Hallo, ich bin an der Verden-Walsroder Eisenbahn aufgewachsen und habe die Bahn intensiv in den 60er bis 80er-Jahren erlebt. Nun habe ich in der letzten Zeit mir einen Teil meiner "Wunsch-Anlage" in Form von zwei Elementen gebaut, die den Endbahnhof "Stemmen" des Verdener Streckenastes darstellt. Natürlich habe ich auch einige Fahrzeuge der Verden-Walsroder-Eisenbahn nachgebaut, bzw. zu erhaltende Modelle umgebaut. Die Bahn besaß in den 60er Jahren 3 Triebwagen, 5 Diesel-Lokomotiven und 2 Beiwagen im aktiven Dienst - davon habe ich nun 2 Triebwagen, 3 Diesel-Lokomotiven und die 2 Beiwagen in meinem H0-Bestand.
Wann der Rest entsteht, hängt natürlich von den zukünftigen Modell-Erscheinungen der Modellbahn-Hersteller ab - schauen wir mal..... Heute mal hier ein kleiner Eindruck und die Diesellok Nr. 202 (spätere Lok Nr. 1), welche eine Deutz-Lokomotive der Bauart OMZ 122 aus dem Baujahr 1936 ist. Diese fertigt Herr Jüchsner von REAL-Modell - ich habe sie etwas überarbeitet und aufgerüstet, damit sie der realen Erscheinung der VWE-Lok näher kommt.
danke für Deinen Hinweis - irgendwann war ich auch schon mal über einen Beitrag von Ekki und seiner Anlage gestoßen, ist aber schon länger her. Ich bin gerade frisch dem H0-Modellbahnforum beigetreten, und mache hier nun meine ersten Schritte ! Weitere Berichte und Anregungen, bzw. Fragen und selbstverständlich mehr Bilder werden auch noch folgen.
gerade erst entdeckt! Schön hier im Forum auf einen weiteren VWE-Freund zu treffen. Gefällt mir bisher sehr gut was Du gebaut hast. Die DL 202 ist natürlich ein echter "Eyecatcher"und macht richtig was her. Ich freue mich auf die Fortsetzung Deines Berichtes und bin gespannt wie es weitergeht.
Hallo Deutzfahrer : kann ich mir gut vorstellen, daß Dir dieses Deutz-Modell gut gefällt.......mir auch !
Nun, diese Deutz-Diesellok wurde 1936 von der VWE fabrikneu übernommen, da im Jahre 1936 der mittlere Teil der Bahnstrecke von Verden nach Walsrode zwischen Böhme und Stemmen stillgelegt wurde, und man dann einen rationelleren Betrieb für den Güterverkehr auf den zwei Teilstrecken erreichen wollte. Mit den Dampfzügen war das bei dem bescheidenen Verkehr absolut nicht machbar - und daher wurde auch 1939 noch eine zweite neue Diesellok bei Deutz gekauft. Die erste Lok von 1936 blieb zeitlebens , bis zur Verschrottung im Jahre 1970 bei der VWE im Einsatz ! So, jetzt wollte ich hier noch ein paar Fotos in dieses Schreiben einfügen - aber anscheinend geht das gar nicht bei "Antworten"...?? Da muss ich wohl nochmal ein neues Thema anlegen...oder wie funktioniert das ? Nun habe ich nochmals ein Foto der VWE-Lok Nr. 202 beigefügt.
Da es ja leider kein Großserien-Hersteller eines solchen Modells der kleinen Deutz-Lok gibt, aber Herr Jüchsner von REAL-Modell eines im Programm hat, konnte ich darauf zurückgreifen - obwohl seine Version in drei Punkten von der Lok der VWE abweicht : der Umlauf ist gestuft, bei der VWE-Variante gibt es einen geraden durchgehenden Umlauf. Der Motor-Vorbau ist wesentlich breiter, als bei der VWE-Lok und das Führerhaus hat keine seitlichen Fenster und keine Türen, welche aber bei der VWE-Lok vorhanden sind.
