gibt es eigentlich noch Hersteller von Weichen mit Handantrieb? Vielleicht sogar ohne fertige Bettung? Kenne es noch aus den alten Zeiten mit dem Märklin M-Gleis. Vielleicht sogar über einen Stellbock bedienbar?
bei Fleischmann kann man die Weichen auch ohne den elektromechanischen Antrieb nutzen. Durch die Klick-Klack-Mechanik bleibt die Zuge in der gewählten Stellung liegen.
Gruß Neuthal
Gleichstrom-Analog-Fahrer mit einigen älteren Fahrzeugen aus meiner Jugend
RocoLine-Weichen mit Bettung haben den Handantrieb fest eingebaut. Für RocoLine-Weichen ohne Bettung gibt es Handantriebe als Zubehör zu kaufen (links 40297, rechts 40298).
kurze Frage zu den Roco Line Weichen ohne Bettung. Wenn ich diese mit dem Handschalter schalten will, wie funktioniert die Herzstückpolarisierung oder gibts da keine?
ich spreche da nicht aus persönlicher Erfahrung und mag daher falsch liegen, aber soweit ich das sehe, ist in der Anleitung der elektrischen Antriebe für bettungslose Weichen von Herzstückpolarisierung die Rede, in der Anleitung der Handantriebe aber nicht. Auch sieht man auf Fotos der entsprechenden Handantriebe keinerlei Kabelanschlüsse.
Ich würde daher davon ausgehen, dass die Handantriebe für die bettunglosen RocoLine-Weichen keine Polarisierung haben.
Die Bettungsweichen sind hingegen überwiegend ab Werk polarisiert, auch mit dem eingebauten Handantrieb. Von den 15°-Weichen und den R2/R3-Bogenweichen gab es aber jeweils alternativ Billig-Varianten ohne Polarisierung und ohne mitgelieferte Ausgleichs-Stücke. Die fanden sich vor allem in Startpackungen, waren aber auch einzeln erhältlich. Auf der Website von Roco werden sie mittlerweile nicht mehr aufgeführt, werden anscheinend heute zumindest einzeln nicht mehr neu angeboten.
danke für die Info. Siehst Du eine Möglichkeit die Weiche trotz Handbetrieb zu polarisieren? Vielleicht mit einem Umschalter, welcher entweder + oder - an das Herzstück setzt?
die Anschlüsse am Herzstück sind ja bei alen aktuellen Rocoline-Weichen schon vorhanden. Das sind die kleinen seitlichen Buchsen. Wenn Du polarisieren wilst brauchst Du also nur einen Schalter, der synchron zur Weichenstellung ist. Du willst die Weiche von Hand stellen, daher würde ich die Idee auf den Kopf stellen. Nimm einen billigen Schiebe- oder Kippschalter mit ausreichendem Stellweg. Verbinde den Hebel mit der Stellschwelle, und die Anschlüsse mit dem Herzstück, so stellst Du die Weiche mechanisch und gleichzeitig die Polarisation. Ok, ist ne Bastelei - beim ersten Mal etwas mehr Aufwand, aber dann hast Du eine günstige, immer wieder verwendbare Lösung für die Zukunft.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
natürlich kann man die trotzdem polarisieren. Wie Stefan geschrieben hat, die Anschlüsse sind an der Weiche ja dran, eingentlich brauchst nur einen simplen Schalter.
Halte allerdings vom Umlegevorgang getrennte elektische Schaltung für wenig zielführend, damit produzierst über kurz oder lang garantiert mal Kurzschlüsse, weil der Schalter nicht richtig steht. Und das ist dann ganz sicher nicht besser als eine unpolarisierte Weiche.
