöen willst, denke ich ,das sich ein Umbau lohnt. Auch habe ich meine Dampfloks BR 01, 41 von Piko- noch aus DDR -Zeiten ( 80 ziger Jahre) umgerüstet mit den PMT- Antrieben. Und sie fahren super. Ich finde , das diese Modelle gar nicht so schlecht sind. Wenn Du interesse hast an den Umbau, kann ich dir ein paar Fotos zusenden. Viele Grüße von Hansi47

Hallo Hansi47,

Du könntest auch so nett sein für alle Interessierten die Bilder einzustellen. Schafft der kleinere TT-Motor die Gützold Maschine? Was kannst du anhängen? Wäre doch mal interessant - gerade das Innenleben bzw. die Umsetzung.

VG.André

Hallo André,
ich denke, Hansi47 bezieht sich auf diesen Umbau:
http://www.mec-wismar.de/inhalte/BR120.pdf
Der Motor wird es schon schaffen, aber gefallen würde mir das persönlich nicht ...
Muss aber jeder selbst wissen.

Viele Grüße - Frank

Als Anhang ein paar Bilder, die ich vom MEC- Wismar zugesandt bekommen habe. Leider ist die Qualität nicht besonders. Eigene Fotos vom Umbau habe ich damals noch nicht gemacht. Ich hoffe es ist alles zu erkennen. Ansonsten würde ich von meinem Umbau selbst ein paar Fotos machen und hier einstellen. Der Piko-Motor läuft problemlos . Ich habe 6 Güterwaggons an der Taigatrommel hängen-- unterschiedlicher Bauart. Eine maximale Anzahl, die die Lok ziehen würde, habe ich nicht ausprobiert. Ich bin mit dieser Umbauvariante sehr zufrieden. Zumal ich einiges an einer Geldausgabe gespart habe, denn so schlecht ist dieses Modell nicht, ist meine persönliche Meinung. Auch habe ich meine BR 01 und 41 aus DDR-Zeit umgerüstet. Der Antrieb ist von PMT. Die Loks haben jetzt Super fahreigenschaften. VG Hansi47

Hallo,
die Bilder sind auch hinter dem zuvor geposteten Link in #12 in guter Qualität zu finden.
Es soll bitte jeder die Lösung anstreben, die ihm am besten gefällt und die er für richtig erachtet. Jeder kann bei so etwas auch andere Ansprüche haben.
Da ich mich nach solchen Umbauten in frühen Zeiten nach einigen Jahren doch sehr geärgert habe, wenn die Loks so irreversibel verstümmelt waren, mache ich so etwas nicht mehr.
Ich versuche eher, so viel, wie möglich original zu erhalten. Das mal was gefräst oder konstruktiv geändert werden muss - ja, das lässt sich bei so alten Loks nicht verhindern, wenn z.B. ein Decoder Platz finden muss, aber eben nicht so, wie auf den Bildern.
Mit persönlich gefällt das nicht. Aber wie bereits gesagt: das ist meine Meinung und die ist (zum Glück) nicht allein auf der Welt ;-)
Viele Grüße - Frank

P.S. und was die Fahrteigenschaften betrifft: die hängen bei den Loks mit diesen Getriebekonstruktionen auch nicht nur allein vom Motor ab.

Hallo Frank,

danke für den Link, die Bilder sind natürlich um einiges besser als diejenigen die Hansi bekommen hat. Bei dem Anblick musste ich kurz überlegen welches Jahrhundert wir haben ! Die Umsetzung hätte aber im Nachhinein keiner bildlichen Darstellung gebraucht - waren die da mit dem Akkuschrauber auf höchster Stufe bei??? Und warum die alten Radsätze??? Bestätigt aber meinen Eindruck den ich immer bei diesem Verein gewinne. Das soll wirklich nicht überheblich wirken, ich war mal in einem mecklenburgischen Partnerverein mit den gleichen handwerklichen Fähigkeiten . Man hat sich bestens verstanden . Ich hab dann irgendwann frustriert aufgegeben...

Das Thema ist erst einmal abgehakt, wenn mir mal was passendes in die Hände fällt werde ich mich drüber her machen. Und ich gebe dir absolut Recht beim Fahrwerk bzw. der Achslagerung. Wenn diese auch nur geringfügig verschlissen ist kannst du bauen bis der Arzt kommt, das Geräusch und einen gequält laufenden Motor bekommt man kaum in den Griff. Was mich allerdings wundert das noch niemand der Kleinserienhersteller auf die Idee gekommen ist das Getriebe mit schrägverzahnten Zahnrädern ab Motorwelle neu zu machen.
Das war damals mein Versuch des Umbaus der BR 118 Gützold . Lange her - Zustand gleich. Steht aber eh nur auf dem Dio.

VG. André

Hallo André,
da bei dieser Getriebekonstruktion die Untersetzung per Schnecke erst unmittelbar vor den Achszahnrädern erfolgt, greifen die Achszahnräder direkt in die Schnecke ein und sind somit schrägverzahnt. Das relativ hohe Geräuschniveau des Getriebes stammt also zu einem nicht unerheblichen Teil - der späten Untersetzung geschuldet - von dem Stirnrad auf der Schneckenwelle und dem Ritzel auf der Kardanhülse. Ich würde fast vermuten, dass eine Schrägverzahnung an der Stelle wenig bringt, kann mich aber natürlich auch irren.
Viele Grüße - Frank