Herr Jüchsner hat mir dann diese Lok so gebaut, wie sie auch in der "Serien-Ausführung" bei ihm von der Osthannoverschen Eisenbahn angeboten wird : Fahrwerk rot mit grünem Aufbau - das sind auch die Farben bei der VWE ! Er hat dann nur die Decals für die Version der VWE anfertigen lassen und aufgebracht. Ich habe dann zu Hause noch weitere Annäherungen an das Original vorgenommen : das Dach silbern gestrichen, die Deckleiste um das Führerhaus schwarz gestrichen, die Pufferhülsen rot gestrichen, Pufferteller-Warnanstrich aufgemalt, zwei Türen angefertigt - eine im geschlossenen Zustand und eine in geöffneter Lage eingeklebt, die zwei prägnanten Druckluft-Kessel an der rechten Fahrzeug-Seite angebaut, eine Pfeife am Führerhaus angebracht, Elektro-Blitzpfeile aufgebracht, die 6 großen vorderen und hinteren Lampen angebracht (die 4 kleinen "Stiellampen" sind nun nur noch die roten Rücklichter - wie im Original), sowie Fleischmann-Profi-Kupplungen angebracht, um das Modell auch für den Güterverkehr real einsetzen zu können.
So - komme ich mal zur zweiten Diesellok : die Lok Nr. 2 der VWE ist ein V20-Nachbau von Gmeinder aus dem Jahre 1947. Diese Lok wurde fabrikneu an die Firma "Ebano-Asphalt" in Hamburg geliefert - dort erlitt sie 1956 einen kapitalen Motorschaden und wurde so von der VWE angekauft. Die Verden-Walsroder-Eisenbahn kaufte darauf hin bei Deutz einen neuen 180-PS Motor, den sie anschließend in die V20 einbaute. Bei diesem Umbau erfolgte auch ein Umbau des Motor-Vorbaues - anscheinend erhielt man mit dem neuen Motor den Spielraum für eine Absenkung des gesamten Vorbaues und konnte damit auch in die Front des Führerhauses zwei große Fenster einsetzen, um einen wesentlich besseren Strecken-Überblick bei Vorwärtsfahrt zu haben. Diese Lok existiert Heute noch bei den Eisenbahnfreunden der Verdener Museumseisenbahn.
Um diese Lok als Modell nachzubilden, bedarf es einer Basis eines guten V20-Modells. Früher gab es da nichts, dann kam das Lima-Modell - ist aber eher nicht das gelbe vom Ei. Dann sollte man ja auch den Vorbau niedriger gestalten können - das geht mit den neuen, vollgestopften Modellen von Lemke auch nicht mehr ! Aber das Weinert-Modell mit dem Mabuchi-Motor hat sich da als ideal erwiesen ! Perfekte Detailierung, der flache Mabuchi-Motor gibt genau den Freiraum für die Absenkung des Vorbaues her (beim Faulhaber-Motor ist das nicht möglich), und der Zusammenbau des Modells ist recht einfach ! Ein Bild zeigt meinen Probe-Aufbau, um die erforderliche Absenkung auszuloten.
Klar geht das auch in Antworten. Du musst nur den Button "Antworten" klicken, bei Text eingabe direkt in das Eingabefeld unter dem letzten Beitrag geht es m.W. nicht.
Bei der Verden-Walsroder-Eisenbahn wurde schon sehr früh der Bedarf einer Rationalisierung des aufwändigen Personenzugbetriebes für den spärlichen Personenverkehr gesehen, und somit hatte die VWE schon im Jahre 1933 einen fabrikneuen Wismarer Schienenbus gekauft - das uns allen bekannte "Schweineschnäuzchen" . Er war damals für fast den gesamten Personenverkehr auf der Strecke ausreichend, und verblieb nach dem Abbau des Mittelteil der Bahnstrecke Zeit seines Lebens auf der Strecke von Walsrode nach Böhme im Einsatz.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden dann die Aufstiegsleiter und die Gepäck-Galerie auf dem Dach entfernt, sowie Gepäck-Ablagen auf allen 4 Seiten neben den Motorvorbauten angebracht - so, wie es auch bei den meisten Modell-Nachbildungen zu sehen ist. In der direkten Nachkriegszeit war der Bedarf von Personen- und Güterbeförderung auf den Schienen für wenige Jahre extrem gestiegen, da es ja kriegsbedingt kaum private oder gewerbliche Fahrzeuge gab, und somit erwarb die VWE ein zweites Schweineschnäuzchen für den Verdener Streckenast nach Stemmen im Jahre 1948 von der Delmenhorst-Harpstedter-Eisenbahn. Leider gab es in Verden im Jahre 1949 einen großen Lokschuppen-Brand, bei dem der "neue" Wismarer total zerstört wurde. Und somit fuhr in den 50er und 60er Jahren kein Schweineschnäuzchen nach Stemmen - die Freiheit, das VWE-Schweineschnäuzchen im Modell auch noch in den 60er Jahren auf meinem Verdener Streckenast fahren zu lassen, nehme ich mir einfach ! Der Wismarer Schienenbus auf dem Walsroder Streckenast nach Böhme tat bis zu einem Unfall im Jahre 1964 treu seinen Dienst - mit dem Ausscheiden des Triebwagens in Walsrode endete dann auch der Schienen-Personenverkehr auf der Strecke !