Da würde ich auch eher in die Richtung von Stefan denken, mechanische und elektrische Umschaltung in einer Hebelbewegung verbinden zu wollen.
hier ein Beispiel für mechanische Betätigung mit gleichzeitiger Polarisation wie von masteba erwähnt. Im Vordergrund auf der Schubstange die Anbindung an den Stellschwellenweg- und Polarisierungsschalter. Wird leider etwas verdeckt durch eine weitere Schubstange - der Schaltergriff steckt einfach in einem Messingrohr. (Der Schalter war zu dem Zeitpunkt noch nicht verkabelt). Ein Stück weiter hinten sitzt der Halter für den Stelldraht, der in der Stellschwelle steckt.
herzlichen Dank für Eure Hilfe und Antworten. Dann werde ich mal schauen wie ich es umsetzen kann. Da meine Loks alle gepuffert sind, werde ich mal testen, ob eine Polarisierung überhaupt nötig ist.
eines ist mir jetzt noch aufgefallen. Wenn ich die Lösung mit dem Kippschalter nehme, müsste doch der Stellweg genauso lang wie der Kippschalterweg sein, oder? Kann es dann sein, dass die Weichenzunge zu lasch oder zu stark an der Schienen liegt?
Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Roco line Gleis ohne Bettung?
Zitat von Ozeanblaubeige im Beitrag #13Wenn ich die Lösung mit dem Kippschalter nehme, müsste doch der Stellweg genauso lang wie der Kippschalterweg sein, oder? Kann es dann sein, dass die Weichenzunge zu lasch oder zu stark an der Schienen liegt?
Der Stellweg des Schalters ist grundsätzlich größer als der Weiche. Grund: Der Stelldraht soll die Weichenzunge federnd und zuverlässig andrücken. Deine Weichen besitzen Gelenkzungen, erfordern also keine so hohe Federkraft. Du kannst das über unterschiedliche dicke Stelldrähte "einstellen" wenn Du Deinen Schalter vorliegen hast und dessen "Weg" kennst. Als Stelldraht tut es im einfachsten Fall Messing- oder Neusilberdraht. Ansonsten gibt's auch Federstahl, den ich für meine Tillig Weichen (hoher Widerstand, keine Gelenkzunge) hergenommen habe. Der braucht aber zum Zuschnitt ne Trennscheibe.
Zum Thema Roco Line Weichen: Lies Dir das hier mal durch zum Thema Gelenkzungen geschottert bzw. nach längerer Betriebsdauer. Da gibt's gute Erfahrungswerte, die Du beim Verlegen beachten könntest.
Ich empfehle Dir dringend, zu Polarisieren. In kleine Loks bekommst Du nur kleine Pufferschaltungen welche eine Schleichfahrt beim Rangieren über ein Herzstück nicht überbrücken können (erst recht nicht mit Sound falls das mal ansteht). Selbst ein D-Kuppler könnte Dir bei schon leicht verschmutzten Schienen/Rädern bei Langsamfahrt hängen bleiben.
Wozu brauche ich eigentlich bei den Roco Line Gleisen ohne Bettung die Isolierschienenverbinder? Bei den Weichen nun nicht, da die Herzstücke komplett isoliert sind.
Die Schiene der Zweiggleise sind trotzdem paarweise verbunden. Nur bei ausgesprochenen Stoppweichen ist das anders, so wie früher bei Fleschmann. Fährst Du digital, ist das kein Problem, Du steuerst ja die individuelle Lok an.
Fährst Du analog mußt Du den Stromfluß hinter der Weiche z. B. zu einem Bahnsteiggleis oder Stumpfgleis unterbrechen können, damit dort eine Lok stehenbleiben kann, während alle anderen muter weiterfahren. Dazu kommt an jedes Ende des abschaltbaren Gleises an die gleiche Schiene ein Isolierverbinder und irgendwo mitten im Gleis ein zusätzlicher Anschluß auf deise Schiene mit einem An-/Ausschalter quasi wie beim Licht.
Natürlich kann es auch bei Digital Gründe geben, den Strom am Gleis zu trennen, aber da sind andere berufener, Dir detailliert zu antworten.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
danke für die Erklärungen. Ja, ich fahre digital und brauche keine zusätzlichen Vorkehrungen, da ich eine eingleisige Nebenbahn ohne viel tam tam betreiben will. Sprich selbstfahren ohne Automatik oder sonst etwas.
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EDIT Mehrere Fragen zu Roco Line Gleis o. Bettung
08.10.2021 13:37 (zuletzt bearbeitet: 16.10.2021 09:08)
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