Einen passenden Wismarer Schienenbus gibt es schon ewig von Bemo in H0 für die Vollspur als Triebwagen der Ost-Hannoverschen-Eisenbahn - darauf nur den Schriftzug der Verden-Walsroder-Eisenbahn aufbringen, und Einsatzfertig ist der T142 der VWE
Zitat von Martin-Bremen im Beitrag #9Moin, Ihr Forum-Schauer ! Und somit fuhr in den 50er und 60er Jahren kein Schweineschnäuzchen nach Stemmen - die Freiheit, das VWE-Schweineschnäuzchen im Modell auch noch in den 60er Jahren auf meinem Verdener Streckenast fahren zu lassen, nehme ich mir einfach !
Recht so!
Feine Modelle zeigst du da. Der Eigenbau ist dir gut gelungen!
Es gibt hier Unterforen für Anlagenbau und Farhzeugum- und eigenbauten. Schau dich mal um! Grade für die Fahrzeugumbauten würdest du im richtigen Unterforum mehr und "besseres" Feedback bekommen. Denke ich...
danke für Deine lobenden Worte ! Diese Basteleien an den "netten" Fahrzeugen macht mir eben Spaß und es ist dann schön, ein entsprechendes Ergebnis zu haben - seine Vorstellungen in die Realität umsetzen. Die Weinert V20 habe ich innerhalb einer Woche Abends zusammengebastelt.........
Und ja, ich bin absolut nicht derjenige, der sich selbst durch sklavische "Originalitäts-Auflagen" einschränken lässt - erlaubt ist, was Spaß macht ! Und wenn man dann mal einen Tag für "zeittypisches originales Arrangement" einlegt, dann geht das auch......
klasse Modellbahnbau zeigst Du hier. Ich bin sonst kein großer Fan von NE-Bahnen, aber das gefällt mir. Danke für die Bilder und Deine Erfahrungsberichte. Beeindruckend finde ich, wie Du Dein Thema respektierst und die nötigen Umbauten angehst. Von der Stange gibt es da ja nicht viel, wie Du schon am Anfang schreibst.
Schön, dich hier dabei zu haben, und da freue ich mich auch schon auf mehr.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Moin Stefan, Du bist kein Fan von Nebenbahnen.....sagst Du. Aber es ist eigentlich egal; denn ob nun Hauptbahn, Nebenbahn, großes BW oder Privatbahn - jede Form kann ihren Reiz haben, wenn man sich mit dem "passenden" Vorbild anfreundet ! Es gibt langweilige Privatbahnen und es gibt langweilige Hauptbahnen - und eben auch Gegenteiliges. Wieso, weshalb, warum....ich speziell diese Bahn und diese Segmente gebaut habe, hatte ich im Intro schon anklingen lassen - und es wird garantiert hier im Forum noch viele weitere "Erzählungen" und Fotos von mir geben : ich will Euch doch kurzweilig unterhalten ! Rollmaterial für Hauptbahnen habe ich zur Genüge......ich finde aber die speziellen Dinge sind das Salz in der Suppe !
Hallo Jürgen, die VWE ist mir nun mal in die Wiege gelegt worden - ich kann nicht anders..... und möchte da ein kleines Stück für die Nachwelt (und Euch Interessierten) plastisch darstellen und zeigen. Und auch etwas von der Geschichte der VWE weitergeben.
und Moin Jörg, mit meinen Umbauten möchte ich mich nicht in das Haifischbecken der Nietenzähler begeben....die zerfleischen mich da ! (zwinker)
So, da bin ich wieder (nach meiner Spätschicht) und kann Euch weitere Informationen bringen.
Ich hatte Euch ja nun schon von 3 Fahrzeugen berichtet und gezeigt, wie ich diese als Modelle für meine VWE-Nachbildung gestaltet habe. Nun ist es ja so, daß wir hier ein überregionales Forum haben, und die wenigsten Leute von Euch die Verden-Walsroder-Eisenbahn kennen - deshalb sollte ich Euch auch zeigen, wie diese Fahrzeuge im Original auf der VWE in den späten 60er Jahren gefahren sind und Ihr ein Bild davon bekommt, was ich versucht habe im Modell umzusetzen.
Also hier nun erst einmal ein Farb-Foto aus den späteren 60er Jahren von der VWE-Lok Nr. 1 (die frühere Nr. 202) - da könnt Ihr gut meine Annäherungen am Modell nachvollziehen.
Dann hatte ich Euch den angepassten Bau der Weinert V20 vorgestellt - hier könnt Ihr ein Foto der Original-Lok V2 der VWE im Betriebshof Verden sehen.
[File:DSCI7718.JPG|none|800px|800px]]
Und von dem Schweineschnäuzchen hatte ich ja ein historisches Foto aus den 30er Jahren mitgeschickt - hier nun ein Foto im letzten Aufbau-Zustand in den 60er Jahren des T142.
Heute möchte ich von der Diesellok Nr. 3 der VWE berichten : eine hochinteressante Lokomotive ! Erstens, weil ich sie als recht ästhetisch empfinde, und zweitens wegen ihrer Geschichte. Es ist eine Krauss-Maffei ML 500 C aus dem Jahre 1957. Diese Lokomotive wurde Fabrikneu mit einer Schwestermaschine am 30. Mai 1957 zur "Wilhelmsburger Industriebahn" (WIB) nach Hamburg geliefert. Die WIB ist eine private Hafenbahn gewesen, welche 1893 gegründet wurde. Im Hafenbereich gab und gibt es sehr viele Güter umzuschlagen und mit der Bahn zu transportieren, die Anforderungen an die Lokomotiven waren groß, zumal ja auch die Hafengebiete niedriger liegen als die Hauptbahnen in Hamburg - es galt Steigungen mit großen Lasten zu bewältigen. Dafür hatten die WIB kräftige 4-achsige Dampflokomotiven im Einsatz. in den 50er Jahren hielt aber auch hier der Strukturwandel Einzug, und man orderte diese 2 starken Diesellokomotiven. 500 PS , 3 angetriebene Achsen, 54 t Gesamtgewicht mit einer Achslast von je 18 t - diese Lokomotiven waren in der Lage einen Güterzug mit 1360 t Masse die Steigung von 1 : 110 hochzuziehen. Der extrem kurze Radstand erlaubte es den Lokomotiven Gleisbögen bis hinab zu 50 m Radius zu befahren. Anfang 1962 übernahm die Freie Hansestadt Hamburg die "Wilhelmsburger Industriebahn" und es gab danach Verhandlungen mit der Deutschen Bundesbahn, welche dann Mitte 1962 die WIB mit Gleisen, Immobilien und Fuhrpark übernahm. Und somit kam etwas zustande, was heutzutage kaum noch ein Eisenbahninteressierter weiß : die DB reihte zwei Diesellokomotiven ganz offiziell in ihren Bestand ein, die sie in ihren Büchern als V50 001 und V50 002 führte ! Diese Lokomotiven wurden weiterhin im Hafengebiet Hamburgs und im Ausbesserungswerk in Hamburg eingesetzt und waren natürlich auch mit dem "DB"-Keks und den Anschriften "V50 001" und "V50 002" unterwegs ! Da diese Lokomotiven ja noch fast neu waren bei der Übernahme durch die Bundesbahn, konnte die DB sie nicht verschrotten oder ausmustern. Aber bei der Bereinigung von Splittergattungen wurden sie dann schnell an Interessenten verkauft. Am 16. September 1964 wurde die V50 001 an die Verden-Walsroder-Eisenbahn verkauft. Die V50 002 ging im Juni 1964 an die VTG in München.
Da Anfang der 60er Jahre in Verden ein großes neues Industriegebiet erschlossen wurde, welches an den Gleisen der VWE lag, und man dort große Mengen von Güterverkehre bewerkstelligen würde, griff die VWE bei dem Angebot der DB zu und erwarb dafür diese kräftige Lok. Bei der VWE behielt die Lok ihr Farbkleid, welches noch von der WIB stammte und ein rotes Fahrwerk mit grünem Aufbau darstellte - und sie behielt noch für viele Jahre ihre alte DB-Nummer V50 001 ! Nur der DB-Keks wurde durch ein formgleiches VWE-Logo ersetzt. Natürlich erwies sich diese Lok dann aber für den schwachen Oberbau - der noch original vom Gründungsjahr 1910 lag - als zu schwer ! Zu passe kam dann der VWE, daß sie im Auftrag der DB die Rangierverkehre in den Bundesbahnhöfen Verden und Nienburg erledigen sollte. Somit konnte die Lok auf Staatsbahngleisen arbeiten, und für die VWE-Strecken kam 1964 eine andere nagelneue Mak-Lok.
Anbei ein paar Fotos :
Diese Lok war bis ca. 1982 im Einsatz und wurde dann im Jahre 1983 nach Italien verkauft - Heute fährt sie wieder in Süddeutschland. Leider gibt es von so einem interessanten Fahrzeug - welches immerhin auch ein Bundesbahn-Fahrzeug war - kein Großserien-Modell oder wenigstens Kleinserien-Modell zu kaufen, schade ! Und von der Geometrie und Aufbauten ist es so speziell, daß ich jetzt nicht wüsste, aus welchen Teilen man sich hier zu annehmbaren Kosten ein gutes Modell bauen könnte. Vor 3 oder 4 Jahren hatte mal der Portugisische Modellbahn-Hersteller "Sudexpress" eine deutsche V50 als H0-Modell angekündigt, worauf ich mich riesig freute. Aber es blieb bei der Ankündigung und wurde leider nicht real umgesetzt. Vielleicht findet sich mal (bald) ein Großserien-Hersteller, der dieses Projekt in Angriff nimmt.......?
Gruß Martin
Martin-Bremen
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
als kleine Ergänzung erlaube ich mir mal ein Bild der 2 von der Wiederinbetriebnahme durch die Verdener Eisenbahnfreunde im Jahre 2000 einzustellen. Ich hoffe es stört nicht, sonst entferne ich die Bilder wieder.
Nach Fristablauf stand sie lange im Freien, unter anderem in Stemmen auf den Resten des ehemaligen Streckengleises Richtung Walsrode.
Die Lok soll sich jetzt wieder in Verden Süd befinden!
ja, das sind auch zwei schöne Fotos von Dir. Die V2 ist ja nach der Ausmusterung bei der VWE unter Denkmalschutz gestellt worden und konnte dann mit öffentlichen Geldern durch die Museums-Eisenbahner wieder toll hergerichtet werden - ist nun aber auch schon lange her, und zur Zeit ist sie ja auch nicht betriebsbereit. So ist das eben mit den Fristen und den anstehenden Hauptuntersuchungen.... In den Häusern im Hintergrund bin ich aufgewachsen - unser Blick aus den Fenstern ging immer auf das Betriebsgelände der VWE und unser täglicher Spielplatz waren die Züge und der Schrottplatz von Löbl auf dem Gelände ! Auch sind wir auf den Schienen entlang bis zum Gohbach in Eitze gelaufen, um dort unter der Brücke im Wasser zu plantschen...
ich hatte letzt ja schon geschrieben, daß auf dem Verdener Streckenast nach Stemmen nach dem zweiten Weltkrieg ein Personenverkehr mit einem gebraucht erworbenen Triebwagen durchgeführt wurde, um den Betrieb wirtschaftlicher zu gestalten. Aber leider verbrannte das "neu" erworbene Schweineschnäuzchen nach nur einem Jahr beim großen Lokschuppen-Brand im Jahre 1949 in Verden. Darauf hin bemühte sich die VWE schnellstmöglich einen Ersatz zu organisieren - dieser wurde auch vor der Haustür ausfindig gemacht : die Firma Wolff & Co. bei Walsrode besaß einen alten Triebwagen, den sie gerne abgeben könne. Die Firma Wolff & Co. hatte ausgedehnte Fabrikanlagen in mehreren Orten nördlich von Walsrode und ein eigenes Gleisnetz, welches die einzelnen Werkteile verband : ausgedehnte Gleisanlagen von über 30 Kilometern und auch elektrifizierte Strecken waren vorhanden - und ein eigener Personentransport zwischen den Werkteilen für die Arbeitnehmer wurde mit Personenwagen und Triebwagen durchgeführt. Und dafür hatte die Firma Wolff & Co. im Jahre 1936 einen schon damals alten Triebwagen vom Zwischenhändler Vering und Waechter übernommen. Einen DWK-Triebwagen vom Typ IVs aus dem Jahre 1923 - eine sogenannte "Spitzmaus" . Dieser Triebwagen war nun entbehrlich und konnte zur VWE abgegeben werden.
Der Triebwagen war auch wieder etwas ganz Besonderes, mit interessanter Geschichte, und durfte fortan noch für 20 Jahre auf der Strecke der VWE zeigen, daß er immer noch nicht zum Alteisen gehörte ! Die Deutschen Werke Kiel (DWK) mussten sich nach dem ersten Weltkrieg umstrukturieren, da sie ja vorher Kriegsschiffe, U-Boote und Kriegsmaterial herstellte, und dieses natürlich durch die Alliierten verboten wurde - somit stiegen die DWK in den Wagon- und Triebwagenbau ein. Die ersten 38 Triebwagen waren jene "Spitzmäuse" mit der spitzen Front. Die letztgebaute Spitzmaus mit der Fabrik-Nummer 38 ist auch jene, die am längsten - eben bei der VWE - überlebt hatte. Die ersten zwei Jahre war diese Spitzmaus Vorführfahrzeug, da sie sich als veralteter Typ schlecht verkaufen ließ, dann wurde sie für die Neumarkter Kleinbahn in Schlesien gekauft und fuhr dort bis zur Betriebseinstellung 1936. Ab 1936 bis 1949 bei Wolff & Co. in Cordingen/Bomlitz/Walsrode und schließlich bei der VWE.
Die Werkstatt-Leute in Verden arbeiteten den Triebwagen grundlegend auf, und so konnte er ab Herbst 1949 seine Strecke nach Stemmen abfahren - bei Bedarf wurde ein oder zwei alte 2-achser zur Verstärkung mitgenommen, davon besaß die VWE noch einige : alles ehemalige Länderbahnwagen um 1900 gebaut. Dieser Triebwagen, VWE Nr. 151 verkehrte bis zur Einstellung des Personenverkehrs im September 1969 auf seiner Stammstrecke. Nach Beendigung des Personenverkehrs war den Leuten der VWE schon klar, daß sie nun einen historischen und einmaligen Triebwagen zur Ausmusterung hatten - und es wurde wohl auch versucht, jene Spitzmaus noch an eventuell interessierte Museums-Vereine oder Personen zum Schrottpreis abzugeben, aber die museale Wahrnehmung war damals leider noch nicht so ausgeprägt, wie Heute ! Und somit wurde der Triebwagen dann auf dem Betriebsgelände beim Anlieger "Schrott-Löbl" mit dem Schweißbrenner zerlegt und ist in die Presse gewandert.....Schade !
Aber von der Verdener Spitzmaus gibt es ein sehr schönes H0-Modell ! Einen Bausatz von Panier - ich hatte ihn mir schon in den 90er Jahren gekauft und zusammengebaut. Diesen Bausatz gibt es Heute noch im Programm von Panier, er ist sehr gut ausgeführt und läßt sich relativ einfach bauen. Hier nun meine VWE-Spitzmaus :
So, das war es erst einmal für Heute - es gibt ja noch weitere Fahrzeuge und die Beiwagen...... Gruß Martin
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04.10.2021 01:05 (zuletzt bearbeitet: 28.10.2021 23:34)
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